"Problemecke" - wer weiß Rat

[Maiglöckchen]

Hallo Miteinander,

ich erhoffe mir hier ein paar Tipps meine Problemecke im neuen Garten. Es war ursprünglich wohl mal ein sehr schön angelegtes Staudenbeet direkt gegenüber der Haustür. Nur wurde dann irgendwann der Weihnachtsbaum an den Beetrand gepflanzt, der sich mittlerweile zu einer großen, staatlichen Tanne entwickelt hat. Und das Beet darunter ist nun kochentrocken und vermutlich auch sauer wie sonst etwas und natürlich auch absonnig. Wie man an ein paar verdorrten Resten und vor sich hin kümmernden Rosen sehen kann, ist das der Bepflanzung nicht gut bekommen.

Ich würde die Ecke gerne neu gestalten, aber wie? Was kann ich dort pflanzen, was nicht nach Friedhofsbepflanzung aussieht? Es sollte auch nicht zu hoch werden. Es handelt sich um ein Beet in wirklich schöner Rondellform, mit Steinen eingefasst.

LG Silvia

[Duftsteinrich]

Möchtest du denn den Weihnachtsbaum stehen lassen?

LG
Verena

[Naturgärtner]

Hi Silvia

Eine Teillösung wäre - falls der Baum überhaupt so groß ist - die Äste bis in Stehhöhe ringsum zu entfernen. Dann käme wieder mehr Licht auf den Boden. Den nackten Stamm kann man mit Efeu beranken. Gegen den sauren Boden hilft kalken oder mit Azaleen , Blau- und Preiselbeeren oder Rhododendren säureliebende Pflanzen einsetzen.

MfG.
Wolfgang

[Gudrun]

Wenn dir Kleinchen genügen:

Buschwindröschen, Leberblümchen, Elfenblume, Bärlauch, Alpenveilchen, Frühlingsplatterbse, Kaukasusvergissmeinnicht, Glockenblumen ( insbesondere Campanula poscharskyana und rotundifolia), Helleboren, Aronstab, kleine Funkien, Lerchensporn (Corydalis solida), Lungenkraut, Haselwurz ... die schaffen es bei mir alle unter 'ner riesigen Doppelhemlocktanne.
So sehr ich Efeu liebe - von dem würde ich dir abraten. Irgendwann bringt er frau zur Verzweiflung

Dem Boden könntest du mit Algenkalk, Urgesteinsmehl, Kompost eine Starthilfe geben.

[Maiglöckchen]

@Verena: Das liegt nicht in meiner Macht. Ich wohne hier zur Miete und der Weihnachtsbaum stammt noch von den verstorbenen Eltern meiner Vermieter. Außerdem ist die Tanne sehr schön gewachsen, sie einfach so zu meucheln würde ich wohl nicht über das Herz bringen, auch wenn ich Tannen in Hausnähe eigentlich eine Unsitte finde.

@Wolfgang: Unten entastet hatten wir im letzten Jahr, jetzt kommt auch etwas mehr Licht dorthin. Allerdings ist das Rondell immer noch sehr trocken. Rhodedendron würde mir zu hoch werden und dann den Rest des Beetes wieder zu sehr beschatten. Außerdem finde ich den außerhalb der Blüte auch eher etwas trostlos. Letzten Herbst hatte ich aber schon einen Ableger meiner Heidelbeere dort eingepflanzt, dann lag ich mit dem Gedanken ja nicht so falsch.

@Gudrun: Ja, so was in der Art schwebt mir vor. Aber brauchen viele dieser Pflänzchen nicht viel Feuchtigkeit? Im alten Garten sind mir z.B. die Kaukasusvergissmeinnicht eingegangen, weil er sandig und recht trocken war. Elfenblumen und Lerchensporn könnte ich versuchen und meine Funkien müssten eh mal geteilt werden. Von meiner Nachbarin kann ich Kompost bekommen, selbst habe ich noch keinen, dann werde ich den Boden mal etwas aufpeppen.

LG Silvia

[Gudrun]

Bin selber verblüfft, warum das funktioniert. Zumal die Tannen jetzt ihre Feinwurzeln nach oben ausgerichtet haben, weil's öfter mal so lecker Futter gibt. Der ganze Hügel ist inzwischen ein einziger Wurzelfilz - aber alle scheinen gut damit zurecht zu kommen.

Ach ja - Schneeglöckchen und Waldscheinmohn wachsen da auch sehr gut und Liriope ( wird demnächst ausgerottet )
Für den Sommer habe ich einen Tröpfelschlauch in Schlangenlinien ausgelegt. Oder der Sprenger kommt wie in anderen Bereichen auch da zum Einsatz.

Hier mal ein Eindruck von heute Abend. In der linken oberen Ecke blühen die gelben Elfenblumen an der dunkelsten und trockensten Stelle überhaupt. Denn da gluckt auch noch ein Rhododendronurwald von gut 4 m Höhe drüber.


Auch das Salomonsiegel "Weihenstephan" wächst in dem Filz. Wird 1 m hoch und hat sich inzwischen gewaltig ausgedehnt, bringt aber auch die Kleinchen in Bedrängnis.

[Maiglöckchen]

Dieses üppige Grün an so einer Stelle, das überrascht mich jetzt wirklich. Also werde ich wohl ein wenig experimentieren und schauen, was sich dort wohlfühlt.

Bärlauch kommt an einigen Stellen bereits zum Vorschein. Den hatte meine Vermieterin früher immer gejätet, weil sie ihn für Maiglöckchen hielt

LG Silvia

[CarpeDiem]

Bei mir wächst Bergenie, Epimidium, aster divaricatus und Clematis x jouiniana 'praecox' unter einer Fichte ;-) Furztrocken und nicht sehr schattig...

[Duftsteinrich]

Ach so,das sind natürlich gute Gründe für den Baum.

Du hättest sonst sicher auch nicht gefragt,sondern den Baum gerodet und ein neues Dtauden-und Rosenbeet angelegt

LG
Verena

[Maiglöckchen]

Du hättest sonst sicher auch nicht gefragt,sondern den Baum gerodet und ein neues Dtauden-und Rosenbeet angelegt

Darauf kannst Du aber wetten

Nun muss ich aber erst einmal das eine, vor sich hin mickernde Röslein retten, das dort überlebt hat und es letztes Jahr tatsächlich noch zu einer Blüte geschafft hat.

Es ist wirklich schade, weil das Rondell eigentlich sehr schön angelegt ist und ich zudem vom Schreibtisch im Arbeitszimmer ständig darauf blicke, das schreit förmlich nach üppiger Bepflanzung.

@Cordula: Auch Dir danke für die Tipps, damit lässt sich ja schon mal einiges anfangen.

LG Silvia