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Broschüre über Stickstoff - Druckversion

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Broschüre über Stickstoff - Ereschkigal - 13.09.17

Kennt jemand von euch diese Broschüre http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/stickstoff-zuviel-des-guten Ich fand sie sehr interessant.


RE: Broschüre über Stickstoff - Ereschkigal - 14.09.17

Die Veränderungen durch sauren Regen sind bestimmt auch in unseren Gartenböden sichtbar und es müsste anders als früher mit Bodenhilfsstoffen umgegangen werden. Ein Punkt davon wäre, dass öfters gekalkt werden muss als früher. Ein anderer Faktor, der in der Broschüre beschrieben wird, ist, dass nicht mehr der mangelnde Stickstoff das Pflanzenwachstum begrenzt, sondern dass es heute um andere Stoffe geht.

Da ich erst seit 5 Jahren einen Garten betreue, habe ich keinen Vergleich zu früher. Hat jemand von euch entsprechendes in seinem Garten beobachtet und kann seine Erfahrungen berichten?

Der Boden hat unterschiedliche Puffersysteme wegen "Übersäuerung". Das erste Puffersystem ist Kalk. Das zweite sind Kationen. Diese beiden Systeme sind reviersibel. Beim nächsten Puffersystem wird Silikat also Sand aufgespalten. Es werden Giftstoffe wie Aluminium frei. Wahrscheinlich ist diese Beschreibung relativ ungenau, ich gebe sehr vereinfacht wieder, was meine Tochter mir aus einer Vorelesung erzählt hat. Als Gärtner möchte man gar nicht in den zu sauren Bereich kommen. Doch was für Beikraut sind Säureanzeiger im eigenen Garten und wie sieht der Wuchs der erwünschten Pflanzen bei zu viel sauren Regen aus? Wann seht ihr, wann gekalkt werden muss ...?


RE: Broschüre über Stickstoff - Anjoli - 14.09.17

Hallo Ereschkigal,smile

ich habe nur kurz reingeguckt in Deinen link, und nicht weitergelesen. Der link bezieht sich ja vor allen Dingen auf landwirtschaftliche Probleme, und dort haben wie sie auch: Die Überdüngung mit Stickstoff.
Irgendwo muss die viele Gülle aus den riesigen 'Tiermastfabriken' ja hin. Aber selbst der klelne Schweinebauer von um die Ecke kippt seine Gülle auf's Feld. Das Ergebnis haben wir hier in der Warburger Börde dahingehend, dass man das Wasser aus eigenen Brunnen nicht mehr trinken kann/darf, es ist zu stark mit Nitrit/Nitrat aus Stickstoffüberdüngung belastet.

Im Hausgarten stellt sich das Problem aber eigentlich nie, oder wenn, dann nur extrem selten. Da müsstest Du schon richtig viel Mist ausbringen, um eine Stickstoffüberdüngung hinzukriegen. Im Hausgarten stellt sich auch das Problem des sauren Regens nicht.
In der Regel haben wir ja Böden, deren Lehmanteil recht hoch ist. Lehm besitzt von vorn herein relativ viel Kalk, sein pH-Wert kann recht hoch gehen, bis 8,0 pH.
Richtig sauer wird ein Boden erst unterhalb von 5 pH. Das bedeutet: Ein Lehmboden puffert viel Säure von sich aus ab, und da muss schon sehr viel sauerer Regen drauf fallen, bis sich seine Werte auch nur etwas ändern.

Von daher stellt sich im Hausgarten die Frage nach dem Kalken nur selten.
Wenn Du Flächen siehst, die stark bemoost sind, zum Beispiel im halbschattigen Rasen, weisst Du, dass das Moos Säure anzeigt.
Hier kannst Du nun etwas Kalk aufbringen, gerne Algenkalk, denn der bringt auch viele Spurenelemente mit und ist von daher insgesamt gut für den Boden.

