19.12.19, 15:48
Mit viel Schmunzeln erinnere ich mich, wie diese vorweihnachtliche Männer-Ungezogenheit zu einer Annäherung zwischen meiner Mutter und ihrer Schwiegermutter geführt hat: Als Oma von den fortgesetzten Missetaten ihres Sohnes erfuhr, ließ sie sich kurz darauf von der Schwiegertochter "mal in der Küche helfen" und zeigte ihr eine Kiste, die mit Vorhängeschloss zu verschließen und stabil war. Die würde sie ihr demnächst mal per Post schicken. Ursprünglich war das eine kleine Brandkiste für schweres Wertvolles gewesen. Als das Silber dann mit der Plünderung zu Kriegsende seiner Wege gegangen war, blieb die Kiste leer zurück.
Oma meinte, die sei auch mengenmäßig für die Aufbewahrung des Weihnachtsgebäcks geeignet und, da nicht gerade eine Augenweide, unauffällig stets erreichbar so in einer dunklen Ecke zu deponieren, dass das abgeschlossene Vorhängeschloss mit dem "irgendwie gerade nicht auffindbaren Schlüssel" nicht weiter auffallen würde, also gut zugänglich rumstehen bleiben könnte... Kekse kamen in Metalldosen und diese in die Kiste. Das roch nicht mal. Zum Verhalten des Sohns meinte sie nur lakonisch, das habe ihm sein Vater beigebracht. Das werde sich wohl nicht mehr ändern. Damit war, als nach dem Krieg wieder Kekse gebacken werden konnten, das Geheimnis der verschwundenen Weihnachtskekse installiert.
Wir Schwestern erfuhren davon erst, als wir, beide schon in der Pubertät, mit der Weihnachtsbackerei beauftragt wurden. Das führte dann zuweilen zu einer nervigen, weil heimlichen echten Sucherei nach dem vermaledeiten Schlüssel: "Wer hatte den denn zuletzt?!" Denn außer unserem Vater fand auch unser Bruder die verstohlene Nascherei sehr attraktiv... Die Kiste befindet sich jetzt in meinem Besitz, fristet in der Remise ein glanzloses Dasein und ist zu sperrig, um im Haus wieder ihren Platz als Keksdosenherberge zu finden. - Und diese Unart, vor dem Fest heimlich zu naschen, die ist auch nicht ausgestorben.
Inse,
hat gerade mal wieder ein Back-Problem: der Teig fürs Spritzgebäck ist etwas zu weich und überdimensioniert: wollte das doppelte Rezept machen, habe aber versehentlich die vierfache Menge Zucker zu den Eiern gegeben - und dann halt notgedrungen insgesamt die vierfache Menge zubereitet - in zwei Schüsseln am Ende. Und jetzt quillt das Mehl nicht so auf, wie gehofft. Nun steht der Teig möglichst kühl und darf reifen bis er ausreichend formbar ist...
Oma meinte, die sei auch mengenmäßig für die Aufbewahrung des Weihnachtsgebäcks geeignet und, da nicht gerade eine Augenweide, unauffällig stets erreichbar so in einer dunklen Ecke zu deponieren, dass das abgeschlossene Vorhängeschloss mit dem "irgendwie gerade nicht auffindbaren Schlüssel" nicht weiter auffallen würde, also gut zugänglich rumstehen bleiben könnte... Kekse kamen in Metalldosen und diese in die Kiste. Das roch nicht mal. Zum Verhalten des Sohns meinte sie nur lakonisch, das habe ihm sein Vater beigebracht. Das werde sich wohl nicht mehr ändern. Damit war, als nach dem Krieg wieder Kekse gebacken werden konnten, das Geheimnis der verschwundenen Weihnachtskekse installiert.
Wir Schwestern erfuhren davon erst, als wir, beide schon in der Pubertät, mit der Weihnachtsbackerei beauftragt wurden. Das führte dann zuweilen zu einer nervigen, weil heimlichen echten Sucherei nach dem vermaledeiten Schlüssel: "Wer hatte den denn zuletzt?!" Denn außer unserem Vater fand auch unser Bruder die verstohlene Nascherei sehr attraktiv... Die Kiste befindet sich jetzt in meinem Besitz, fristet in der Remise ein glanzloses Dasein und ist zu sperrig, um im Haus wieder ihren Platz als Keksdosenherberge zu finden. - Und diese Unart, vor dem Fest heimlich zu naschen, die ist auch nicht ausgestorben.
Inse,
hat gerade mal wieder ein Back-Problem: der Teig fürs Spritzgebäck ist etwas zu weich und überdimensioniert: wollte das doppelte Rezept machen, habe aber versehentlich die vierfache Menge Zucker zu den Eiern gegeben - und dann halt notgedrungen insgesamt die vierfache Menge zubereitet - in zwei Schüsseln am Ende. Und jetzt quillt das Mehl nicht so auf, wie gehofft. Nun steht der Teig möglichst kühl und darf reifen bis er ausreichend formbar ist...