Sandsäcke anfertigen - Druckversion
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Sandsäcke anfertigen - Cornelssen - 26.07.17
Man könnte das auch unter "... Handwerkliches..." fragen oder unter Dusselige Fragen. Aber ich versuchs mal ganz direkt:
Sandsäcke basteln - was nimmt man dafür und wie geht das?
Nachdem mir beim letzten großen Starkregen Anfang Juli das Wasser unter der Haustür durch in den Flur gelaufen ist (2 Treppenstufen rauf), möchte ich ein wenig vorsorgen und mich soweit mit Sandsäcken eindecken, dass ich notfalls die Haustür abdichten kann. Im Nachbarort Leegebruch hat der Landkreis den Bewohnern Sandsäcke zur Verfügung gestellt: die Leute müssen sie nur selbst abholen. Bei uns gibts nichts. Da muss sich jeder selber helfen.
Als ich gestern in der Stadt war, habe ich mal nach Sandsäcken zum Kaufen geschaut: nichts. Nun denke ich darüber nach, mir selbst welche zu machen. Sie sollten nicht zu groß sein, damit ich sie heben kann, aber ich weiß nicht,
* welchen Sand man dazu am besten nimmt und
* welches Material für die Säcke und
* wie man die gefüllten Säcke lagert, wenn sie nicht im Einsatz sind?
Wer hat dazu sachdienliche Informationen und mag sie bitte weitergeben?
Inse
RE: Sandsäcke anfertigen - Brigitte - 26.07.17
Ich bezweifle, ob es sich lohnt, die selber zu nähen. Zumindest, wenn man das Material kaufen muß. Soo teuer sind leere Säcke ja nicht.
Sandsäcke gibts z.B. bei Hornbach. Vermutlich auch in anderen Baumärkten. Oder man bestellt online, da werden unterschiedliche Materialien angeboten.
Z.B. hier ist noch mehr Info über Sandsäcke.
http://www.heimwerker.de/haus/sicherheit-und-schutz/hochwasserschutz/sandsaecke-hochwasserschutz.html
Da heißt es z.B. "Am besten eignet sich Sand in einer Korngröße von 0 bis 8 Millimetern."
Hast du mal mit eurer Feuerwehr gesprochen? Vielleicht können die Tipps geben.
RE: Sandsäcke anfertigen - Cornelssen - 26.07.17
(26.07.17, 11:32)Brigitte schrieb: Hast du mal mit eurer Feuerwehr gesprochen? Vielleicht können die Tipps geben.
Die (freiwillige) Feuerwehr ist direkt gegenüber: die latschen in gelbem Ölzeug (Friesennerz) umschichtig im ganzen Dorf die Gullis ab und reinigen sie rund um die Uhr: die Laune ist auf dem Tiefstand. Da ich keine braune Schuhcreme zum politischen Umfärben verwende, bin ich dort als Zugezogene auch nicht gerne gesehen, nicht mal, wenn ich für Bomben-Evakuierte in der Halle nachts eine nicht gerade kleine Keksspende vorbeibringe, weil die Leute dort schon über 12 Stunden ohne Versorgung rumsitzen und nicht wissen, ob und wann sie wieder nach Hause können:
Da fragt man besser nicht, weil man damit nur als störend angesehen wird.
Ich habe im Netz mal über die diversen Angebote drüber geguckt und festgestellt, dass von Jute bis Plastik die unterschiedlichsten Materialien für die Säcke verwendet werden. Ob das wirklich alles gleich gut ist? Die Säcke sind auch alle ziemlich groß = schwer, wahrscheinlich schwerer als ich in summa bewegen kann, denn mit einem Sack ist es ja nicht getan. Ich dachte z.B., dass ich mich endlich von meinen überalterten Jeans trennen sollte und die Beine zu Sandsäckchen umfunktionieren könnte - ob das gehen würde? Dann fiele mir die Trennung sicher leichter.
Inse
RE: Sandsäcke anfertigen - Brigitte - 26.07.17
(26.07.17, 17:03)Cornelssen schrieb: Ich dachte z.B., dass ich mich endlich von meinen überalterten Jeans trennen sollte und die Beine zu Sandsäckchen umfunktionieren könnte - ob das gehen würde?
Ich denke schon, daß das geht, bin aber nicht sicher, weil ich keine persönliche Erfahrung habe.
