Minimoorbeet -
Sanni - 03.03.13
Meine Große hat seit letztem Jahr 2 Moorpflanzen im Haus in (fast) eigenständiger Pflege. Die standen im Sommer draußen. Nun wollen wir versuchen, in einer größeren und tieferen Schale ein Minimoorbeet anzulegen, in welches ihre beiden im Sommer integriert werden sollen. Sie hat einen Sonnentau und eine Venusfliegenfalle. Dazukommen soll ein rundblättriger Sonnentau ( Drosera rotundifolia) eine Schlauchpflanze ( Sarracenia purpurea) und ein Fettkraut ( Pinguicula vulgaris). Die sollen alle drei recht winterhart sein und draußen bleiben können.
Soweit, so gut. Das ist die Theorie aus einem Buch und einigen Seiten im Netz.
Habt ihr schon mal so ein "Gefäßbeet" in Angriff genommen? Versuchen würde ich es gern.
Liebe Grüße von Sanni
RE: Minimoorbeet - Brigitte - 10.03.13
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RE: Minimoorbeet -
Sanni - 10.03.13
Hallo Brigitte,
das Problem wäre für mich, dass ich ja Torf zum Pflanzen bräuchte. Und da sind die Argumente der beiden ja nun mal richtig. Aber ich werde mir deinen Beitrag zum Senken des PH-Wertes durchlesen. Das Problem ist nur, dass die betreffenden Pflanzen ja extrem mageren und nährstoffarmen Boden brauchen. Ob ich das hinkriegen würde?
Ich mach mich erst mal schlau. Danke dir jedenfalls.
Liebe Grüße von Sanni
RE: Minimoorbeet - felicita - 10.03.13
Es gibt sauren Quarzsand. Evtl. kannst Du damit was anfangen? Das magert den Boden ab.
Bei unserem Erd-Lieferanten gibt es Rhododendron-Substrat, das ohne Torf hergestellt wird - es ist seeehr sandig. Ich denke, das könnte Quarzsand und evtl. etwas Lehm sein.
Viele Grüße von felicita
RE: Minimoorbeet - Brigitte - 10.03.13
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RE: Minimoorbeet -
Bärbel - 10.03.13
Hi Sanni,
vor zwei Jahren hab ich mir in einer großen emalierten Schüssel ein Test-Moorbeet angelegt, wir liebäugeln damit, ein größeres an unseren Teich dran zu hängen. Weil ich auch gegen Torf bin, bin ich zu unserem örtlichen Gärtner (Baumschule und Rosenzüchter

) getrabt und hab ihn um Rat gefragt. Er hat mir seine Pflanzerde angeboten, die ist sehr nährstoffarm, wasserdurchlässig und garantiert Torffrei. Er nimmt sie zu Bäumen, Stauden und Rosen und düngt sie dann entsprechend. Einen Eimer voll hat er mir gleich so mitgegeben, mit der Bedingung, daß ich berichten soll
So hab ich gebaut: In die Schüssel kamen unten kleine, umgedrehte Plastikblumentöpfe, also mit der Öffnung nach unten. Soll als Wasserspeicher dienen. Dazu noch Kies auf den Boden der Schüssel. Dann die Erde vom Gärtner und dann die Pflanzen. Das waren Schnäppchenpflanzen aus dem Discounter-Angebot, ich wollte ja nur testen und Moorpflanzen gibt es bei uns in den Gärtnerein sehr selten und teuer.
Das Arrangement auf den Terrassentisch gestellt und beim Wachsen beobachtet

So sah es aus:
Über den ersten Winter hab ich die Schüssel in die Erde eingegraben und eine Menge Laub drauf geschüttet. Bis auf die Venusfliegenfalle (keine Ahnung, ob die so heißt, ich kenn die Namen nicht

) hat alles überlebt. Diesen Winter stand sie leider die ganze Zeit ungeschützt draußen, aber die Binse

und die zwei Gleichen neben der Wurzel haben überlebt. Das Moos kommt bestimmt auch wieder.
Fazit: Wenn man ständig dran denkt, daß da drin Wasser stehen soll, klappt es auch mit nährstoffarmer, torffreier Gartenerde. Es klappt sogar mit unserem extrem überdüngtem Brunnenwasser, obwohl ich mich schon bemüht hab, extra für die Schüssel Wasser aus dem Teich zu holen.
RE: Minimoorbeet -
Sanni - 10.03.13
Bärbel, genau soetwas will Nele ( meine Große) sich anlegen. Auch im Winter draußen lassen, mit Regenwasser ( wahrscheinlich von Mutti) gießen.
Werde im Baumarkt oder beim Gärtner mal nach torffreiem Rhododendronsubtrat fragen.
Brigitte, werden die Moorpackungen immer entsorgt? Dann würde ich mal bei der Therapeutin nachfragen, bei der ich wegen meiner Schulter war. Kokosfasern haben wir als Substrat für unsere Schnecken sowieso immer da.
Da tun sich völlig neue Denkansätze auf.
Ich danke euch allen
Liebe Grüße von Sanni
RE: Minimoorbeet - Brigitte - 10.03.13
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RE: Minimoorbeet -
Balder - 10.03.13
Welche Alternativen es für Moorbeete gibt zum Torf?
Ich habe mich auch stark damit beschäftigt, als ich Heidelbeeren gepflanzt habe. Am Ende wurde es nur der Sack Torf, der eh noch herum stand. Aber eine gute Lösung war das sicherlich nicht.
Tatsächlich sind die Alternativen rar:
- Rindenhumus (oder fast verrotteter Rindenmulch) von Nadelgehölzen. Aber der geht gar nicht wegen der Schwermetallbelastung. Zu der Thematik steht hier etwas. Bin mal gespannt, wer genauso geschockt ist wie ich.
- Sägemehl von Nadelgehölzen. Vielleicht die beste Alternative. Am besten anrotten lassen im ersten Jahr und etwas düngen. Nur woher bekommt man das? Vielleicht beim örtlichen Sägewerk nachfragen. Düngung mit Kaffeesatz (ph-Wert 5,0) funktioniert bei meinen Heidelbeeren super!
- Weihnachtsbaum, Thuja-Heckenschnitt etc. häckseln und verrotten lassen: Das dauert natürlich schätzungsweise zwei bis drei Jahre.
- Auf in den Wald und dort Walderde holen. Die Nadeln verrotten übrigens nicht so schnell, aber als Mulchschicht sind sie natürlich klasse.
- Kaffeesatz. Keine Ahnung, ob es funktioniert, wenn man ihn ausschließlich verwendet. Evtl. hat er zuviel Nährstoffe für manche Pflanzen. Aber das käme auf einen Versuch an.
Wichtig ist, dass man nicht mit Leitungswasser gießt.
Schwefelsaurer Ammoniak senkt im übrigen den ph-Wert. Ist auch eine Art Dünger. Ob es Bio ist, weiß ich nicht. Vielleicht kann das mal jemand recherchieren.
@Fleischfressende Pflanzen: Die sind super kritisch. Einmal gießen mit Leitungswasser kann schon zuviel sein. Die Erde muss komplett nährstoffarm sein. Ich glaube, ohne Torf funktioniert das nicht.
RE: Minimoorbeet - Yarrow - 10.03.13
Die Venusfliegenfalle ist nicht winterhart.