24.10.11, 01:21
(23.10.11, 09:45)Yarrow schrieb: Im Englischen gibt es zum Beispiel überhaupt keine weiblichen Formen, da herrscht völlige Neutralität.
Ja, die sind fein raus, aber wir haben nun mal geschlechtsspezifische Bezeichnungen. Und es ist nicht diffamierend, wenn von der Künstlerin oder dem Künstler gesprochen wird, auch nicht, wenn von der Kanzlerin, sondern inzwischen normaler Sprachgebrauch.
Ich glaube, die Leistungsfähigkeit von Frauen wird heute nicht mehr in Frage gestellt und ich kann keinerlei Diffamierung darin erkennen, wenn die weibliche Form benutzt wird, einfach weil es bei uns die männliche und die weibliche gibt.
Ich selber benutze männliche oder weibliche Formen nach Laune. Wenn mir’s gar zu umständlich wird, benutze ich auch die männliche Form, wenn’s um den Plural geht, auch wenn’s nicht „korrekt“ ist. Ich benutze auch „man“. Auch wenn’s historisch vom Mann kommt, ist es mittlerweile doch das einzige Wort, das allgemein alle meint. Das nun wieder in „man“ und „frau“ aufzuteilen, mag ich nicht. Da müsste mir erst einer ein neues gut klingendes übergreifendes Wort erfinden.
Das nur zur manchmal künstlichen „Korrektheit“, mit der ich’s nicht so habe. Aber als Künstler oder als Gärtner möchte ich nie und nimmer bezeichnet werden, das empfände ich, als würde man mich als Mann bezeichnen, wogegen ich mich doch schwer verwahre .
Manche Bezeichnungen sind einfach historisch fest zementiert und tatsächlich schwer zu ändern. Bei der Bankkauffrau ist’s gelungen, das ist schon ganz selbstverständlich, aber ich kenne auch eine Frau Zimmermann, die denkt noch nach. In der Tat, Zimmerfrau will sie nicht heißen, ist belegt, das Wort, Zimmermännin findet sie albern, drum bleibt sie vorerst Zimmermann, bis der Geistesblitz kommt.
Aber zur Krankenschwester: Ich hatte als Schülerin, anno 1965 oder so, mal im Krankenhaus in Schwäb. Hall gejobt. Dort gab’s Schwestern und Brüder und man sagte Schwester X und Bruder Y. Erst mal dumm geguckt, war das ganz schnell normal.
Liebe Grüße, Lilli
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen