(01.06.16, 13:02)Ines schrieb: Vanda, irgendwie werden das bei dir aber gar nicht weniger Kaninchen.
Hast recht, bei mir sind's immer noch alle 8.
Aber bei den Nachbarn gibt es jetzt zum Glück keine Tiere mehr, die restlichen 12 Mümmels (die ich die letzten 3 Wochen quasi alleine notversorgt hatte und ihnen immer versprochen hatte, dass sie bald aus ihren dunklen Verschlägen rauskommen) hat Ende letzter Woche der Tierschutzverein abgeholt.
Bezahlt hab natürlich ich, wenn auch nicht den vollen Betrag, aber die Nachbarn hätten sich 10 € pro Weibchen und 35 € pro unkastriertem Bock nicht leisten können (wären bei der Böckchen-Schwemme auch knapp 300 € gewesen)...
Jetzt sind sie schon in der Vermittlung, also wenn jemand aus der Region 86 Kaninchen möchte, hier gibt's meine Pflege-Schützlinge zu adoptieren :
Meine beiden Kaninchen leben ja auf dem Balkon ganzjährig; der grenzt direkt an mein Schlafzimmer an.
Nachts höre ich sie manchmal angstklopfen, wenn draußen ungewohnte Geräusche zu hören sind (z.B. Katzen in der Paarungszeit oder bellende Füchse im nahen Wald).
Normalerweise klopfen sie nur zwei-, dreimal, bis sie kapiert haben, dass ihnen nichts passiert.
Heute nacht aber war's anders, deswegen bin ich auch aufgewacht: mehrere Minuten lang hat eines meiner Kaninchen geklopft, ohne für mich erkennbaren Grund. Es war mir schon fast peinlich, weil die Kaninchen draußen leben und nachts Geräusche ja sehr weit tragen... eventuell ist der ein oder andere Nachbar auch aufgewacht
Heute morgen dann im Radio die Meldung über das schwere Erdbeben in Italien mitten in der Nacht. Da ahnte ich schon was... Habe im Internet nachgeguckt und tatsächlich: in Heidenheim gibt es eine Meßstation vom Erdbebendienst Südwest, und dort wurde das Erdbeben in Italien registriert.
Um diese Uhrzeit rum klopfte auch mein Kaninchen. Leider konnte ich den Wert auf der Richter-Skala, der in HDH erreicht wurde, (noch) nicht herausfinden.
Kleine, für uns unspürbare Erdbeben gibt es ja eigentlich mehr oder weniger häufig. Vielleicht haben meine Kaninchen schon öfter darauf reagiert, aber ich habe es nicht mitbekommen oder in Bezug zu Erdbeben setzen können.
Jedenfalls fand ich das hochinteressant, das tierische Frühwarnsystem mal so live in action zu erleben, auch wenn mich das eine Mütze Schlaf gekostet hat, weil ich nur schwer wieder einschlafen konnte
Langsam muss ich mich wohl darauf einstellen, dass meine süße Chess vermutlich bald über die Regenbogenbrücke gehen wird.
Vor einer guten Woche habe ich eine eitrige Beule an ihrem Bauch entdeckt, die schon sehr groß war. Sie ist mir vorher nie aufgefallen, weil ich meine Kaninchen selten hochnehme, außer zum Krallenschneiden, und das lag schon ein paar Wochen zurück.
Die Beule stellte sich als aufgebrochener Gesäugetumor heraus. Letzten Dienstag war die OP, und die Tierärztin stellte mir in Aussicht, dass es nicht mehr lange weitergehen wird mit Chess.
1. sei sie schon sehr alt mit 8 Jahren und "hätte auch ohne Tumor wohl nur noch ein halbes oder ein ganzes Jahr zu leben gehabt" (Zitat Ende).
2. hätte der Tumor bereits gestreut an die anderen Zitzen. In der OP wurde alles so gut wie möglich entfernt, aber es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis der Krebs wieder ausbricht.
Als ich die kleine Dame am Dienstag nach der OP abholte, fraß sie bereits wieder, trotz Transportkorb, trotz Narkosenachwirkungen.
Sie und ihr Partner Cookie zogen um vom Balkon in die Küche. Dort ist es sauberer, wärmer, weniger aufregend als in "freier Natur" - und ich kann Chess leichter einfangen, um die Medikamente zu geben und die Wunde zu versorgen.
Chess ist superfit, hin und wieder schmerzen die Nähte, aber sie frisst wie ein Scheunendrescher. Den Verband lässt sie in Ruhe.
Am Freitag werden die Fäden gezogen. Ich befürchte allerdings, dass die Tierärztin keine guten Nachrichten für mich haben wird: es scheint bereits ein weiterer Tumor nachzuwachsen.
Ich hoffe, dass Chess wenigstens noch ein paar schöne Tage oder Wochen haben wird, zusammen mit ihrem Cookie, der ihr ganz, ganz viel Trost bietet.
Beide bekommen so viele Leckerlie wie noch nie in ihrem Leben (Cookie hat inzwischen die Form einer kleinen Wassertonne angenommen und wird auf Diät gesetzt ), sie liegen faul in der Küche herum und lassen es sich richtig gutgehen
Wie es weitergehen wird mit den nachwachsenden Tumoren kann ich noch nicht sagen
Mit 8 Jahren sowieso nicht mehr lange zu leben - laut TÄ - halte ich für veraltet. Ich kenne inzwischen 13- und 14-jährige Omis und Opis.
Und meinen (inzwischen 4 ) Nasis erzähle ich immer, dass hier keiner aufhört ins Gras zu beissen, bis er mindestens ein 2-stelliges Lebensalter erreicht hat.
Was du für Chess tun kannst, ist nach dem Befund der TÄ mal eine Anfrage an Heel zu stellen. Die erstellen eine auf Chess zugeschnittene Tumor-Therapie. Du wirst dann von einem TA angerufen, der dir alles erklärt. Das hat schon so mancher Nase noch schöne Monate oder gar Jahre beschert, trotz böser Diagnose.
Ich werde das demnächst für unsere Gismolina (8,5 Jahre) wohl auch in Anspruch nehmen müssen, da sie eine Verengung an der Luftröhre hat. Genauer Befund steht aber noch aus.
Och Mönsch, Märzhase, vanda und ihre 8 dicken Garagenmümmels drücken alle Daumen und Pfötchen, dass Chess noch viele schöne Tage mit vielen leckeren Möhrchen haben darf.