Kraut und Rosen
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Honig - betulapferd - 23.12.11

Hallo,

(wenn die Frage lieber in den Imkerstrang soll, hab ich nix dagegen, wenn sie verschoben wird..)


hat Honig eigentlich ein Mindesthalbarkeitsdatum? Also wo er wirklich "schlecht" wird - sprich: ungenießbar?

Dass Honig mit der Zeit kristalieren kann, dass habe ich schon öfter Mal erlebt...ist das dann minderwertiger Honig von vornherein oder macht das jeder Honig irgendwann? und ist aber kein "schlecht"werden im eigentlichen Sinne?

Liebe Grüße von Elke


RE: Honig - weide8 - 23.12.11

Hi Elke.

Kristallisation ist ein GUTES Zeichen, weil das ist ein zwangsläufiger Prozess ist, sofern da nicht vorher daran herummanipuliert wird (durch Erhitztes Rühren, wenn ich mich recht erinnere) - also gar nicht kristallisierende, 'streich-cremigzart etc' beworbene Honige sind schon per se nicht so dolle.

HONIG gilt als DAS EINZIGE LEBENSMITTEL, das nicht verdirbt.

Alles beantwortet?

Martin?Weißt Du noch mehr oder genauer?




RE: Honig - Raubmaus - 23.12.11

Der Honig aus den Gräbern der alten Ägypter war jedenfalls noch genießbar, soweit ich weiß... smile


RE: Honig - Immelieb - 23.12.11

Also Honig hat seit ein paar Jahren ein Mindeshaltbatkeitsdatum, jedoch nich ab dem Schleudertermin sondern ab dem Tag der Abfüllung, Schwachsinn.:angry:
Honig ist bei richtiger Lagerung eigentlich ewig Haltbar.
Richtig der Honig der Ägypter war/ist noch genießbar, da Honig auch Antibakteriell ist. :thumbup:
Jedoch kann man Honig auch cremig rühren. Das ist kein Qualitätsmerkmal. Genauso wie jede Honigsorte unterschiedlich lange braucht um zu kristalisieren, dauert teilweise Monate
Hoffe alles beantwortet zu haben :clapping:


RE: Honig - CarpeDiem - 23.12.11

Wenn man allerdings (z. B.) mit einem Buttermesser im Honig herumwurschtelt, können die Butterreste im Honig verderben......


RE: Honig - Immelieb - 23.12.11

Ist zumindest bei mir noch nicht passiert. Aber bei mir ist ja das Honig Glas auch immer schnell leer biggrin


RE: Honig - Martin - 23.12.11

Hallo beisammen,

Ich hab das Thema doch zu den Bienen verschoben, weil das zur Zuständigkeit der Imker gehört.

Honig hat vom Lebensmittelrecht her ein Mindesthaltbarkeitsdatum, auch wenn das Quatsch ist: Er wird nicht schlecht! Mein Onkel hat immer noch Reserven aus seiner Imkerzeit, die er vor sechs Jahren beendet hat. Und der Honig ist noch einwandfrei.

Unbehandelter Honig kristallisiert immer, irgendwann... Ich behandle Honig prinzipiell nicht, sondern fülle ihn zeitnah in Gläser ab. Je nach Honigsorte beginnt die Kristallisation früher oder später. Reiner Rapshonig kristallisiert oft schon nach wenigen Tagen, reiner Waldhonig braucht manchmal Jahre dazu. Mein Blüten-/Raps-Honig aus diesem Jahr kristallisierte nach spätestens einem Monat, meine Wald-/Blütenmischung begann nach etwa drei Monaten. Mein Waldhonig vom letzten Jahr ist immer noch flüssig.
Es gibt zwei verbreitete Möglichkeiten, Honig zu behandeln: Erhitzen zerstört die Kristallstruktur, tötet die enthaltenen Enzyme ab und hinterläßt flüssigen aber geschmackslosen, nur süssen Honig. Rühren zerstört auch die Kristallstruktur und führt zu cremig-streichfähigem Honig, in dem aber wenigstens noch die Inhaltsstoffe vorhanden sind.

Für mich ist Honig ein Naturprodukt, das meiner Meinung nach wie andere Lebensmittel auch möglichst naturbelassen bleiben sollte. Kristallisation ist zwar ein gutes Zeichen, aber nicht automatisch ein Qualitätsmerkmal, denn Waldhonig kann jahrelang flüssig bleiben.

Liebe Grüße,

Martin


RE: Honig - betulapferd - 24.12.11

Na das sind ja super Antworten! Hab ich doch gewusst, dass hier einem geholfen wird. wink
Vielen Dank dafür !
Jetzt würde mich aber doch noch interessieren was es ist, was den Honig zum Kristallisiieren bringt? Wenn Rapshonig schnell und Waldhonig sehr langsam kristallisiert, heißt das dann, dass Rapshonig süßer ist, sprich mehr "Zucker" enthält? Oder hat das damit gar nix zu tun?


Ach ja...und der Begriff Waldhonig: was bedeutet das denn genau? Ist der von den Tannen?Kiefern?Fichten? - Blüten oder woher?

So langsam find ich das ja auch alles spannend.

Und noch ne Frage, die ich schon immer beantwortet haben wollte: Sind bestimmte Bienen auf bestimmte Blüten fixiert..also gibt es spezielle Rapsbienen oder spezielle Waldbienen? oder wie schafft man es einen reinen Rapshonig sonst herzustellen? Ich dachte, die Bienen fliegen da so rum und besuchen egal welche Blüte ...also wenn ein Rapsfeld rings um den Wald wäre...dann machen sie was?

Und warum gibt es keinen Rosenblütenhonig oder hab ich den nur noch nie gesehen?

Oh ich hätt noch mehr Fragen auf Lager...aber belasse es mal hierbei - vielleicht gibt es ja auch ein Buch, was man mir empfehlen könnte, was genau diese Fragen abhandelt?? Kommt dann halt auf meine Geburtstagswunschliste - weil Weihnachten geht ja nicht mehr....

So, und danke für´s verschieben - dachte ich mir ja schon...

Liebe Grüße von Elke


RE: Honig - Bärbel - 24.12.11

Hallo Elke,
warum der Rapshonig schneller und der Waldhonig weniger schnell kristallisiert, kann ich Dir nicht beantworten, weiß ich auch nicht

Und nein, es gibt keine Rapsbienen oder Waldbienen, Bienen holen da, wo das meiste Angebot ist. Deshalb stellt der Imker auch seine Beuten dort auf, wo es möglichst viel Tracht gibt. Eben am (Nadel-)Wald, wenn die Läuse sehr aktiv sind, dann holen die Bienen die Hinterlassenschaften, das klebrige Zeugs, der Läuse.
Oder der Imker stellt sie direkt ans Rapsfeld, dann gibts Rapshonig. Oder im Allgäu in die Löwenzahnwiesen, oder in Frankreich in die Lavendelfelder oder auf eine Kastanien- oder Lindenallee... wenn es ein riesiges Rosenfeld mit ungefüllten oder halbgefüllten Rosen gibt, wäre bestimmt auch Rosenblütenhonig möglich. Kommt halt immer drauf an, was angeboten ist.
Bienen schicken "Kundschafterbienen" aus, die im Umkreis von drei Kilometern (!) nach ergiebigen Pollen- und Nektarquellen suchen, haben sie welche gefunden, führen sie ein Tänzchen vor den Kolleginnen auf und beschreiben so, wo und wieweit das gute Futter ist. Dann fliegen alle dort hin und sammeln.

Im Rapshonig z.B. ist nicht nur Raps drin, sondern auch Obstbaum, Löwenzahn usw. Wenn man den Honig mit "Sorte" bezeichnen will, sollte man eine Honiganalyse machen lassen, dort wird genau bestimmt, wie hoch der Anteil der jeweiligen Blumen (bzw. Pollen) ist. Und nur, wenn der Hauptteil davon Raps ist, darf man auch Raps oder Lavendel oder Kastanie oder wasauchimmer drauf schreiben.

Wir haben unsere Bienen im Garten stehen, deshalb gibts bei uns "nur" den FrühlingsBLÜTENhonig, mit Löwenzahn, Obstblüten, Raps und Co, und den SommerBLUMENhonig, eben mit den Sommerblumen.
Wenn unsere Wildobst/Wildblumenwiese mal in voller Pracht blüht, werden wir auch Wildblumen/Wildobst-Honig haben, da bin ich seeeeeeeeeeeeehr gespannt drauf!

Achja... wenn man den Honig von mehreren Völkern am gleichen Standort schleudert, kann man schmecken, daß der Honig von jedem Volk anders schmeckt, die einen suchen da, die anderen dort, das merkt man. Nur wäre es zu aufwendig, nach jedem Volk die Schleuder zu waschen und neue Eimer zu nehmen, sonst hätte man unendlich viele verschiedene Honige...
Hat man die Völker allerdings extra z.B. an den Raps gestellt, schleudert man diesen Honig auch extra.

Liebe Grüße von der Bärbel,
die im nächsten Jahr ALLE Honige cremig rühren wird, unser Kunden kaufen NUR den Cremigen.... und bezahlen auch mehr dafür.


RE: Honig - betulapferd - 24.12.11

Ahhhhh..danke Bärbel sooo viel gelernt durch Deine Anwort! Genau das wollte ich wissen! Tolle ,sehr verständliche Erklärung!
Super.
Liebe Grüße von Elke