Kraut und Rosen
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RE: Wildbienen und so - vanda - 06.02.17

(04.02.17, 21:08)CarpeDiem schrieb:  Ich hatte mit schon seit einem Jahr vorgenommen, in meiner Seite mal ein paar Links zusammengetragen und es vor einigen Tagen endlich einmal geschafft :cool:
Bestimmungshilfen für Wildbienen , Hummeln und Schmetterlinge

Ist eine gute Idee!
Ich hätte da noch eine Ergänzung fürs Wildpflanzensaatgut, nämlich
http://www.hof-berggarten.de/ und Syringa

Und das hab ich eben auch noch beim Stöbern gefunden, einen kurzen TV-Beitrag über einen Naturgartenbalkon für Wildbienen und Co.

Dem einen oder anderen mag der Balkonbesitzer Werner David evtl. als Autor von fachlich sehr guten Naturgartenbüchern bekannt sein, er betreibt auch eine interessante Website: http://www.naturgartenfreude.de






RE: Wildbienen und so - susima - 06.02.17

danke für die tollen links vanda smile
Das video von werner davids balkon ist toll, vor allem weil er genau erklären kann, das vermisst man oft anderswo. er erläutert aber auch, warum man was nicht machen soll.
ich hab ja das Glück, eine recht große Terrasse zu haben, da kann ich Petunien, Pelargonien etc, ans Geländer hängen und für die Bienenweiden steht der ganze restliche Platz zur Verfügung.

Ich will halt auf die klassischen Balkonblumen nicht ganz verzichten, weil sie meist zuverlässig blühen, und vor allem dauerhaft. Wenn alle anderen experimente den Bach runtergehen (war komplett zwar eh noch nie der Fall) hab ich immer noch was buntes, schönes fürs Auge, und das brauch ich halt auch für mich.

Ach ich freu mich jetzt schon wieder auf meinen bunten Dschungel und auf das Leben darin Sun :heart: Yes

Bei Syringa hab ich mir vor zwei Jahren ein sehr interessantes und informatives Buch über Wildbienen gekauft, das war die Anschaffung richtig wert.



RE: Wildbienen und so - vanda - 22.02.17

Wieder einen Anwärter auf den Titel des größten Nisthilfen-Unfugs aller Zeiten habe ich im heute frisch ins Haus geflatterten Manuf*ctum-Katalog gefunden.
Zitat:Jede der sieben Kammern dieses Häuschens ist für die Bedürfnisse einer anderen Nutzinsektenart eingerichtet. In den Zapfen nisten Marienkäfer und Florfliege, in der Rinde z.B. die Goldwespe. Mauerbienen schlüpfen im gebohrten Holz und in den gebohrten Kiefernästen unter und Wildbienen im Elefantengras. Der Giebel ist für Schmetterlinge hergerichtet.


In diesem wahrlich hochpreisigen Insektenhotel ist kein einziges von den sieben Zimmern auch nur für irgendein Insekt von Nutzen. Das muss man für knapp 70 € erst mal hinbekommen!! Clown
Weder nisten Marienkäfer in Kiefernzapfen noch haben Holz- oder Rindenstücke oder quer gelegte Schilfhalme irgendeinen Nutzen (außer für ein paar Spinnen, wenn's gut läuft). Auch Schmetterlinge überwintern nicht in diesen für sie vorgesehenen Schlitzen, die paar Falterarten (von 180 Falterarten in D genau 6), die als Imago überwintern, suchen sich Plätze in alten Stadeln, Schuppen oder in hohlen Bäumen. Alle anderen Schmetterlinge überwintern als Ei oder als Puppe und brauchen so einen Unfug sowieso nicht.
Der Holzklotz mit den Bohrlöchern ist dann auch aus für Wildbienen untauglichem Nadelholz, die Niströhrchen sind teils gar nicht hohl und die Ränder so unsauber, dass hier niemals eine Wildbiene ihr Leben wg. aufgeschlitzter Flügel riskieren würde.


RE: Wildbienen und so - Gudrun - 05.08.17

Glaube in meinem langen Leben noch nie irgendwas über die besondere Viehzucht "Zeidlerei" gelesen zu haben.

