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gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Druckversion

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gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - zwerggarten - 15.04.13

mich interessiert, wie ausgewiesene naturgärtnerinnen und naturgärtner mit folgendem problem umgehen würden:

in meinem waldgarten (ein wochenendgrundstück in niedersachsen, ehemaliger kiefernforst auf dem kargen sand einer endmoräne) haben sich über die jahre einige pflanzen als üble wucherer entpuppt.

ganz früher wollte ich gärtnerisch gar nichts tun, bzw. außer entfernen und aus dem vorhandenen pflanzenbestand durch vorsichtige eingriffe gestalten, vor allem keine (fremdländischen) (garten)pflanzen einbringen. dann kam eine phase der gestaltung mit diversen pflanzen richtung japanische gärten und generell richtung waldgarten (fächerahorne, farne, rhododendren, bambus und andere gräser).

einiges ist inzwischen längst eingegangen, weil der boden einfach sehr arm ist, meist nur etwas rohhumus auf sand, podsolig, oder eine knapp spatentiefe sandige braunerde...

mindestens drei von mir eingebrachte pflanzen haben sich über die jahre als problem entwickelt: schneemarbel (luzula nivea), preiselbeere (vaccinium vitis-idaea (gartenform)) und bambus (sasa palmata und noch irgendsoein kleiner, zierlicher, ggf. pleioblastus pygmaeus).

mir war schon klar, dass gräser sich aussäen und preiselbeere und bambus sich ausbreiten könnten, aber dass sie es über quadratmeter tun würden und als dichte matten (insbesondere die preiselbeere) alles andere einheitlich (langweilig) grün zudecken würden, das war mir nicht so klar. nichts mehr mit primeln, anemonen und anderen blüten, unter dem dickicht.

was würdet ihr tun: mit riesigem aufwand eine (teil)rodung starten und jahrelang rhizome aus dem boden klauben oder weiter wuchern lassen und die späte erkenntnis des planungsfehlers ertragen?


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Bigi - 15.04.13

Aloha smile
Ich würde eine Teilrodung auf mich nehmen.
Mein Garten ist ja nur klein und am Anfang hab ich auch alles mögliche gespflanzt um danm festzustellen, dass es aus meinem Winzgartrn eine Monokultur macht sad
Also roden und neu beginnen - viel Arbeit, aber es lohnt sich smile

Lernerfolg Bigi:
Topinampur, wilde Clematis, Wurmfarn, irgemd soein Goldregendingens sind nix für Gärten unter 200qm wink


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Gärtnerin - 15.04.13

Hallo Zwerggarten,
es kommt darauf an was du willst! Wenn du lieber Anemonen, Primeln, Lerchensporn, Scharbockskraut, Leberblümchen u. anderes blühen sehen willst, kommst du an einer Teilrodung nicht vorbei.
Kannst ja erst mal die Stellen, die von Natur aus für diese Frühblüher in Frage kommen roden. Also lichte, sonnige Ecken.
Roder oder Teilroden hört sich immer gleich so brutal an, viel Arbeitsaufwand, Anstrengung. :hot1: Aber das kannst du dir doch einteilen. :whistling:
Vielleicht kannst du deine Wucherer nach der Säuberungsaktion auch mit Wurzelsperren an ihrer Ausbreitung hindern. Das ist dann ein Arbeitsschritt. Dance
Ich sehe es wie Bigi und finde du solltest es machen!
Lad doch ein paar Leute ein, die dir helfen. Anschließend ein kleines Picknick unter Bäumen...
nix wie ran! Viel Erfolg, Gärtnerin


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Unkrautaufesserin - 15.04.13

Ich rode auch.

Meine Vorfahren haben auf der Streuobstwiese Himbeeren angesiedelt - in fettem rotem Lehm. Die wachsen drei Meter hoch und tragen 5 Beeren pro Ranke:w00t:
Also grabe ich jedes Jahr 5 Quadratmeter Himbeeren aus.
Und 5 Quadratmeter Spieren.
Und Ligustersämlinge.

Bei Giersch und Brennessel halte ich es mit Churchill: was Du nicht besiegen kannst, mach Dir zum Freund! Die werden aufgegessen.

Liebe Grüße, Mechthild


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Yarrow - 15.04.13

Die Schneemarbel/Schnee-Hainsimse ist zumindest eine europäische Art, wenn sie auch dem Alpenraum entstammt. Die Preiselbeere kannst du wenigstens beernten... ich bin froh um meine und koche daraus eine Art würziges Kompott mit karamelisierten Birnen... den Bambus allerdings würde ich gnadenlos rausreißen, bevor er sich auf deinem Grundstück als Neophyt etabliert und von da aus auf die Nachbarschaft übergreift.

