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CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Druckversion

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CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Melly - 09.09.21

Beim CrowdFarming bezieht man saisonale Bio-Lebensmittel direkt vom Erzeuger - ohne lange Lieferketten. Das Konzept entwickelten die Landwirte G. und G. Urculo aus Valencia, die direkte Abnehmer für ihre Orangen suchten, um die Lebensmittelproduktion transparenter zu machen und die Lieferkette zu verkürzen. Inzwischen sind noch weitere Obst- und Gemüsesorten dazu gekommen. Die Plattform umfasst jetzt über 280 Landwirte.
Man kann entweder eine Kiste kaufen oder aber man adoptiert zum Beispiel eine Kuh oder einen Kartoffelacker oder einen Apfelbaum etc.
Ich habe dieses Jahr einen Kartoffelacker in Delbrück adoptiert, bekomme Ende September dann von "meinem Adoptiv-Fleckchen" die Ernte. Die Tomaten und Äpfel habe ich als Kisten geordert.
Die Qualität der Lebensmittel, die ich bekommen habe, ist super. Man kann sich auf der Seite direkt aussuchen, worauf man Wert legt, ob Bio, ob plastikfrei. Man sucht sich aus, aus welchem Land man das Lebensmittel gern bezieht, z. B. Spanien oder Italien, Deutschland, hat man etwas gefunden, was einen interessiert, kann man den Werdegang des Landwirts nachlesen. 
Wenn man etwas geordert hat, bekommt man eine Nachricht des Landwirts, auch wann die Ware verschickt wird, das klappt meist auf den Tag genau. 
Bei mir hat das super geklappt, werde mich noch weiter dort "vertiefen", nächstens mit Zitronen.  wink


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - daki - 09.09.21

Kenne ich auch Melly, aber bei uns ist alles so nah, dass ich es direkt ab Hof abholen kann.
Dafür habe ich zum Geburtstag über Crowd Farming einen Olivenbaum bekommen mit Adoptionsurkunde und genauen Standortdaten. Von dort bekomme ich Olivenöl nach der Ernte geschickt.
Und wir haben über eine solche Aktion ein Bienenprojekt monatlich unterstützt und bekommen Honig zugeschickt.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Melly - 09.09.21

Ich durfte "meinen" Kartoffelacker auch benennen. :laugh: Er hat einen Namen bekommen. Man kann sich das auch vor Ort anschauen, wenn man mit dem Farmer einen Termin macht.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - lasseswachsen - 09.09.21

crowdfarming ist ein tolles Konzept! Ich finde es könnte vielleicht auch noch mehr die lokale Verbindung von "nachhaltiger einkaufenden" Menschen schaffen, indem zusammen dort konsumiert wird. Hier warens mal die Kiste voll Orangen, die mit den Nachbarn geteilt wurden...

habe im Forum noch keinen Eintrag zu dieser Plattform gefunden. stimmt das?
Deshalb erstmal hier mit einbringen, weil es gerade thematisch passt...

https://marktschwaermer.de/de-DE/assemblies#6/51.464/10.503

Vielleicht ist dies auf für manche interessant, falls es vor Ort angeboten wird...


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Phloxe - 10.09.21

Alles sehr interessant.
Wie kamen denn die Kartoffeln und Äpfel zu euch, Melly. Und hast du da jetzt ein Abo? 

Ich finde die Solawi bei meiner Tochter sehr gut. (Ist ja eigentlich was Ähnliches .. mit mehr Artikeln halt, oder?)
Da haben sich noch ein Eierproduzent und ein Rinderhalter eingeklinkt. Und da jetzt niemand mehr selbst abwiegen muss/darf, sondern Kiste abholen muss, machen sie das abwechselnd und bringen es den Anderen an die Haustür. Fährt nur einer 'spazieren'.

Bei meiner Schwester hieß das damals Gemüsekiste und wurde sowieso gebracht. Da hat sie auch immer Eier und Brot dazu 'gebucht'. Der Gemüsehof betreibt auch einen ziemlich großen Bioladen. 

Es ist schon so, dass die Bio-Angebote in den normalen Läden die Bioläden reduziert haben. Hier ist der näheste 20 km entfernt ... gleicher Ort wie der 2-näheste GC.  wink
Ich schaue schon, dass wir da auch hin gehen, wenn wir im Ort sind und kaufe dann auch, was ich hier im Edeka ebenfalls kriegen würde. Auch bißchen im Sinn von unterstützen. Das ist keine Kette. Trägt einer allein das Risiko.
In Bio-Trockenwaren sind wir hier am Ort recht gut versorgt. 
Kartoffeln und Eier kann ich nah beim Erzeuger kaufen ... Letzteres sogar aus'm Hühnermobil.
Pflaumen kaufe ich morgen übrigens 'am Baum'   smile   ... in der Stadtverwaltung. Habe mir heute 3 Bäume ausgeguckt und hole mir morgen Schilder zum Dranbinden. 
Ob ich auch Äpfel nehme, muss ich erst mal schauen. Mein Liebling, der ganz nahe Cox Orange, hat leider nur 3 Stück produziert. 
Ähnlich wie unsere Pflaumenbäume.  sad


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Melly - 10.09.21

In einem ganz stabilen Karton wurden die Sachen geliefert, zwei Lagen. Der Bauer packt das dort hinein, wenn er erntet, und schickt es zu mir. Du bekommst ein Lieferdatum mitgeteilt, auch Nachricht, wie z. B. bei den Tomaten, dass es sich um einen Tag verzögert. In Spanien waren nämlich ziemliche Unwetter.

