Äpfel richtig lagern

[Bigi]

Mein kleines Apfelbäumchen Topaz hat heuer immens viele Äpfel, viele sind wurmig und zur sofortigen Verarbeitung, aber knapp 2 Kisten sind in Ordnung und kann ich Lagern.

In den letzten Jahren hab ich immer in kleinen Steigen Holz oder flache Kunststoffkisten mit einer Lage Zeitungspapier ausgelegt und dann die Äpfel nebeneinander gelegt, dass sie sich nicht berührten.
Da es diesmal weitaus mehr sind, kann ich die nicht alle nebeneinander legen.

Aber: Lagert ihr eure Äpfel in den Kisten auch übereinander?

Hab gelesen, dass man sie in Plastiktüten mit Löchern länger lagern kann, da sie nicht so schnell nachreifen. Schimmelt das nicht trotz der Löcher in den Tüten?

Ich habe jetzt alles faulige Fallobst unter dem Baum zusammengerecht, viele eben auch mit Wurm - kann das auf den Kompost oder lieber in die Restmülltonne?
Bisher hatte ich das alles auf den Kompost, aber da überleben die Apfelwickler doch und befallen wieder das Bäumchen?

Macht ihr im Frühjahr - oder wann? - Leimringe um den Stamm? Bringt das was, wenn Äste den Zaun oder ähnliches berühren?


Fragen über Fragen ..... Danke schon mal

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.12, 15:32 von Bigi.)

[Julchen]

Liebe Bigi,

wir haben letzte Woche in einer große Gärtnerei 4 Apfelbäumchen bestellt. Dabei kam das Gespräch auch auf die Lagerung (wobei es sicherlich noch laaaaaaaaaaaaaaange dauert, bis wir mal so viele haben, dass wir sie lagern können )
Jedenfalls meinte die m.E. sehr fachkundige Gärtnerin dort: Am wichtigsten beim Lagern sei eine möglichst kühle Temperatur (ca. 10 Grad ist optimal) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit, also eigentlich der gute alte Erdkeller. Ob die Äpfel sich bei der Lagerung berühren oder nicht, schien dabei nicht so wichtig zu sein.

Viele Grüße von Julchen

[Unkrautaufesserin]

Liebe Bigi,

Fallobst kommt auf den Kompost. Die Made des Apfelwicklers verpuppt sich nicht innerhalb des Apfels.
Ich würde Äpfel nicht in Tüten lagern, sondern eher luftig. Dann kann das Reifegas Ethylen besser abziehen.
In der Miete funktioniert das ja nur deshalb, weil untendrin eine CO²produzierende Laubschicht ist...
Ääpfel übereinander lagern ist nicht so gut, wegen des Reifegases. Ich habe trotzdem Anfang Dezember immer noch ein paar Pappkisten mit Falläpfelschütte im Keller oder Schuppen stehen, und die halten sich auch noch bis Februar. Klar ist dann die Hälfte faul, aber die andere Hälfte ist eben noch gut...und das sind welche mit Druckstelle!
Die Lagerfähigkeit des Apfels wird also wohl mehr durch Sorte und Lagertemperatur bestimmt.

Leimringe habe ich noch nie probiert. Aber die Pheromonfallen funktionieren wirklich. Und bei einem kleineren Baum lohnt sich das auch. Bei meinen Riesenmonstern eher nicht.

Liebe Grüße, Mechthild

[Bigi]

Danke Ihr Zwei

Das mit der Feromonfalle werd ich ausprobieren, hab ich noch gar nicht dran gedacht. Denn wie gesagt es gibt bei mir durch den Zaun und die Äste immer Brücken, so dass Leimringe unbrauchbar sind.

Aus Platzgründen hab ich jetzt doch zwei Apfelschichten übereinander. Sind aber alles Gute ohne Druckstellen. Die angeschlagenen sind momentan noch im Eimer und werden die Tage verarbeitet.

Den Topaz kann man wunderbar lagern, er wird mit zunehmender Lagerung immer süßer und bleibt saftig. Mehlige Äpfel mag ich gar nicht. Die letzten essen wir immer im März oder April.
Ich bin erstaunt, was von so einem kleinen Bäumchen alles an Mengen kommt. Ebenso bei meiner Quitte, die Äste haben sich sogar gebogen, durch die schwere Last.

[Cornelssen]

Mix aus Erfahrung und Gelerntem:

* Äpfel wollen es kühl und luftig (nicht aufeinander) und möglichst frostfrei
* Hochglanzpapier hält sie besser frisch als normales Zeitungspapier (Prospekte sammeln!)
* Jeden Apfel einzeln mit diesem Papier umlegen UND auf das Hochglanzpapier legen wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus.
* Spätestens alle 4 Wochen durchkontrollieren.
* Säuerliche Äpfel lagern sich besser und halten länger als süßliche (und - heißt es neuerdings - alte Sorten lassen sich besser lagern als neuere Züchtungen, weil die zu süß seien).

