Schachbrettblumen hinterm Deich

[Brigitte]

Am Sonntag ist Schachbrettblumenfest in Hetlingen. Weil für Sonntag aber auch Regen angesagt ist und weils dann wohl recht voll in Hetlingen sein wird, haben wir uns entschieden, schon am Freitag hinzuradeln.

(Schiefe Horizonte und Unschärfen auf den Fotos bitte ich zu entschuldigen. Obwohls diesig war, war es so hell, daß ich auf dem Kameradisplay wenig bis nichts erkennen konnte und des öfteren blind geknipst habe.)

Gleich am Beginn unserer Radtour sind wir über die Sonne gestolpert:


Sie bildet den Beginn des Planetenlehrpfads.
Unsere Erde ist noch in Sichtweite... die folgenden Planeten sind aber so weit weg, daß es schon beeindruckend ist, diese Entfernungen in Überlichtgeschwindigkeit zu erradeln.



Und nach dieser kleinen Lehrstunde gehts den Elbdeich entlang.








Wer findet die Kanadagans?


Sumpfdotterblumen.


Noch eine.




Und weil Deich ohne Schafe nunmal garnicht geht:

[Brigitte]

Nach der Elbseite hier nun die Landseite des Deichs: das Marschland.


Leider lassen sich nicht alle Bewohner so leicht fotografieren wie die Schafe. Schwalben waren viel zu fix. Kormorane und Bachstelzen zu weit weg. Eine Lerche stieg laut singend in den Himmel... und war unmöglich zu fokussieren und die Goldammern haben mich alle genarrt: Hüpften erst geruhsam aufm Deich rum und jedesmal, wenn ich die Kamera zückte, schwirrten sie davon. Hämisch zwitschernd.

Gänse sind da viel netter...


Und deutlich zahlreicher.












Insekten ließen sich auch recht gut knipsen.
Z.B diese gelben Fliegen auf ihre Leib-und-Magen-Speise:


Der Ölkäfer


Und des Ölkäfers Wirt, eine Wildbiene:


Was hier so üppig wächst ist mir fremd, vielleicht kennt ihr es ja?
(Nachtrag: Jau! Gelala kennt es: es ist Pestwurz.)




Immer wieder Kopfweiden...


... an den Entwässerungsgräben.


Von diesem Schreihals hat man mehr gehört, als gesehen. Schade.


Ganz im Gegensatz zu diesen Sangeskünstlern.
Die sind genauso unüberseh- wie unüberhörbar.


So sehen die Weiden dann aus, wenn man es verabsäumt, sie zu Kopfweiden zu schneiden:

[Brigitte]

Geschafft! Wir sind in Hetlingen!


Schon auf dem Weg zur Schachbrettblumenwiese wurde deutlich: hier wird Regen gebraucht.


Und hier kommt es nun: das unspektakulärste Spektakel, das ich kenne.
Denn so schön diese Blumen auch sind; eines haben sie überhaupt nicht: Fernwirkung.
Wenn man aber ein Auge (und Liebe) für Pflanzen hat, dann ist es eine sehr sehenswerte Pracht!
















Es grüßt, aus dem heute verregneten Hamburg,
Brigitte

[gelala]

Danke Brigitte, so etwas habe ich in Natura noch nie gesehen.
Die gefragte Pflanze ist die Pestwurz- Erst kommen die Knubbel, dann die Blüten am Stiel und später sind nur noch die riesigen Blätter da.
gelala

[Brigitte]

Die gefragte Pflanze ist die Pestwurz-

Dankeschön. Habs gleich nachgetragen.

[Maiglöckchen]

Tolle Fotos. Und so unspektakulär finde ich die Blümchens gar nicht.

Und ein wenig Heimweh nach "hinterm Deich" bekomme ich auch.

LG Silvia

[Landfrau]

Ganz wunderbare Eindrücke, Brigitte. Danke schön!
Aber wie bekommen die das nur hin, dass sich die Schachbrettblumen so vermehren?
Da bin ich echt neidisch, klappt hier nicht, 3 Stück mehr werden es nicht, immerhin auch nicht weniger

[Brigitte]

so unspektakulär finde ich die Blümchens gar nicht.

Naja, so im Vergleich zu einem, mit blühenden Buschwindröschen, Leberblümchen oder Winterlingen bedeckten, Waldboden fehlt ihnen eben die umwerfende Leuchtkraft.
Sie sind halt eher von zurückhaltender Schönheit. Aber nicht weniger sehenswert.

LG aus dem Norden
Brigitte

[Brigitte]

Da bin ich echt neidisch, klappt hier nicht, 3 Stück mehr werden es nicht, immerhin auch nicht weniger

Vielleicht ist dein Boden nicht feucht genug?

Die beiden Wiesen wurden von der ARGE Umweltschutz gepachtet und werden so gepflegt, wie es die Blumen mögen. Nicht zu früh mähen, damit sie sich versamen können, aber auch nicht zu spät, damit sie nicht vom Gras erstickt werden.
Es stehen auch fast nur auf diesen beiden Wiesen Schachbrettblumen. Einzelne Pflanzen stehen zwar auch auf den benachbarten Wiesen, aber laaange nicht so viele. Und die stehen dann auch oft an tieferen Stellen.

Hier im Garten mähe ich die Mini-Wiese allerdings sehr spät, aber vielleicht ist das nicht so schlimm, weil ich ja keine wilden Schachbrettblumen im Garten habe, sondern gekaufte (die sollen unempfindlicher sein) oder vielleicht liegts auch daran, daß unsere kleine Wiese nicht so nährstoffreich und daher nicht so dicht ist.
Im Vorgarten hatte ich auch mal welche, da steht aber nur noch eine einzige. Es wird durch die Birken wohl zu früh im Jahr zu trocken.

[Phloxe]

Liebe Brigitte, viiiielen Dank für die wunderbaren Bilder. Und toll, wenn man so etwas mit dem Fahrrad erreichen kann.