RE: Säulenäpfel: Erfahrungen zu den verschiedenen Sorten -
Balder - 15.10.23
Ein paar Erfahrungen dieses Jahres:
- Ich habe bewusst dieses Jahr nicht ausgedünnt, um zu schauen, welche Apfelbäume das selber ganz gut hin bekommen.
Wer es nicht schafft, macht lauter Mini-Äpfel.
Versagt haben in dieser Disziplin vor allem die Franzosen, aber nicht alle:
Berbat (Vollkatastrophe), Fire Dance, Golden Gate. Es gilt die Regel: Nur ein Apfel pro Blütenbüschel.
Dagegen können Blue Moon, Garden Fountain und Summertime deutlich besser damit umgehen.
- Insgesamt war der Ertrag dieses Jahr mäßig. Viele Ausfälle durch Würmer und am Baum faulig gewordene Äpfel. Die rühmliche Ausnahme mit dem mit Abstand höchstem Ertrag war der Nicht-Säulenbaum Karneval.
- Von Dzin war ich nicht begeistert: Erst unreif und dann werden die Äpfel recht schnell weich. Sehr schwer, den richtigen Erntezeitpunkt zu finden.
Gleiches gilt für Finn und Arbat. Jarle ist in dieser Familie der beste, aber der 5m-Riesenbaum hat nur mäßigen Ertrag.
- Bei La Torre und Anda sind alle Äpfel am Baum verfault.
- Die Idee der tschechischen Baumschule, Slendera und Herald auf M9 zu verkaufen, ist eine echte Schnapsidee. Die Bäume sind immer noch keinen Meter hoch. Außerdem macht Slendera schmackthafte Riesenäpfel, was bei einem grazilen Minibaum eine tolle Idee ist.
- Cumulus hat dagegen auf offensichtlich starkwachsender Unterlage nie getragen. Habe ihn auf M26 veredelt - und nun trägt er. Der große immer noch nicht. Geschmackstest steht noch aus.
- Rumba, Goldlane, Garden Fountain sind super.
- Blue Moon hatte dieses Jahr erstmals Schorf.
- Mannequin wird sehr schnell mehlig. Leider zu spät bemerkt, dass er reif ist. Nächstes Jahr schon Anfang 09 überprüfen.
- Zu den Nicht-Säulenapfeln: Rubinstep ist ein früher, hervoragender Apfel. Patrizia macht leckere Äpfel, die immer rußig sind. Juno hat ich verpasst. Der war tatsächlich schon im Juli reif. Redlove Era macht unausgedünnt nur Mini-Äpfel.
- Die Baumschulen verkaufen teilweise Schrott. Finn hat meines Erachtens bei der Veredelung Mehltau bekommen, ebenso wie mein inzwischen abgegebener Redcats. Das ist mir dieses Jahr aufgefallen, als bei einem Neuaustrieb eines Jungsbaums alles voll Mehltau war. Ich habe ihn dann gekappt, nachdem ich mich informiert habe, denn das bringt man sonst nicht wieder aus dem Baum, das wird ein ewiger Krüppel an der Stelle. Aber woher soll man das als Laie wissen? Außerdem passt oft die Unterlage nicht zum Baum (s. 5m-Jarle oder M9-Herald und M9-Slendera).
RE: Säulenäpfel: Erfahrungen zu den verschiedenen Sorten -
Melly - 15.10.23
Du hast unglaublich viele Säulenäpfel - hier steht nur einer, und gerade dieses Bäumchen trug intakte Äpfel. Alle anderen "normalen" Bäume konnte man vergessen - wie du schon ausführtest, die Äpfel wurmstichig, faul, durchweg an jedem Baum. So schade!
RE: Säulenäpfel: Erfahrungen zu den verschiedenen Sorten -
Marlene - 02.12.23
Ergebnisse der Apfelsaison 2023
Lubera-Dulcessa und -Greenlight haben pausiert. Dulcessa hatte ein Blätterkleid wie eine Robe, Greenlight habe ich nun aus dem Topf in den Garten gepflanzt. Säulenapfelbäume werden zwar für die Kübelhaltung verkauft, das bekommt den Bäumchen jedoch auf Dauer nicht. Im Winter kann ich die Erde im Kübel entweder mit Schnee bedecken oder bei Kahlfrost ein Vlies auflegen. Problematisch sind jedoch trotz Sonnenschutz die hohen Temperaturen im Sommer in der Stadt.
Wenn die Bäumchen stark blühen, dünne ich auf höchstens 10 Äpfel pro Meter Baum aus, um die Fruchtqualität zu erhöhen.
Vier von fünf Lubera-Cuckoos haben dieses Jahr geblüht und getragen. Es gab wenige große Äpfel und viele kleine Äpfel. Die Cuckoo-Äpfel fangen im September an, frühzeitig abzufallen. Sie müssen früh geerntet werden, weil sie frühzeitig mehlig werden. Diese Sorte ist hervorragend für Apfelkuchen und -kompott geeignet. Ich hatte dieses Jahr trotz einiger wurmiger Exemplare eine reiche Ernte.
Red River hat auch dieses Jahr getragen und alle Äpfel waren wieder wurmig.
Die Äpfel von Golden Gate waren sehr klein und ab Oktober fruchtig süß, auch Mitte November noch knackig - während ich die Subito-Äpfel nicht geerntet habe. Sie waren zu keinem Zeitpunkt gut, nicht einmal die Vögel mögen sie. Die Versuchsäpfel von Lubera-Mannequin und Topmodel waren klein und fad im Geschmack.
Überraschend gut waren die Äpfel von Lubera-Equilibro Mitte Oktober. Im sonnigen September konnten sie voll ausreifen. Es gab erst Mitte Oktober den ersten Frost. Deshalb habe ich auch die in diesem Jahr wieder kleinen Äpfel von Minitree-Redlane bis Mitte Oktober ausreifen lassen. Diese Sorte war dieses Jahr mein absoluter Favorit, ein wundervolles Aroma und eine sehr schöne Optik - wie Erdbeereis mit Sahne.