21.02.19, 22:03
Die recht milden Temperaturen und der zeitweilige Sonnenschein locken uns natürlich alle in die Gärten. Und wenn ich an das vergangene Jahr denke, bin ich sehr froh, dass sich bereits jetzt einiges machen lässt. Auch bei den Rosen?
Grundsätzlich ist die Blüte der Forsythien ein guter Anhaltspunkt , wann es Zeit für den Schnitt ist. Der richtige Termin ist daher regional stark unterschiedlich. Wer über Jahre hinweg das Gefühl hat, dass die Forsythienblüte zu spät erfolgt, wird sich vermutlich an einer anderen Zeigerpflanze orientieren oder eben auch an der Entwicklung der Rosen direkt. Denn darum geht es letztlich: Für viele Aspekte des Schnitts muss bereits ein gewisser Austrieb da sein, man muss sehen können, wo ein starker Austrieb kommt und wo eher ein Mickerling.
Außerdem wissen hier viele, dass bereits sehr früh treibenden Rosen sehr häufig besonders frostempfindlich sind. So etwas wie etwa Louis XIV kennt eigentlich gar keine Winterruhe. Und es sind dann vor allem die frischen Triebe, die möglichen Spätfrösten eine Angriffsfläche bieten.
Also Fazit: In den meisten Regionen ist es für einen kompletten Schnitt an öfterblühenden und/oder sonst eher empfindlichen Rosen noch (viel) zu früh.
Dazu zählt allerdings nicht das Entfernen von Totholz , das durch Eigenbeschattung oder Beschattung durch andere Pflanzen entstanden ist. So was ist immer ein Signal, dass die Rose mehr Licht vertragen kann. Und kann ohne Probleme entfernt werden. Die daraus resultierende Schnittwunde ist kein Problem.
Und natürlich sollten auch Rosen, die jetzt noch umgepflanzt werden , zurückgeschnitten werden. So dass etwa die Trieblänge oben der Länge der Wurzeln entspricht. Diese Rosen sollten anschließend auch besser angehäufelt werden.
Aber man kann durchaus noch mehr machen:
Es gibt auch sehr frostharte Rosen, viele einmalblühende historische Rosen gehören dazu, viele Wildrosen und viele Rugosas. Bei den Rugosas auch die öfterblühenden, fast alle. Abgesehen von den Rugosas treiben viele dieser sehr unempfindlichen Rosen erst sehr spät. Daher muss niemand Angst haben, dass jetzt nach Schnittmaßnahmen das Wachstum sofort besonders angeregt wird.
Ich nutze das jetzige Wetter gerne, um sehr vietriebige einmalblühende Rosen stark auszulichten. Entweder weil sie wirklich sehr viele Triebe haben oder weil alles kreuz und quer wächst. Oder auch beides der Fall ist
Bei der Complicata etwa habe ich schon vor einiger Zeit 7 alte Triebe bodeneben entfernt. Da sie natürlich auch kräftig verzweigt waren, ergibt das ein ziemliches Gezerre. Verletzungen an anderen Trieben bleiben da manchmal nicht aus, sollte man auch gleich entsprechend schneiden. Von weitem sah die Rose jetzt übrigens schon ganz gut aus, so aus der Nähe sieht man, dass auch die noch vorhandenen älteren Triebe- gut an der Farbe zu erkennen- noch weg müssen und auch ruhig noch ein paar mehr.
Selbst noch deutlichere Minusgrade schaden Rosen dieses Typs nicht. Es ist sogar gut, dass noch kaum Saft drauf ist , ein mögliches Bluten wird dadurch verhindert. Auch eine „Infektionsgefahr“ der Schnittwunde ist jetzt nicht gegeben.
Bei vielen Rugosas ist es so, dass sie meistens sehr vital sind und sich damit selbst im Licht stehen. Auch hier kann man bereits jetzt beherzt Licht im Inneren schaffen und dann auch gleich den Rest schneiden, wenn es gewünscht ist.
Hier ein ganz anderes Beispiel: Eine vergreiste Rose. Erdling huhu. Ich erinnere deine Kletterrose Wenn du dich entschlossen haben solltest, sie bodeneben abzusäbeln, kannst du das ruhig irgendwann demnächst tun. Also vor dem eigentlichen Schnitttermin. Aber auch das geht natürlich. Ich persönlich finde, dass sich so alten Damen etwas leichter tun, wenn man es eher macht.
