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Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Druckversion

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Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Ranunkel - 13.01.13

Jetzt im Winter ist ja Zeit, sich mal zur Gartenpraxis auszutauschen, und beim Thema Mulchen / Kompost hab ich im Laufe der letzten Jahre noch immer nicht den richtigen Dreh rausbekommen:

Irgendwie schaffe ich es neben der ständigen Unkrautzupfen - Aussäen - etc.- Gartenarbeit über das Jahr nicht, auch noch genügend kleingehäckseltes Material gleich oder über den Winter auf die Beete zurückzubringen; beim Rasenmähen benutzen wir gleich die Mulchfunktion und sammeln das Gras wg. der großen Mähflächen und weit entferntem Kompost nur selten; in diesem Winter hab ich es noch nicht mal geschafft, Laub auf die Beete zu kippen... :crying: Und zum Thema Kompost - da das Unkraut bei mir sehr schnell recht groß wird :angel:, verrottet das Material auch recht grobstückig und sieht nach der Verrottung gar nicht nach schönem schwarzen Kompost aus und läßt sich nicht so einfach verteilen; gleichzeitig erscheint es mir noch recht wenig im Vergleich zur Beetfläche und ist ganz schöne Schlepperei zwischen Kompost und Beeten; mein Favorit wäre in jedem Fall die Flächenkompostierung! Zum Teil habe ich schon angefangen das Unkraut zu häckseln und wieder zu verteilen auf den Beeten direkt, aber auch das ist sehr zeitaufwändig (und die neuen Häcklsermesser sind auch nicht grad günstig...arghh!!) Das einzige Material dass ich in unendlichen Mengen zur Verfügung hab ist Stroh, aber ich habe die Erfahrung gemacht dass das zum Teil das Wachstum eher hemmt und beim Nachlesen festgestellt dass Stroh sogar ein Stickstofffresser ist (ungünstiges Kohlenstoff-Stickstoff Verhältnis)...

Aaalso Ihr ExpertInnen, wie macht Ihr das?? Bin gespannt auf Eure erprobten Lösungen, vielleicht sehe ich mittlerweile den Wald vor lauter Bäumen schon nicht mehr?!? :confused: :confused: Schonmal danke im voraus und einen gemütlichen Sonntagabend wünscht Euch Ranunkel...


RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Bauernrose - 13.01.13

Hier mein Rezept Marke "faule Chaosgärtnerin" auf der Grundlage von 230 m2, wenig Wiese, mehrere Blumenbeete, 1 kleines Gemüsebeet:

Mulchen tu ich die Beete mit dem Rasenschnitt, was zuviel ist, kommt auf den Kompost. Beim Kompost ist meine Strategie: bloß keine Wissenschaft draus machen. Ich hab zwei Kompostkästen. Im Frühjahr fange ich an, den reifen Kompost auszuräumen, das ist etwa 1/2 m3 fertiger Kompost, das Grobe obendrauf kommt wieder zurück in den zweiten Kasten, gemeinsam mit frischem Unkraut, zur weiteren Verrottung. Damit beschäftige ich mich stundenlang, aber ich wühl halt gern im Kompost rum :blush:, es ist schon befriedigend, sich die Erde, auch für die Kübelpflanzen, praktischerweise im eigenen Garten zu erzeugen (von den Regenwürmern und Mikroorganismen erzeugen zu lassen. :thumbup:

Flächenkompostierung mit ausgerissenem Unkraut mach ich nicht, das finde ich zu "unordentlich". Bei mir geht es eben über den Umweg des reifen Kompostes, den ich im Frühjahr ausbringe. Rasenschnitt verteile ich aber überall unter Stauden, Sträuchern, Himbeeren.

LG von Andrea




RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Unkrautaufesserin - 13.01.13

Im Hausgarten habe ich zwei Komposthaufen. Der eine ist zum Befüllen, das schaffe ich in einem Jahr locker mit den ganzen Gemüseresten, Eierschalen, Unkraut und Falläpfeln. Da mein Rasen mangels Wasser löchrig und mickrig ist, schenken mir liebe Freunde 3x im Jahr den Grasschnitt von vorm Haus. Ist Eigentum der Genossenschaft, wird von ausgewählten Hausverantwortlichen gemäht und soll laut Statut auf den Wertstoffhof gefahren werden - die Gebühr sparen sie sich. Und ich habe was Saugendes zwischen den ganzen matschenden Äpfeln.
Der andere hat letztes Jahr geschlafen, wird im Frühjahr durchgesiebt für die Kübel , und dann darf der andere schlafen...
Das Laub kommt auf die Beete und bleibt da auch ... hatte letztes Jahr wunderbar feinkrümlige Beeterde und nicht den harten schwarzen Dreck, über den meine Mum immer so gejammert hat...:whistling:

Im Gemüsegarten weiter weg lege ich gejätetes Unkraut mit der Wurzel nach oben wieder aufs Beet. Bislang kann ich da noch keine Wunderdinge vermelden, hoffe aber, in ein paar Jahren dort etwas Humus auf dem Lehm zu züchten.
Hahnenfuß ist bei mir nicht wieder angewachsen, Brennessel kommt ins Jauchefaß.
Optik ist mir da egal. Mich halten sowieso alle für bekloppt... läßt die alten Bäume stehn...

Liebe Grüße, Mechthild



RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Boni - 13.01.13

Gibt es im Garten etwas schöneres wie alte knorrige Bäume ?[/size][/font]


RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Vinca - 14.01.13

Stroh ist an sich ein gutes Mulchmaterial, verklumpt nicht, hält relativ lang und sieht einigermaßen aus.
Den zur Verrottung benötigten Stickstoff kann man vor dem Mulchen in Form von Hornspänen ausstreuen.
Dies praktiziere ich bei den Erdbeeren.

Über den Winter habe ich bedeckte Beete durch späte Aussaat von Gründüngerpflanzen, Phacelia, Senf, die dann auch abfrieren. Oder auch winterharte Gemüsepflanzen, wie Feldsalat, Spinat, Postelein, Grünkohl.

Vinca






RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - lavandula - 14.01.13

Im Herbst wird umgegraben, im Winter frieren die Schollen durch.
Ich habe alles ausprobiert. Beim Wintermulchen bekomme ich im Frühjahr keine krümelige Erde. Der durchgefrorene Boden lässt sich problemlos glatt rechen.
Im Sommer wird gemulcht, da wo keine Schneckengefahr droht.
Sonst kommt alles auf den Kompost: 2 selbstgezimmerte große Holzlegen, einmal im Spätherbst umgeschichtet, wenn der reife Kompost durchgesiebt und in alten, gerissenen Tonnen verstaut ist, kommt dann im Frühjahr trocken aufs Beet.

Durch diese Methode bekomme ich die besten Ergebnisse und habe am wenigsten Arbeit.


RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Märzhase - 14.01.13

Da wir unseren Garten ja erst seit 2010 haben, hab ich noch immer keinen richtigen Trott in Sachen Mulchen und Kompost..

Den Kompost haben wir letztes Jahr (natürlich :rolleyes: ) vergessen umzusetzen, das müssen wir dieses Jahr nachholen. Ansonsten wird der immer gut genutzt, es kommen sämtliche geeigneten Küchenabfälle und immer mal wieder Hasenmist mitsamt Sägespänen drauf, und natürlich Gartenabfälle, die meine Hasen nicht fressen.

Mit Rasenschnitt mulche ich die Beete, die noch nicht zugewachsen sind. Allerdings soll man den Schnitt ja nicht so dick draufschmeißen, sonst schimmelt die Sache :thumbdown: Und schnell "verbraucht" ist er auch gleich wieder, da kann man zugucken, wie die Würmer die Halme in den Boden ziehen :lol:

Ansonsten hab ich nur Herbstlaub und Gründünger zum Mulchen; Abgeschnittenes bleibt an Ort und Stelle liegen, rentiert sich aber nicht wirklich. "Un"kräuter nehme ich immer für meine Hasen mit zum Fressen, also bleibt da auch nichts über außer abgeblühte Disteln - die sind als Mulchmaterial eher ungeeignet :whistling:

Der Hasenmist wird auch immer wieder mal untergearbeitet, besteht aber zu 80% aus Sägespäne, die zwar furchtbar tollen krümeligen Boden gibt, aber langsam verrottet.
Von einer Kundin erhält meine Mutter manchmal abgelagerten Schafsmist, der kommt über Winter auf die Gemüsebeete, dazu ein Schwung Hasenmist.
So langsam tasten wir uns also voran biggrin


RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Eva - 14.01.13

Also bei uns gibt es eine lange Kompostmiete.
Vorne, in die Kiste die auf der Rückseite offen ist, kommt das neu gesammelte. Am hinteren Ende der Schlange ist der fertige Kompost. Ist die Kiste voll, wird einfach weiter gerückt. So habe ich immer Zugriff zu fertigem Kompost.

Umgesetzt wird bei mir nix! Ich versuche einigermaßen zu schichten, mache aber keine Wissenschaft daraus. Der fertige Kompost wird durch ein Sieb geworfen.
Ja, und ich gebe sehr gerne Küchenpapier, Papierservietten und unbedruckten Karton zum Kompost, meine Kompostwürmer lieben das.
Kaffeesud gebe ich meistens direkt in den Garten: zum Schnittlauch, ins Moorbeet, zu den Rosen etc.
Auf meinen Kompost wandert auch Quecke, ich habe dort kein Problem mit ihr.

