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Knödel-Rezept - Druckversion

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Knödel-Rezept - Luna - 25.09.14

Ich suche nach einem Knödelrezept zu meinem "Traum-Knödel".

Vor knapp 20 Jahren bin ich mit dem Wohnmobil Richtung Erzgebirge losgefahren. Am zweiten Tag war ich dann zur Mittagszeit bei Hof, genauer bereits nordöstlich von Hof. In einem Landgasthof an der Landstrasse wurde als Tages-Empfehlung geschmorte Ochsenbäckchen mit Knödeln und Rotkraut angeboten.

Das Essen war einfach ein Traum, zart die Ochsenbäckchen in der dunklen Sauce, luftig weich der Knödel, das Kraut war auch lecker. Leider habe ich es verpasst nach dem Rezept zu fragen.

Seit diesem Knödel bestelle ich in Deutschland und auch Österreich immer wieder Knödel, aber was da serviert wird, ist zum Teil zäh gummig, klebrig, schon fast schmierig haften die Teile am Besteck.

Dazwischen habe ich mich, geboren in einem knödelunkundigen Land, an Rezepte aus dem Netz gemacht. Die bisherigen Resultate waren schrecklich, von essbar, bis Gummihüpfball oder wässrigem Matschhaufen war alles dabei.

Bei meinen weiteren Reisen in diese Gegend habe ich immer wieder versucht den Gasthof zu finden, bisher ohne Erfolg.

Ich suche darum hier nach einem Rezept für einen fluffigen Knödel.



RE: Knödel-Rezept - Gudrun - 25.09.14

Meine Schwägerin macht schön lockere Kartoffelknödel. Die Grundzutaten sind ähnlich wie bei Gnocchi

- 750 g mehlig kochende Kartoffeln
- 30 g Butter
- 3 Eigelb
- 100 g Speisestärke
- Pfeffer, Salz, Muskatnuss

- geschälte, gekochte Kartoffeln gut abdampfen lassen, durch die Kartoffelpresse geben

- 30 g Butter erhitzen, bis sie nussbraun ist. Mit Eigelb, Stärke, Salz, Pfeffer, Muskat zu dem Brei geben. Zu einem glatten Teig kneten ( händisch )

- ca 1 Stde ruhen lassen. Mit bemehlten Händen 12 Knödel formen, in kochendes Salzwasser geben, Hitze beibehalten, bis die Knödel hochsteigen. Dann noch etwa 10 Min. ziehen lassen.



RE: Knödel-Rezept - Unkrautaufesserin - 25.09.14

Die allerbesten Klöße der Welt sind Vogtländische (oder Erzgebirgische) Grüne Klöße:

gekochte Kartoffeln vom Vortag fein raffeln
rohe (=grüne) Kartoffeln ebenfalls, aber in eine separate Schüssel fein reiben. Dazu am besten die Reibe verwenden, bei der diese spitzen Ecken hochstehen.
Einen Kloßtopf (breit und nicht sehr hoch) ungefähr 10 cm hoch mit Wasser füllen.zum Kochen bringen und Salz zufügen.
Die rohen Kartoffelspäne durch ein feines Leintuch pressen, aber nicht ganz trocken. Der Teig muß sich seifig anfühlen und die Konsistenz von Brotteig haben.
Das Kartoffelwasser noch ein bißchen stehen lassen, damit sich die Stärke absetzt.
Rohen Kartoffelteig mit kochendem Wasser überbrühen. Ungefähr für 10 Knödel benötigt man eine Schöpfkelle Wasser.
Dann so viel gekochten Kartoffelteig zufügen, daß die Mengen vom Volumen her ungefähr gleich sind.
Das Kartoffelwasser vorsichtig abgießen und die Stärke zum Teig geben.
Generell sind mehlige Kartoffeln besser, denn wenn zu wenig Stärke dran ist, halten die Klöße nicht gut zusammen. Manchmal gebe ich noch ein bißchen Extrastärke dazu, aber nur sehr wenig. Zu viel ruft diesen Gummiballeffekt hervor.
Ohne Zusatzstärke wird es aber dieses Jahr nicht gehen, denn durch den vielen Regen im August sind auch die mehligen Sorten eher fest.
Den Kartoffelteiug salzen, kneten und mit nassen Händen zu Knödeln rollen.
Original sind keine Brotröstel in der Mitte, aber meine Familie (wie viele andere auch) besteht darauf.
Die Klöße in das kochende Wasser einlegen. Wenn sie nach oben steigen, die Hitze kleindrehen, so daß das Wasser gerade nicht mehr kocht. Nach 20 min sind sie durchgegart. Man kann zur Probe einen Knödel aufreißen, in der Mitte darf nichts Seifiges mehr sein.