Bei einer sehr frostharten Rose kann man das sogar auch im Winter machen oder eben jetzt. Meine Frühlingsduft etwa sah auf den ersten Blick durchaus nicht schlecht aus, genauso wollte ich sie an dieser Stelle haben
Aber "untenrum" war sie vergreist, sehr dicke Triebe , rissig usw. Anfang Februar 2018 habe ich dann bei etwa 2/3 der Rose etwa 2m abgeschnitten und außerdem den ältesten Trieb rausgesägt. Komplett runterschneiden wollte ich sie an dieser Stelle nicht, weil die Basis dann dort mittlerweile arg beschattet worden wäre. Zwei Tage nach dem Schnitt kam dann hier der Winter, 6 Wochen blieb er Ich hatte durchaus Bedenken, völlig umsonst Und die Rose hat reagiert: 3 richtig vitale Jungtriebe, auch bereits wieder 2 Meter hoch, so dass sie quer geleitet werden können.
Gerade vor einigen Tage habe ich jetzt einen weiteren Alttrieb entfernt und der total rissige Alttrieb links kommt dann morgen dran.
Erdling, klar , wenn eine Rose in die Höhe soll, sollte man das auch zulassen. Aber das heißt nicht , dass man sie einfach nur wachsen lassen sollte. Denn dann passiert genau das, was du beschrieben hast. Wenn du Blüten im unteren Teil möchtest , musst du einige Triebe stufenweise einkürzen. Also so etwa alle 40 cm einen oder mehrere Langtrieb einkürzen. Also einen/zwei auf 40 cm kappen, die nächsten auf 80 cm usw. Und parallel immer die Seitentriebe richtig einkürzen, denn daran bilden sich die Blüten, und zwar meistens an den Enden. Das seht dann etwas "gerippig" aus, bringt aber Blüten von oben bis unten. Wenn es Zeit ist, zeige ich dir gerne ein Bild dazu.
Zum Rosenschnitt kommen immer von 3 Leuten 5 Meinungen Und irgendwie sind sie auch alle richtig . Denn der "richtige" Schnitt hängt davon ab, wie das Ergebnis sein soll . Das muss man vor Augen haben. Wenn die Rose Stauden um die Füße hat, kann sie auch kahle Beine haben. Wenn ich direkt draufgucke, vielleicht besser nicht. Aber es gibt einen Punkt, in denen aus meiner Sicht Einigkeit herrscht.
1. Die Rose braucht Licht im Inneren, alte Triebe sollten regelmäßig für junge Triebe Platz machen. Das kann nach 5 Jahren losgehen, manchmal auch schon nach 2. Und manchmal sind auch 15 Jahre noch nicht zu spät, aber eben nicht gut
Grundsätzlich ist die Blüte der Forsythien ein guter Anhaltspunkt , wann es Zeit für den Schnitt ist. Der richtige Termin ist daher regional stark unterschiedlich. Wer über Jahre hinweg das Gefühl hat, dass die Forsythienblüte zu spät erfolgt, wird sich vermutlich an einer anderen Zeigerpflanze orientieren oder eben auch an der Entwicklung der Rosen direkt. Denn darum geht es letztlich: Für viele Aspekte des Schnitts muss bereits ein gewisser Austrieb da sein, man muss sehen können, wo ein starker Austrieb kommt und wo eher ein Mickerling.
Außerdem wissen hier viele, dass bereits sehr früh treibenden Rosen sehr häufig besonders frostempfindlich sind. So etwas wie etwa Louis XIV kennt eigentlich gar keine Winterruhe. Und es sind dann vor allem die frischen Triebe, die möglichen Spätfrösten eine Angriffsfläche bieten.
Also Fazit: In den meisten Regionen ist es für einen kompletten Schnitt an öfterblühenden und/oder sonst eher empfindlichen Rosen noch (viel) zu früh.
Dazu zählt allerdings nicht das Entfernen von Totholz , das durch Eigenbeschattung oder Beschattung durch andere Pflanzen entstanden ist. So was ist immer ein Signal, dass die Rose mehr Licht vertragen kann. Und kann ohne Probleme entfernt werden. Die daraus resultierende Schnittwunde ist kein Problem.
Und natürlich sollten auch Rosen, die jetzt noch umgepflanzt werden , zurückgeschnitten werden. So dass etwa die Trieblänge oben der Länge der Wurzeln entspricht. Diese Rosen sollten anschließend auch besser angehäufelt werden.
Aber man kann durchaus noch mehr machen:
Es gibt auch sehr frostharte Rosen, viele einmalblühende historische Rosen gehören dazu, viele Wildrosen und viele Rugosas. Bei den Rugosas auch die öfterblühenden, fast alle. Abgesehen von den Rugosas treiben viele dieser sehr unempfindlichen Rosen erst sehr spät. Daher muss niemand Angst haben, dass jetzt nach Schnittmaßnahmen das Wachstum sofort besonders angeregt wird.