Das kannst Du auch mit Deinem Gemüsebeet machen, wenn Du meinst, dass es etwas Kalk bräuchte. Weil sich zum Beispiel Moose ansiedeln, oder andere Zeige-Pflanzen, die nur auf recht saurem Boden gedeihen, wie Farne oder Wiesensauerampfer.
'Kalk bringt reiche Väter und arme Söhne', so lautet ein alter Spruch, denn aufgebrachter Kalk treibt im Gemüsebeet zunächst zu besserem Wachstum an, ist aber in der nächsten Generation wieder erschöpft, denn er hat den Boden nicht wirklich verändert -- wobei du mit gutem Algenkalk nicht viel falsch machen kannst.

Ich persönlich achte darauf, dass ich in meinem Garten auch saure Ecken habe, denn ich habe in meinem gelben, schweren Lehmboden einfach zu viel Kalk. Ich gebe bewusst Tannennadeln auf den Boden, um ihn saurer zu bekommen.
Tannen habe ich auch gepflanzt, und drunter möchte ich gerne bald etwas säureliebendere Pflanzenschätze halten, als sonst in meinem Garten möglich.

Den pH-Wert deines Bodens kannst Du mit einfachen Streifen aus der Apotheke bestimmen. Oder aus dem Aquarienhandel. Am preiswertesten ist vielleicht eine Packung Bullrichs Vital, der liegen solche Streifen zum Draufpinkeln bei.
Nimmst halt Erde von irgendwo, mischt mit etwas Regenwasser,* rührst gut durch, tunkst den Streifen rein. Anhand der Farbskala kannst Du den PH-Wert bestimmen.
* Nimm Regenwasser oder abgekochtes Wasser oder destilliertes.
Wenn ich hier, in Warburg, Wasser aus dem Kran nähme, wäre das Ergebnis sofort verfälscht, weil es extrem kalkreich ist.

Deine Bodenart kannst Du bestimmen durch den Schlämmtest.
Nimm Dir eine weithalsige Flasche, oder ein entsprechendes, hohes, klares Glasgefäß.
Buddel in Deinem Garten, an den Stellen, an denen Du testen willst, Boden aus.
Geh ruhig bis in 20 cm Tiefe und nimm von den Proben je ein Löffelchen.
Gib das Zeug in die Flasche, gib Wasser drauf bis fast voll, mach den Deckel drauf und schüttele, bis sich alle Bestandteile sehr gut gelöst haben. Lass über Nacht stehen.
Unten liegt der Sand, es folgt Schluff, dann Lehm, die dunklem Humusbestandteile deines Bodens schwimmen oben.
Hier ein gute Seite zu so etwas: http://www.biozac.de/biozac/biogart/boden.htm

Lieben Gruß,
Anjoli





RE: Broschüre über Stickstoff und die Veränderungen in der Natur - Ereschkigal - 14.09.17

Als ich hier den Garten übernommen habe, hatte ich unter den Obstbäumen an etlichen Stellen Moos, obwohl hier Lehmboden ist. Heute kommt Stickstoff nicht nur über die Düngung in den Garten oder auf das Feld sondern auch über die Luft und den Regen. Und nur weil ein Bauer deinen Garten nicht düngt, ist er doch nicht abgetrennt von dem restlichen Boden. Was passiert mit dem Nitrat aus dem Brunnenwasser, wenn ihr damit den Garten gießt? Spaltet der Boden dies wieder auf und kann es verwerten? In dem Fall hättest du durch die Überdüngung Folgen für deinen Garten.

Ich verlasse mich, wenn es um den Boden geht, eher auf die Zeigerpflanzen, die du auch schon erwähnt hast. Und Stickstoffüberschuss dafür ist der eindeutigste Zeiger Brennesseln oder?

Du erzählst vom Nitrat im Brunnenwasser, eine Freundin, die am Rande von Feldern wohnt von der Bodenverdichtung auf dem Feldern und dass bei ihr aus dem Garten das Regenwasser nicht unterirdisch ablaufen kann und es regelmäßig dadurch zu sintflutartigen Überschwemmungen kommt. Leider haben diese schon unzählige Pflänzchen Zwiebeln ... hinweggespült und ihre Arbeit im Garten zunichte macht. Neben dem zu viel Wasser gibt es bei ihr aber auch dieses zu wenig, wo der Wind den Boden der Felder mit sich trägt, weil es kaum mehr Windschutz gibt.

Welche Tiere verirren sich in den Gärten oder besser suchen im Garten neuen Lebensraum, weil dieser auf den Feldern nicht mehr existiert? Meine 5 Jahre Garten sind für Naturabläufe und deren Beobachtungen gar nichts. Ich denke, hier gibt es einige "alte Hasen", die von den Veränderungen der Natur und deren Auswirkungen im Garten einiges erzählen können.





RE: Broschüre über Stickstoff - Unkrautaufesserin - 15.09.17

Wenn das Wasser im Garten nicht abläüft, hat das nichts mit Verdichtung in den Feldern zu tun, sondern mit der Bodenart. Wer viel Lehm im Gartenboden hat, bei dem läuft Wasser nur oberirdisch schnell ab, das Versickern geht ganz langsam. Dafür bleibt einmal versickertes Wasser monatelang im Boden, gut für tiefwurzelnde Kulturen.

Möchte man das Versickern im eigenen Garten verbessern, braucht man tiefwurzelnde Gründüngung. Früher war hier nichts melioriert, die Bauern hatten alle 3 Jahre Leinsaat in der Fruchtfolge. Lein wurzelt bis 2m, und die abgestorbenen Wurzeln wirken im nächsten Jahr wie Wasserleitungen in die Tiefe. Dann kam die LPG, hat für Millionen Drainageschläuche in den Feldern vergraben, und jetzt verdorrt in trockenen Frühjahren die Kultur auf den Feldern. Dort, wo die Drainage verschlämmt ist, steht zwar nach der Schneeschmelze das Wasser 14 Tage lang auf den Feldern, aber dafür bleibt dort der Mais am Leben.

Wenn der Boden sauer ist, liegt das aber auch nicht immer nur am sauren Regen.
Unsere Gegend zum Beispiel ist von Hochmooren geprägt, da ist der Lehm nicht zwingend kalkreich, sondern unter Umständen auch mal sauer. Das liegt aber daran, daß eigentlich ein Moor darauf war, dessen Humusschicht nur durch 800 Jahre Ackerbau verbraucht wurde.

Ich habe die Broschüre über Stickstoff nicht gelesen, für Links fehlt mir gerade schlicht die Zeit. Brennesseln sind zwar ein Stickstoffzeiger, aber Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl kann man trotzdem nicht ohne zusätzlichen Dünger einfach so im Brennesselfeld ziehen.

Liebe Grüße, Mechthild


RE: Broschüre über Stickstoff - Anjoli - 15.09.17

Hallo Ereschkigal, smile

Mechthild schrieb:Brennesseln sind zwar ein Stickstoffzeiger, aber Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl kann man trotzdem nicht ohne zusätzlichen Dünger einfach so im Brennesselfeld ziehen.

