Kraut und Rosen
"Verschwindende" TH u. ä. der vergangenen Jahrzehnte - Druckversion

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RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - orania - 09.02.14

Den Phillips/Rix habe ich auch. Ein sehr schönes Buch, wie ich finde. Obwohl es erst in den 80er Jahren erschienen ist, sind etliche Rosen darin auch schon "veraltet", d. h. nur sehr schwer erhältlich.

Es gibt ja auch die Rosenjahrbücher. Die frühesten, die man antiquarisch über ZVAB oder Booklooker erhält sind von 1934, aber einige aus den 50er und 60er Jahren kann man auch noch bekommen. Die müssten doch für die Recherche nach den Rosensorten der Zeit sehr geeignet sein.
Ich habe etliche aus den 90er Jahren und Anfang des 3. Jahrtausends. Es stehen interessante Artikel drin, viele Neuheiten werden kurz vorgestellt und sie geben ein ziemlich gutes Bild ab, was gerade so "in" ist. Die älteren Jahrbücher kenne ich nicht, bestimmt sind da nicht so viele Abbildungen drin, aber Listen mit den Rosenneuheiten werden wohl auch dort vorgestellt werden.

Und alte Kataloge von Baumschulen und Rosenschulen sind sicher auch interessant. Man findet sowas auch noch antiquarisch, aber da die Sachen ziemlich selten sind, sind sie meist auch nicht so ganz billig.

Ich schätze mal, dass 70 - 80 % der Rosenzüchtungen 10 Jahre später kaum noch erhältlich sind. Wo bekommt man z. B. all die schönen Rosen, die in Sangerhausen wachsen? Das meiste davon ist leider passé.

In Frankreich stehen in den Dörfern vor den Häusern so viele schöne alte Rosen, die man wahrscheinlich kaum noch irgendwo bekommt und mich juckt es immer in den Fingern mir Stecklinge zu mopsen (ein paar mal habe ich es auch schon gemacht, leider wurden die nie was)

Ich frage mich aber, ob nicht etliche von den Sorten, die in den 50er und 60er Jahren en vogue waren, zu Recht untergegangen sind... wenn ich mich an die scheußlichen Rosenbeete erinnere, die mir in der Kindheit begegnet sind, dann standen da doch ganz viele schrecklich grelle, gakelige Mickerteile rum, um die ich nicht trauern würde. Oder lag es vielleicht an der damaligen Art der Präsentation, Rosen in Massenhaltung und nix anderes dazwischen?


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Julius - 09.02.14

(09.02.14, 11:09)orania schrieb:  Ich frage mich aber, ob nicht etliche von den Sorten, die in den 50er und 60er Jahren en vogue waren, zu Recht untergegangen sind... wenn ich mich an die scheußlichen Rosenbeete erinnere, die mir in der Kindheit begegnet sind, dann standen da doch ganz viele schrecklich grelle, gakelige Mickerteile rum, um die ich nicht trauern würde. Oder lag es vielleicht an der damaligen Art der Präsentation, Rosen in Massenhaltung und nix anderes dazwischen?

Da sind bestimmt ganz viele dabei, die wirklich nicht habenswert sind und heute wahrscheinlich auch gar nicht mehr wachsen würden, weil sie einfach auf den Einsatz von Spritzmitteln angewiesen sind. Ich denke auch mit Grauen an die Rosenmassenbeete zurück, doch dem gegenüber steht die Erinnerung an die Gartengestaltung meiner Großmutter, bei der alles quietschvergnügt miteinander wuchs, unter anderem auch eine rosa Rose mit großen Blüten und einem unbeschreiblichen Duft.


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Raphaela - 10.02.14

Nur ganz kurz (kann nicht lange sitzen, sorry!): Es liegt GANZ BESTIMMT an der Präsentation, bzw. an der Pflanzsituation und der Kombination!!!!

Inzwischen liebe ich z. B. auch Rosen, die ich früher keines zweiten Blickes gewürdigt hätte (weil sie in den Ex-Hausgarten farblich gar nicht zu integrieren gewesen wären).
Im l´âge bleu Rosenpark gedeihen auch als "zickig" verschrieene Sorten gut bis sehr gut, weil sie a) nicht in Monokultur, b) auf ausgeruhtem Boden und c) an sonnigen, luftigen Standorten wachsen: Schlimmstenfalls bekommen sie einen kurzen SRT-Schub nach der ersten Blüte, von dem sie sich dann schnell wieder erholen. - Gespritzt wird bekanntlich nicht und abgesehen vom (in dieser exonierten Lage: Das ist eben der Nachteil von sonnig und luftig) nötigen Anhäufeln als Winterschutz wird auch nicht "betüddelt".

Darüberhinaus habe ich festgestellt, daß JEDE Rosenfarbe auf ihre Weise wunderschön ist, wenn sie nur passend kombiniert wird: Krasse Kombinationen von Reingelb neben Reinrot und/oder Reinrosa lassen m. E. KEINE Farbe wirklich gut aussehen. Pflanzt man die Rosen aber in einem farblich passendem Kontext, dann gibt es keine "häßlichen" oder "schrillen" :-)


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - orania - 10.02.14

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:devil: :laugh:


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Boni - 10.02.14

Orania, sieht doch gut aus,:lol:


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Julius - 10.02.14

(10.02.14, 08:25)Raphaela schrieb:  Es liegt GANZ BESTIMMT an der Präsentation, bzw. an der Pflanzsituation und der Kombination!!!!

Na umso besser!!! :thumbup: Wobei mich die Befürchtung beschleicht, dass dein Rosenpark nicht so ganz repräsentativ ist - bei dir wächst einfach alles. wink

Voll fetzig, Orania!!!


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Raphaela - 10.02.14

WOANDERS find ich solche Kombinationen (wie auf Oranias Bild) auch spannend. Wenn ich ständig damit konfrontiert wäre, würde das aber mindestens zu Dauer-Kopfschmerz führen ;-)
- Mit etwas Orangefarbenem und/oder einer rot-gelb changierenden/zweifarbigen Rose dazwischen sähe das aber schon wieder anders aus. - Ich stehe aber auch dazu, ein extremer Farb-Spießer mit zusätzlicher Designer-Krankheit zu sein ;-)


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Ortrun - 11.02.14

Wenn man auf die Zuchtlinien der Großanbieter setzt, weil die angeblich ach so gesunde Sorten mit zuerkanntem blablabla-Zertifikat in die Welt setzen, die 3 Jahre später trotz Auszeichnung schon kaum irgendwo erhältlich sind, dann sollte man auf die 50-er und 60-er Jahre Sorten nicht schimpfen. Ist alles der gleiche Genpool, der sich dort bis heute nicht geändert hat. Reimer Kordes nehme ich ausdrücklich vom o.a. aus - der hatte Ideen, Mut, Phantasie und hat dadurch besondere Rosen in die Welt gesetzt.

Ich verhehle nicht, dass ich einige der in diesem Thread beschriebenen Sorten ganz wunderbar finde (Kleopatra 1955 beispielsweise); gehe ich aber nochmals 20 Jahre zurück, finde ich höchst ähnliche Schönheiten, die zudem auch noch duften.

Kurz und knapp: die Sorten der 50-er und 60-er sind ebenso "gesund" wie die meisten heutigen "Neu"-Züchtungen.


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - Julius - 11.02.14

30er Jahre? Auch toll, wer war denn damals so die Rose ... besser: eine der Rosen? Überhaupt: je Duft desto besser! :thumbup:

Dass die älteren Teehybriden also doch kein Spritzmittel brauchen finde ich prima. Ich war einfach davon ausgegangen, dass man damals nicht auf Gesundheit selektiert hätte - genauso wenig wie auf Duft eben - weil's ja nicht erwartet wurde.
Dass der Genpool der gleiche ist, ist klar, doch vermutlich macht's doch die Mischung. wink


RE: "Verschwindende" Sorten der letzten Jahrzehnte - sonnenschein - 11.02.14

Vielleicht werden diese Rosen im Laufe ihres "Lebens" auch wieder gesünder? Die Pilze die im Umlauf sind, ändern sich ja und passen sich an das an, was sie vor allem grad vorfinden (sind ja böse teile diese Pilze...) vielleicht sind ja diejenigen, die an die damaligen Rosen angepaßt waren mit ihnen etwas ins Abseits geraten?