Kraut und Rosen
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Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Raphaela - 27.10.13

Dieses Thema ist ein bißchen "schwierig" :undecided: , aber m. E. trotzdem (bzw. grade deshalb) wichtig...

Wie viele andere erinnere ich mich noch gut an die Zeit, als es noch sehr schwierig war, hier in D "besondere" Rosensorten zu bekommen...Inzwischen gibt es erweiterte Programme und Internet-Bestellmöglichkeiten bei eingeführten Rosenschulen und auch verschiedene, neue Anbieter mit sehr speziellen Sortimenten. - Als Folge davon sind wir Sammler und Rosenbesteller heute in der luxuriösen Situation, kaum noch Raritäten (selbst) im Ausland bestellen zu müssen und auch gute Chancen zu haben, sowohl "Gängiges" als auch Seltenes (teilweise bei ein-und derselben Rosenschule bekommen zu können). - Das ist außerordentlich erfreulich! Sun

Grundsatz-Info: Ein Sortiment aufzubauen, zu erhalten und zu pflegen bedeutet sehr viel Arbeit und Vorab-Investitionen. Der Anbau und die Vermehrung selbst sind mit noch mehr Arbeit und mit vielen Risiken verbunden:
Witterungsbedingt kann es Ausfälle von 80, 90 Prozent auf Veredelungsfeldern und/oder bei Containerpflanzen geben, manche (ansonsten robusten und stark nachgerfragten) Sorten lassen sich nur sehr schwer vermehren (mit relativ geringen Anwachs-/Erfolgsquoten bei den Veredelungen), Unwägbarkeiten wie Hagel, späte Frosteinbrüche, Wildverbiß auf den Feldern, Wühlmausunterhöhlungen, etc pp können die Rosen-Ernteergebnisse ebenfalls dezimieren.
Die Kosten für Infrastruktur, Mitarbeiter, Pacht, Wasser, Arbeitsmaterialien, Logistik, Versand sind zusammengenommen recht hoch und amortisieren sich naturgemäß erst spät (wenn die ersten vermehrten Rosen verkauft sind), da die Vorlaufzeit der Investitionen im Verhältnis zu den Einnahmen bei Gehölzen naturgemäß sehr lang istmindestens zwei, drei Jahre)
Dazu kommen Investitionen in Werbung (Website, Kataloge, etc), die auch sehr schnell sehr hoch werden können und sich erst mittel-(bis lang-) fristig amortisieren.

Wer heute immer noch oder grade erst ein interessantes Sortiment für Sammler UND "normale" Rosenbesteller bereit hält, braucht dafür nicht nur Sachkenntnis und Engagement, sondern auch großen, unternehmerischen Mut.

Ein kleines Sortiment gängiger Sorten, die in jeweils großen Stückzahlen vermehrt werden, ist einfacher und kostengünstiger zu handhaben als ein großes Sortiment, das in kleinen Stückzahlen vermehrt wird. - Große Sortimente sind (meistens! Dazu komme ich später) ein Zeichen für besonderen Kunden-Service und auch besonderes Engagement des jeweiligen Anbieters.

Nun ein kleiner Vergleich mit dem Markt für Bücher und Tonträger und den Entwicklungen dort: Vor einigen Jahren gab es auch noch viele Buch-und Plattenläden mit teilweise sehr breiten, teilweise sehr spezialisierten Angeboten, die größtenteils mittelständisch organisiert waren....Inzwischen fehlen diese Angebote in den Städten fast völlig und sind durch Ketten-Läden ersetzt, die überall dasselbe Angebot haben und in denen man vieles eben NICHT findet...Auch online gibt es bei diesen großen Ketten, die die mittelständischen Anbieter aus dem Markt gedrängt haben, eben NICHT alles: "Schwieriges" oder Sachen, deren Verkaufserwartung nicht hoch genug eingeschätzt wird, nehmen sie gar nicht erst in ihre Programme auf. Kleine und mittlere Internet-Anbieter werden wegen der wachdsenden Medien-Konzentration aber kaum wahrgenommen. - Die scheinbare "Pluralität" von Amazon und CO ist keine echte Pluralität. Nur erfahren wir das gar nicht erst: Was es dort nicht gibt, "existiert" (zumindest für den Markt) nämlich quasi gar nicht...

Klar, es gibt den Standpunkt "Alles Marktwirtschaft und daher in Ordnung, wenn sich wenige Große durchsetzen und die mittleren und kleinen Anbieter verschwinden. Sollen sie doch zusehen, wie sie die Preise der Großen unterbieten können".
Dieser Standpunkt ist vom kurzfristigen Kunden-Interesse ("Ich kaufe da, wo es für mich am billigsten ist") natürlich auch nachvollziehbar, zumal wir mitten in einer (sich verstärkenden) Wirtschaftskrise leben und die allermeisten immer weniger Geld für Nicht-(Über-) Lebenswichtiges (wie Kultur in jedweder Form) zur Verfügung haben.

Mittel- und langfristig zeigen uns aber wachsende Konzentrationen (z.B.auf dem Energie-Markt), daß die Preise dann erhöht werden, wenn s nur noch ganz wenige große Anbieter gibt, die sich dann meist auch noch untereinander absprechen.

Und es steigen in diesen Markt-Bereichen nicht nur die Preise für die Kunden, die Pluralität, die Nischen für alternative Anbieter verschwinden mit wachsenden Monopolisierungen ebenfalls...

In Bezug auf den Rosenmarkt wachsen meine diesbezüglichen Befürchtungen deshalb derzeit sehr stark...Ich weiß, daß viele mittelständische Anbieter Absatzprobleme haben. Das liegt natürlich einerseits an der Wirtschaftskrise (und den damit verbundenen Unsicherheiten bezüglich der Erhaltungsmöglichkeiten von Eigenheimen und Gärten, bzw. deren wachsendem Verlust durch Arbeitslosigkeit).Andererseits liegt es aber auch an einer Konkurrenz, die - wie auch immer sie das schafft- reelle Preise planmäßig anmutend zerstört.

Namen möchte ich nicht nennen, aer es gibt EINEN speziellen Anbieter im benachbarten Ausland, der in wachsendem Umfang inzwischen auch (sowohl historische als auch moderne) Raritäten (parallel zum immer weiter ausgebauten "Standard"-Sortiment) zu "unmöglichen" Preisen anbietet.
Der sowohl als Anbauer/Lieferant für kleinere Anbieter als auch für Einzelkunden fungiert - Und bei beiden (fast) keine Preisunterschiede macht.
Der sehr gut informiert zu sein scheint, was grade (oder demnächst) besonders gefragt ist (bzw.sein wird) - und alle neu dazu kommenden Sorten genauso gnadenlos verramscht wie die bisherigen.
Der inzwischen mit im Gewächshaus vorgezogenen und hochgedüngten Sorten selbst (oder durch einen Vertreter) auf Pflanzenmärkte in D geht, wo deutsche Anbieter mit nicht-hochgepushten und nicht-vorgetriebenen Rosen zu realen Preisen dann natürlich so gut wie nichts verkaufen (da viele Kunden nicht wissen, daß solche Rosen zwar erstmal nicht so "toll"aussehen, aber weniger gut anwachsen).
Der offensichtlich Rosensorten nur kaufmännisch, aber nicht mit Liebhaberaugen betrachtet (auch eigentlich sehr "besondere" werden verramscht) -Und derdeshalb vorausiichtlich alle Sorten, die sich a) schwer veredeln lassen und/oder b) im Container nicht gut "performen" sofort aus seinem Angebot streichen wird, wenn deren andere Anbieter aufgegeben haben werden...