Ja, genau. Und das liegt daran, dass Brennnesseln nicht auf sticksoffüberdüngten Flächen wachsen, sondern auf warmen, garen Böden, die einen recht guten Stickstoffgehalt aufweisen. Sie sind kein Anzeiger für eine Überdüngung. Und Tomaten, Chilis, Paprika und Kohl kommen mit dem Stickstoff, den Brennnesseln ( auch Brombeeren) im Boden anzeigen NICHT aus. Da muss nachgedüngt werden und bei den ersten drei Sorten muss auch noch ordentlich Kali hinzugefügt werden.
In einem stickstoffüberdüngtem Ackerboden wächst eigentlich nichts mehr, außer Mais.
Gelegentlich wirst Du auch Melde unter den Stängeln finden, den weißen Gänsefuß und in recht großen Horden den schwarzen Nachtschatten. Der kann auch ganz gut viel Stickstoff ab, und, beinahe hätte ich es vergessen: Malva neglecta! Hübsch und rosa blühend, ein absoluter Stickstoffsammer an starkgedüngten Feldrainen.
Die findest Du aber nur, wenn nicht komplett ALLLES um solche Felder totgespritzt wurde, und nur noch Gräser, die sich am ersten wieder erholen, dort gedeihen.

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Ja, auch die Bodenverdichtung in UNSEREN Gärten hängt nicht nicht mit der Unsitte zusammen, dass Bauern mit zu schweren Maschinen auf's Feld fahren, die dort eine massive Bodenverdichtung erzeugen.
Schwerer Lehm/Ton in UNSEREN Gärten lässt kaum Wasser durch.
Oben hat man dann bei Regen jede Menge zähe Matsche, und bei Trockenheit springt der Boden auf zu oberflächlich abgetrennten Schollen. Wie Mechthild schon schrieb: ein gutes Mittel diesen Boden aufnahmefähiger zu machen, ist tiefwurzelnder Gründung. Das kann Lein sein, dass können Sonnenblumen sein, das kann Klee sein. Sie alle wurzeln sehr tief und ihre abgestorbenen Wurzelgänge wirken im nächsten Jahr wie Kapillare, die die Feuchtigkeit in die Tiefe leiten.
*******

Und nein, Stickstoff kommt nicht, jedenfalls nicht im Übermaß, aus Regen. Es gibt einen gewissen, geringen Stickstoffeintrag aus Regen, damit kann aber niemand sein Feld düngen oder seinen Garten. Auch der "saure" Regen, in dem sich alle möglichen Abfallstoffe der Chemie (Werke, Hochöfen, (Müll-)Verbrennungsanlagen, ungereinigtes Benzin aus Autoabgasen) sammelten, gehört inzwischen in Mitteldeutschland der Vergangenheit an.
In den 70ziger/ 80ziger Jahre wurden an den meistbetroffenen Standorten höhere Schornsteine gebaut - und unter anderem die Bayern bekamen dann plötzlich den sauren Regen ab, der ihre Wälder sterben ließ. Die wussten sich aber zu wehren, das sag ich Dir! Es mussten dann Luftfilter eingebaut werden, Grenzwerte für Abgase aus Werken bestimmt werden, und so ist es heute noch. Es ist nicht perfekt - aber es ist besser.
*****
Windschutz ist auf den Feldern ein großes Thema, finde ich. Leider teilt die Politik meine Bedenken nicht. Wenn ich Angela Merkel wäre, ich würde sofort verabschieden, dass Felder viel kleinteiliger bewirtschaftet werden als heute noch allgemein üblich, und ich würde bestimmen, dass zwischen allen relativ kleinen Feldern Vogelschutzhecken zu wachsen haben. Das würde die Natur schützen und gleichzeitig die Erosion des Bodens durch Wind verhindern. Aber: meine kleine Meinung kommt dabei gegen Firmenkonsortien, die riesige Länderflächen bewirtschaften, nicht an. Am lohnenswerten ist es für die ja doch, wenn sie mit riesenschweren Maschinen über die Äcker fahren ( dadurch Bodenverdichtung bewirken) , und dabei nicht von Hecken gehindert werden.
Ganz übel finde ich das!
*****
Aber, das alles passiert auf dem Acker, nicht in meinem und Deinem Garten! Unser Garten ist immer noch UNSER Lebensraum! Darin können WIR in kleinen Schritten gegenwirken!

