Kraut und Rosen
Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Druckversion

+- Kraut und Rosen (https://www.kraut-rosen.de)
+-- Forum: Kraut und Rosen (https://www.kraut-rosen.de/Forum-Kraut-und-Rosen)
+--- Forum: Naturgarten (https://www.kraut-rosen.de/Forum-Naturgarten)
+--- Thema: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern (/Thread-Johannisbeerstr%C3%A4ucher-aus-Steckh%C3%B6lzern)

Seiten: 1 2 3


Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - bastiro - 07.09.11

Hallo liebe Stecklingsfreunde,

hab da eine Frage: Das Vermehren durch Steckhölzer, Stecklinge... ist ja bei den Johannisbeeren bestens möglich, habe es auch schon einige Male erfolgreich ausprobiert.

Das Einzige, womit ich dabei (als Autodakt) unzufrieden war: Ein paar Jahre später habe ich dann recht gakelige, wenigtriebige Sträucher.

Im Prinzip ist mir klar: Da muss wohl kurz über der Erde geschnitten werden. Nur wiewink: Da bin ich mir im Zweifel. Also, schon im nächsten Herbst tief ruinterschneiden??
Und wenn ja dann nur das 1 mal oder öfter???

Mit freudig erwartungsvoller Fragehaltung, Sebastian
bei dem es gerade mal eine kurze Regenpause gibt


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Raphaela - 07.09.11

Wenn du relativ früh im Sommer Stecklinge machst, dann am besten bald, nachdem sie angewachsen sind.
Bei Spätsommer- oder Herbst-Stecklingen besser erst im nächsten Frühjahr (es sei denn, du wohnst in einer Gegend mit milden Wintern oder überwinterst die Stecklinge geschützt).
Im Herbst hätte ich zuviel Sorge, daß der Neuaustrieb nach dem Schnitt nicht rechtzeitig ausreift und dann im Winter erfriert.


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - bastiro - 07.09.11

(07.09.11, 20:00)Raphaela schrieb:  Wenn du relativ früh im Sommer Stecklinge machst, dann am besten bald, nachdem sie angewachsen sind.
Bei Spätsommer- oder Herbst-Stecklingen besser erst im nächsten Frühjahr (es sei denn, du wohnst in einer Gegend mit milden Wintern oder überwinterst die Stecklinge geschützt).
Im Herbst hätte ich zuviel Sorge, daß der Neuaustrieb nach dem Schnitt nicht rechtzeitig ausreift und dann im Winter erfriert.

Danke für die flotte Antwort Raphaela (hatte auch auf eine von dir gehofft, da du ja offensichtlich viel mit Stecklingen arbeitest.)

Für mich sind besonders die Herbststecklinge von Interesse, da sie meines Erachtens am besten ohne weitere Pflege "zurechtkommen". Auch eignen sie sich gut als erste Übungen mit Schülern die sich etwas im Garten zurechtfinden sollen.

LG Sebastian


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Raphaela - 07.09.11

Mit Johannisbeeren hab ich das noch nicht ausprobiert, aber vielleicht wäre die Methode der Herbst-Steckholz-Überwinterung dann für dich einen Versuch wert?
- Ist im Rosenstecklings-thread beschrieben. Wenn du´s nicht findest, kopier ich´s nachher nochmal hier rüber.


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Raphaela - 08.09.11

Hab dir aus dem Rosenstecklings-thread mal den Teil über Herbst-Steckhölzer hierher kopiert - Würde mich auch interessieren, wie das mit Johannisbeeren klappt:

Wenn man im Frühling früh loslegen und dafür kräftige Herbst-Steckhölzer (also dickere, ältere Triebstücke) verwenden möchte, kann man sie über Winter in Sand lagern:

Die Steckhölzer werden nach Sorten in (beschrifteten!) Bündeln zusammengebunden und dann schichtweise in einer Sandkiste waaagerecht hingelegt.
Zwischen jedem Bündel sollte eine Sandschicht sein, oben drüber natürlich auch.
Die Abdeckungssandschicht oben auf sollte (je nach Region) mindestens 5, aber nicht mehr als 10 cm dick sein.
Am besten stellt man die Kiste an einem etwas geschützten Platz auf: Sie sollte nicht zu nass stehen über Winter.
Angegossen wird nicht.

Im frühen Frühling (also etwa Mitte März, in warmen Gegenden auch früher) holt man die Stecklinge aus der Kiste und steckt sie nach einem der vorher beschriebenen Verfahren. Wenn Frost droht, schattieren und anhäufeln nicht vergessen!

Wer zu lange wartet wird ein seltsames Phänomen entdecken: Die waagerecht liegenden Triebe sind dann nämlich auf ganzer Länge ausgetrieben.
Leider kann man sie dann nicht mehr Bewurzeln: Wenn ein "Auge" sich entschieden hat, einen neuen (Laub-) Trieb zu bilden kann es keine Wurzeln mehr machen und wenn alle Augen eines Triebs zu Laubtrieben geworden sind gibt es kein "Reserve-Auge" zur Wurzelbildung mehr.

Ansonsten ist die (m.W. von Rudolf Geschwind erfundene) Methode aber sehr gut geeignet, um schöne, kräftige Herbsttriebe sicher zu überwintern und im Frühling möglichst früh "an den Start" zu bringen.



RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Acinos Arvensis - 08.09.11


lassen sich solche steckhölzer auch im erdkeller lagern?
meiner ist allerdings ziemlich feucht, mir ist da schon viel angeschimmelt.
zeitungspapier wird stockig.
braucht es da Sand?
draußen hab ich leider keiner wirklich geschützten platz, weil bei uns der wind den regen und schnee seitlich treibt, da bleibt nichts trocken.
oder würde eine drübergestülpte wanne oder so gehen. falls das dann nicht bei sonneneinfall zu warm wird...


ach ja - gibt es eigentlich irgendwo eine Liste, welche Sträucher geeignet sind und welche gar nicht?

hab nur mal so im net rumgelesen und gesehen, dass zb. felsenbirne ungeeignet sein soll...daher dachte ich, es wäre doch interessant zu wissen, was geht und was nicht.


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Raphaela - 08.09.11

Der Sand ist wohl wichtig, um die Feuchtigkeit zu regulieren, also relativ gleichmäßig zu erhalten.
Wenn im Erdkeller schon viel geschimmelt ist, wird die Luftfeuchtigkeit wahrscheinlich zu hoch sein...Aber Versuch macht kluch: Vielleicht probierst du´s dort einfach mal mit Einpacken in trockeneren Sand?

M.W. funktionieren Steckhölzer bei Rosen, Johannisbeeren, Viburnum, Lonicera, Eiben, Koniferen , den meisten Nadelgehölzen, Buddleia, Syringa, Euonymus...Das sind die, die mir auf die Schnelle einfallen, aber sicher längst nicht alle.


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - bastiro - 08.09.11

M.W. funktionieren Steckhölzer bei Rosen, Johannisbeeren, Viburnum, Lonicera, Eiben, Koniferen , den meisten Nadelgehölzen, Buddleia, Syringa, Euonymus...Das sind die, die mir auf die Schnelle einfallen, aber sicher längst nicht alle.
[/quote]

zur Ergänzung: Forsythie, Schlehe, Kolkwitzie (habe ich erfolgreich ausprobiert) vermutlich Cornelkirsche, Sanddorn - letztlich sollte es mit fast jedem Strauch klappen:rolleyes:
Sebastian




RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - bastiro - 08.09.11

... " Wenn ein "Auge" sich entschieden hat, einen neuen (Laub-) Trieb zu bilden kann es keine Wurzeln mehr machen und wenn alle Augen eines Triebs zu Laubtrieben geworden sind gibt es kein "Reserve-Auge" zur Wurzelbildung mehr."

Das hört sich ja wirklich spannend an - hätte direkt Lust es mal auszuprobieren - auch wenn man ein paar Stecklinge bewusst zu lange liegen ließe, wäre das spannend, gerade um so eine Regel zu überprüfen.
Danke Raphaela!
Werde mich melden, wenn ich es ausprobiert habe, wie es denn geklappt hat.

Sebastian


RE: Johannisbeersträucher aus Steckhölzern - Raphaela - 08.09.11

Au ja bitte! in auch immer sehr neugierig...

Acinos, mir ist inzwischen noch eingefallen, daß ich die überwinterten Herbst-Steckhölzer dicht an der Ost-Hauswand verbuddelt hatte. Der Regen kommt meist aus der anderen Richtung, daher ist es an der Ostseite (wo auch empfindliche Topf-Rosen überwintert werden) meist relativ trocken.
Zur Sicherheit hatte ich auch noch irgendein längliches Plastik-Gefäß (eine umgedrehte Plastik-Kiste? Sowas in der Art, genau weiß ich´s nicht mehr) darüber gelegt. - Das könntest du z.B. auch versuchen.