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Kastanienminiermotte
Landfrau
Unregistriert
 
#1
07.09.14, 19:13
Leider konnte mir die Suchfunktion nicht so richtig Auskunft geben, ob ihr dieses Thema bereits behandelt habt. Falls es also bereits einen Strang zu diesem Thema gibt , macht mich bitte kundig.

Hier gibt es zwei etwa 70 Jahre plus alte Kastanien, eine beim Nachbarn eine bei uns. Und es ist wirklich ein Jammer, dass diese tollen Bäume jetzt bereits aussehen, als wäre es November. Unsere Maßnahmen, der blöden Motte die Lebensgrundlage zu entziehen, haben sich bisher darauf beschränkt, das Laub aufzusammeln:sweatdrop: und zu verbrennen bzw. zu entsorgen. Oder eben auch nichts zu machen. Der Unterschied war hier gleich null. Lediglich richtig kalte Winter mit ordentlichem Kahlfrost haben der Motte zugesetzt.
Gibt es irgendwelche neuen Erkenntnisse, der dämlichen Motte das Leben zu erschweren? Oder anders gefragt, werden die Kastanien wirklich durch den Befall geschwächt oder ist es mehr ein optisches Problem? Bei so alten Bäumen ist man ja doch in Sorge.
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mondblume
Unregistriert
 
#2
07.09.14, 19:22
Alle Bäume die ich beobachte seit etwa 10 Jahren scheinen kein Problem damit zu haben, aber das hat ja nicht wirklich was zu sagen.

Hast du auch mal bei Wikki geschaut, da wird die Geschichte um die Motte gut beschrieben.
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Landfrau
Unregistriert
 
#3
07.09.14, 19:55
Danke Mondblume. Ja, bei Wiki habe ich immer mal geschaut, ob es etwas neues gibt.
Spritzen ist in meinen Augen bei so großen Bäumen absolut utopisch und auch echt unerwünscht. Also das käme nicht in Frage , auch nicht mit Niempräparaten. In meinen Augen gehört das bei größeren Anwendungen nicht in unsere Gärten und ich habe auch schlicht keine Ahnung, wie heimische Nützlinge etc. darauf reagieren.
Eine schöne Lösung wären natürlich Pheromone, aber das steht
Zitat: Bekämpfungserfolge konnten mit den bisher erprobten Verfahren jedoch noch nicht erzielt werden.

Also das fällt dann auch flach:crying:

Und was die Schwächung der Bäume betrifft, liegt da wohl auch viel im Dunklen.
Zitat:Auf längere Sicht ist eine Schwächung der Bäume zu befürchten, da sie durch das Absterben der Blätter an der Assimilation gehindert werden.

Ist also echt Mist.

Wir haben hier parallele Studien betrieben, ein Baum mit Vernichtung der Blätter, der andere ohne. Und was war das Ergebnis: Der Baum, bei dem die Blätter nicht aufgesammelt wurden, stand im nächsten Jahr besser da. Also das hilft jedenfalls bei großen Bäumen offenbar nicht. Oder wir hatten hier die berühmte Ausnahme:huh: Bei einem 3Jahres-Versuch- immer mit dem gleichen Ergebnis- spricht dann wohl viel dafür, dass auch andere Einflüsse eine große Rolle spielen.

Das mit den Meisen ist richtig, aber bringt leider im Endeffekt zu wenig.

Über die Impfung werde ich mich mal belesen, vielleicht ist das ein Ansatz, wäre schön.
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Cornelssen
Unregistriert
 
#4
07.09.14, 21:20
Bei uns hat ein Forstmann neulich erzählt, dass das konsequente Absammeln auf Dauer was brächte. Wenn Ihr allerdings bei zwei benachbarten Bäumen einen absammelt und den anderen nicht, dann dürfte der Sammeleffekt verfliegen.

Ein Bauer hat dagegen gehalten, die Kastanien seien sowieso alle befallen und die Motte würde ihnen so gut wie nichts tun. Das sehe eben nur miserabel aus.

Ich vermute jetzt mal, weiß es aber nicht, dass der Bauer eine Kastanie auf öffentlichem Grund vorm Haus hat und sich ums Entsorgen des Laubs auf eigene Kosten drücken will. Dazu ist er nämlich laut neuer Gemeindesatzung - wie alle Anwohner bei allen Bäumen vorm Haus - verpflichtet Clown . Der Bürgermeister hatte bei Einführung argumentiert, man könne das Laub ja kompostieren - was bei befallenen Kastanien natürlich nicht gehen dürfte, ohne den Befall zu verstärken. Umgekehrt ist der Forstmann im Staatsdienst ... :whistling:

Problemlösungsansatz vor Ort: ich wurde mehrfach gefragt, ob ich vielleicht wüsste, wie man eine ausgewachsene Kastanie unauffällig killen könne? - Nee, weiß ich natürlich nicht :tongue1: . - Dass die Leute aber auch so wenig Karl May gelesen haben ...

Inse
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mondblume
Unregistriert
 
#5
08.09.14, 07:55
Ich habe mich nochmal etwas eingelesen zu dem Thema und da wird auch die Verwechslung mit dem Bräunepilz (Guignardia aesculi) thematisiert. Der hat ein ähnliches Schadbild.

