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Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Druckversion

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Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Cornelssen - 21.05.16

Dieser Tage kommt mich immer wieder leichtes Entsetzen an, wenn ich durch meinen Garten gehe:
- Keine einzige meiner Tulpen hat Samen angesetzt. Normalerweise kommen auf 100 Blüten ca 20, die befruchtet sind. Davon schaffen es 3 (drei), tatsächlich auch Samen auszureifen. Dieses Jahr: Null.
- Spitzwegerich: Die Samenbildung der adulten Pflanzen ist sehr früh dran dieses Jahr und sowas von mager, dass es beängstigend ist: auf den Rispen stehen ganz wenige Samen, man kann sie oft an einer Hand abzählen. Wenn ich daran denke, dass dieser Bio-Sprit-Idiot mit seiner ungeschützten Glyphosatsprüherei den gesamten Feldrain entlang seines Feldes incl. der anderen Seite, auf der die Pferde stehen, so abgedeckt hat, dass Wildkräuter auf der Weide (auf der anderen macht es eh keinen Sinn) neu eingesät werden müssen, frage ich mich, wo wir demnächst die Samen hernehmen sollen. Vom Spitzwegerich scheinen die Samen dieses Jahr jedenfalls sehr rar zu werden.

Was fällt Euch diesbezüglich so auf?

Inse


RE: Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Reinhold - 22.05.16

Hallo Inse ,
benutzt dein spritzende Nachbar , wenn er schon spritzen muss keinen Schutzvorhang an seiner Spritze , damit das Mittel auch wirklich nur dort hin kommt , wo es hin soll ?
Wozu spritzt er den Feldrain ? Da baut er doch nichts an , oder ?
Wäre doch auf alle Fälle umweltschonender und für ihn auch billiger , weil er ja sogar Spritzmittel sparen könnte .
V.G. Reinhold


RE: Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Unkrautaufesserin - 22.05.16

Lieber Reinhold,

hier spritzt die Agrargenossenschaft bei Windstärke 5, und auch wenn in Windrichtung Häuser stehen... da fliegt alles rüber. :thumbdown:

Liebe Inse, der Spitzwegerich blüht erst, da mag ich noch nichts zur Samenausbeute sagen. Aber eventuell kann ich Dir Samen schicken. Welche Wildkräuter brauchst Du noch dringend?

Hier sind es vor allem Schäden durch die Spätfröste, die mir auffallen. Walnüsse wird es dieses Jahr wohl keine geben, und auch sonst ist die Obstblüte lückenhaft. Der Pfirsichbaum sieht aus wie sterben...:noidea: hat letztes Jahr unter der Dürre sehr gelitten, onbwohl ich dort immer mal den Schlauch für ein Viertelstündchen hingelegt habe. Ich gieße ja mit Brunnenwasser. Dann die späten Fröste... der Hauptstamm ist fast völlig kahl, ein Seitentrieb hat noch Leben.

Liebe Grüße, Mechthild


RE: Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Cornelssen - 22.05.16

@ Reinhold: der Großkotz aus dem Rheinland hat sich rund ums Dorf Land unter den Nagel gerissen und fällt mehrfach unangenehm auf: mein Nachbar ist er zum Glück nicht, aber sein Feld-Nachbar versorgt Pensionspferde und ärgert sich bis zum Magengeschwür über die Kapriolen dieses Spekulanten. Der mietet Ackergerät samt Personal für die jeweilig zu bearbeitende Fläche - und was diese Jüngelchen dann teilweise abliefern, sorgt öfter für Schadenfreude ebenso wie für Kopfschütteln: die machen, was man ihnen sagt, ohne mitzudenken, sind stolz, dass sie so ein starkes Brummbrumm unterm Hintern haben und freuen sich ihres Einkommens. Für Folgen ihres Tuns fühlen sie sich nicht zuständig oder gar verantwortlich.

