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Obst im Garten - Druckversion

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RE: Obst im Garten - eagle1 - 20.03.13

(20.03.13, 14:27)Unkrautaufesserin schrieb:  Lieber Hubert, ich habe jetzt 2 Stunden lang Videos von Kevin Hauser gesehen...:heart:
Beim zweiten Video hatte ich mich in die Sprache eingehört und verstehe ihn jetzt gut. So oft begegnen mir keine Amerikaner, daß ich sofort mit ihnen reden könnte, aber nach einer Weile geht es ganz gut:thumbup:
Es sieht bei ihm wirklich sehr einfach aus, und so werde ich mal meine Experimente starten.
Liebe Grüße, Mechthild
lach, dafür hab ich mit den Guten jenseits des Teiches doch öfters zu tun ;-)
Pass auf deine Finger auf wenn du mit dem Veredeln anfängst. Das mein ich echt im Ernst! Ich hab da manch leidvolle Erfahrungen...




RE: Obst im Garten - Angelika - 20.03.13

Die begrenzt sich im großen Ganzen auf die alten Hochstämme, die nicht regelmässig geschnitten werden.

[Bild: ccikuuwih4unwc0i8.jpg]

Die sind aber auch ziemlich groß und es ist jedes mal ein Riesenaufwand. Zwei von denen haben wir noch. Die Stammhöhe bis zum ersten grün ist hier etwa 2 m, da sieht man gut, wie hoch der dann ist. Außerdem steht er direkt an einem Rain, so dass von südseits her die Leiter noch mal 2 m mehr ausgefahren werden muss.

Die jüngeren Hochstämme und Halbstämme sind von der Alternanz nicht so sehr betroffen. Ich glaub beim Winterglockenapfel haben wir beispielsweise erst ein Jahr kaum Ertrag gehabt.

Viele der oben erwähnten Bäume bzw. veredelten Reiser sind auch noch gar nicht im Ertrag bzw. haben die letzten Jahre erst angefangen zu tragen.




RE: Obst im Garten - Unkrautaufesserin - 20.03.13

Der Winterglockenapfel macht bei uns nur alle 4-5 Jahre Pause. Dafür trägt dann in diesen Jahren Omas Roter Winterapfel das Doppelte.
Cox Orange und Schöner von Nordhausen alternieren regelmäßig, dummerweise machen sie gleichzeitig Pause.

Das heißt, wenn sie tragen, kann ich mich vor Äpfeln nicht retten, und wenn nicht, hab ich nur 3 Stiegen Äpfel bis zu den lange lagerbaren. Die pflücke ich erst nach dem ersten Frost...

Liebe Grüße, Mechthild


RE: Obst im Garten - eagle1 - 21.03.13

Hallo Mechthild,

(20.03.13, 23:36)Unkrautaufesserin schrieb:  Der Winterglockenapfel macht bei uns nur alle 4-5 Jahre Pause. Dafür trägt dann in diesen Jahren Omas Roter Winterapfel das Doppelte.
Cox Orange und Schöner von Nordhausen alternieren regelmäßig, dummerweise machen sie gleichzeitig Pause.

Das heißt, wenn sie tragen, kann ich mich vor Äpfeln nicht retten, und wenn nicht, hab ich nur 3 Stiegen Äpfel bis zu den lange lagerbaren. Die pflücke ich erst nach dem ersten Frost...
na ja, man muß sich fragen warum die Apfelbäume alternieren. Und eine Theorie (ich sag hier explizit "Theorie", denn nicht alle sind dieser Meinung) ist die Folgende: Die Blütenknospenbildung für das Folgejahr geschieht im laufenden Jahr. Also für die Äpfel, welche wir dieses Jahr 2013 bekommen werden, wurden 2012 die Blütenknospen gebildet. Trägt ein Apfelbaum in einem guten Apfeljahr exorbitant viel Äpfel dann hat er keine Kraft mehr für die Blütenknospenbildung. Folge, im Folgejahr hat er wenig bis gar keine Äpfel. Deshalb sollte man einen Apfelbaum auch nicht überfordern. Es ist also nicht das Ziel, daß ein Baum brechend voll hängt. Lieber weniger, und dafür regelmäßiger.

Im Erwerbsobstbau wird u.a deshalb (chemische) Blütenknospenausdünnung gemacht.

Die Blütenknospenbildung übrigens geschieht am Apfel i.d.R am zwei- und mehrjährigen Holz. Auch das kann für die Ertragsregulierung eingesetzt werden.

Eins ist aber auch klar, schlechte Apfeljahre aufgrund von Witterung und Frösten beeinflussen davon völlig losgelöst die Apfelernte. Aber auch das beeinflusst wieder die Apfelausbeute der Folgejahre. Hat ein Baum aufgrund von Frösten keine Äpfel, produziert er viele Blütenknospen. Folge: Im Folgejahr viel Äpfel. Folge: im übernächsten Jahr Alternanz und keine/wenig Äpfel. Auch das beeinflusst beispielsweise meinen Schnitt von Apfelbäumen. Ich schneide in solch einem Fall explizit Fruchtholz heraus und lasse mehr Einjährige stehen.

Morgendliche Grüße, Hubert



RE: Obst im Garten - Unkrautaufesserin - 21.03.13

Lieber Hubert,

im Erwerbsobstbau und bei kleinen Bäumen geht das bestimmt. Aber meine Bäume sind alte Riesenmonster, Hochstämme von bis zu 10 m Höhe, und ebensoviel Durchmesser. Die schneidet keiner freiwillig...:devil:
Ich finde das auch nicht schlimm. Man kann sich darauf einstellen, und entsprechend Vorräte anlegen.

Liebe Grüße, Mechthild


RE: Obst im Garten - eagle1 - 21.03.13

Hallo Mechthild
(21.03.13, 16:37)Unkrautaufesserin schrieb:  Lieber Hubert,

im Erwerbsobstbau und bei kleinen Bäumen geht das bestimmt. Aber meine Bäume sind alte Riesenmonster, Hochstämme von bis zu 10 m Höhe, und ebensoviel Durchmesser. Die schneidet keiner freiwillig...:devil:
Ich finde das auch nicht schlimm. Man kann sich darauf einstellen, und entsprechend Vorräte anlegen.
oh wie recht du hast! Ich sag bei der ganzen Schneiderei auch immer "Schuster bleib bei deinen Leisten". Ab einer gewissen Höhe ordne ich die Bäume unter "ökologisch" ein. Sprich ich lasse sie stehen und schneide sie nimmer. Dabei weiß ich sehr wohl, daß dies ihr Todesurteil ist. Aber bis da hin - und das kann durchaus 30 Jahre und mehr dauern - dienen sie vielem Getier als Heimat.

Was ich aber mache, ich ziehe aus solch einem abgängigen Baum einen Neuen.

Viele Grüße, Hubert



RE: Obst im Garten - Acinos Arvensis - 21.03.13

das mit dem todesurteil für "unbeschnittene" bäume sollte man nicht gar so ernst nehmen.
die Apfelbäume in unserem obstgarten waren schon riesen, als ich als kind noch daran geschaukelt habe. niemand hätte bei uns zeit, wissen und die geeignete leiter gehabt, um ihnen einen guten schnitt zu verpassen.
inzwischen sind meine eigenen kinder schon erwachsen, ich könnte quasi schon oma sein und mein Enkelchen in der Baumschaukel sitzen - und die bäume leben und tragen immer noch. je nach jahr und alternanz mal weniger oder in solchen massen, dass man den boden darunter nicht mehr sehen kann, wenn die äpfel heruntergeweht werden.
leider fallen sie bei uns sehr oft der rauhen witterung zum opfer, kriegen schon am ast frost oder werden windgepflückt.
da sie aber eh am besten für kuchen, kompott, mus geeignet sind, stört das weiter nicht.
so wie es aussieht werden uns die alten Riesen noch ein weilchen erhalten bleiben.


RE: Obst im Garten - Yarrow - 21.03.13

Mit Angelika kann ich fast noch mithalten, mit Hubert schon nicht mehr... das kann wohl sonst hier nur OmaHena mit ihrer riesigen Obstplantage! :thumbup:
Aber ein bisschen was hab ich auch zu bieten. Außer Quitten, die ich nicht mag, hab ich inzwischen wohl fast alles, was es an Obst so gibt... Nyam

Folgendes haben wir vorgefunden, als wir vor acht Jahren hier einzogen:

Apfel: Goldparmäne
Kirsche: rot-gelbe Süßkirsche, halbtote alte Schattenmorelle
Pflaume: Königin Viktoria, Hauszwetschge, wilde Mirabelle
Himbeeren: einjährige
Brombeeren: dornenlose und wilde
Stachelbeeren: Hochstamm grün, abgebrochen
Blaubeeren: 2 Gartensorten
Preiselbeeren
Holunder

Für die Größe des Gartens war mir das ein bisschen wenig. Außerdem baue ich fast nur noch Obst an, weil bei uns die Nacktschneckenplage biblische Ausmaße annimmt. Sogar alle nachgepflanzten Holunderbüsche haben sie vertilgt, nur der alte vorhandene hat überlebt.

