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Rosen für kleine Gärten - Druckversion

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Rosen für kleine Gärten - Raphaela - 05.03.12

Heute bin ich durch einen netten Anruf darauf gebracht worden, daß Rosen für besonders kleine Gärten auch besonders passende Eigenschaften dafür haben sollten:

Je weniger Grundfläche vorhanden ist, desto wichrtiger wird die dritte Dimension (Höhe). Aber nicht jede Kletterrose eignet sich für kleine Gärten (oder kleine Beetflächen). Sehr breit wachsende, sehr großblütige oder solche mit besonders starren, langen Trieben könnten entweder zu groß werden oder auch einfach unproportioniert wirken.

Am besten eignen sich für solche Gegebenheiten m. E. schmal und elegant wachsende Sorten mit relativ biegsamen Trieben und kleinen bis mittelgroßen Blüten.
Also überwiegend kleine, öfterblühende "Rambler" oder aber Strauchrosen mit den gewünschten Eigenschaften, die sich gut an Eisenstangen o. ä. aufbinden lassen.
Spontan fallen mir da zuerst Boule de Neige und andere aus der Mlle Blanche Lafitte-Familie ein.
Dazu klein bleibende Rambler wie Trésor de Thorigny, Donaunymphe, etc.

Ganz wichtig sind m. E. zuverlässiges Remontieren und ein guter Duft: Je kleiner der Garten, desto größer die Herausforderung. - Für Gärtner und Rosen!

Bei Strauchrosen, die nicht als Kletterrosen wachsen sollen, ist wichtig, daß sie einen zierlichen Habitus haben, also relativ kurze, dafür aber viele Triebe und Nebentriebe bilden und auch vom Laub her in eine kleinteilige Bepflanzung passen.
Ganz allgemein würde ich da immer erst China Rosen und Polyanthas empfehlen, unter denen es auch Sorten mit tollem Duft gibt.

Was meint ihr?


RE: Rosen für kleine Gärten - Majalis - 05.03.12

Polyanthas sind für kleine Gärten super, allerdings nicht als Flächenpflanzung - so, wie das früher gemacht wurde und was ich so schauderhaft fand, das ich nie Rosen wollte... Nein, es gibt so viele schöne Sorten in den verschiedensten Farben. Damit und in Kombination mit eher zarten Stauden und pastelligen Einjährigen (von mir aus auch knallig, wer's mag) kann ein abwechslungsreicher Garten gestaltet werden. Von den noch recht gut erhältlichen Polyanthas kann ich empfehlen:

Schneewittchen 01 (von Lambert) weiß,
Katharina Zeimet weiß,
Heinrich Karsch violett,
Marie Pavic weißlichrosa,
Gloire des Polyanthas rosa


RE: Rosen für kleine Gärten - Raphaela - 05.03.12

Schneewittchen 01 (von Lambert) und Marie Paviec (sorry: Krieg das Häkchen unterm c nicht hin) duften auch sehr intensiv :-)
Welche das noch tun sind u. a. Jeanny Soupert und Clotilde Soupert.

Flächenpflanzung find ich auch schlimm: Die Rosen werden in Monokultur (vor allem auch noch in solchen mit ein- und derselben Sorte) schneller krank und man nimmt ihnen dadurch ihre "Pflanzenwürde" als Einzel-Individuum...Solche Arten von "Zwangs-Sozialismus" (alles vereinheitlicht und in Reih und Glied) mag ich auch z. B. bei Thujen in Hecken nicht. Als Solitäre find ich sie dagegen schön (und als "Winternest" auch für viele Vögel nützlich).

Viele Polyanthas eignen sich übrigens auch als kleine Kletterrosen. Im Hausgarten hab ich z. B. Marie Jeanne an einem Bogen. Sie ist schon über 2m hoch, duftet leicht und ist (da in Hausnähe wachsend) auch nicht stark frostgeschädigt.
Im l´âge bleu Rosenpark steht eine weitere am Pavillon. Die muß ich endlich mal richtig aufbinden, damit sie nicht nur in die Breite wächst ;-)


RE: Rosen für kleine Gärten - carabea - 06.03.12

(05.03.12, 20:45)Raphaela schrieb:  Viele Polyanthas eignen sich übrigens auch als kleine Kletterrosen.

The Fairy schafft das auch.
Sea Foam sieht auch aus, als ob sie auf eine Krabbelhilfe wartet.

Werner von Blon (bei mir noch im Kübel) ließe sich sicher auch schmal nach oben leiten oder wickeln.

John Davis? Bei mir (noch?) recht schmal; das Rosenpark-Exemplar ist allerdings seeehr breit.






RE: Rosen für kleine Gärten - Yarrow - 06.03.12

Die allerschönste kleine, öfter blühende, relativ wenig bestachelte Kletterrose ist für mich immer noch Ghislaine de Féligonde... :heart:

[Bild: Ghislaine1.jpg]



RE: Rosen für kleine Gärten - Bellis - 06.03.12

Sehr schön finde ich auch Gallicas. Die bleiben kompakt und bilden auch wenn sie nicht blühen einen tollen Hintergrund für anderes, z.B. Stauden. Wer es gerne öfterblühend oder remontierend mag kann auf die Portlands zurückgreifen.

Kletterrosen habe ich auch einige bei mir und je nach Standort sind auch welche mit starken sparrigen Trieben dabei, z.B. die Sympathie. Sie steht bei mir direkt an einer Hausecke (Nord-West-Ausrichtung) und bedeckt beide Wandflächen. Die etwas nackten Beine werden mit einer dazugepflanzten Clematis kaschiert. Mit einer weichtriebigeren Rose hätte ich an diesem Standort mehr Probleme, da ich mit dem Aufbinden nicht hinterherkäme.

Die schöne GdF habe ich auch und bin ebenfalls begeistert von ihr. Es sieht so aus, als ob sie den Kälteeinbruch im Winter gut überstanden hat, obwohl sie frei am Zaun steht. Gerade so kleine Blüten in Büscheln angeordnet sind für kleine Gärten ideal finde ich. Sie täuschen einfach mehr Weite vor. Gerade weil sie mir so gut gefällt habe ich im Herbst eine ganz ähnliche, die Christine Helene gepflanzt. Auch sie sieht noch gut aus und ist nicht ein Fitzelchen zurückgefroren.

Genauso helle Farben, weiß, creme oder pastellige Töne, das wirkt insgesamt weicher, ruhiger und macht den Raum größer. Dazwischen darf aber ruhig mal was knalligeres als Eyecatcher sein, egal ob Rose oder anderes.

Noch relativ neu ist bei mir die Guirlande d'Amour. Die kleinen weißen Büschelblüten wirken sehr luftig und leicht, da drückt nichts. Bisher lässt sie sich auch gut am Rosenbogen leiten. Auf der anderen Seite wächst ihr Jasmina entgegen.

Was auch gut geht ist das Aufleiten der Triebe von Kletterrosen oder Strauchrosen an Pfählen, Posten oder Obelisken, so kann man Rosen recht schmal halten und mehr unterbringen. Bei mir wachsen so z.B. die beiden Bourbonen Honorine de Brabant und Louise Odier.

Und wichtig fände ich auch, dass Rosen gewählt würden, die auch bei Bedarf mal einen Radikalschnitt gut vertragen wenn sie mal zu ausufernd geworden sind.

Wenn man nicht gerade einen Rosenstrauch als Solitär haben will kann man auch anstatt wie oft zu lesen 3 gleiche Rosen zu einem Strauch zusammen zu setzen auch 3 unterschiedliche pflanzen. Sie müssten halt dann ungefähr den gleichen Habitus und die gleiche Wüchsigkeit besitzten. Nicht das eine die andere "frisst".


RE: Rosen für kleine Gärten - Raphaela - 06.03.12

Mir wär das mit so engen Pflanzungen wahrscheinlich ein bißchen zu gefährlich (bezüglich des "Fressens" - passender Begriff! :-))...Aber Versuch macht kluch.

John Davis müßte man sicher von Anfang an hochbinden, später sind die Triebe zu steif: Bei Rosenpark-Exemplar z. B. ginge es nicht mehr.

Jaaaa: Besonders Seafoam eignet sich auch toll als kleine Kletterrose. Hab eine vorm Küchenfenster und die duftet bis ins Haus :-)

Stimmt: Aufgebunden kann man auch die eine oder andere Einmalblühende so grundflächensparend einsetzen, daß sie auch in kleine Gärten passen. Besonders gut klappt das mit biegsamen Bengal Hybriden wie Cardinal de Richelieu oder Orphéline de Juillet. Damit dann an der Säule/am Bogen später noch was blüht, hab ich hier Clematis viticella dazu gepflanzt.


RE: Rosen für kleine Gärten - Bellis - 09.03.12

Enge Pflanzung - tja, eine der Auswirkungen eines kleinen Gartens und der Unfähigkeit sich angesichts all der schönen Rosen auf nur wenige zu beschränken....
Zum Glück mögen die historischen Rosen eine Vergesellschaftung mit Stauden und anderem. Im Gegenteil, die Rosen, die in direkter Nachbarschaft zu Stauden stehen, bzw. sogar teilweise von ihnen zugewuchert werden (Clematis, Storchschnabel Rozanne etc.) sehen besser aus als einzeln stehende. Vielleicht zusätzlicher Winterschutz.....?

Versch. Rosen zusammenpflanzen? Bei mir stehen z.B. die Leda, die Belle de Crecy und der Robert le Diable im Dreieck zueinander mit einem Abstand von ca. 50cm. Die werden sich mit Sicherheit oben irgendwann miteinander mischen und einen farbdreiklang ergeben. Kombiniert sind sie mit weiß- und blaublühenden Stauden. Bisher sind sie ja noch klein und keine kommt der anderen ins Gehege, aber aufpassen muss ich schon damit keine eine andere unterdrückt. Mal schaun....




RE: Rosen für kleine Gärten - Raphaela - 09.03.12

Ja! Stauden können durchaus ein guter Winterschutz sein wenn sie über Winter stehen bleiben :-)
Das Gute an kleineren Gärten ist z.B. daß man das dort gut machen kann weil es meist ja keine so großen Mengen an Schnittmaterial gibt, wenn man sie erst im Frühling zurückschneidet...Bei hunderten von Quadratmetern Astern etc sieht das schon anders aus :-/