Die Klöße rasch zu Tisch bringen, aufreißen und mit Soße begießen. Stehen sie lange herum, werden sie fest.

Am besten dazu sind traditionelle Fleischgerichte: Sauerbraten, Rouladen, Gulasch,gebratener Stallhas oder Geflügel mit viiiel Soße. Aber auch nur Pilzsoße dazu ist sehr lecker (Kließ un Brieh).

An der fehlenden Mengenangabe sieht man: dies ist ein Gericht, das man am besten in der Küche weitergibt. Wer es lernen möchte, ist herzlich eingeladen.

Ich mache griene Kließ von September (dem Auftreten der Lagerkartoffeln ) bis Ostern. Dann haben die Kartoffeln nicht mehr genug Stärke und nicht mehr genug Geschmack. Meine Urgroßmutter, die ihre beiden Töchter nach einer mißglückten Strumaoperstion ohne Mann großziehen mußte, hat jeden Sonntag für ihre Kinder Klöße gekocht. Oft fehlte das Fleisch dazu, aber Klöße mußten sein.

Liebe Grüße, Mechthild





RE: Knödel-Rezept - Moonfall - 25.09.14

Luna, in welchem Hof warst du da - Hof bei Salzburg?

Was für Knödel waren es denn, eher Semmelknödel oder Kartoffelknödel? Grießknödel kämen da auch noch in Frage. Fluffig klingt nach Semmelknödel, bei Kartoffelknödeln gibt es wiederum viele verschiedene Rezepte, tw. auch mit rohen Kartoffeln, sind auch flaumige dabei. :noidea:

In Ö gibt es 100.000 Knödelrezepte, vielleicht findest du hier etwas, das ist üblicherweise eine gute Datenbank. Bei einem Rezept von Ochsenschlepp werden da z.B. Semmelknödel empfohlen.


RE: Knödel-Rezept - Unkrautaufesserin - 25.09.14

Ich denke, sie meint das fränkische Hof. :tongue1:


RE: Knödel-Rezept - Luna - 25.09.14

ja, das liegt da "oben" zum Erzgebirge.

Danke für die ersten Rezepte, ich koche alle nach und schreie dann ganz laut wenn ich meinen fluffigen Knödel auf dem Teller haben werde.

@ Moonfall, ich weiss nicht welcher Knödel es war, sicher kein Semmelknödel, er war durchgehend von der selben gelbweisslichen Farbe und Textur.

Der "grüne" von Mechthild gefällt mir und danke für den Tipp zum "gummig" werden, das werde ich beherzigen.

Knödel ist angesagt smile


RE: Knödel-Rezept - Ranunkel - 25.09.14

Hallo Luna, vielleicht waren das böhmische Knödel, schau mal zB hier
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Böhmische_Knödel

Und Mechthild danke für das ausführliche Rezept, ich liebe sie, hab es aber noch nicht gewagt sie selbst zu kochen...


RE: Knödel-Rezept - Acinos Arvensis - 25.09.14

da du dich im Frankenland befunden hast - also ganz in meiner Nähe, hab ich hier was für dich zum lesen und probieren..

http://www.genussregion-oberfranken.de/spezialitaeten/spezialitaeten_von_a_z/k/315/kloesse_fraenkische_klossvielfalt_/details_39.htm


RE: Knödel-Rezept - Unkrautaufesserin - 25.09.14

(25.09.14, 21:49)Ranunkel schrieb:  Und Mechthild danke für das ausführliche Rezept, ich liebe sie, hab es aber noch nicht gewagt sie selbst zu kochen...

Wolltest Du nicht sowieso mal vorbeikommen? Da können wir ja mal griene Kließ kochen...Nyam

Liebe Grüße, Mechthild




RE: Knödel-Rezept - Ranunkel - 25.09.14

(25.09.14, 21:56)Unkrautaufesserin schrieb:  
(25.09.14, 21:49)Ranunkel schrieb:  Und Mechthild danke für das ausführliche Rezept, ich liebe sie, hab es aber noch nicht gewagt sie selbst zu kochen...

Wolltest Du nicht sowieso mal vorbeikommen? Da können wir ja mal griene Kließ kochen...Nyam

Liebe Grüße, Mechthild

DEN Aufwand würdest Du für mich machen?? :heart:, dann muss ich unbedingt sehr bald kommen, ist eh in der Tat überfällig :clap: