01.03.13, 21:57
Es gibt ja (ähnlich wie bei den Araber Pferden ;-)) immer diese schönen Geschichten über diese und jene spezielle China Rose, die als erste, als zweite und dritte nach Europa kamen.
Einige Rosen-Menschen (darunter Jürgen Weihrauch und ich) behaupten aber schon länger, daß diese, Mitte bzw. Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa gelangten Pflanzen gar nicht die ersten gewesen sein können...
Verschiedene Indizien deuten darauf hin: Mindestens ein Stilleben eines holländischen oder flämischen Blumenmalers (weiß jemand, welches ich meine? - Ich find´s leider nicht mehr raus) enthält nämlich ein erstaunlich exaktes Portrait einer Rose, die es zum Zeitpunkt, als das Bild entstand (m. E. war es aus dem 16. Jahrhundert), noch gar nicht in Europa gegeben haben dürfte, wenn die anfangs erwähnten Geschichten stimmen: Eine rote Rose mit typischen Chinensis-Merkmalen.
Außerdem haben sehr viele Rosensorten, die zu den Gallicas gezählt werden, typische Chinensis Merkmale, auch Sorten, die schon sehr alt sind. Um diese Merkmale so schnell in so vielen Sorten genetisch zu verankern, ist eine Ersteinführung von Rosen aus der Chinensis Klasse erst im 18. Jahrhundert eher unwahrscheinlich: Der Zeitrahmen zur genetischen Verbreitung dieser Gene wäre zu eng.
Wie wir u. a. von den Auswanderern u.a. in die USA wissen, die ihre "Haus"- oder "Familien"-Rosen mit in die neue Heimat genommen haben, können Stecklinge und/oder Ausläufer lange Zeit in feuchtem Moos lebendig erhalten werden. Rosen (besonders solche aus der Chinensis Klasse) lassen sich auch sehr leicht aussäen...Warum sollten also ausgerechnet Pflanzen, die sich (in o. g. Form) gut transportieren bzw. gut aus mitgebrachten, haltbaren Saaten ziehen lassen, nicht schon viel früher nach Europa gelangt sein? Z. B. über die Seidenstraße? Oder noch früher, über die Römer? - Handelswege in den Orient gab es schließlich schon zu Zeiten der Kelten.
Auch wenn es seltene, empfindliche Kostbarkeiten waren, die nur an Fürstenhöfen und in Klöstern überlebt haben und später Umwälzungen und Kriegen zum Opfer gefallen sind (ohne besondere Pflege hatten sie im Freiland sicher keine Chance): Ihre GENE können ja trotzdem in Europa Fuß gefaßt haben. - Es wäre m. E. sogar unwahrscheinlich, wenn das nicht so wäre.
Nun gibt es einen weiteren Hinweis, der diese Theorie bestätigt: Eine Bekannte von Jürgen Weihrauch ist Buch-Restauratorin und informierte ihn über eine Beschreibung und Zeichnung in einem alten Folianten von ca. 1480), an dem sie grade arbeitet: Sie betrifft eine "Rosa orientaliensis" die "aus den Gärten des Chan§ stammen soll und der betreffende Foliant stammt aus dem Kloster Arnsburg in Hessen, wo diese Rose, die "ein Klima gleich der Weinrebe braucht" offensichtlich früher kultiviert wurde...Die Arbeit an so alten Büchern erfordert große Sorgfalt und braucht ihre Zeit. Jürgen sagte aber, sie wolle so bald wie möglich versuchen, die Zeichnung abzufotografieren und die (carolingischen Minuskel-?) Texte weiter zu entziffern und zu übersetzen. - Sie fand die Entdeckung nur schon so sensationell, daß sie ihn gleich darüber informieren wollte. Und ich wollte sie natürlich gleich an euch weitergeben.