Auf der andere Seite haben wir Leute, die jahre-(oder wie z.B.Martin Weingart: jahrzehnte-) lang nicht-gefragte Sorten mit "durchgezogen" (und trotz mangelnder Nachfrage jährlich in Mini-Stückzahlen veredelt) haben: Zur großen Freude der Sammler, die diese sonst verlorenen Sorten dann eines Tages wiederentdecken und pflanzen (!) konnten!
Wir haben Anbieter, die mit großem Fachwissen und Engagement bisher kaum beachtete Rosenklassen und -gruppen (Albas! Pernetianas! Tee Rosen! Historische Rosenschätze allgemein!) wiedergefunden, identifiziert, bekannt gemacht haben: Zur Freude von Käufern, die spezielle Sorten sonst vielleicht nie hätten kennenlernen können.
Wir haben Anbieter, die sich auf besondere Neuzüchtungen konzentrieren und sich bemühen, diese auch in D mehr Liebhabern zugänglich zu machen, Anbieter, die auch Amateur-Züchtern die Chance geben, ihre Sorten am Markt anzubieten, Anbieter, die große Sortimente wurzelechter Rosen vermehren, Anbieter, die eine große Anzahl biologisch produzierter Rosen bereithalten. - Wir haben in diesem Land ENDLICH eine Pluralität! Sun

Und was passiert? - Es kommen Nachfragen zu Eigenschaften dieser und jener Sorten, die ausführlich beantwortzet werden ohne Bestellungen nach sich zu ziehen...Es kommen Bestellungen für genau DIE ein, zwei Sorten, die besagter "Multi-Produzent" (noch) nicht im Angebot hat (sondern spätestens im nächsten oder übernächsten Jahr), der Rest wird dann "Geiz ist geil"-mäßig dort bestellt....Ohne "Brot-und-Butter"-Sorten (so nennt ein befreundeter Rosenmensch das sogenannte"Standard-Sortiment") kann aber keine kleine oder mittelständische Rosenschule und kein Shop überleben...Erst recht nicht, wenn klar ist, daß die rarereren/besondereren/neuen Sorten in naher Zukunft ebenfalls beim Rosen-Discounter mitbestellt werden können...

Selbst hab ich dort nie bestellt. Lese aber seit 12 Jahren in verschiedenen Gartenforen und es gab und gibt bei diesem Massenvermehrungsbetrieb wohl eine relativ hohe Fehllieferungsquote (jemand berichtete kürzlich von 20 % bei einer Lieferung)...Wer Rosen als (vielleicht auch noch modisch austauschbare) "Garten-Deko" betrachtet, den wird das wohl weniger stören als einen Sammler, der lange vorplant und sich lange auf spezielle Sorten vorfreut. - Einen Verlust von Lebenszeit (die es braucht, bis die"richtige" Sorte am vorgesehenen Platz etabliert ist) stellt es aber auch bei "normalen" Rosenbestellern dar.

Angreifen möchte ich (die seit Jahren fast gar keine Rosen mehr reell bestellen und bezahlen kann) NIEMANDEN von den Rosen-Kunden, aber vielleicht/hoffentlich ein bißchen zum Nachdenken anregen...Danke! :-)














RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Nachteule - 27.10.13

also ich kenne ja nun auch einige betriebe und die haben keine absatzprobleme. im gegenteil. die sind froh, wenn sie zwischendrin mal luft holen können. aber diese betriebe können sich gut vermarkten. die sind auch in den letzten 15 jahren enorm gewachsen. aber ohne ein gutes marketing geht nix mehr und da müssen leute, die eigentlich eher praxismenschen sind auch unternehmerische fähigkeiten einsetzen.
eine webseite und ein webshop mit ordentlichen beschreibungenund bildern ist sehr wichtig. in der heutigen zeit passiert viel über das internet. was beim verkaufen sehr wichtig ist sind die bilder. egal, um was es sich für eine branche handelt.

und da ist zb martin weingart, bei dem habe ich noch nie was bestellt, obwohl ich es gerne täte, aber ich bin ein mensch, ich möchte bestellen und dann auch ohne größeres nachfragen das bekommen. ich telefoniere zb nicht gerne und möchte als kunde in den shop, wo draufklicken und das dann bekommen.
geht heute eigentlich auch ohne großen aufwand.
gerade auch für kleine betriebe sind webshops doch sowas von klasse.
heutzutage gibt es die für nicht sehr viel geld und die sachen einpflegen ist wirklich kein akt.

übrigens fehllieferungen waren in den letzten 3 jahren sowas von durch die bank verteilt. das problem sind bei wachsenden betrieben auch die fehlenden qualifizierten mitarbeiter. man darf nicht vergessen, lohn und nebenkosten sind ein großer faktor.
ich hab mich schon mit einigen unterhalten und man kann als chef nicht immer danebenstehen und kontrolllieren. gerade bei wachsenden betrieben ist das ein problem. man muss mit der nachfrage mithalten, sonst ist man weg vom fenster und gute mitarbeiter sind halt mangelware. du weißt selber, was das für ein knochenjob ist und wie viel man bezahlen kann und wo der spaß dann aufhört.

ich hatte übrigens schon 50% fehllieferung und das bei preisen von 15euro pro wurzelnackter rose. reklamation war ein akt der verzweiflung.
dann hatte ich auch schon rosen für 16-18 euro wurzelnackt und die waren in einem grauenhaften zustand. ging nicht nur mir so und eine rosenfreundin hat versucht da zu reklamieren und wurde wirklich sehr frech angepampt.
da kauf ich halt nicht mehr. ganz einfach.
oder die sache mit der falschen wild rover. statt drauf zu reagieren, wird gesagt, ach rosen sehen jede minute anders aus, wenn man sie fotografiert und durch die zeilen kam durch, dass man ja blöder laie ist... dabei ist es schon sehr offensichtlich, dass da was schiefgelaufen sein muss. da kauf ich auch nicht mehr, obwohl die qualität dort stimmt. aber wie man mit kunden umgeht ist halt auch sehr wichtig. gerade in der heutigen zeit, wo die konkurrenz größer wird. aber nun ja....

ich glaube auch kaum, dass discounter seltener rosen anbieten werden. das lohnt sich nicht, denn die bauen auf große stückzahlen.

ich seh das nicht so düster. wink man muss halt was tun. klappern ist das halbe handwerk. :cool:


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Raphaela - 27.10.13

Danke für den Argumente-Input! :-)

Na klar, Fehler können ÜBERALL passieren und die Art und Weise, wie damit umgegangen wird, ist sehr wichtig...

Was Ein-Mann/-Frau-Betriebe betrifft, in denen der größte Teil der Arbeit an einer Person hängt, ist es schon schwierig bis unmöglich, sich auch noch richtig (professionell, zeitnah und umfassend) um das Drumherum zu kümmern...Besonders nach einem Draußen-Tag unter Stress und bei ungünstiger Witterung ist man einfach oft zu müde und fertig, um sich noch um Sachen wie Buchführung, Kundenbetreuung, Werbung, Organisation etcetera zu kümmern...Und wenn dann nicht genug rumkommt um diese Arbeiten auszulagern wird´s schwierig...Aber es wäre trotzdem uuuuunglaublich schade, wenn´s das eine oder andere Sortiment deshalb eines Tages nicht mehr geben würde (finde zumindest ich).

- Mehr Meinungen würden mich sehr interessieren. Also legt bitte los! :-)
Das Thema ist mir so wichtig, daß ich es eben auch an den aktuellen Blog angefügt habe (http://www.l-age-bleu.de)


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Nachteule - 27.10.13

ein web shop macht nicht viel arbeit. man muss halt auch mit der zeit gehen. wobei ich denke, wenn es dann immer mehr wird, dann hat man als ein mann betrieb schnell probleme. und dann braucht man auch wieder mitarbeiter, auf die man sich verlassen kann und das ist halt ein großes problem, solche zu finden und die auch bezahlen zu können.

ich finde, so ein shop nimmt einem auch viel arbeit ab. telefonieren kostet zeit, vor allem, wenn man sich fest quasselt( was nicht negativ gemeint ist, im gegenteil wink ) aber nicht jeder mag das medium internet wink aber ohne gehts halt kaum noch. die zeiten haben sich doch deutlich geändert in den letzten 15 jahren und die leute suchen die raritäten und kaufen sie gerne. aber den meisten(ich schließe mich da nicht aus) muss man sie halt hübsch servieren.

wenn ich überleg, vor 15 jahren kannte ich nur große firmen wie tantau oder kordes, aber durchs internet hat sich der rosenhorizont doch schnell erweitert.

man muss mit der zeit gehen und sich auch die zeit nehmen, sonst geht man unter. was für so kleine betriebe wirklich schade wäre.
aber, wenn ich sehe wie zb rufs gewachsen sind, das ist der wahnsinn. das sortiment wurde ja auch auf artikel rund um die rose erweitert(also stoffe, kermaik, kosmetik etc) kurse werden angeboten. aber man muss halt auch der typ dafür sein.

oh und was mir noch einfällt, es muss ja nun nicht mal ein pompöser shop sein, aber eine webseite mit einem pdf über verfügbare sorten, oder auch sorten die generell angeboten werden, mit dem hinweis doch anzurufen.


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - freiburgbalkon - 27.10.13

mal speziell zu Familie Weingart, er mag ja so nett sein wie er will, aber er macht es seinen Kunden nicht einfach, ich hatte 2x total Pech oder Mißerfolg und es kam zu keinem Geschäft, obwohl ich wollte... Ich such mal, wo ich schon berichtet hatte, will das jetzt nimmer alles aufdröseln. Hier war's.


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Melly - 27.10.13

Ich mag Rosenanbieter, mit denen ich auch mal "etwas persönlicher" kommunizieren kann. Mich ärgert immer maßlos, wenn ich im Winter etwas bestelle, was dann auch da ist, was ich im März dann nicht mehr bekomme. Das ist schon oft passiert - ein Grund für mich, da nichts mehr zu kaufen. Und da bin ich ganz konsequent!
Bei Ruf z. B habe ich früher lieber gekauft als heute, da war der Kontakt zu Frau Ruf noch da, die wusste, wenn ich angerufen habe, wer am Telefon war. Das fehlt heute!
Ich habe im Frühjahr versucht, eine Rose in Frankreich zu bekommen, da habe ich keine Antwort auf meine Mails erhalten, bis ich Daphne Filiberti eingeschaltet habe. Auf einmal hat der Rosenanbieter mir dann doch geantwortet.
So etwas mag ich nicht, daher habe ich die Rose, die ich eigentlich unbedingt haben wollte, auch nicht mehr bestellt.
Das Netz ist für mich lediglich Mittel zum Zweck, dort informiere ich mich, wo ich was bekomme. Aber, wenn ich aussuchen kann, wähle ich immer den "kleinen Rosenanbieter", mit dem ich auch kommunizieren kann, wo ich nicht nur Kunde mit der Nr. 1385 bin. Auch, wenn ich da etwas mehr bezahlen muss.
Der persönliche Kontakt zum Kunden, und sei es nur im "viel Spass beim Buddeln" auf der Rechnung, ist für mich entscheidend, wo ich meine Rosen kaufe.

LG
Melly



RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Nachteule - 27.10.13

also ich kann mich nicht beschweren, wenn man öfter was kauft, oder auch mal hinfährt, dann ist der persönliche kontakt auch da. allerdings ist zb frau ruf bei hochbetrieb im frühsommer wirklich schwer im stress. aber ich hab nicht dass gefühl, dass sie weniger persönlich ist, sie hat nur wenig zeit. reicht bei uns aber meist immer um eine ungewöhnlichere liebhaberrose ins auto hüpfen zu lassen.
man muss sehen wo man bleibt und wenn firmen wachsen ist das ja ein gutes zeichen.
also entweder gehen die firmen den bach runter, weil sie so persönlich sind, dass sie jeden kunden noch kennen und dementsprechend wenig verkaufen, dass es die betriebskosten eben nicht deckt und auch keinen gewinn abwirft, oder sie erweitern sich und können dann eben nicht mehr jeden persönlich kennen.

man muss davon leben und die zeiten sind verdammt hart, wer da nicht die kurve bekommt, der ist weg vom fenster. musss man ja auch mal so sehen.




RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Raphaela - 27.10.13

"Persönlicher Service" ist auch ein gutes Zusatz-Stichwort. - Danke Melly! :-)

Was Ruf betrifft, haben sie m. E. (abgesehen vom "richtigen Typ dafür" ;-)) auch einige (weitere) Vorteile: Das Alleinstellungsmerkmal Bio-Siegel, daß es keine Einzelperson, sondern (m. W.) eine ganze, tatkräftig engagierte Familie ist (was die organisatorischen und Sortiments-/Angebotsleistungs-Möglichkeiten potenziert), die relative Nähe zu einem Ballungszentrum (Frankfurt) und die direkte Nähe zu einem touristisch frequentierten Kurort (Bad Nauheim) sowie die Zugehörigkeit zu einem Rosendorf mit mehreren Anbietern und entsprechenden (auch touristisch wichtigen) Veranstaltungen und Anlaufzielen für Besucher. - Die letzteren Fakten sind enorm wichtig für das Vorhandensein von Laufkundschaft (deren Anteil am potentiell erzielbaren Absatz nie unterschätzt werden sollte)...Fazit: Um DIESE mittelständische Rosenanbieterfirma braucht man sich (zum Glück) wohl keine Sorgen zu machen :-)

Zwei Gesichtspunkte sind mir zur Illustration des Themas noch eingefallen...Der erste heißt "Wertigkeit": In einem Forum, in dem ich früher schrieb, gab es (fast?) alljährlich einen thread, in dem es um gemeinschaftliche Einkaufs-Ausflüge bei (m. W.) überwiegend dem von mir eingangs erwähnten Anbieter ging. Im Laufe der Zeit fiel mir auf, daß einige der Teilnehmer dieser Ausflugsfahrten besonders hohe Verlustquoten bei ihren Rosen hatten. Sei es durch Winter-Ausfälle, sei es durch nicht fachgerechte Pflanzung (überlange Kübelhaltung, zu enge Pflanzung zwischen Wucherstauden und/oder andere Pflegefehler).... Vielleicht ging es diesen Ausflugsteilnehmern so wie mir, wenn ich (sehr selten) mal irgendwo bin, wo es unerwarteten Schnick-Schnack (Deko-Sachen z. B.) unerwartet günstig gibt? Man verfällt dann regelrecht in einewn Kaufrausch und weiß zuhause gar nicht mehr, wofür man dieses oder jenes eigentlich brauchen könnte...Mit anderen Worten: Diese "Gegenstände" haben keine eigene "Wertigkeit" sondern wurden mitgenommen, weil sie so günstig waren. Sie waren nicht mittel-oder langfristig eingeplant und erst recht nicht "heiß ersehnt" und werden deshalb auch nicht gepflanzt, gepflegt, wintergeschützt wie Pflanzen, von denen man lange geträumt hatte bevor man sie bekommen konnte...Das gibt mir auch zu denken.