Fallobst: gleich verarbeiten zu Saft, Mus, Kuchen/Strudel, Kompott, Salat, Pfannkuchen. Schalen kann man auch trocknen und für Tee verwenden.

Überschüssiges, stark beschädigtes Fallobst kannst Du kompostieren, WENN es bei Dir keinen Moniliabefall gibt. Bei Monilia ist Restmülltonne angesagt, alternativ: Grube graben, Äpfel rein, dick mit Kalk und Wasser ablöschen, dann mit Erde bedecken. Guck Dir mal im Netz die Fotos von Monilia an und lass ein paar Äpfel mal zum Weiterfaulen zwei, drei Tage liegen, um Dich zu vergewissern. Das mit der Grube ist anstrengend, aber ein Nachbar ( 2 Personen und x Apfelbäume - macht das Jahr für Jahr mit seinem überschüssigen Obst, weil niemand es will - es sei denn, er würde kostenlos liefern, wozu er keine Zeit hat) macht damit seit 10 Jahren gute Erfahrungen.

In der Remise halten meine Äpfel derart in Stiegen eingelagert meist bis in den April/Mai: dann sind sie allerdings schrumplig und nicht mehr zum roh Essen/Verarbeiten geeignet.

Rezept:
Apfelsalat ( = Apfeldessert): Äpfel (ohne Gehäuse, gern mit Schale) in sehr dünne Scheiben hobeln, etwas Zucker und Zitronensaft drüber geben, Sultaninen und gemahlene Nüsse dazu, mit einem Glas Calvados übergießen, gut durchmischen, etwas ziehen lassen und mit oder ohne Schlagsahne als Nachtisch servieren.

Inse

[Bigi]

uii gleich mit Rezept na das ist ein Service Danke

[Unkrautaufesserin]

Das mit den säuerlichen und süßen Äpfeln halte ich für ein Gerücht: mein Winterapfel (der erst Mitte November reif wird) ist der süßeste von allen. Die letzten Äpfel habe ich im August zu Mus verkocht. Sie waren mehlig, aber nicht verschrumpelt!

Liebe Grüße, Mechthild

[Erdling]

Das mit den säuerlichen und süßen Äpfeln halte ich für ein Gerücht: mein Winterapfel (der erst Mitte November reif wird) ist der süßeste von allen. Die letzten Äpfel habe ich im August zu Mus verkocht. Sie waren mehlig, aber nicht verschrumpelt!

Liebe Grüße, Mechthild

Stimmt!!!
Ich habe der roten Winterglockenapfel, der wird richtig Süß. Und lange zu lagern ist er auch, allerdings bis August habe ich es noch ;-) geschafft.

[Bigi]

So ein Eimer Fallobst ist schon verarbeitet mit dem Holunder zu Saft und Likör

Jeden einzelnen Apfel in Glanzpapier einpacken ist aber auch eine Beschäftigung....... aber wenns hilft

[Cornelssen]

Was die Haltbarkeit anlangt: mich hat das auch etwas überrascht, weil es so verallgemeinert formuliert war. Aber mein süßer, mürber Augustapfel hält sich in der Tat höchstens bis Weihnachten: dann wird er blitzschnell mehlig und fault. Der säuerliche dagegen schrumpelt zwar, wird aber nicht mehlig - nur sehr schwer zu schälen und zu schneiden. Bis August reichen meine Äpfel nicht: die sind vorher verbraucht.

Zur Einpackerei der Äpfel: das ist nicht so aufwändig, wie man meinen möchte: ich lege auf den Boden erst mal Glanzpapier, dann über die kurze Seite (Breite) der Stiege ein gefaltetes Stück von Rand zu Rand (aufrecht stehend). Für jeden Apfel biege ich aus einem einmal gefalteten Stück Hochglanzpapier ein U und lege ihn so rein, dass das Papier parallel zu dem gefalteten Stück liegt. Der Apfel ist dann von 3 Seiten umschlossen. Wenn das Papier knapp ist oder ich unter großem Zeitdruck stehe, mach ich das U nur für jeden zweiten Apfel. Wenn die Reihe voll ist, kommt wieder ein Trennpapier über die gesamte Breite, dann wieder eine Reihe Äpfel mit Us - usw. Das geht ziemlich schnell, wenn man sich die U-Papierstücke vorbereitet.

Inse