******
Moos unter Obstbäumen.
Ist eigentlich normal, wenn man sich die Bedingungen anschaut. Bäume werfen Schatten, dadurch kann auch ein Lehmboden darunter oberflächlich versauern, so dass sich Moos ansiedelt. Das ist aber kein Zeichen einer Erkrankung der Erde durch zu viel Säure. Es kann bedeuten, dass die Obstbäume besser ausgelichtet gehören, damit mehr Sonne auf den Wurzelbereich fällt. Damit allein, durch einen richtigen Obstbaumschnitt, lässt sich schon ganz viel machen.
Gut ausgelichtete Obstbäume haben kein großartiges Moos darunter.
Im anderen Fall ( zu dicht, nicht ausgelichtet) entsteht die oberflächliche Säure durch den Schatten. Schatten begünstigt die Entstehung von Moos und oberflächlichen Säuren.

Und jetzt höre ich auf, sonst wird es viel zu viel. Ist ja jetzt schon sehr viel.

Lieben Gruß,
Anjoli

Ps.:
Und nein, ich habe keinen Brunnen und ich bringe auch kein nitritreiches [/code]Brunnenwasser in meinem Garten aus. Ich nehme gesammeltes Regenwasser oder Wasser aus der Leitung.




RE: Broschüre über Stickstoff - Landfrau - 15.09.17

Zitat:Und jetzt höre ich auf, sonst wird es viel zu viel. Ist ja jetzt schon sehr viel.
:lol::lol:
Jaaaa....

Aber vieles passt, was du gesagt hast.

Allerdings hat Moos nicht unbedingt etwas mit saurem Boden zu tun , sehr gut zu sehen an bemoosten Steinen oder Pflasterflächen. Moos zeigt eher an, dass die Bedingungen für andere Pflanzen unter diversen Aspekten zu "dürftig" sind.

Ereschkigal,
also für die Gärtnerin/den Gärtner ist eher die Betonung woanders , "des Guten" ist wesentlich. Denn Stickstoff ist nicht nur gut, sondern unerlässlich für alle Lebewesen. Das Zuviel ist wirklich ein Problem , das aus der Landwirtschaft resultiert und regional auch sehr unterschiedlich ist . Hier gibt es trotz einer hohen agrarwirtschaftlichen Nutzung aufgrund geringer Tierbestände kein Problem. Ich verwende unser Brunnenwasser auch für unsere Pferde, daher wird es regelmäßig getestet. Kein Nitrat, unverändert seit 20 Jahren!!

Wenn du dich näher für grundsätzliche Zusammenhänge interessierst, könntest du eine umfangreiche Bodenprobe veranlassen. Dort wird nicht nur der PH-Gehalt sondern auch der grundsätzliche Nährstoffgehalt inkl. Humusgehalt deines Bodens ausgewiesen. Das lohnt sich durchaus bei "Problemböden". In der Regel ist damit auch eine Düngeempfehlung verbunden. Der Stickstoffgehalt ist allerdings stark schwankend, am sinnvollsten ist daher eine Probe im Frühjahr.
Einen mit Stickstoff überversorgten Garten gibt es aus meiner Sicht gerade unter "Gärtnern" kaum.
Und genauso sollte eine Unterversorgung vermieden werden.
In beiden Fällen kann eine höhere Anfälligkeit für Krankheiten die Folge sein.

Häufig hingegen ist in Gärten eine Überversorgung mit Phosphat festzustellen, was nicht ausgewaschen wird. Daher lohnt es sich auch gelegentlich mal, die Zusammensetzung des Komposts überprüfen zu lassen!





RE: Broschüre über Stickstoff - Ereschkigal - 15.09.17

@ Anjoli und Landfrau, herzlichen Dank für eure ausführlichen Posts. Bis jetzt habe ich nur mit Flächenkompost und Kompost gedüngt. Aber auch dieser muss ja nicht ausgewogen sein.
(15.09.17, 19:35)Landfrau schrieb:  Häufig hingegen ist in Gärten eine Überversorgung mit Phosphat festzustellen, was nicht ausgewaschen wird. Daher lohnt es sich auch gelegentlich mal, die Zusammensetzung des Komposts überprüfen zu lassen!