Der geplagte Nachbar, ein studierter Bauer, jetzt (noch) im Nebenerwerb (hat nicht genug Land für Vollerwerbslandwirtschaft, arbeitet aber dran), freut sich über Unterstützung, wenn es um die Verbesserung seiner Wiesen geht: bis er auf 90 Arten pro qm kommt, wird es noch ein Weilchen dauern - eben weil gegenüber dieser Idiot wüten lässt. Es gibt so den einen oder anderen, der da regelmäßig langläuft und dann auch mal nach Absprache Samen mitbringt. Ich bringe, wenn vorhanden, Spitzwegerich, Ringelblume und Stockrosen. Neulich habe ich eine Mondviole am Wegrand entdeckt: nicht von mir, der große Bärenklau auch nicht ( wink ).

@ Mechthild, nee, lass mal: was hier übrig ist, kommt beim Pferdebauern auf den Wegrand, was nicht da ist, eben nicht. Man macht das Wertvolle offenbar nicht dadurch wertvoll, dass man es großzügig verschenkt. Unseren Landwirten muss mehrheitlich erst mal wieder dämmern, dass und wie wichtig Artenvielfalt ist. Ba@er, heiliger Berg und so haben ihnen ja in der Vergangenheit erfolgreich eingehämmert, dass dem nicht so sei. Das Umlernen dauert halt und wird durch Vergeudung nicht unterstützt.

Was den Spitzwegerich anlangt, hoffe ich auf eine zweite Blüte. Im Garten habe ich für mich genug. Die Obstblüte ist gut gewesen, die Kirschen tragen reichlich, bei der Walnuss habe ich auch Zweifel, ob und wie die Ernte diesmal ausfällt: nach zwei reichlichen Ernten hintereinander ist sowieso mal wieder eine Fruchtpause fällig - auch ohne schlechtes Wetter im Frühling.

Was Deinen Pfirsich anlangt: schau genau, ob er womöglich Monilia hat und geh sofort dagegen rabiat vor, sonst wandert Dir dieser Pilz nicht nur durch den eigenen Bestand, sondern auch noch in die Nachbarschaft. Von meinen drei Kirschen hat er einen Baum definitv gekillt, die Äpfel haben Fruchtmonilia und mein Pfirsich war der erste, den es vor Jahren erwischt hat: habe ihn nicht ersetzt und auch keine Aprikose gepflanzt, wäre chancenlos in diesem Umfeld. Dein Angebot ist aber wirklich lieb von Dir. Danke dafür. Rose

Diesen Strang habe ich aufgemacht, weil ich dachte, wir sollten mal schauen und sammeln, was in diesem Frühling die kommende Ernte beeinträchtigt hat: Kälte, Spätfröste, Trockenheit, fehlende Insekten, Schadbefall usw. ...

Inse



RE: Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Unkrautaufesserin - 22.05.16

Ich denke, die Probleme hier gingen in der Dürre letztes Jahr los. Vieles hat einfach keine Kraft sammeln können bzw keine Knospen angesetzt. Und dahinein hat es dann gefroren...:noidea:

Der Pfirsich hat schon letztes Jahr gelitten, sehr zeitig Laub und notreife Früchte geworfen. Monilia: ein bißchen Fruchtmonilia an Äpfeln und Birnen, aber nicht ungewöhnlich viel. Die Sauerkirsche in 10m Entfernung ist propper.
Ich denke, er ist einfach von der Sorte her schlecht für diesen Standort geeignet, zu greoßfrüchtig und zu zimperlich für unser Klima. Und es ist ein Viertelstamm, der bestimmt schon 20 Jahre steht... vielleicht ist auch die Unterlage an ihrem Lebensende angekommen...:noidea:
Ich werde mal nach Ersatz Ausschau halten.

Liebe Inse, frag mal Deinen Pferdebauern, ob Interesse an Roßlauch besteht... davon kann ich im Herbst wieder Brutzwiebeln abgeben. Unsere Pferdefrau hat ihn in einen unmähbaren Streifen an der Koppel gestreut, und hofft, daß sich die Pferde da bedienen, wenn sie es brauchen. Roßlauch wird gern von Pferden gefressen, die Schwierigkeiten mit den Knochen haben, auch bei Verletzungen.

Liebe Grüße, Mechthild




RE: Schäden aus dem Frühjahr 2016 - Cornelssen - 23.05.16

Roßlauch - werd ich fragen, sobald ich ihn wieder sehe (kann ein paar Wochen dauern). Danke für das Angebot.

Inse