Kraut und Rosen
Freiwillige Lizenzgebühren - Druckversion

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RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Raphaela - 02.12.13

" Meine Absprachen mit Herrn Weihrauch sind einvernehmlich." - Er weiß von keinen Absprachen und ein Euro pro verkaufter Pflanze wäre nur fair....

Hab seine Kontonummer hier und kann sie mailen.


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Raphaela - 02.12.13

Was die Absprachen betrifft, muß ich mich entschuldigen und den aktuellen Stand ergänzen: Seit vorgestern gibt es nun Verhandlungen :-)


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Ortrun - 02.12.13

Raphaela,

die Aussage, die Du da triffst, ist so nicht richtig. Aber Deine Auffassung und Meinung bleibt selbstverständlich Deine Realität und die belasse ich Dir sehr gern.

LG Petra


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Raphaela - 02.12.13

"..Aber Deine Auffassung und Meinung bleibt selbstverständlich Deine Realität und die belasse ich Dir sehr gern." - Danke schön Sun ;-)


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Nachteule - 01.03.14

(14.02.13, 20:31)Raphaela schrieb:  Dieses Extrem-Beispiel (http://www.helpmefind.com/gardening/l.php?l=2.39306) zeigt wie UNFAIR das ganze System ist: Der "Erfinder" steckt jahrelang Zeit, Geld und Wissen in die Züchtung und JEDER ANDERE kann von dieser Arbeit profitieren ohne den Erfinder/Züchter am Gewinn zu beteiligen, wenn der Züchter kein Kapital hat, um seine eigene Arbeit patentieren/schützen zu lassen...

ich hol es mal hoch, weil mich was irritiert.
beim surfen im web bin ich auf eine rose gestoßen, die der züchter nicht vermarkten wollte, weil er meinte, sie wäre nicht gut genug.
nun kamen aber irgendwie reiser in umlauf und die rose wurde vermarktet. dann mussten die verkäufer die rose aber wieder aus dem sortiment nehmen, weil der züchter das so wollte und die verkäufer keine finanziellen mittel hatten, um die sorte lizensrechtlich zu erwerben.
soweit so gut.

nun bin ich etwas verwirrt, denn wie kann jemand geld verlangen, wenn jemand die rose in den verkauf bringt, wenn keine lizenzen angemeldet wurden?
würde das urherrecht(keine ahnung ob das bei pflanzen so ist) greifen, wäre die sorte ja von anfang an geschützt. hab da aber keinen plan, das wurde in der ausbildung irgendwie gar nciht behandelt.

nun, wie kann es sein, dass man keinerlei rechte hat, wenn die sorte irgendwie in den verkauf kommt und man das eigentlich nicht will und wie kann es sein, dass es, wenn es passiert, verkäufer die sorte aus dem verkauf nehmen, weil sie kein geld dafür haben, die rose weiter zu vertreiben.

also fragen:
- ist eine sorte ohne angemeldete lizenz denn wirklich so geschützt, dass verkäufer sie wieder aus dem programm nehmen müssen, wenn der züchter das verlangt, bzw
- kann der züchter überhaupt geld von den verkäufern verlangen, für jede verkaufte rose, wenn gar keine lizenz angemeldet wurde
-ist eine sorte ohne angemeldete lizenz freiwild?
-kann man seine sorte sozusagen verkaufen, wenn gar keine lizenz angemeldet wurde?oder kann man nur "nutzungsrechte" für die vermarktung weitergeben, dann wäre aber das wort lizenzrechtlich falsch, was ich aber in dem zusammenhang gelesen habe.

ich habe aber keine ahnung, ob für diese sorte eine lizenz angemeldet wurde, kann es mir aber nicht vorstellen, da die sorte ja gar nicht in den handel kommen sollte, weil sie nicht gut genug wäre. wer gibt da schon einen batzen geld aus, wenn eine vermarktung nie vorgesehen ist?





RE: Freiwillige Lizenzgebühren - sonnenschein - 01.03.14

Beim Züchten läuft es nicht anders als bei einer sonstigen unternehmerischen leistung sonst auch:
- Idee oder Produkt erfunden/hergestellt (Rose gezüchtet) ->
- entwickeltes Produkt schützen oder die Rechte daran an jemanden verkaufen ->
- Alein herstellen und vertreiben und verkaufen oder oder Lizenzen an eine oder mehrere Personen vergeben und für jede (in diesem Fall vermehrte Rose) eine kleine Abgabe bekommen.