Jürgen erzählte auch, daß in den Klosterruinen wohl heute noch besondere Hybriden von Rosa majalis zu finden sind...Vielleicht wurden dort auch frühe Albas, Danmaszener Rosen und Gallicas kultiviert? Und wurden von "Rosa orientaliensis" bestäubt? - Es bleibt spannend![/align]
Einige Rosen-Menschen (darunter Jürgen Weihrauch und ich) behaupten aber schon länger, daß diese, Mitte bzw. Ende des 18. Jahrhunderts nach Europa gelangten Pflanzen gar nicht die ersten gewesen sein können...
Verschiedene Indizien deuten darauf hin: Mindestens ein Stilleben eines holländischen oder flämischen Blumenmalers (weiß jemand, welches ich meine? - Ich find´s leider nicht mehr raus) enthält nämlich ein erstaunlich exaktes Portrait einer Rose, die es zum Zeitpunkt, als das Bild entstand (m. E. war es aus dem 16. Jahrhundert), noch gar nicht in Europa gegeben haben dürfte, wenn die anfangs erwähnten Geschichten stimmen: Eine rote Rose mit typischen Chinensis-Merkmalen.
Außerdem haben sehr viele Rosensorten, die zu den Gallicas gezählt werden, typische Chinensis Merkmale, auch Sorten, die schon sehr alt sind. Um diese Merkmale so schnell in so vielen Sorten genetisch zu verankern, ist eine Ersteinführung von Rosen aus der Chinensis Klasse erst im 18. Jahrhundert eher unwahrscheinlich: Der Zeitrahmen zur genetischen Verbreitung dieser Gene wäre zu eng.
Wie wir u. a. von den Auswanderern u.a. in die USA wissen, die ihre "Haus"- oder "Familien"-Rosen mit in die neue Heimat genommen haben, können Stecklinge und/oder Ausläufer lange Zeit in feuchtem Moos lebendig erhalten werden. Rosen (besonders solche aus der Chinensis Klasse) lassen sich auch sehr leicht aussäen...Warum sollten also ausgerechnet Pflanzen, die sich (in o. g. Form) gut transportieren bzw. gut aus mitgebrachten, haltbaren Saaten ziehen lassen, nicht schon viel früher nach Europa gelangt sein? Z. B. über die Seidenstraße? Oder noch früher, über die Römer? - Handelswege in den Orient gab es schließlich schon zu Zeiten der Kelten.
Auch wenn es seltene, empfindliche Kostbarkeiten waren, die nur an Fürstenhöfen und in Klöstern überlebt haben und später Umwälzungen und Kriegen zum Opfer gefallen sind (ohne besondere Pflege hatten sie im Freiland sicher keine Chance): Ihre GENE können ja trotzdem in Europa Fuß gefaßt haben. - Es wäre m. E. sogar unwahrscheinlich, wenn das nicht so wäre.
Nun gibt es einen weiteren Hinweis, der diese Theorie bestätigt: Eine Bekannte von Jürgen Weihrauch ist Buch-Restauratorin und informierte ihn über eine Beschreibung und Zeichnung in einem alten Folianten von ca. 1480), an dem sie grade arbeitet: Sie betrifft eine "Rosa orientaliensis" die "aus den Gärten des Chan§ stammen soll und der betreffende Foliant stammt aus dem Kloster Arnsburg in Hessen, wo diese Rose, die "ein Klima gleich der Weinrebe braucht" offensichtlich früher kultiviert wurde...Die Arbeit an so alten Büchern erfordert große Sorgfalt und braucht ihre Zeit. Jürgen sagte aber, sie wolle so bald wie möglich versuchen, die Zeichnung abzufotografieren und die (carolingischen Minuskel-?) Texte weiter zu entziffern und zu übersetzen. - Sie fand die Entdeckung nur schon so sensationell, daß sie ihn gleich darüber informieren wollte. Und ich wollte sie natürlich gleich an euch weitergeben.
Jürgen erzählte auch, daß in den Klosterruinen wohl heute noch besondere Hybriden von Rosa majalis zu finden sind...Vielleicht wurden dort auch frühe Albas, Danmaszener Rosen und Gallicas kultiviert? Und wurden von "Rosa orientaliensis" bestäubt? - Es bleibt spannend![/align]