Weiße wilde Doldenpflanze - Hecken-kälberkropf

[Lilli]

Diese Pflanze habe ich heute wieder gejätet wie verrückt und weiß immer noch nicht, was es für eine ist.

So sieht sie in der Blüte in der Gruppe aus, zu der sie sich schnell ausbreitet, hier unterm Holunder:



Ein bisschen deutlicher:



Die Blüten und Samenstände (links oben und im Hintergrund, das sind Holunderblüten):



Die Blätter:



So wächst sie hoch:



Eine einzelne Pflanze



Wär schön, wenn mir jemand helfen könnte

Liebe Grüße, Lilli

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30.03.13, 01:44 von Lilli.)

[tulipan]

Liebe Lilli, ich fürchte fast, daß du da den hochgiftigen gefleckten Schierling hast. Ich kanns anhand der Bilder nicht genau sagen - Schau dir nochmal den Stängel genauer an: sind sie hohl, haben Rillen und sind unten rötlich gefleckt? Typisch ist auch ein unangenehmer Geruch. Sei beim Jäten mal lieber vorsichtig, das Gift kann auch über die Haut aufgenommen werden.
Wann erscheinen denn die Blättchen? Der Wiesenkerbel ist das erste Doldengewächs, das im Frühjahr erscheint.
Wann blüht sie denn? Schierling blüht Juli/August.
Die Aufnahme von den Blättern verunsichert mich aber etwas, mir scheinen die Blätter vom gefleckten Schierling doch etwas filigraner zu sein.
LG
tulipan

[Lisl]

Es könnte auch der ebenfalls giftigeTaumel- oder Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) http://de.wikipedia.org/wiki/Hecken-K%C3%A4lberkropf oder der ungiftige Behaarte Kälberkropf (Chaerophyllum temulum) http://de.wikipedia.org/wiki/Behaarter_K%C3%A4lberkropf sein. Der behaarte Stängel lässt mich stark an diesen denken ......
Oder hast Du den Knolligen Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum L. http://de.wikipedia.org/wiki/Knolliger_K%C3%A4lberkropf (Kerbelrübe) ?

[krauterer]

Mit Doldenblütler bin ich immer vorsichtig gewesen mit Aussagen, aber bei der Unterscheidung vom Gefleckten Schierling und Wiesenkerbel gibt es ein klares Merkmal, dass sind die Früchte. Wiesenkerbel hat eher längliche und Schierling eher runde Früchte.

Ansonsten kann ich auch dieses Forum empfehlen, da sind viele Spezialisten zu Naturfragen unterwegs. Die Antwort dauert manchmal etwas, da dort oft sehr beschäftigte Leute unterwegs sind, die aber sehr Kompetent sind. Die haben mir schon so manches Rätsel gelöst

[Unkrautaufesserin]

Ich kenne den Schierling größer... und Holunder blüht ja Anfang Juni, oder?
In meiner Kindheit wurde zu allen solchen Pflanzen Pferdekümmel gesagt...

Liebe Grüße, Mechthild

[Brennnessel]

Hallo Lilli,
ich mache so eine Pflanze im Kindergarten immerweg, sobald ich sie sehe. Schierling glaube ich nicht, schon eher der Kälberkopf. Halte mich aber für nicht kompetent genug für eine genaue Auskunft. Da bei dir eher selten Kinder herumspringen, kannst du die Pflanze ja wachsen lassen, wenn sie dir gefällt, hast ja schon genug zu ordnen.
Gruß Birgit

[uliginosa]

Mein Tip ist auch Chaerophyllum temulum, so nach Habitus, Blättern, Doldenform, Behaarung und Standort im Saum bei Gehölzen.

Doldenblütler lassen sich mit Hilfe der Früchte eigentlich ganz gut unterscheiden: Lupe und Rothmaler Atlasband, wo alle Früchte abgebildet sind, dann muss man nur noch blättern und vergleichen.

[Lilli]

Habt ganz herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Den gefleckten Schierling hatte ich schon geprüft (war mal mit Buch draußen) und verworfen. Das zu wissen, war mir wichtig.

Die Blätter, tulipan, sind schon da und dann wohl im Winter gar nicht verschwunden bzw. frisch entlaubt, habe ich sie jetzt gesehen und ihn gejätet (bei dieser Schweinearbeit gestern fiel mir ein, dass ich das jetzt endlich wissen muss). Ich glaube, er ist 2-jährig.

Diese ganzen weißen Dolden, von denen’s hier viele gibt, sind so schwer genau zu bestimmen. Den Wiesenkerbel hab ich auch, den kenne ich.

Bei dieser war ich auch bisher beim Kälberkropf hängengeblieben, war mir aber unsicher, weil die Bilder nie genau genug waren. Aber er ist es doch.

Der knollige wohl nicht, dafür sind die Wurzeln nicht dick genug (ich zieh ihn ja immer raus), aber das Bild vom Link, die Blätter und das Gesamtbild, kamen mir sehr bekannt vor, den gibt’s hier auch, aber anderswo. Gut zu wissen, dass die Wurzeln essbar sind.
Der behaarte wiederum soll nur in gebirgigen Regionen vorkommen, hier ist aber Flachland. Außerdem vermehrt er sich über Rhizome und die gibt’s auch nicht, er sät sich nur aus, das aber kräftig.
So ist es wohl der Hecken-Kälberkropf, die Fotos vom Link, Lisl, treffen ihn genau. Schwach giftig anscheinend, aber ich hab ihn ja nicht gegessen. Im jetzigen Stadium jäte ich ihn ungeschützt, wenn er hochwächst, nur mit Handschuhen, weil die Stängel leicht brennen.

Wachsen, Birgit, darf er gern in wilderen Bereichen, aber er will’s immer unbedingt auf dem Vorplatz. Weil er alles andere erstickt, muss er dort weg.

Und jetzt auch im Garten unterm Holunder am Sitzplatz und in der Allee. Schade, dort sah er schön aus, aber gleich daran grenzt die Kuhweide und für Kühe bzw. eher die Kälber, ist er sehr giftig. Das war der Hauptgrund, warum ich’s jetzt endlich genau wissen musste.
Danke Euch noch mal.

Liebe Grüße, Lilli