Was Simse und Preiselbeere betrifft, wäre es vielleicht am einfachsten, die "langweiligen" Stellen mit Felsbrocken und kunstvoll arrangiertem Totholz zu beleben... und schon hast du wieder was fürs Auge! :blink:

"Japanischer Waldgarten auf Sand in Niedersachsen" klingt... ambitioniert. wink


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Cornelssen - 15.04.13

Die Preißelbeeren würde ich nutzen: da weißt Du, was Du hast.

Bambus: je nachdem, wie alt der ist: der stirbt ja irgendwann sowieso komplett ab. Da kann man nachhelfen, indem man die jungen Triebe gezielt und intensiv erntet und ißt/einfriert, einmacht etc..

Öde Flächen: Steine, Totholz und freiluft-geeignete Kunst kommen da besonders gut zur Geltung. Außerdem könnte man mit selbsthergestellten und gestalteten massiven Betonkübeln (nach dem Trocknen mit Buttermilch bestreichen, damit sie sich schnell bemoosen) kleinere Flächen schaffen, in denen mit entsprechender Erde wachsen kann, was Du Dir wünschst. Du musst nur berücksichtigen, dass das alles besonders frostunempfindliche Pflanzen sein müssen, die auch im Kübel ungeschützt einen strengen Winter überstehen ( z.B. Akelei, Meerlavendel, vielleicht botanische Tulpen. Narzissen schaffen es bei mir nicht, Primeln auch nicht) oder Du musst diese Kübel jährlich neu bepflanzen.

Inse




RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - zwerggarten - 15.04.13

danke euch für eure meinungen und hilfreichen hinweise! biggrin

ich habe eben nochmal fotos von der jetzt-situation gemacht und werde die zurück in berlin hier einstellen, mobil geht das nicht so gut.

hypertufa-objekte habe ich schon vor jahren aus dem hiesigen sand und rohhumus geformt, aber alles vollstellen wollte ich auch nicht, darum mache ich keine neuen. aber spaß macht sowas!

im wesentlichen sehe ich mich in meiner tendenz bestätigt, denn auf jeden fall sind mir die blumen und kräuter lieber als immergrüne aggressive wucherer... also muss wohl doch mal ein rode-urlaub her. dieses verlängerte wochenende ging allein für laubharken, bisschen pflanzarbeit und sichtschutzschnitt drauf. :sweatdrop:

die preiselbeeren tragen übrigens nicht bzw. kaum/selten, ebenso die hier immer schon vorhandenen wilden blaubeeren (die ich auch schon bisher ab und an dezimiere, wenn sie zu dicht werden...). wir sind ja u.a. durch den berliner kleingarten leider nur noch recht selten im waldgarten und es ist gut möglich, dass deswegen beim ernten die diversen vögel und mäuse und sonstiges getier schneller sind als ich.


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Gudrun - 15.04.13

(15.04.13, 12:28)zwerggarten schrieb:  mich interessiert, wie ausgewiesene naturgärtnerinnen und naturgärtner mit folgendem problem umgehen würden:

Angel2 Barrikadenoma bestaunt das Problem Clown

Zitat: danke euch für eure meinungen und hilfreichen hinweise! biggrin

:devil: seit wann gehen Eingeweihte und auch 'ne DFTT Warnerin solchem Typen auf den ausgestrichenen Leim ? :devil:








RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - zwerggarten - 15.04.13

gudrun, auch ein krass ablehnender beitrag würde wohl einen wahren troll füttern und zufrieden stellen. mich als fragesteller mit einem gärtnerischen problem würde dagegen viel mehr interessieren, wie du mit solchen wucherpflanzen umgehen würdest.

falls du glaubst, das problem gebe es gar nicht, dann warte doch auf die fotos - ich hoffe, dass sich da erkennen lässt, was ich meine.


RE: gartengestaltung: wucherpflanzen bekämpfen oder ertragen lernen? - Yarrow - 15.04.13

(15.04.13, 18:25)zwerggarten schrieb:  wir sind ja u.a. durch den berliner kleingarten leider nur noch recht selten im waldgarten

Ja, warum willst du dir dann überhaupt die Arbeit mit dem Roden machen? Clown