Der Akt des "ich investiere unterehmerisch Geld im Vertrauen auf mein Produkt/meine Idee" ist hier eben der Unterschied:

Macht er garnix, kann und darf jeder vermehren.
Verkauft er die Rose als Einzelexemplar, muß der Käufer weiteres Geld investieren, um die Rose zu schützen - wenn nicht, zahlt der Käufer/Vermehrer ein paar tausend Euro und alle anderen dürfen wirklich auch vermehren. Das ist natürlich extrem unwirtschaftlich für den Käufer.

Derjenige, der es wagt und Geld reinsteckt und seine Sorte selbst schützen läßt, trägt nicht nur das unternehmerische Risiko, er verdient auch das geld, FALLS seine Sorte ein Verkaufserfolg wird (und er dann eben auch noch vertrauensvoll Geld reinsteckt ind die Werbung, damit die Rose bekannt und eine Erfolg wird).


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Raphaela - 01.03.14

Ja, so ist es (leider): Im Gegensatz zu künstlerischen Leistungen (das gilt für jedes noch so schlechte Foto, wie sogar beispielsweise für meine ;-)) ist JEDES kreative Erzeugnis automatisch urheberrechtlich geschützt. Im Fall von Rosen nicht.

Verkaufen als Produkt (also mit allen Rechten) funktioniert daher natürlich auch nur, wenn der Züchter noch den alleinigen Zugang zu seiner Züchtung hat: Sobald Kopien/Veredelungen kursieren, wird sich kein Käufer mehr finden, denn wenn eine Sorte erstmal in Umlauf ist, lohnt sich für den Käufer ja auch die Sortenschutz-Investition nicht mehr.

Dann bleibt nur noch die Hoffnung auf das System "freiwilige Lizenzgebühren" und einen gewissen Nachdruck, mit dem dieses System vertreten/kommuniziert wird.

Juristisch ist es nicht anfechtbar, von nicht geschützten Sorten Veredelungen zu verkaufen. Moralisch in meinen Augen auf jeden Fall, denn es bedeutet ja nichts anderes, als (finanzielle) Ausbeutung (finanziell) Schwächerer.
Oder anders ausgedrückt: Wer nichts (=kein Kapital zum Sortenschützen) hat, der ist zur Ausplünderung freigegeben. -Nichts anderes als die "marktkonforme" Umsetzung des "Rechts des Stärkeren " über alle Schwachen.

"Recht" und "Gerechtigkeit" klaffen hier (wieder mal) meilenweit auseinander. Das passt perfekt zu unserem Wirtschaftssystem, aber zum Glück nicht zur ethischen Geisteshaltung vieler Menschen (und Rosenkäufer).


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - sonnenschein - 01.03.14

Nicht alle, die kreativ sind, sind automatisch arm und nicht alle Unternehmer sind reich Yes.
Für mich heißt das auch, daß meine (bisher nur ein paar "gute" gezüchtete Sorten) nicht geschützt werden und so in die Welt gehen.


RE: Freiwillige Lizenzgebühren - Raphaela - 01.03.14

Wenn ich mich so in der Welt umschaue, sehe ich aber weitaus mehr arme Kreative als solche, die von ihrer Kreativität leben können ;-)

Und natürlich sind nicht alle Unternehmer reich: Bin ja selbst einer (zumindest noch solange bis das FA den lb Rosenpark irgendwann demnächst zum "Liebhaberprojekt ohne Gewinnabsicht" deklariert ;-)) und weiß das daher genau :laugh:

Es ist nun aber Fakt, daß (die wachsende Anzahl von) Menschen, die von der Hand in den Mund am Rande des (oder in manchen Fällen auch unter dem) Existenzminimum (s) leben (müssen), niemals genug Rücklagen bilden können, um sowas wie Sortenschutz bezahlen zu können.

Dasselbe Problem gibt es übrigens auch bei armen Ingenieuren in Bezug auf ihre Erfindungen: Auch sie müssen ihre geistigen Produkte großen, kapitalstarken Firmen anbieten, weil sie sie nicht selbst patentieren (lassen), geschweige denn selbst vermarkten können.
Und sie haben auch keine Rechtsabteilung (oder können versierte Patentanwälte bezahlen), um ihre Rechte einzuklagen, wenn diese großen Firmen dann (mit maximal leichten Veränderungen) die zur "Begutachtung" eingereichten Erfindungen (unter Umgehung von Zahlungen an den Erfinder) als "eigene" vermarkten (auch da kenne ich Fälle).

M.E. ist das politisch genauso gewollt wie die weltweite Totalüberwachung, die u. a. auch der Wirtschaftsspionage dient: Die meisten Gesetze dienen den (Kapital-) Starken und benachteiligen die (Kapital-) Schwachen.

Da man gegen die entsprechenden Lobbyisten und ihre Auftraggeber juristisch nicht ankommt, kann das Problem m.E.nur auf der ethischen Ebene gelöst werden. Im Großen wie im Kleinen.