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Bohnen Arten Sorten Anbau und Vermehrung - Druckversion

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Bohnen Arten Sorten Anbau und Vermehrung - tulipan - 28.03.13

Ich unterscheide mal die beiden wichtigsten Arten:
- Phaseolus vulgaris
Dazu gehören Busch- und Stangenbohnen
Buschbohnen sind vom Boden her anspruchsloser, Stangenbohnen sind windende Pflanzen mit höheren Ansprüchen an Boden und Wärme
Dann gibt es noch eine "Zwischenform", die Reiserbohnen - sie haben schwachwüchsige Ranken und werden 1-1,5m hoch. Sie eignen sich für eine Mischkultur mit Mais, man kann sie in die Maispflanzen ranken lassen.

Bohnen dieser Art sind relativ strenge Selbstbefruchter. Die Bestäubung findet in der noch geschlossenen Blüte statt. Verkreuzungen sind da relativ selten. Ausnahmen gibts natürlich: In blütenarmen Gegenden, wenn Hummeln und Wildbienen wenig Nahrung finden, werden die Blüten aufgebissen. Also: viele Blumen anbauen und einen Mindestabstand von 5-10m zwischen den verschiedenen Sorten.
Hat sich eine Sorte verkreuzt, kann man das gleich an den Kernen sehen, ob das der Fall ist. "What you see, is what you get" smile

-Phaseolus coccineus
Das sind die Feuerbohnen, Prunkbohnen und Käferbohnen
Sie unterscheiden sich schon im Keimverhalten von den Ph. vulgaris. Die Keimblätter bleiben UNTER der Erde.
Feuerbohnen sind wesentlich anspruchsloser als die anderen Gartenbohnen: sie keimen schon bei 8-10° Bodentemperatur und mögen ein feucht-kühles Klima. deshalb baue ich sie gerne an den Entwässerungsgräben an. (Auch wenn ich da mit den Schnecken aufpassen muß)
Bohnen dieser Art sind Fremdbefruchter, die von Hummeln und anderen Insekten (hauptsächlich Honigbienen) bestäubt werden. Die verschiedenen Sorten kreuzen sich munter miteinander.
Im "kleinparzelligen" Anbau wie in unseren Gärten braucht man einen Sicherheitsabstand von etwa 150 Meter - wo es keine natürlichen Barrieren wie Hecken oder Häuser gibt, sogar noch mehr. (500m).

Verkreuzungen zwischen den beiden Arten Ph. vulgaris und PH. coccineus sind selten. Aber wenn die Liebe im Spiel ist :whistling: kommt es doch manchmal vor: mit Feuerbohnen als männliche Partner und den Gartenbohnen als weibliche Partner; auch da gilt: Verkreuzungen sieht man aber gleich an den Bohnenkernen, die guten ins (Saatgut-)töpfchen, die schlechten in den Kochpott :laugh:

Es gibt noch eine Besonderheit bei den Feuerbohnen: die Wurzeln können vor den Frösten ausgegraben werden und wie dahlienknollen im keller überwintert werden. Ich habe das vor 2 jahren ausprobiert und war begeistert: Die Knollen haben stark ausgetrieben und waren in der Blüte fast 2 Wochen schneller als die gelegten.

So, das war in Kürze das Wichtigste. Das Wissen dazu habe ich aus dem Handbuch Samengärtnerei von Andrea Heistinger, ein Buch für mich so wichtig wie am Anfang meiner Gärtnerei das Biogartenbuch.
LG
tulipan