Danke für diesen Hinweis, ich habe dazu direkt etwas genaueres gesucht und bin hier entsprechend fündig geworden. Vielleicht sollte ich mal Bodenanalysen machen. Habt ihr oder lasst ihr regelmäßig von euren Garten Bodenproben untersuchen?

Da ich ja eine Regenwurmkiste habe und keinen Kompost habe fand ich hier Informationen zu dem Nährstoffgehalt im Vergleich zu guter Gartenerde der Regenwurmexkrementen. http://http://www.bodenkunde-online.de/neu/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=62 (Bitte etwas runterscrollen.)




RE: Broschüre über Stickstoff - Anjoli - 15.09.17

Ne, ne, ne, nee, liebe Landfrau. smile
Landfrau schrieb:Allerdings hat Moos nicht unbedingt etwas mit saurem Boden zu tun , sehr gut zu sehen an bemoosten Steinen oder Pflasterflächen. Moos zeigt eher an, dass die Bedingungen für andere Pflanzen unter diversen Aspekten zu "dürftig" sind.
Moos wächst ja auch nicht im Steingarten, in magerem Boden auf Kalk, wo auch sonst kaum etwas gedeiht. Es muss schon Schatten und Feuchtigkeit hinzu kommen. Die Feuchte entsteht dadurch, dass das Wasser nicht recht abfließt und im Schatten auch nicht wegtrocknet. Bei ständiger Feuchte im relativen Schatten versauert ein Boden.
Nur deshalb kann sich dann Moos auch auf Pflastersteinen halten.
Bei sonnigem Stand könnte man zwischen den selben Pflastersteinen Thymian ziehen!

LG
Anjoli


RE: Broschüre über Stickstoff - Anjoli - 15.09.17

Ich lasse seit 30 Jahren keine Bodenanalysen machen.
Ich vertraue meinem Gucken und einfachen Tests. Ich kann den pH- Wert bestimmen und die Bodenart. Und ich kann sehen, wie Pflanzen gedeihen. Für mich reicht das.
Ich habe allerdings ein paar Bodenanalysen von Leuten gesehen und war erstaunt, über die unwirkliche Aufzählung von Nummern und Werten und Kompositionen.
Hier ein Ausschnitt aus einer Bodenanalyse von 2014:

Untersuchungsbefund:

pH: (CaCL2) 6,9

Folgende Werte unter Rubrik "Pflanzenverfügbar" (ausgenommen Nges):

Phosphor (P2O5): 311 mg/100g Bodenprobe, E
Kalium(K2O): 54 mg/100g Bodenprobe, E
Magnesium(Mg): 25 mg/100g Bodenprobe, E
Calcium (Ca): 115 mg/100g Bodenprobe, E
Stickstoff (Nges): 307 mg/100g Bodenprobe
-------------------------------------------
Phosphor (P): (Wert unlesbar, müssen nachfragen!) mg/1000g Bodenprobe, E
Kalium(K): 448 mg/1000g Bodenprobe, E
Magnesium(Mg): 250 mg/1000g Bodenprobe, E
-------------------------------------------
Bor (B): 4,5 mg/1000g
Kupfer (Cu_EDTA) 59 mg/1000g
Zink (Zn_EDTA) 109 mg/1000g
Mangan (Mn_EDTA) 757 mg/1000g
Eisen (Fe_EDTA) 1490 mg/1000g

Ich habe mit einer Freundin ( die das mit teuer Geld bezahlt hatte) lange darüber gesessen , um das auszudeuten. Aber vielleicht sind die heutigen Bodennanalysen ja besser.wink

E ist jedenfalls ein guter Bereich!

LG
Anjoli