RE: Sandsäcke anfertigen - Unkrautaufesserin - 27.07.17
Die Jeans wären nicht so sinnvoll, Müllbeutel sind praktischer. Je nachdem, wer sie bewegen soll, kommen 1-4 Schaufeln Sand rein. (Mit Schaufel meine ich so ein Teil, nicht das Pflanzschäufelein ). Eine Schaufel sieht sehr wenig aus, aber wenn man 200 Säcke davon gestapelt hat, merkt man das auch.
Liebe Grüße, Mechthild, fluterfahren
RE: Sandsäcke anfertigen - Brigitte - 27.07.17
Pst, Mechthild, dein Link funzt nicht.
Wieso geht das mit Jeansbeinen nicht? Jutesäcke gehen doch auch?
RE: Sandsäcke anfertigen - Unkrautaufesserin - 27.07.17
Danke für den Hinweis, jetzt geht er.
Meine Freunde beim THW bevorzugten Müllsäcke, weil sie wasserdicht sind. Durch Jutesäcke dringt nach einer Weile das Wasser durch, und auch der Sand ist nicht wasserdicht. Bei Deichen, wo lediglich die Masse erhöht werden soll, damit sie dem Wasserdruck standhält, ist das egal. Wenn man Haustüren und Kellerschächte abdichten will, ist die wasserdichte Variante besser. Der dünne Spalt zwischen den Müllsäcken wird durch das Gewicht des Sandes zugedrückt.
Liebe Grüße, Mechthild
RE: Sandsäcke anfertigen - Brigitte - 27.07.17
Aha. Danke für die Erklärung.
Könnte man nicht auch eine Holzplatte (lackiert und mit irgendeinem Dichtungsstreifen versehen) vor die Tür schrauben? Links und rechts ne Leiste (mit Löchern für die Schrauben) an der Wand anbringen und darauf dann bei Gefahr die Platte schrauben.
In der Art wie sowas hier: http://www.poggel.de/images/hochwasser/tuer.jpg
RE: Sandsäcke anfertigen - Cornelssen - 27.07.17
Bei uns im Dorf hat sich jemand Sandsäcke besorgt und ausgelegt. Ich habe mal das weiße Material angefasst: Plastikgewebesack. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass das Gewebe wirklich wasserdicht ist.
Bei den Berichten über Hildesheim sagte jemand vom THW, dass die Jutesäcke inzwischen so voller Wasser seien, dass sie das Wasser nicht mehr abhielten. Das deckt sich dann mit Mechthilds Hinweis. Aber: Müllsäcke sind viel zu groß und selbst wenn man nur vier Schaufeln reinfüllt, habe ich Zweifel, dass die blauen Säcke das tragen. Sand ist verdammt schwer. Man müsste also die dickeren schwarzen nehmen und sich dann mit unpraktisch langen Fahnen an den Säcken herumschlagen oder jeden Sack nach dem Zubinden abschneiden.
Zu Hornbach habe ichs noch nicht geschafft. - Was die Idee anlangt, Holzplatten im Notfall an Leisten vor die Tür zu schrauben: das bringts wohl nur sehr kurzfristig. Die Pressplatten sind dafür nicht geeignet. Was sich aber bewähren könnte, habe ich noch aus Bildern vom Elbehochwasser in Erinnerung: da haben Einzelne mit Schnellmörtel ihre Hauseingänge zugemauert (und sind per Leiter durchs Fenster gestiegen). Man müsste sich also entsprechend Steine und Mörtel auf Vorrat hinlegen - wie sich das allerdings mit der Außendämmung verträgt, ist eine andere Frage. Wenn das Wasser abgehalten werden soll, müsste man wohl alles wegreißen, bis Mauer an Mauer gemörtelt werden kann - und hat hinterher den Schaden in der Dämmung.
Inse
RE: Sandsäcke anfertigen - paradoxa - 28.07.17
Wir haben uns 2013 nach unserem örtlichen Unwetter/Tornadao auch Sandsäcke angeschafft, beraten von Schwiegersohn, der ehrenamtlich beim THW arbeitet.
Das sind einfache Jutesäcke, etwas dichter gewebt, damit der Sand nicht durchrieselt.
Die lagern seitdem wohlverwahrt und gefüllt in der Gartenhütte und können jederzeit zum Einsatz
Was ich jetzt nicht verstehe: Sandsäcke sollen doch nicht wasserdicht sein, sondern sollen das Wasser aufnehmen?
Etwas verwirrt...
paradoxa