RE: Wildblumenwiese - Landfrau - 11.07.14
(11.07.14, 19:53)mondblume schrieb: Yo, die sind so ziemlich alle ein echtes Problem in der Landwirtschaft und
Ja das ist so. Und wenn man versucht durch Abmähen die Biester zu vertreiben, hat man ganz schnell eine perfekte Ampferwiese.
Den Begriff Blacken kannte ich noch nicht, hier heißt er Roter Heinrich.
Etwas erstaunt bin ich, dass sowohl Moonfall als auch die Hersteller der Samenmischungen beschreiben, dass die Blumenwiesen bereits im Juni zum ersten Mal gemäht werden sollten. Da blühen hier noch die Margeriten, das wäre doch schade. Wir haben erst Mitte Juli zum ersten Mal gemäht, das war dann wohl auch nicht so richtig durchdacht. Aber irgendwie erschließt sich mir auch nicht so richtig, warum im Juni die Wildblumenwiese überhaupt bereits gemäht werden soll

Moonfall, kannst du dich erinnern, ob bei deiner Großmutter vor oder nach der Margeritenblüte gemäht wurde?
RE: Wildblumenwiese - Cornelssen - 11.07.14
(11.07.14, 21:01)Landfrau schrieb: Etwas erstaunt bin ich, dass sowohl Moonfall als auch die Hersteller der Samenmischungen beschreiben, dass die Blumenwiesen bereits im Juni zum ersten Mal gemäht werden sollten. Da blühen hier noch die Margeriten, das wäre doch schade.
Ich habe mich kürzlich auch geärgert, weil mitten in der Margeritenblüte im Juni der Feldwegrand größtenteils gemäht worden ist. Inzwischen seh ich das anders: dort, wo gemäht wurde, treiben mit Blitzgeschwindigkeit die kurz wachsenden Pflanzen (u.a. Spitzwegerich) nochmal Blütenstände und kommen zur Versamung. Da, wo bislang noch nicht gemäht wurde, gehen die Kleinen zwischen den Großen ziemlich unter und mit dem Versamen wirds nichts. Wenn später gemäht wird, reicht die Zeit nicht mehr zur Samenreife. Der Bauer hat die Margeritenpracht etwa 2 Wochen stehen lassen, bevor er drüber ging: das scheint zu reichen für eine Versamung der großen Wiesenblumen.
Inse
RE: Wildblumenwiese -
Moonfall - 12.07.14
Landfrau, die Details habe ich nicht mehr im Kopf, ist doch schon einige Jährchen her. Der Zeitpunkt hängt auch von der Region ab, also Entwicklungsstand der Vegetation, und es ging schließlich um Heu für die Tiere. Die Wildblumen in der Wiese blieben jedenfalls erhalten.
Ich kann mal Mutter fragen, wie das mit den Margeriten war, falls jemand drauf geachtet hat. Allerdings habe ich mir mal von ihr ein Stück Boden mit Margeriten ausgestochen und hier angesiedelt - also geben tut es sie noch.
RE: Wildblumenwiese -
Lilli - 12.07.14
Hallo Landfrau,
ich hatte früher eine große Wildblumenwiese. Und lernen müssen, dass die bunte Pracht immer nur im 1. Jahr besteht. Danach passen sich die Blumen an den Boden und den Restwuchs an, an Mährhythmen und vieles andere.
Bei mir wurde daraus hauptsächlich eine Margeritenwiese. Und ich hätte mich gehütet, sie vor der Samenreife zu mähen. Hab also immer geprüft, wann die Samen bröseln und das bestimmte den Mähzeitpunkt. Im Herbst dann noch einmal, damit im Frühling die Frühblüher Luft hatten.
Leider darf dann auch das Mähgut nicht liegen bleiben. Die Wiese würde zu fett und das Liegengebliebene würde andere Pflanzen unterdrücken.
Hier wollte ich unbedingt wieder so eine Wiese, aber es geht nicht, weil hier früher Pferde waren und der Boden zu stickstoffhaltig ist. Ich schaue immer neidisch auf magere Wiesen, in denen Margeriten und anderes wachsen mit nettem Gras dabei. Ich lass sie hier auch immer stehen, also Inseln beim Mähen, aber sofort sind sie dann durchwachsen von Disteln und Brennesseln.
Im Garten habe ich einen Wiesenkreis stehen lassen, hauptsächlich damit sich im Frühling Wiesenschaumkraut und anderes in Ruhe aussäen können, ohne dass ich durch den "Rasen" waten muss. Ganz von selber kamen auch Hahnenfuß, die kleine Braunelle, Habichtskraut, hin und wieder ein paar Glockenblumen und vieles mehr.
Ich würde also einfach warten, was von alleine kommt und höchstens hin und wieder nach dem Mähen mit ein paar Samen nachhelfen.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Wildblumenwiese - mondblume - 12.07.14
(12.07.14, 02:06)Lilli schrieb: Ich würde also einfach warten, was von alleine kommt und höchstens hin und wieder nach dem Mähen mit ein paar Samen nachhelfen.