Auch ich mulche, es sieht sehr besch... eiden aus. Die Amseln haben nicht zu Unrecht den Beinamen Mistamseln. Von meinen Holzbrettern die ich zwischen die Beete lege(Wege), sieht man oft nix mehr, so wüten sie im Gemüsegarten.
Unkräuter, wenn sie keinen Samen tragen, verwende ich auch zum Mulchen. Ich verwende viel Rasenschnitt, den mir auch mein Nachbar gerne abtritt. Sonst müßte er ihn zur Grün-Deponie bringen.
Den Rasenschnitt trockne ich auf der Terasseneinfahrt, das sorgt für schöne grüne Pflasterfugen. :-/
Strauchschnitt wird gehäckselt und kommt unter die Himbeeren, unter die Ribisel, zum Kompost, unter Sträucher, ins Moorbeet etc.
Brennessel und Beinwell setze ich für Kräuterjauchen an.

Laub verwende ich zum Mulchen, im Kompost, unter den Himbeeren, unter den Ribiseln, weggebracht wird nix!

Mist habe ich leider keinen

L.G. Eva




RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - storchschnabel - 19.01.13

Mit Flächenkompost habe ich auf meinem Sandboden gute Erfahrungen- ich schichte im Herbst auf abgeräumte Beete alles, was da ist: Laub, ausgerissene Einjährige, Grasschnitt...umso höher die Schicht, umso besser. Im Frühjahr räume ich die Reste ab (und auf den Kompost) und finde schöne, feinkrümelige Erde vor- da zieh ich bloß noch den Sauzahn durch, harke glatt, fertig.
Flächenkompost(der ja auch nichts anderes als eine dicke Mulchschicht ist), liegt bei mir auch zwischendurch mal auf abgeernteten Beeten, Kartoffeln ohne Kraut...so lange, wie ich´s gebrauchen kann.
Der Nachteil an der ganzen Sache ist, dass natürlich auch immer wieder Samen ausfallen- was mich aber nicht sonderlich stört, oft sogar erwünscht ist.
Umgraben gab´s bei uns noch nie!
Dicke Schichten Mulch schmeiß ich auch immer zwischen meine Kartoffelreihen und die Erdbeeren. Meistens sind das abgeblühte Vergißmeinnicht, Kerbel, Sauerampfer...Das läßt kein Unkraut aufkommen, sorgt aber gleichzeitig für neuen Pflanzennachschub im Herbst- muß ich dann nur noch umsetzen.
Mulch verteile ich überall- allen Rasenschnitt, der anfällt, Unkraut(wenn´s trocken ist), überzählige Sämlinge, auch Sägespäne. Quecke und Giersch baumeln dekorativ in den Sträuchern, bis sie vertrocknet sind.
Auf all unseren Wegen liegt Vlies mit einer dicken Lage Holzhäcksel- ist die einzige Möglichkeit, die unkrautfrei zu halten und sorgt nebenbei für trockene Füße. Bloß Barfußlaufen muß man sich dort verkneifen.
Obwohl ich ja ein eifriger Verfechter des Mulchens bin, gibt auch Bereiche in unserem Garten, in denen sich das in Grenzen hält- der Vorgarten und die Blumenbeete. Dafür würde der Rasenschnitt sowieso nicht reichen. Da beschränkt sich das Mulchen auf das unter- die- Blätter- stopfen. Jetzt liegt dort aber genug Laub und das bleibt bis zum Frühjahr.
Bei uns im Dorf gibt´s übrigens noch mehr Mulcher- die sich jedes Frühjahr bergeweise Baumarkt- Säcke voll stinkenden Rindenmulchs auf ihre Beete schütten und sich dann wundern, wie´s dort mickert.
Kleines Schlußwort zum Thema Kompost: davon gibt´s bei uns zwei große Legen, die dann jeweils im Frühjahr umgesetzt und gesiebt werden. Sind zwar noch jede Menge keimende Samen drin, aber daraus kann man ja wieder Mulch machen...


RE: Mulchen - Kompost - Wie macht Ihr das?!? - Ranunkel - 19.01.13

Lieben Dank für Eure ausführlichen Berichte und Anregungen; ich werde wohl tatsächlich wieder mehr mit Stroh als Mulchmaterial arbeiten und auf genügend Stickstoff-Zufuhr (vllt. auch mit Brennesseljauche) achten; und mehr Rasenschnitt sammeln auch wenn es mühselig ist. Vllt. auch Herbstunkraut als Wintermulchdecke, mal sehen was sich bewährt, das richtige Rezept muss ich erst noch ausprobieren und finden.... Ziemlich genial finde ich die Idee mit der weiterrückenden Kompostkiste liebe Eva! :thumbup: