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Hühnerhaltung... - Druckversion

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RE: Hühnerhaltung... - vanda - 30.10.19

Viele füttern auch sog. Legemehl zu.
Aber für mich geht es in der Hobbyhaltung eigentlich nicht um die maximale Eiermenge. Schließlich kostet Eierlegen ein Huhn viel Kraft - wenn man sich mal überlegt, dass Vögel in der Natur ja nur ein bis zweimal im Jahr ein Nest voll Eier legen. Die Hühner mit allen Mitteln zu Legemaschinen zu trimmen ist doch nicht der Sinn der Sache in einer artgerechten Haltung. Wir haben zwar Licht im Hühnerstall, aber das ist im Grunde nur an, wenn mal absolutes Drinnen-Wetter ist, ansonsten richten sich auch die Hühner nach dem Gang der Jahreszeiten und gehen jetzt eben schon früher schlafen. Trotzdem gibt es momentan noch täglich Eier. Wenn es dann im Winter etwas weniger werden, ist das ganz normal, ich finde, da haben die Damen dann auch mal eine Pause verdient. wink Abwechlungsreiche Ernährung sollte es natürlich trotzdem auch im Winter geben.


RE: Hühnerhaltung... - Phloxe - 30.10.19

Da hast du natürlich recht, Vanda. Ihr habt die Hühner ja zu eurer Freude. Unsere waren Nutztiere. 

Meine Eltern waren fast völlige* Selbstversorger, wie damals viele Menschen auf dem Land. Ich möchte wirklich gern wissen, ob es damals überhaupt Eier im Laden (im Nachbarort) zu kaufen gab. Wir haben wöchentlich welche an eine Familie dort hin verkauft. Ich musste sie auf dem Schulweg mitnehmen und vor Unterrichtsbeginn abgeben. 
Zuhause waren wir - mit Mietern - 12 Personen, für die alle sich unsere Hühner mühen mussten. Damals wurden viel weniger Eier gegessen, weil es schlichtweg weniger gab. Meine Mutter hat wöchentlich Nudeln gemacht und Kuchen gebacken. Frühstückseier gab es im Winter sicher nicht.

* Salz und Zucker kauften sie .... als Zentnerware im Sack. Mehl hatten wir auch im Sack rum stehen. Roggen und Weizen. Aus eigenem Getreide.


RE: Hühnerhaltung... - vanda - 30.10.19

Ja klar ist das was anderes. Obwohl wir seit über 10 Jahren auch keine Eier mehr im Laden kaufen. Für uns reichen die Eier unserer Hühner aus, sogar jetzt noch, wo es nur noch zwei sind. Man muss ja keine Großfamilien mehr ernähren und man isst eigentlich auch nicht täglich Eier, wir zumindest nicht. Als wir noch mehr Hühner hatten, war es eher immer das Problem, wohin mit all den Eiern, wenn sich die Schachteln im Kühlschrank schon stapelten.
Wäre die Familie größer, hätten wir eben mehr Hühner, aber die auf Leistung zu trimmen käme uns dann wohl trotzdem nicht in den Sinn - naja, sagen wir mal, zumindest nicht mit zweifelhaftem Industriefutter, bei dem man doch nie weiß, wieviel Südamerika-Monsanto-Soja drin ist. Und erst recht dann nicht, wenn man das Huhn hinterher noch selbst essen will.

Habe mal von den Nachbarn etwas Obst in einem alten Sack für Forellenfutter bekommen (hier haben viele kleine Fischteiche) und habe interessehalber die endlos lange Liste mit Inhaltsstoffen durchgelesen  :w00t: - seitdem lehne ich immer dankbar ab, wenn uns eine Forelle angeboten wird.  biggrin

Ich gehe jetzt aber einfach davon aus, dass sich Moonfall nicht gerade Zwerghühner für die große Eierproduktion angeschafft hat -  und die Antwort war ja auf die Hobbyhaltung bezogen. Rose


RE: Hühnerhaltung... - Phloxe - 30.10.19

(25.10.19, 08:22)Moonfall schrieb:   Immerhin kann man dann sicher sein, Eier ohne Tierleid zu essen

Ich bezog mich darauf.  smile  Und wollte eh noch erzählen, dass ich das kann. In jedem größeren Ort hierzulande ist ein Nebenerwerbler darauf gekommen, sein Land für Hühner zu nutzen. ... so es die Lage zu läßt. 
Nicht zu viele, so dass er seine Äcker für's Futter nutzen kann. Und auf den Wiesen befinden sich die Hühner per mobilem Stall sozusagen im Dauercamping. 
Auf dem Hof gibt es ein Kämmerchen mit Kühlschrank und Geldschlitz. Jederzeit nutzbereit. Zu meinem gehe ich allerdings nicht mehr montags. Da kriegen seine Kollegen die gesamte vorrätige Produktion. 
Derzeit gibt es auch Kartoffeln. Ich kann mir per WhatsApp eine Papiertasche mit Inhalt in Wunschgröße bereit stellen lassen. Leere Eierpappen und Papiertaschen lege ich ihm zurück ins Kämmerchen.
Ich finde das genial.


RE: Hühnerhaltung... - Moonfall - 30.10.19

Das klingt nett, da entstehen offenbar gerade einige interessante Vermarktungsmethoden.

Ich habe mir die Hühner allerdings nicht wegen der Eier angeschafft, das ist nur das Sahnehäuchen auf der Hühnerhaltung. Ich mag einfach Tiere und finde sie gehören zum Leben.
Heute habe ich allerdings nicht so Nettes entdeckt. Nachdem die Hühner wieder tagsüber im Stall hockten, ging ich rein um sie rauszuscheuchen. Die 3 Sulmtalerinnen gingen raus, die Holländerin blieb noch. Da beschloß ich, sie zu untersuchen, die Federhaube soll man ja wegen Parasiten kontrollieren. Da fand ich nichts, aber als ich wegen etwas dünnen Stuhls sehen wollte, ob die Kloake verschmiert ist, fand ich dort kleine gelbe Pünktchen in den Federn um die Kloake herum, die sich bewegten.

Bei einer Sulmtalerin sah ich darauf hin auch nach, aber auf deren hellen und dichtem Gefieder konnte ich nichts sehen. Da könnten kleine Tiere auch darunter verborgen sein.

Ich rief den Züchter an, was das sein kann. Der sprach gleich von entwurmen, aber das sah wie Punkte aus, nicht länglich, und rund um die Kloake, nicht drin. Darauf wusste er nicht mehr, was es sein könnte und empfahl, eine Knoblauchzehe ins Trinkwasser zu drücken, das desinfiziert. - Jetzt würde mich interessieren, was die Hühnerhalter unter euch dazu sagen!


RE: Hühnerhaltung... - Moonfall - 01.11.19

Nanu, hier gibts doch einige Hühnerhalter. Haben eure Tiere nie Parasiten?  :huh:

Heute gab es eine Steigerung der Probleme. Ich hatte gestern Kieselgur gekauft, und eine große Lupe, und wollte mir nun nochmal die Punkte an der Holländischen Weisshaube genauer ansehen. 

Die 3 Sulmis flohen gleich in den Auslauf, die Holländerin blieb sitzen und ließ sich problemlos hochnehmen. Bei näherer Betrachtung war mir klar, warum. Ein Auge war fast ganz zugeklebt, das andere fand ich nicht. 

Ich holte mir warmes Wasser und Wattepads und versuchte nach einer Empfehlung im www die Verklebung der Lider aufzuweichen. Das Tier ließ sich das ziemlich gut gefallen, endlich war das eine Auge wieder frei. Beim anderen überlegte ich, ob es vielleicht andere Hühner schon ausgepickt hatten, weil auf einer Hühnerseite davor gewarnt wurde. Man konnte nur verklebte kleine Federn von der Haube sehen, aber nach langem vorsichtigen Betupfen mit feuchten Pads öffnete sich das Auge doch wieder. Auf der Nase saß eine Verkrustung, die weichte ich auch auf. Über den Augen klebten auch noch Verkrustungen in einer Form wie Augenbrauen. Nachdem ich das arme Tier schon länger am Schoß liegend bearbeitet hatte, bearbeitete ich diese "Augenbrauen" doch nicht weiter. Wollte sie ja nicht endlos an den Augen reizen.

Über dem Schnabel konnte man auch eine kleine Verletzung sehen. Nachdem die Isolierung von kranken Tieren empfohlen wurde, kam die Holländerin in meinen alten Vogelkäfig, dazu Futter und Wasser mit Knoblauch. Sie pickte auch gleich nach dem Futter. Jetzt hoffe ich sehr, dass sie sich etwas erholt und will montags mit ihr zu einem Tierarzt. Beim Hochnehmen wirkte das Gefieder etwas staubig, ich war mir bei näherer Betrachtung nicht sicher, ob sie Federlinge hat. 

Dass meine Hühnerhaltung schon nach 14 Tagen solche Probleme macht, hatte ich Anfänger nicht erwartet. Ich denke auch, dass die Tiere die Federlinge schon beim Züchter hatten, woher kämen sie sonst so schnell in einem neuen Hühnergarten?


RE: Hühnerhaltung... - Cornelssen - 01.11.19

doppelt durch langsame Ladezeit

Inse


RE: Hühnerhaltung... - Cornelssen - 01.11.19

Versuche einen Tierarzt zu finden, der sich auf Vögel spezialisiert hat - und zieh Dir einen Kittel an, wenn Du mit dem Huhn in Kontakt kommst, damit Du die anderen nicht infizierst.

Außerdem: durch eine liebevolle Behandlung, die sich bei Krankheit etwas hinzieht, wird das Huhn schnell zahm. Du hast jetzt die Wahl, ob Du die anderen flüchten lassen willst, wenn Du kommst, oder sie parallel ebenfalls etwas an Dich bindest. Das kostet allerdings Zeit, ist aber spannend. Gewöhn das kranke Huhn jetzt an einen Namen, damit Du es bei Bedarf zu Dir rufen kannst.

Viel Glück - und einen guten Tierarzt wünsch ich Dir und Deinen Hühnern.

Inse


RE: Hühnerhaltung... - Moonfall - 03.11.19

Einen Tierarzt für Hühner hatte ich schon gefunden, aber der hat erst morgen wieder offen. Der 1. November war ja ein Feiertag.
Gestern hatte das Huhn wieder die Augen verklebt, aber heute morgen waren sie offen. Auch die Körperhaltung war schon aufrecht, und da eine Freundin von ev. Rangkämpfen bei der Rückkehr in die Gruppe sprach, wollte ich doch nicht zu lange warten. Bei meinen Kontrollgängen tat mir Lady Gaga leid, wie sie da so ohne Aktivität im Käfig stand. 
[Bild: 37141688xb.jpg]

Entgegen dem Plan, sie bei Dunkelheit zu den anderen in den Stall zu setzen, nahm ich sie schon vorher raus. Sie ließ sich auch problemlos nehmen und in den Stall bringen, die Sulmis waren grad im Auslauf. Sie ging gleich zum Futternapf und dann ins Freigelände. Dort wurde sie von den Sulmis nicht beachtet, ging aber schnurstracks neben das Sandbad und grub sich eine Erdmulde zum Suhlen. Da kamen auch die anderen herbei.
[Bild: 37141600rm.jpg]

Später im Stall gab es doch einige Drängereien. Die Sulmis wollten die Abtrünnige nicht auf ihren alten Platz links lassen. Gut, dass die Hühner nicht so schwer sind, sonst müsste die dort liegenden Stange kippen.  biggrin 2 sitzen schon ausserhalb der Stütze.
[Bild: 37141602nj.jpg]

Nach einigen Rangeleien, wo die Lady auch runter gedrängt wurde, gab es wieder die frühere Sitzordnung und damit kehrte Ruhe ein.
[Bild: 37141603yf.jpg]

Bei dieser Verteilung der Hühner auf der Stange könnte ich mir eigentlich nochmal 4 zulegen.  biggrin
[Bild: 37141608lm.jpg]


RE: Hühnerhaltung... - Moonfall - 04.11.19

So, jetzt war ich mit dem Hühnchen beim Tierarzt, da kam was ganz anderes raus. Die Tierärztin glaubt nicht an eine Erkältung, weil die nicht nach 2 Tagen wieder vorbei wäre. Aber sie sah, dass der Schnabel oben gebrochen war. Das bereits am ersten Tag von mir beschriebene Schnabelaufreissen dürfte daher kommen, weil durch den Bruch nicht genug Luft durch die Nasenlöcher ging. Die Entzündung von Augen und der scheinbare Schnupfen kamen von einer Infektion des gebrochenen Schnabels. 
Ich bekam jetzt also eine antibiotische Salbe für den Schnabel mit. Dann fand sie gleich Federlinge UND Milben, man konnte letztere flüchten sehen.  :w00t: 
Da bekommen die Hühner morgen ihr Spot-On Präparat und der ganze Stall wird bereits nach 14 Tagen desinfiziert.  :head: sad :thumbdown: