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Spirulina - schon alt - kann man damit düngen?
Grete
Weiser Krauterer
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Beiträge: 1.094
Themen: 69
Registriert seit: 08 2011
#1
28.04.15, 18:30
Bei Bekannten hat sich eine Packung mit 500 Tabletten Spirulina angefunden mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum aus 2013.

Dieses hat man wohl mal gekauft, weil irgendjemand es empfohlen hatte und dann vergessen.

Nun wollte man es wegwerfen, daher habe ich es erst mal mitgenommen

Es handelt sich ja hier um ein Algenpulver, welches für viel Geld als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird. Es gibt doch auch Bio-Dünger, der aus Algen hergestellt wird.

Ich überlege jetzt, ob ich damit nicht auch meine Tomaten oder Gurken usw. düngen kann, wenn ich es in Wasser aufgelöst kriege.

Nur in welcher Verdünnung? Oder fällt jemandem ein Grund ein, warum das nicht gehen sollte bzw. ob das den Pflanzen schaden könnte ?

An kleinen Dingen muss man sich nicht stoßen, wenn man zu großen Dingen unterwegs ist.
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Gudrun
Barrikadenoma
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Beiträge: 13.987
Themen: 335
Registriert seit: 08 2011
#2
28.04.15, 19:27
(28.04.15, 18:30)Grete schrieb:  Oder fällt jemandem ein Grund ein, warum das nicht gehen sollte bzw. ob das den Pflanzen schaden könnte ?

Dieses Mittel kenne ich nicht. Dafür ist mir letztes Jahr beim Aufräumen ein Fläschchen mit total verdicktem "Wuxal Ascofal" - im Biolandbau verwendeter Braunalgenextrakt - in die Hände gefallen. Habe ich gießfertig verdünnt und zur Stärkung an meine Tomaten gegeben. Ist ihnen super bekommen.

Wenn ich's richtig erinnere, sollen französische Bauern an den Küsten die Düngung/Stärkung mit Algen rausgefunden haben. Ob die wohl zwischen Blau~ oder Braunalgen unterschieden haben?
Wenn du die Tabletten ordenlich verdünnst, sollte kein Pflänzchen zu Schaden kommen - im Gegenteil :thumbup:


Grüße von der Linde
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Cornelssen
Unregistriert
 
#3
28.04.15, 21:08
Algen, allerdings angeschwemmte bzw. bei Ebbe geerntete Makroalgen, wurden seit Jahrhunderten in Frankreich, speziell in der Bretagne, zur Herstellung von Pottasche benutzt, "Abfall" als Dünger auf die Felder gegeben und ans Vieh verfüttert. In Hungerzeiten hat man sie auch als Nahrungsmittel für Menschen (sparsam) eingesetzt: der Handel mit Pottasche war zu lukrativ, um sie einfach so wegzufuttern.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts grassierte in Mitteleuropa eine Kartoffelkrankheit: Phytophtora. Sie löste, nachdem sie Irland erreicht hatte, dort eine schreckliche Hungernot und damit auch eine große Auswanderungswelle aus. Die Zurückbleibenden überstanden - wenn sie sie überstanden - an den Küsten Irlands diese Phase u.a. dadurch, dass sie bei Ebbe die trockengefallenen Felsen abernteten: der Tidenhub beträgt an den irischen Küsten teilweise 12m, die Klippen sind steil, die Ernte war/ist lebensgefährlich.

Der hohe Nahrungswert von Algen ist unbestritten. Ein Zentrum der damaligen Algengewinnung war ein Ort namens "Carragen", auch "Carrageen" oder "Charrageen" oder noch anders geschrieben: die Namensangaben differieren deutlich in der Schreibweise, die Aussprache ist immer die gleiche. Heute findet man einen aus Braunalgen gewonnenen Stabilisierungsstoff für Nahrungsmittel unter dieser Bezeichnung auf vielen Lebensmittelpackungen, u.a. bei industriell hergestelltem Speiseeis: es verhindert das Auskristallisieren der Eismasse und macht es dadurch cremig-weich. Die Kristalle würden auf der Zunge kratzen - oder der Fettanteil müsste stark erhöht werden.

Braunalgen sind sehr häufig, Grünalgen und Rotalgen sind seltener. Was früher als Blaualge (blaue Microalge) bezeichnet wurde, gilt inzwischen nicht mehr als Alge. Eine kurze Zeit war das Zeug große Mode in der Kosmetikindustrie, aber zu teuer - weil selten. Danach kamen dann kurzzeitig andere Algen als Trend auf den Markt und wurden - wenn ich mich recht erinnere - von Schokolade abgelöst. Die "Blaualge" wurde von Marketingfuzzis ein bißchen mystifiziert, was den Trend zur Anwendung in der Kosmetikindustrie aber nicht signifikant verlängert hat.

Gudrun, Du kannst ganz sicher sein, dass die französischen Bauern zwischen Braunalgen und anderem Grünzeug aus dem Meer sehr gut unterscheiden konnten und Blaualgen - s.o. - sind selten, bedürfen spezieller Sammelvorrichtungen und können nicht, wie angeschwemmte Braunalgen per Traktor mit vorgesetztem Greifer am Strand aufgesammelt und auf LKW verfachtet werden.

Inse



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Grete
Weiser Krauterer
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Beiträge: 1.094
Themen: 69
Registriert seit: 08 2011
#4
29.04.15, 15:08
Dann werde ich mal meine Tomten damit verwöhnen

An kleinen Dingen muss man sich nicht stoßen, wenn man zu großen Dingen unterwegs ist.
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Melly
Weiser Krauterer
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Beiträge: 18.402
Themen: 119
Registriert seit: 03 2013
#5
29.04.15, 15:31
Ich würde das auch machen, an Deiner Stelle, ist doch Natur! Du kannst ja einen Test starten, ein Teil Deiner Tomaten mit, der andere ohne Algen - und dann wissen wir spätestens nach zwei Monaten wieder mehr, was man für seine Pflänzchen tun kann!

LG
Melly

Liebe Grüße
M.
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