Im Lauf der Zeit sind hinzugekommen:

Apfel: Ingrid Marie, Roter Berlepsch, Schöner von Bath, Moringer Rosenapfel, Jakob Lebel
Birne: Gute Luise, Köstliche von Charneux (Conférence ist mir letztes Jahr eingegangen)
Kirsche: Schattenmorelle, Schneiders Späte und Büttners Rote - theoretisch! Die zwei waren vom Discounter, falsch etikettiert, und sind offenbar beide dieselben rot-gelben Süßkirschen wie der alte Baum. Wall
Pflaume: Feys Zwetschge, Nancy-Mirabelle
Aprikose: Ungarische Beste
Pfirsich: Weinbergpfirsich, Red Haven
Mispel
Felsenbirnen: einheimische, amerikanische, Ballerina
Kornelkirsche
Kiwi: Issai
Himbeeren: zweijährige, gelbe, schwarze
Tayberries
Stachelbeeren: mehrere Sorten - grüne, gelbe, rote
Maibeeren: 3 Sorten
Johannisbeeren: verschiedene Sorten, darunter schwarze, rote, weiße
Jostabeeren
Apfelbeere
Der Schwarzen Maulbeere war es bei uns leider zu kalt.

Und dann noch ein paar Nüsse:
Walnuss
Haselnuss: mehrere Sorten

Erdbeeren und Andenbeeren zähle ich nicht mit, das sind ja keine Dauerpflanzungen.

Ich liebe es über alles, mich an einem schönen Sommernachmittag einmal quer durch den Garten zu futtern... :w00t:

P.S. Noch ein Wort zum Schnitt: ich habe von Anfang an darauf geachtet, auch ganz unten an jedem Baum ein paar Äste stehenzulassen... damit meine Enkel später zur Reifezeit besser raufklettern können! Sun
Der erste ist ja inzwischen da, also war die Maßnahme nicht umsonst... :heart:


RE: Obst im Garten - CarpeDiem - 21.03.13

Ihr lacht mich jetzt bestimmt aus:blush:
Aber sagt mal im Ernst, ich habe ja so richtig alte Apfelbäume da bei mir rumstehen. Von dem einen ist ein dicker Ast abgebrochen, der steht nun an dem Baum und bildet das Rankgerüst für den Rambler. Der liegende ist eh ein Kaliber für sich.

Muß ich Obstbäume schneiden, damit sie besser tragen?
Meine sind je ewig nicht geschnitten und ich habe das eigentlich auch nicht vor. Ich wüßte gar nicht, was ich mit so vielen Äpfeln machen sollte.
Aber schadet das den Bäumen, wenn sie so alt und knorrig und verwunschen wachsen? Ich mag das doch so gerne anschauen.:huh:


RE: Obst im Garten - eagle1 - 21.03.13

(21.03.13, 18:43)Acinos Arvensis schrieb:  das mit dem todesurteil für "unbeschnittene" bäume sollte man nicht gar so ernst nehmen.
ja sicherlich gibt es Ausnahmen. Vor allen Dingen die ganz alten Hochstämme, welche noch auf Sämling veredelt wurden und denen in jungen Jahren eine gute Architektur gegeben wurde.
Ich kann dir aber viele viele andere Beispiele zeigen. Halbstämme aus den fünfziger Jahren. Ich fahr jeden Tag mit der Bahn im Remstal nach Stuttgart. Wenn man da aufmerksam auf die (ehemaligen aufgegebenen) Streuobstwiesen hat, dem blutet das Herz. Zuerst verwuchern diese Bäume, dann kommen Jahre mit großem Obstertrag, die Äste können das Obst nimmer halten und brechen ab. Und wenn bei solchen Bäumen ein Architekturast mit 15-20cm Durchmesser abbricht, dann ist es vorbei. Dann macht der Baum noch höchsten ca. 10 Jahre und zerfällt dann.
Wie schon weiter oben gesagt, ich hab auch drei knorrige uralte (schätzungsweise vom UrOpa) Birnbäume. Riesen Dinger. Da schneid ich auch nix. Und man meint, da hat sich über die Jahre nicht viel verändert. Tja, wenn man aber genauer hin schaut. Und jedes Jahr ein Haufen Totholz unterm Baum abräumen muß. Sieht wie die Baumrinde am Stamm großflächig abplatzt dann packt einen die Wehmut.
Oder jetzt vorletzten Samstag hab ich Streuobstwiesenpflege auf einer alten schon lange nicht mehr gepflegten Streuobstwiese betrieben. Ca. 25% sind nicht mehr zu retten. Ca 25% stehen buchstäblich in Hecken und man muß schon genau hin schauen um festzustellen, daß das mal freistehende Obstbäume waren. Und der Rest? Ja, den könnte man noch retten. Wenn sich jemand die Zeit nehmen würde. Tut man nix, dann ist die ehemalige Streuobstwiese in ein paar Jahren Wald - auch nicht schlecht, wenn man Brennholz braucht.