Vielleicht kennst du diese Beiträge ja schon, aber ich verlinke sie einfach mal, kost ja nix tongue

Der ist recht Wissenschaftlich gehalten mit einer Karte zur Ausbreitung...

und da werden Leimringe empfohlen zur rechten Zeit und der Unterschied zum Bräunepilz erklärt.

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Gudrun
Barrikadenoma
*****
Beiträge: 13.987
Themen: 335
Registriert seit: 08 2011
#6
08.09.14, 11:15
hier hatten wir das Thema mal kurz

Meine "Weisheiten" stammen aus einer Broschüre der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald


Grüße von der Linde
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Landfrau
Unregistriert
 
#7
08.09.14, 11:15
(07.09.14, 21:20)Cornelssen schrieb:  Bei uns hat ein Forstmann neulich erzählt, dass das konsequente Absammeln auf Dauer was brächte. Wenn Ihr allerdings bei zwei benachbarten Bäumen einen absammelt und den anderen nicht, dann dürfte der Sammeleffekt verfliegen.

In den ersten Jahren wurde natürlich bei beiden Bäumen das Laub entsorgt. Eine andere Möglichkeit zur Befallsreduzierung stand ja eh nicht zur Debatte. Aber der Erfolg war eben so nicht sichtbar. Deswegen dann der Versuch mit einer unterschiedlichen Vorgehensweise.
Gut möglich ist allerdings tatsächlich, dass die hohe Dichte an Kastanien ( eine Dorfstraße und die zuführende Landstraße sind damit gesäumt) tatsächlich den individuellen Sammeleffekt überlagert. Und dass daher die Beobachtung eben nicht so ganz der allgemeinen Meinung entspricht. Mir sind jedenfalls bisher keine ganz großen Unterschiede bei den Bäumen in der engeren Umgebung aufgefallen.
Aktuell tragen die Bäume noch das Laub, es gab aber auch schon Jahre, in denen bereits Mitte August ein deutlicher Laubfall zu beobachten war.

Mondblume, danke für deine Forschungstätigkeit. Eigentlich hat die Motte soviel Zuwendung wirklich nicht verdient:laugh: Ein Versuch mit Leimringen könnte sicher nicht schaden. Kostet zwar was, aber das ist mir die Kastanie wertClown
Der Unterschied zum Bräunepilz ist bei den Kastanien leider sehr "schön" zu sehen: Man kann wirklich gut erkennen, wie die Entwicklung etwa Ende Mai im unteren Bereich beginnt und sich dann im Laufe der Monate bis nach oben fortsetzt. Eindeutig die Motte:crying:







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Landfrau
Unregistriert
 
#8
08.09.14, 11:32
(08.09.14, 11:15)Gudrun schrieb:  Meine "Weisheiten" stammen aus einer Broschüre der[/color] Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Deine "Weisheiten" stimmen mit unserer Beobachtung überein, dass wirklich kalter Frost ( so genau auf -20 Grad hätte ich mich da nicht festlegen können) sich deutlich positiv bemerkbar macht. Endlich mal jemand, der das bestätigt, danke.
Blöd natürlich, dass wir darauf nun wirklich keinen Einfluss haben. Und das Absammeln bei den Alleebäumen wird zumindest auf den Felderseiten auch nichts:noidea:

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mondblume
Unregistriert
 
#9
08.09.14, 11:34
(08.09.14, 11:15)Landfrau schrieb:  Eigentlich hat die Motte soviel Zuwendung wirklich nicht verdient:laugh: Ein Versuch mit Leimringen könnte sicher nicht schaden. Kostet zwar was, aber das ist mir die Kastanie wertClown

Meine "Zuwendung" gilt ja dir und deinem Problem tongue

Es gibt inzwischen auch Leim zum direkt aufstreichen, der scheint ergiebiger zu sein und lässt auch
nichts untendrunter durch wie die Ringe, aber probiert habe ich ihn noch nicht.

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Unkrautaufesserin
Unregistriert
 
#10
08.09.14, 11:41
Das Absammeln der Blätter bringt wirklich etwas, das haben wir damals bei einer einzelnstehenden Kastanie im Kindergarten bemerkt. In dem schlimmen Jahr 2003 waren hier im Juni bereits über die Hälfte der Blätter braun. Die Kindergartenkinder sammelten täglich die Blätter auf und stopften sie in doppelte Müllsäcke, die dann verschlossen und in der Sonne gelagert wurden.

Im nächsten Frühjahr haben wir nachgesehen, ob noch etwas lebt: Hunderte tote Motten im Sack, aber kein neuer Schlupf mehr. Ist barbarisch, aber kein Entsorgungs- sondern nur ein Lagerungsproblem.

Dem Baum hat es gut geholfen, in darauffolgenden Jahren habe ich dort immer Kastanienblätter für Herbarien geholt. Allerdings wurde der Kindergarten 2006 geschlossen, so daß in diesem heißen Sommer keine fleißigen Kindermehr Laub sammelten. Inzwischen ist er wieder genau so befallen wie alle anderen auch.

Liebe Grüße, Mechthild
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