Kraut und Rosen
Rindenflecken ? - Druckversion

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Rindenflecken ? - Rosenresli - 18.12.12

Liebe Rosenspezialisten,
ich habe eine wunderschöne Climbing Cecile Brunner (war Fehllieferung, die ich aber nicht mehr missen möchte) in einem riesigen Kübel und freue mich jedes Jahr ganz besonders über dieses schöne Röslein. Letztes Jahr wurde sie leider im Winter zu spät eingeräumt und hat leichte Frostschäden erlitten. Dieses Jahr beim winterfest machen hab ich dann an einigen Trieben viele merkwürdige Flecken entdeckt, rötlich-braun, vorzugsweise um Augen oder auch Stacheln herum, die Rinde ist z. T. aufgeplatzt. Bin mir nicht ganz sicher, aber vom Schadbild her trifft es am ehesten Rindenfleckenkrankheit. Was mach ich nun? Die komplette Rose entsorgen bring ich, glaube ich, nicht übers Herz. Hilft möglicherweise zurückschneiden? Auch dabei würde mir das Herz bluten! Vorläufig hab ich den Kübel einfach mal in Quarantäne gestellt, bis mir eine Lösung einfällt, bzw. ihr mir weitergeholfen habt wink
Liebe Grüße
Susanne



RE: Rindenflecken ? - Nachteule - 18.12.12

kann auch sonnenbrand vom winter sein. schneid so gut wie es geht weg, also das schlimmste mit den aufgeplatzten stellen, denn das können eintrittspforten für pilze und bazillen/viren sein und entsorg vorsichtshalber das schnittgut über den hausmüll. wegwerfen musst du sie nicht. smile

nir rote stellen würde ich persönlich im auge behalten. da sie ja sowieso frostschäden hatte und generell nicht so super winterhart ist, tippe ich auf sonnenbrand. sieht man jetzt nackelig auch einfach besser.


RE: Rindenflecken ? - Raphaela - 21.12.12

Sorry, grade erst entdeckt! Nachteule hat recht, es könnte sowohl das eine (Sonnenbrand/Frost-/Spätfrostschaden) als auch das andere (Rindenbrand) sein.

In sehr seltenen Fällen werden solche Schäden überwallt (bzw. verholzen) und der Trieb wächst weiter. Normalerweise geht der Trieb aber spätestens in der folgenden Vegetationsperiode ein, weil seine Versorgung unterbrochen wird.

Ich plädiere daher auch für Rückschnitt bis in´s gesunde Holz - im Frühling.


RE: Rindenflecken ? - Nachteule - 21.12.12

oh ja genau, im frühling schneiden, jetzt macht das ja keinen sinn und im frühling regt es die rose gleich gut an smile




RE: Rindenflecken ? - Rosenresli - 22.12.12

Danke für eure Antworten, da fällt mir erst mal ein Stein vom Herzen, dass ihr beide nicht für "entsorgen" plädiert! Zurückschneiden im Frühjahr fällt mir bestimmt auch schwer, aber bisher ist das Röslein immer richtig gut gewachsen und wird somit auch das hoffentlich gut verkraften.
Wie ansteckend sind eigentlich Rindenflecken-Infektionen, kann frau sie irgendwie vermeiden oder im Zaum halten bzw. woher kommen die eigentlich? Manchmal wird deswegen ja regelrechte Panik geschoben, ich selbst weiß leider nur wenig darüber.
LG
Susanne


RE: Rindenflecken ? - Nachteule - 22.12.12

also ich bin früher in panik verfallen, aber das ist lange her.
mittlerweile weiß ich, es gibt kein massensterben und es betrifft eigentlich auch nur geschwächte triebe.

ich tippe bei deiner rose eher auf sonnenbrand/frostschaden. aber ist halt schwer ohne bild.

und rückschnitt ist nie verkehrt. ich hab mal gelernt, scharfer schnitt, scharfer wuchs. ich hoffe das macht dir bisschen mut. smile


RE: Rindenflecken ? - Raphaela - 26.12.12

Climbing Mlle Cécile Brunner hatte ich vor ca. vier Jahren aus einem Garten übernommen, wo sie etwa 5 m hoch gewachsen ar aber nur 35 bis 40 cm lange Wurzeln hatte :-O
Mußte sie beim Verpflanzen in den Rosenpark natürlich stark einkürzen, sie wurde dann jedes Jahr wieder etwa 2 x 2 m breit und hoch, blühte fleißig, fror aber fast jeden Winter auf Null zurück. Im letzten Winter seltsamerweise nur auf ca. 50, 60 cm (statt komplett auf Null). - Ist also ein zähes Teil, das nicht so schnell aufgibt und auch nach Komplett-Rückschnitt im Folgejahr mit Sicherheit blühen wird :-)


RE: Rindenflecken ? - Gerardo - 05.04.13

Céline Forestier hat an einigen, letztjährigen Neutrieben schwarzbraune Flecken. Ich vermute leider, dass es sich um die Rindenfleckenkrankheit handelt. Diese Rose wächst seit ca. 4 Jahren am jetzigen Standort sehr gut und hat in der Zwischenzeit eine Höhe von fast 2 m erreicht. Früher habe ich beim Pflanzen neuer Rosen immer einige Schaufeln Kompost in das Pflanzloch gegeben, dann unseren leicht lehmigen Gartenboden aufgefüllt und die Rosen gepflanzt. Es könnte sein, dass meine Céline Forestier durch den Kompost überdüngt steht. Wer hatte schon ähnliche Krankheitsbilder an seinen Rosen?
Hier das Bild eines erkrankten Seitentriebs von Céline Forestier:
[Bild: 24837098056374.jpg]
Celfo krank 130306 002 von Filzundblumen - Album.de




RE: Rindenflecken ? - Eisrose - 06.04.13

Ui, das ist aber sehr schwarz. Abschneiden!!!
Also ich habe regelmäßig Triebe mit roten Flecken und aufgeplatzten Stellen oder Schäden da wo Stacheln abgebrochen sind. Frost- und mechanische Schäden sind einfach gute Eintrittspforten für Pilze. Letztes Jahr hab ich fast einen Vogel bekommen.
Ich habe kräftig zurückgeschnitten, vor allem da wo es schon schwarz wurde und da wo die roten Flecken innen dunkel wurden, denn da sind wohl die meisten Pilzsporen. Die Schere musst du gut desinfizieren, ich bin immer mit Brennspiritus und Küchenrolle durch den Garten spaziert. Als Test habe ich bei manchen Rosen einzelne dunkle Stellen gelassen. Die Triebe sind verzögert gewachsen, aber gewachsen und haben z.T. auch geblüht. In diesem Jahr sind diese Stellen deutlich verdickt und sehen gespalten aus, aber verholzt. Mal sehen ob sie weg müssen, dass hieße dann, dass es besser gewesen wäre, sie gleich letztes Jahr zu schneiden.
Triebe mit nur roten Flecken hab ich nur bis ins gesunde Mark geschnitten. Und alles was dann chlorotisch austrieb auch noch weiter runter. Aber das sieht man dann.
Dann hab ich homöopathisch gespritzt, Aconitum und Belladonna C 200 und ich glaube auch noch Silicea. Zwei mal. Tja und im Sommer war es dann OK und außerdem hatte ich keine Lust mehr zu spritzen, denn ich hab so viele Rosen und die gute Spritzflasche hatte den Geist aufgegeben.
Übrigens haben das bei uns auch alle Himbeeren und Brombeeren bekommen. Sah schaurig aus. Sind halt auch Rosengewächse.
Vielleicht probiere ich dieses Jahr eine Nosode. Da nimmt man befallenes Material und verbrennt es um selbst ein homöopathisches Mittel herzustellen.
Bei der bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau gibt es einen netten kleinen Artikel zur Rindenfleckenkrankheit.
Übrigens hab ich mal irgendwo gelesen, dass es x verschiedene Rindenfleckenpilze gibt und die unterschiedlich schlimm sind, aber rauszufinden welchen man hat ist schwierig, das muss ins Labor und so. Ich glaube vorhanden sind die Pilze immer, sie brauchen aber einfach Eintrittspforten. Sie wandern dann im Leitungsgewebe tiefer, also schneide mutig, sonst wandert es vielleicht ganz runter!


RE: Rindenflecken ? - Gerardo - 06.04.13

Danke für Deine Antwort und die Hinweise. Ich habe in der Zwischenzeit auch über das Internet vergleichbare Schadbilder wie bei meiner Céline Forestier entdeckt. Dass es sich um mehrere, unterschiedliche Pilzerkrankungen handeln kann, schreibt auch die Online-Diagnose-Datenbank über Krankheiten, 'arbofux' der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan. Ich habe in meinem Garten noch nie mit Chemie gearbeitet und will auch in diesem Fall keine chemischen Bekämpfungsmittel einsetzen. Da bei meiner Rose nur maximal 10 % der der oberen Seitentriebe befallen sind, schneide ich diese großzügig ab und hoffe auf eine baldige Genesung meiner Céline Forestier.