Es ist ja nie zu spät Yes


RE: Wildbienen und so - Martin - 05.08.17

Die Zeidlerei ist die mittelalterliche Form der Nutzung der Honigbiene. Die Völker bauten ihre Waben in Baumhöhlen oder künstlich durch die Zeidler geschaffene Baumhöhlen. Grundsätzlich möglich ist diese Art der Bienenhaltung auch heute noch, dürfte aber sehr mühsam sein und kaum ein Imker würde heute wohl Bienen halten, wenn er in mehreren Metern Höhe an Baumstämmen rumkraxeln müsste.
Damals konnten sich die Zeidler darauf beschränken, im Sommer zu schauen, ob genug Honig da war, daß man den Bienen etwas davon wegnehmen konnte. Heute muss man die Bienen viel besser kontrollieren und notfalls auch behandeln. Die Varroa-Milbe, die zum ersten Mal 1977 in Deutschland nachgewiesen wurde, macht eine Verwilderung der Honigbienen ohne Behandlung durch einen Imker unmöglich. Ohne Imker würde solch ein Volk maximal drei Jahre überleben, mit Glück auch vier.
Es sind nicht nur die Milben, die die Bienen schwächen, sie übertragen auch etwa dreisig Virenkrankheiten, die den Völkern zusetzen. Ein gegen die Varroa-Milbe unbehandeltes Volk oben in einer Baumhöhle hat daher keine langfristige Überlebenschance.
Bei dem Artikel der taz wäre interessant zu wissen, warum das Volk, das bis letzten Herbst in der Baumhöhle wohnte, nicht mehr da ist. Ich würde sagen, aufgrund fehlender Kontrolle und Behandlung durch einen Imker ist es einfach abgestorben. Das würde zeigen, daß die mittelalterliche Zeidlerei unter den heutigen Bedingungen keine Chance hat.
Ich imkere ja auch konventionell, d.h. mit Magazinen, wie sie inzwischen üblich sind. Ich sehe einfach keine andere Möglichkeit, Bienenvölker anders gesund zu erhalten. Und ja, auch für mich ist Zeidlerei unter heutigen Bedingungen eine Schnapsidee!



RE: Wildbienen und so - Gudrun - 05.08.17

(05.08.17, 20:59)Martin schrieb:  Die Zeidlerei ist die mittelalterliche Form der Nutzung der Honigbiene. Die Völker bauten ihre Waben in Baumhöhlen ...
Bei dem Artikel der taz wäre interessant zu wissen, warum das Volk, das bis letzten Herbst in der Baumhöhle wohnte, nicht mehr da ist.
Und ja, auch für mich ist Zeidlerei unter heutigen Bedingungen eine Schnapsidee!

Ich beschäftige mich ja nicht wirklich mit der Imkerei, aber das Bienenverhalten finde ich unglaublich interessant und habe mich gefragt, wie die Imker auf's Halten in Behältnissen gekommen sind.
In einem anderen Forum habe ich irre Fotos vom Bienenausschwärmen gesehen, war schwer beeindruckt ( hatte Bärbel eingestellt ).

Mir war der Unterschied zwischen "Honigbienen als Volk" und " einzeln lebenden Wildbienen" nicht ganz klar und habe mich immer mal naiv gefragt, wie Imker ihre Völker in den Beuten halten können.
Bin durch diesen Report ein Stückchen schlauer - auch um den Begriff "Zeidler" :whistling:




RE: Wildbienen und so - Martin - 05.08.17

Ich hab einmal erlebt, wie ein Bienenschwarm aus dem Bienenstock auszieht. Das war 2010 bei Lonie, als sie das Imker-Schnupperwochenende gemacht haben. Wie auf Bestellung zog ein Schwarm aus und Rolf fing ihn später ein. Zuvor hab ich zuhause immer nur die Schwärme irgendwo sitzen gesehen und mein Onkel fing sie irgendwann ein, was mich aber damals noch nicht interessiert hat. Das Ganze live zu erleben, wie da viele tausend Bienen einem Wasserfall gleich aus der Beute strömen, war schon ein beeindruckendes Erlebnis, das meine Faszination für die Bienen nochmal bestärkt hat.


RE: Wildbienenkalender 2017 - Gudrun - 23.08.17

(03.02.17, 13:33)vanda schrieb:  Ich möchte Euch mal auf einen tollen Wildbienenkalender hinweisen -
https://www.wildbienen-garten.de/

Altersheimerei und Zettelwirtschaft haben mich im Juli deinen Hinweis wiederfinden lassen. [Bild: smilie_girl_007.gif]

Hab' den bestellt. Die Frau Anja Eder hat mir deren zwei geschickt - weil das Jahr doch schon sehr fortgeschritten sei Angel2
Wunderbare Aufnahmen - das Kalendarium ist so dezent, dass es gar keine Rolle spielt.

Wusstet ihr, dass es Platterbsen-Mörtelbienen gibt?
Bin fast ein bisschen gerührt, weil fast alle im Kalender aufgeführten wichtigen Blühpflanzen hier wachsen. Mir fehlt eindeutig die Zaunrübe ... aber vielleicht ist die ja im Samen der beigefügten Tütchen enthalten.

Danke vanda für diesen Tipp.


RE: Wildbienen und so - lavandula - 23.08.17

Gudrun, achte aber darauf, dass Zaunrüben zweihäusig sind. Nur die weiblichen Pflanzen locken mit den Blüten auch Bienen an.
Außerdem werden die sehr groß. Meine Rübe war etwa 1/2 m lang und hatte einen Durchmesser wie ein Oberschenkel. Als wir sie entfernen mussten, weil sie alles überwucherten, war das sehr !!! harte Arbeit.


RE: Wildbienen und so - Gudrun - 01.11.17

(23.08.17, 21:38)lavandula schrieb:  Als wir sie entfernen mussten, weil sie alles überwucherten, war das sehr !!! harte Arbeit.

Gut - danke lavandula - ich lass die Aussaat bleiben :whistling:

Heute entdeckte ich noch einen relativ neuen Beitrag zu Honig ~ und Wildbienen

Bienennahrung