Genau so halte ich es auch inzwischen, ich habe gelernt, dass der Boden zeigt was er wachsen lassen möchte. Du glaubst garnicht, wieviel "schlafende Samen" ein Boden enthalten kann, die nur dann, wenn die Bedingungen stimmen loslegen.
Klar, man hat da so ein Bild im Kopf, aber die "Realität" des Bodens ist meist eine andere. Und was du so möchtest funktioniert wirklich eher auf magerem Boden.
Ich mache es auch wie Lilli, einfach mal immer ein paar "wilde Samen" streuen...
Wird schon...
RE: Wildblumenwiese - Landfrau - 12.07.14
(12.07.14, 02:06)Lilli schrieb: Hallo Landfrau,
ich hatte früher eine große Wildblumenwiese. Und lernen müssen, dass die bunte Pracht immer nur im 1. Jahr besteht. Danach passen sich die Blumen an den Boden und den Restwuchs an, an Mährhythmen und vieles andere.
Bei mir wurde daraus hauptsächlich eine Margeritenwiese.
Ich würde also einfach warten, was von alleine kommt und höchstens hin und wieder nach dem Mähen mit ein paar Samen nachhelfen.
Danke Lilli für deine geschilderten Erfahrungen. Das deckt sich doch genau mit meinen Beobachtungen. Die Margeriten kommen jedes Jahr zuverlässig, der Rest ist ganz unterschiedlich und reagiert eben auf die geänderten Mähgewohnheiten etc.
Und da viele Jahre kein Samen mehr nachgestreut wurde, hat sich offenbar ein Gleichgewicht eingestellt, das vielleicht nicht hundertprozentig mit meinen Wünschen übereinstimmt.
Mondblume schrieb:ich habe gelernt, dass der Boden zeigt was er wachsen lassen möchte. Du glaubst garnicht, wieviel "schlafende Samen" ein Boden enthalten kann, die nur dann, wenn die Bedingungen stimmen loslegen.
Klar, man hat da so ein Bild im Kopf, aber die "Realität" des Bodens ist meist eine andere. Und was du so möchtest funktioniert wirklich eher auf magerem Boden.
Ich mache es auch wie Lilli, einfach mal immer ein paar "wilde Samen" streuen...
Wird schon...
Vermutlich war meine Schilderung etwas missverständlich. Aber die Wiese ist 15 Jahre alt. Also da ist schon viel aufgelaufen und gewachsen. Manches ist wieder verschwunden, anderes hat Überhand genommen.Im Prinzip sollte dort auch das wachsen, was zu den Bodenverhältnissen bzw. dem ökologischen System insgesamt passt. Deswegen wurde auch der Boden nicht abgemagert, weil er dann letztlich nicht den natürlichen Bedingungen entsprochen hätte und im Laufe der Zeit eh wieder "umgekippt" wäre.
Disteln etwa musste ich zwei Jahre lang rausreißen, jetzt ist Ruhe.Auch Luzerne waren einige Zeit total dominierend, aktuell eher dürftig.
Also mein Bild im Kopf war schon eine Wiese, kein "Blumengarten". Aber eben mit ein bisschen mehr Farbe.
Gestehen muss ich auch , dass der größere und auch schönere Teil der Wiese aktuell in eine Rosenwiese verwandelt wird. Dieses im Foto sichtbare verbleibende Stück war immer etwas dürftiger.
Vermutlich ist es sinnvoll, wie von Brigitte auch vorgeschlagen, einzelne Quadratmeter vor allem mit dem "ollen Geranium" um zu graben, den Storchschnabel komplett zu entfernen und dort dann neue Einzelpflanzen an zu säen. Und jetzt nach dem Mähen zusätzlich noch generell ein paar Samen zu verteilen, eventuell im Frühjahr noch einmal.
RE: Wildblumenwiese -
gelala - 12.07.14
Vielleicht würden sich dort bunte Lupinen halten? Die wachsen doch auch auf den Böschungen der Autobahnen und vermehren sich dort ziemlich. Zusammen mit weißen Margeriten wäre es eine längere Blühperiode. und hübsch oberdrein.
Kornblumen müssten auch gehen, die einfachen.
gelala
RE: Wildblumenwiese - Brigitte - 12.07.14
........
RE: Wildblumenwiese - Landfrau - 12.07.14
Da unser Boden leicht kalkhaltig ist und natürlich gerade an dieser Stelle auch extrem trocken werden kann - Bewässerung gibt es da nun wirklich nicht - sind die Bedingungen für Lupinen nicht ideal. Sie gedeihen auch im Garten schlecht und ich habe seit Jahren keine mehr. Manchmal ist es eben so, dass das was gefällt, nicht zu den Bedingungen passt. Und dann hat es in meinen Augen auch wenig Sinn, dagegen an zu arbeiten. Das Ergebnis bleibt meistens dürftig.
RE: Wildblumenwiese -
CarpeDiem - 13.07.14
Bei mir ist der Boden ja auch nicht besonders mager aber ich habe Knautia arvensis jetzt umgepflanzt und Campanula rapunculus, die könnten mit deinen Bedingungen auch zurecht kommen ...