23.04.17, 16:39
(14.04.17, 13:10)Erdling schrieb: Trotzdem kann ich mich immer noch nicht damit abfinden, es tut so weh.
Wir kommt ihr über so einen Verlust hinweg?
Als hier das Haus noch ständig voller Familie war, gab es manchmal viel zu viele. Wenn z.B. Familie glaubte, die neue Kleine sei mit gut 6 Monaten noch nicht so weit und keiner Zeit hatte, sie zum unabwendbaren Sterilisieren zu bringen
Meine letzten beiden waren Töchter einer verstoßenen Hauskatze, die in einem Erdloch am Elbdeich geboren wurden.
Weil ich kurz vorher eine Vernachlässigte aus dem Tierheim geholt hatte, wurde es hier sehr problematisch. Lisa konnte die neuen Kleinen nicht ausstehen, kein Trick half, musste das Haus in 2 Hälften teilen, die abwechselnd bewohnt wurden. Denn das Gezeter der jeweiligen Fraktion, die nicht direkt um uns war, konnte keins von uns lange ertragen.
Das ständige Kontrollieren, ob die richtigen Katzenklappen zu waren, hat ganz schön Nerven gekostet.
Den "Kleinen vom Deich" war nicht so ein langes Leben beschieden wie deiner.
Sie entwickelten im Alter große Gesundheitsprobleme ... Ich fand eine Tierheilpraktikerin, die ins Haus kam, mich bei Ernährung und Medis beriet, sie hat sie sogar laserakupunktiert. Das genossen die kranken alten Damen sehr.
Die Heilpraktikerin überredete mich und die damals noch hier wohnende Tochter dazu, sie hier mit uns sterben zu lassen.
Das war ein sehr schmerzhafter Prozess - anders als bei den tieftraurigen Momenten des Tötens in der Tierarztpraxis.
Mariechen starb an einem schönen Sommertag, als meine Tochter, ihr Freund und ich bei ihr waren - ganz zum Schluss hat sie sich noch zu ihrem Teich geschleppt und Wasser geschlürft - an seinem Rand hatte sie so oft darauf gelauert, dass die geschlüpften Libellen sich endlich torkelig zu ihrem ersten Flug erheben - und sie sie dann tot in meinem Wohnzimmer deponieren kann.
Andererseits waren beide viel länger bei mir - bin nachts aufgewacht, weil sie sich, wie so oft, schon wieder auf meinen Beinen "schwer gemacht" hatten - aber sie knurrten nicht mehr ungehalten über meine Bewegungen im Bett.
Solche und andere fast reale Erlebnisse und mein Alter haben mich darauf verzichten lassen, wieder eine Katze für meine persönlichen Bedürfnisse haben zu wollen - darauf läuft es doch schließlich hinaus, egal was wir uns vorgaukeln.
Grüße von der Linde