Ich nutze das jetzige Wetter gerne, um sehr vietriebige einmalblühende Rosen stark auszulichten. Entweder weil sie wirklich sehr viele Triebe haben oder weil alles kreuz und quer wächst. Oder auch beides der Fall ist
Bei der Complicata etwa habe ich schon vor einiger Zeit 7 alte Triebe bodeneben entfernt. Da sie natürlich auch kräftig verzweigt waren, ergibt das ein ziemliches Gezerre. Verletzungen an anderen Trieben bleiben da manchmal nicht aus, sollte man auch gleich entsprechend schneiden. Von weitem sah die Rose jetzt übrigens schon ganz gut aus, so aus der Nähe sieht man, dass auch die noch vorhandenen älteren Triebe- gut an der Farbe zu erkennen- noch weg müssen und auch ruhig noch ein paar mehr.
Selbst noch deutlichere Minusgrade schaden Rosen dieses Typs nicht. Es ist sogar gut, dass noch kaum Saft drauf ist , ein mögliches Bluten wird dadurch verhindert. Auch eine „Infektionsgefahr“ der Schnittwunde ist jetzt nicht gegeben.
Bei vielen Rugosas ist es so, dass sie meistens sehr vital sind und sich damit selbst im Licht stehen. Auch hier kann man bereits jetzt beherzt Licht im Inneren schaffen und dann auch gleich den Rest schneiden, wenn es gewünscht ist.
Hier ein ganz anderes Beispiel: Eine vergreiste Rose. Erdling huhu. Ich erinnere deine Kletterrose Wenn du dich entschlossen haben solltest, sie bodeneben abzusäbeln, kannst du das ruhig irgendwann demnächst tun. Also vor dem eigentlichen Schnitttermin. Aber auch das geht natürlich. Ich persönlich finde, dass sich so alten Damen etwas leichter tun, wenn man es eher macht.
Bei einer sehr frostharten Rose kann man das sogar auch im Winter machen oder eben jetzt. Meine Frühlingsduft etwa sah auf den ersten Blick durchaus nicht schlecht aus, genauso wollte ich sie an dieser Stelle haben
Aber "untenrum" war sie vergreist, sehr dicke Triebe , rissig usw. Anfang Februar 2018 habe ich dann bei etwa 2/3 der Rose etwa 2m abgeschnitten und außerdem den ältesten Trieb rausgesägt. Komplett runterschneiden wollte ich sie an dieser Stelle nicht, weil die Basis dann dort mittlerweile arg beschattet worden wäre. Zwei Tage nach dem Schnitt kam dann hier der Winter, 6 Wochen blieb er Ich hatte durchaus Bedenken, völlig umsonst Und die Rose hat reagiert: 3 richtig vitale Jungtriebe, auch bereits wieder 2 Meter hoch, so dass sie quer geleitet werden können.
Gerade vor einigen Tage habe ich jetzt einen weiteren Alttrieb entfernt und der total rissige Alttrieb links kommt dann morgen dran.
Zitat:ZB habe ich einige Strauchrosen( Mozart, Shakespeare, Golden Celebration ua) die sollten möglichst hoch wachsen, teilweise als Sichtschutz. Die habe ich bisher kaum geschnitten. Dadurch sehen sie aber etwas dürftig und locker aus und blühen meist nur oben. Kein gutes Erscheinungsbild. Wie weit sollte ich die in cm zurückschneiden? 30, 40, 50cm?
Erdling, klar , wenn eine Rose in die Höhe soll, sollte man das auch zulassen. Aber das heißt nicht , dass man sie einfach nur wachsen lassen sollte. Denn dann passiert genau das, was du beschrieben hast. Wenn du Blüten im unteren Teil möchtest , musst du einige Triebe stufenweise einkürzen. Also so etwa alle 40 cm einen oder mehrere Langtrieb einkürzen. Also einen/zwei auf 40 cm kappen, die nächsten auf 80 cm usw. Und parallel immer die Seitentriebe richtig einkürzen, denn daran bilden sich die Blüten, und zwar meistens an den Enden. Das seht dann etwas "gerippig" aus, bringt aber Blüten von oben bis unten. Wenn es Zeit ist, zeige ich dir gerne ein Bild dazu.
Zum Rosenschnitt kommen immer von 3 Leuten 5 Meinungen Und irgendwie sind sie auch alle richtig . Denn der "richtige" Schnitt hängt davon ab, wie das Ergebnis sein soll . Das muss man vor Augen haben. Wenn die Rose Stauden um die Füße hat, kann sie auch kahle Beine haben. Wenn ich direkt draufgucke, vielleicht besser nicht. Aber es gibt einen Punkt, in denen aus meiner Sicht Einigkeit herrscht.
1. Die Rose braucht Licht im Inneren, alte Triebe sollten regelmäßig für junge Triebe Platz machen. Das kann nach 5 Jahren losgehen, manchmal auch schon nach 2. Und manchmal sind auch 15 Jahre noch nicht zu spät, aber eben nicht gut