RE: Neues zu Glyphosat - Landfrau - 14.12.17
Anjoli schrieb:Ich kenne den pfluglosen Anbau vor allem von Bio-Betrieben, die dann auch noch sowas wie eine "Direktsaat" machen, zwischen die alten Wurzeln. Und da wird auch nix umgebrochen, um die alten Wurzeln zu entfernen. Beispiele:
https://www.landwirtschaft.sachsen.de/la...miert2.pdf
https://www.agrarheute.com/technik/acker...tra-513975
https://www.gaea.de/userfiles/file/Winte...kerbau.pdf

Das Beispiel für Direktsaat im Ökolandbau habe ich da leider nicht gefunden.
Zitat:Sie machen Direktsaat zwischen die alten Getreidewurzeln, die im Boden bleiben.
Anjoli , das klingt für mich als sei das eine bewährte Strategie im Ökoloandbau.Aus meiner Sicht stimmt das nicht. Es würden doch alle so machen, wenn es so einfach wäre.
Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass überhaupt eine permanente Direktsaat ohne Herbizide in unserem Klima möglich ist. Das erfordert eine sehr überlegte Zusammensetzung von Vorfrucht, Hauptfrucht und Gründüngung. Und auch dann wird meistens der Unkrautdruck zu groß. Und mit vielen Kulturen geht das auch einfach nicht.
Die Direktsaat ist eher im konventionellen Anbau zu Hause, weltweit gerade in trockenen Regionen stark verbreitet. Verbunden mit einem hohen Einsatz an Herbiziden.
Und das zeigen deine 3 Links doch auch.
Schon bei der normalen pfluglosen Bewirtschaftung mit Grubber und Egge bekommt man nicht alle Unkräuter weg. Deswegen auch die Kombination mit Glyphosat. Immerhin bleibt bei diesem nicht wendenden Verfahren die Bodenstrukutur , siehe Link 2 , in Ordnung.
Warum sollte dann bei einer besonders extensiven Form der pfluglosen Bearbeitung , also der Direktsaat, der Unkrautdruck kleiner werden?
Dort wird eben nur ein ganz kleiner Teil des Feldes zur Ablage der Saat geschlitzt, von eher flach bis ziemlich tief. Die Geräte sind in deinem 1. Link zu sehen. Aber von Bioanbau ist da nicht die Rede!
„Voraussetzung ist ein unkrautfrei geführter Getreidebestand, aha

. Und in der Langzeitstudie ist nach einigen Jahren die Strategie ohne Herbizide ganz verschwunden. Da geht es nur darum, ob man tatsächlich mehr Herbizide bei der Direktsaat braucht oder vielleicht nicht. Und ob eben auch glyphosatfreie selektive Herbizide funktionieren.
Pfluglos ohne Herbizide, das geht. Siehe Link 3. Dort wird im Grunde das beschrieben, was hier auch schon von Gudrun in #87 verlinkt worden ist. Und Sepp Braun wird auch im Text erwähnt mit seiner Methode. Aber der macht keine Direktsaat, sondern bricht um, grubbert um, vor der neuen Hauptfrucht. In dem Video zu hören und zu sehen.
Und diese Verfahren mit einer Untersaat oder einer Gründüngung gehen auch in der konventionellen Landwirtschaft, ohne Glyphosat.
RE: Neues zu Glyphosat -
Gudrun - 14.12.17
Zu Sepp Brauners Methoden gibt es zahlreiche weitere Videos im Netz.
Was mich erschüttert: er macht das seit etwa 30 Jahren, berichtet über seine Arbeit, scheint ganz gut damit zurecht zu kommen, aber er findet kaum Nachahmer.
Das Auftauchen dieser neuen "Verbraucherschützerorganisation" -CCC- hat mich völlig perplexiert. Hätte mir auch lieber Satire gewünscht, liebes Unkrautfresserchen!
RE: Neues zu Glyphosat -
Anjoli - 14.12.17
Hallo Landfrau,
ich habe mir in letzter Zeit vieles angeguckt, wohl aber nicht gebookmarkt, und ich habe im Augenblick keine Lust mehr, ehemalige links zu suchen.

Sorry!
LG
Anjoli
RE: Neues zu Glyphosat - Landfrau - 15.12.17
(14.12.17, 21:39)Gudrun schrieb: Was mich erschüttert: er macht das seit etwa 30 Jahren, berichtet über seine Arbeit, scheint ganz gut damit zurecht zu kommen, aber er findet kaum Nachahmer.
Ackerbau mit Untersaaten/Gründüngung usw. gibt es schon. Mir ist das allerdings erst in den letzten 10 Jahren aufgefallen.
Aber nur durch den Getreideanbau wäre der Betrieb nicht überlebensfähig.
Das funktioniert nur in Verbindung mit den vielen anderen Aktivitäten, von den Milchkühen bis zum Hofladen. Und die meisten Biobetriebe haben da aus meiner Sicht ihre eigene, ganz spezielle Idee, um sich am Markt zu behaupten.
Und vermutlich gehört ihm das Land auch, bei gepachteten Flächen könnte es noch schwieriger werden.
RE: Neues zu Glyphosat -
Gudrun - 15.12.17
(15.12.17, 14:36)Landfrau schrieb: die meisten Biobetriebe haben da aus meiner Sicht ihre eigene, ganz spezielle Idee, um sich am Markt zu behaupten.
Solche Beispiele machen mir auch immer wieder Mut, z.B. der Herr von Mirbach mit seinen
Kuhaktien
Für mich "leider" eine Superidee. Denn seine Hoffnung, von Wochenmärkten bald unabhängig zu sein hat sich bewahrheitet. An meinem Wohnort vermisse ich den Stand des Kattendorfer Hofs sehr. Der Hof ist sehr weitläufig und einzelne Sparten werden von mehreren Familien bewirtschaftet.
Für meine gelegentlichen Bedürfnisse nach wirklich wie früher schmeckendem Schweinefleisch ist der Hof mit seinem Laden leider viel zu weit entfernt.
Im # 122
in diesem Faden
hat mich auch ein junger Landwirt sehr beeindruckt
RE: Neues zu Glyphosat -
tzoing - 14.02.18
Zitat: Neonicotinoide im Wasser und im Boden
Neonicotinoide, kurz Neonics, sind die am meist verkauften Insektenvernichtungsmittel in der Landwirtschaft weltweit. Doch sie sind wasserlöslich und können sich theoretisch überall in der Landschaft verteilen. Am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig wird untersucht, was passiert, wenn Insekten, die im Wasser leben, mit Insektengiften in Kontakt kommen, die in der Landwirtschaft verwendet werden. [...]
Quelle, kompletter Text und viele Links:
Bayern2
RE: Neues zu Glyphosat -
Anjoli - 14.02.18
Danke, Tzoing!

Sehr gut in meinen Augen, Dein link, und sehr informativ!
Ich möchte ihn gerne weitergeben!
Geht ja auch, ohne Probleme, oder?
Lieben Gruß,
Anjoli
RE: Neues zu Glyphosat -
tzoing - 17.02.18
Sorry für die späte Rückmeldung, Anjoli. Logisch geht das
RE: Neues zu Glyphosat - moorfrosch - 19.04.19
https://www.youtube.com/watch?v=SfLYsv2cBOc
#Glyphosat - man darf es nicht einatmen! Wieso sollen wir es essen?
RE: Neues zu Glyphosat -
Gudrun - 29.09.20
Das
Umweltinstitut
hat heute die erschreckenden Ergebnisse einer zweijährigen Studie zur Verbreitung von Pestiziden über die Luft
veröffentlicht.