[Bild: 42017292mn.jpg]

Der nächste Bio-Laden hier ist 26 km entfernt. Wir kaufen schon viel bei unserem Hofbauern ein, Fleisch und Milchprodukte, Eier. Aber mir ging es bei diesem Projekt um Obst und Gemüse zum Einkochen. 
Nein, bislang habe ich kein Abo, lediglich die Adoption für die Kartoffeln, die erst Ende September kommen und in Papiertüten abgepackt werden. Ich kann mich dann entscheiden, ob ich "mein Fleckchen Kartoffelacker" weiter adoptiere. Wenn nicht, kann ich auch im nächsten Jahr bei einem anderen Bauern kaufen. Allerdings gebe ich durch diese Adoption dem Bauern die Möglichkeit, seine Produkte ganz anders zu vermarkten.
Ich hätte auch meine Kiste geteilt, wenn irgend jemand Interesse gezeigt hätte. Man kann auch größere Mengen abnehmen, wenn man mehrere Personen zu verköstigen hat.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - greta - 10.09.21

Die Idee finde ich nicht schlecht, habe mich aber noch nicht näher damit befaßt. 
Habe hier 2 Bauern in 1 bis 5 km Entfernung, wo ich Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln direkt vom Feld holen kann, später Äpfel aus eigenem Anbau, die auch nicht alle die gleiche Größe haben. Außerdem Eier von auf der Wiese laufenden Hühnern und auch deren Fleisch, Bruderhaltung. Ist für mich einfach und regional. 
Über die Gartensaison haben wir eigenes Gemüse, Überschüsse werden haltbar gemacht.

Die Marktschwärmer-Läden kenne ich noch nicht, habe aber im Vorbeifahren gesehen, daß hier einer eröffnet.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Phloxe - 10.09.21

(10.09.21, 14:51)greta schrieb:  Die Marktschwärmer-Läden kenne ich noch nicht, habe aber im Vorbeifahren gesehen, daß hier einer eröffnet.

Ach, da gibt es sogar Läden? 
Ich habe kurz gegoogelt, aber in der Nähe nichts gefunden.
Einen Erzeuger nah zu haben, der so Vieles abdeckt, finde ich toll, Melly. 
Also kam dein Zeug mit der Post?! Was hat es gekostet? 
Über so ein Apfelsinenangebot bin ich schon ca im vorletzten Winter bei FB 'gestolpert'. Die Menge hat mich dann abgehalten. 
Muss gestehen: auf Teilen bin ich nicht gekommen. Es ist halt auch niemand nah. Aber ich hätte welche verschenken können.  :whistling:

Zwegens Apfelmuses bin ich heute einen Umweg nach Hause gefahren ... gucken, wie's mit  Fallobst aussieht. Es ist noch zu früh. 'Meinem' großen Spenderbaum sind gerade Rinder zugesellt worden. Das ist ganz gut -  dann sind sie wieder weg, wenn die Äpfel in der Größe und Reife fallen, die mich interessieren. 

Meine Tochter war mal zu Besuch, als der einzige Maronibaum hier herum recht gut trug und viel auf dem Weg lag. Sofort war sie überzeugt, auf ihrem neu-erworbenen kleinen Grundstück einen pflanzen zu müssen.
Dann hat sie herausgefunden, dass es in ihrer Nähe einen zum Selbst-ernten gab. Damit war für den Schwiegersohn dieses Problem aus der Welt. 

Dieses Ernte-teilen.. oder wie die Geschichte rchtig heißt ... finde ich auch super.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - greta - 10.09.21

Ich hatte auf dem Plakat an der Tür das Wort "Marktschwärmer" lesen können und wollte nachsehen, der Laden war aber noch geschlossen. Ich werde nochmal hinfahren.


RE: CrowdFarming - Lebensmittel direkt vom Erzeuger - Marlene - 11.09.21

Bei Solawi oder CrowdFarming steckt doch die Idee dahinter, dass ich als Teilhaber das Risiko von Missernten mit tragen muss oder etwa nicht?

Sinnvoll wäre es dann, wenn das Ganze in der Nähe ist und die Ernte nicht mit einem extra Paket durch die Gegend gefahren werden muss. 

Und es kann passieren, dass Obst und Gemüse geliefert wird, das einem nicht schmeckt oder in der Menge nicht verbraucht werden kann. Dann könnte die schöne Idee zuletzt auf dem Kompost oder in der Biotonne landen...

Da finde ich es besser - am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad - auf Wochenmärkten und in Hofläden kleine Mengen von regionalen Anbietern zu kaufen.