Die zweite Geschichte hat, leicht variiert, auch mit "Wertigkeit" zu tun: Vor Jahren hatte ich eine relativ heftige Diskussion mit Martin Weingart bezüglich der (damals) sehr restriktiven Sorten-(Wieder-)Verbreitungspolitik der (damaligen) Sangerhausen-Rosariumsleitung. Martin Weingart verteidigte dieses "wie-ein-Drache-auf-dem-Schatz-Sitzen" mit dem Argument der "Zerstörung" von Sorten (als Beispiel nannte er Louise Odier, wenn ich mich recht entsinne), die seiner Meinung nach durch Massenvermehrung und Massenverfügbarkeit (z. B. auch in Garten-Baumärkten) eintreten und eineSorte dauerhaft ruinieren kann...Damals habe ich ihm vehement widersprochen und gesagt, daß Schönheit, Duft und Ausstrahlung einer Sorte doch nicht dadurch leiden könnten, daß sie weit verbreitet würde(n) und daß Sorten, die es quasi "überall" gäbe, wenigstens nicht so schnell aussterben/verschwinden könnten.
- Heute sehe ich ein, daß er zumindest teilweise recht hatte: Das Image einer Sorte kann durch ihre Verfügbarkeit als "Allerwelts-Billig-Rose" doch ganz schön leiden und damit einher gehen Schäden, die einerseits durch entsprechend lieblose Behandlung solcher "Gelegenheits-Schnäppchen" zustandekommen (und deren Negativ-Folgen dann der Sorte angelastet, entsprechend weiter verbreitet/kommuniziert werden und ihr Image weiter schädigen), andererseits Schäden, die durch Massenvermehrung zustandekommen (wie z. B. Verwendung ungeeigneter Augen, Lagerungsfehler der "Billig-Ware", steigende Fehlerquoten). - Alles zusammen tut einer Sorte dann wirklich ÜBERHAUPT nicht gut und auch das finde ich bedenkenswert...


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Boni - 27.10.13

Im Großen und Ganzen bin ich mit meinen Lieferanten zufrieden. Habe bisher bei h. Rosenschätze, Stange, Tantau, Horstmann, Schmidt, oder Lacon bestellt. Fehllieferung hatte ich nur einmal bei Stange, die richtige wurde nachgeliefert und die falsche durfte ich behalten, bei Lacon bekam ich eine pink farbige statt weiße, soll im November Ersatz bekommen, mal abwarten.
Bei Schmi.t weiß ich es nicht genau, weil in ihrem Forum sehr viel über Rindenflecken Krankheit geschrieben wurde, war ich vorsichtig und habe erst mal nur 3 Rosen bestellt, prompt hatte eine Malerrose diese Krankheit, es war die erste und einzige Rose die bei mir diese Krankheit hatte. Aus diesem Grund hab ich dort nie mehr bestellt.
Von Tantau bekam ich im vergangenen Jahr 10 Rosen bei denen nacheinander bis auf 1-2 Trieben alle schwarz wurden und abstarben, sie haben sich bis jetzt einigermaßen erholt, eine gestorbene wurde mir ersetzt. Bin mir da nicht sicher, ob ich einen Fehler gemacht habe, oder ob es an Tantau lag.
Bei allen Lieferungen war die Qualität gut bis sehr gut.


RE: Auswahl von Rosen-Bezugsquellen - Raphaela - 27.10.13

Danke für deinen Erfahrungsbericht! :-)

Was die Qualität der Frühjahrs-Pflanzen einiger Anbieter nach den harten Wintern der vergangenen Jahre betrifft, gab s da m.W. hier und da Probleme mit den Unterlagen, die den (für mitteleuropäische Verhältnisse) ungewöhnlichen Temperaturen (bzw.Temperaturverläufen) nicht so gewachsen waren, wie sie es hätten sein sollen...Muß also nicht dein (Pflege- oder Pflanz-) Fehler gewesen sein...Die meisten Anbieter haben auf diesbezügliche Reklamationen m. W. kulant reagiert.