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ökologisch gärtnern - Druckversion

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+--- Thema: ökologisch gärtnern (/Thread-%C3%B6kologisch-g%C3%A4rtnern)



ökologisch gärtnern - CarpeDiem - 20.10.11

Ich wußte nicht, wie ich es nennen sollte, aber auf dieser Seite ist ein schön zu lesender Artikel:
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2733


RE: ökologisch Gärtneren - Unkrautaufesserin - 20.10.11

Liebe CarpeDiem,

danke, daß Du diesen Artikel mit uns geteilt hast!
Ich habe gleich mal bei Organic Gardening nachgeschlagen, sie haben einen sehr interessanten Online-Saatgutkatalog...:blush:

Liebe Grüße, mechthild


RE: ökologisch gärtnern - CarpeDiem - 20.10.11

und noch ein paar interessante Links zum ökologischen Gärtnern....

Service: Alles rund ums Bio-Gärtnern
Bio-Pflanzen und Öko-Samen statt schlapper Stauden aus dem Baumarkt:

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2739

NABU Balkon und Garten:
http://www.nabu.de/oekologischleben/balkonundgarten/index.html

Ich schaue mir solche Berichte sehr gerne an und stelle mir dann die Frage, ob mein Garten noch naturnah ist. Ich mag naturnahe und Wildpflanzen recht gerne. Gift kommt bei mir natürlich in keiner Form zum Einsatz. Doch mein Hang zu Raritäten schafft Vielfalt in meinem Garten, ist aber nicht immer recht heimisch. Wenn meine Ocas (so wie jetzt gerade) die Westseite des Gartens erobern, der Weg nicht mehr existiert, ich statt dessen in einem gekonnten Sprungmuster von A nach B gelange und GG angewiesen wird, nicht den kurzen Weg mit dem Rasenmäher zu nehmen, sondern bitte auf der anderen Seite das Haus zu umrunden, frage ich mich schon, ob das nicht etwas bescheuert ist, was ich da mache.:head:
Dann robbe ich auch Knien durch den Garten und rupfe eins von 3 (Millionen) Nelkenwurzpflänzchen heraus, um dort einen Bereich mit Pflanzen zu gestalten, der eben nicht nur aus Nelkenwurz, sondern einer anderen Vielfalt besteht, aber dafür werde ich vermutlich erheblich länger brauchen, als viele andere Gärtner....
Die Fichten bleiben nun auch im Garten stehen, obwohl sich nicht durch Schönheit bestechen, aber bei so schwerwiegende Gründe wie Kleiber und Baumläufer können wir einfach nicht anders, als sie stehen zu lassenbiggrin
Die hässliche halb verfaulte Sonnenblume ist extra noch an einem Tomatenstab fest gesteckt worden, damit die Kerne auch noch als Futter dienen wink...




RE: ökologisch gärtnern - Gudrun - 20.10.11

(20.10.11, 22:08)CarpeDiem schrieb:  stelle mir dann die Frage, ob mein Garten noch naturnah ist.

... Garten ist doch immer Kompromiss, und wir wollen ja nicht nur drin rumkriechen
sondern auch was Schönes für all unsere Sinne :heart:
Wenn ich mir vorstelle, was für ein Aufwand von Reinhard Witt betrieben wurde, um
so eine gestaltete Natur herzustellen, hmmm ...:huh:
Sicher interessant anzugucken - aber das sind unsere Gärten doch auch, zumindest in manchen Ecken :whistling:
findet Gudrun



RE: ökologisch gärtnern - tulipan - 21.10.11

(20.10.11, 22:08)CarpeDiem schrieb:  Ich schaue mir solche Berichte sehr gerne an und stelle mir dann die Frage, ob mein Garten noch naturnah ist. Ich mag naturnahe und Wildpflanzen recht gerne. Gift kommt bei mir natürlich in keiner Form zum Einsatz. Doch mein Hang zu Raritäten schafft Vielfalt in meinem Garten, ist aber nicht immer recht heimisch.

In manchen Bereichen ist mein Garten "naturnäher" als mir lieb ist.... :whistling: biggrin Und so habe ich im Moment viel Mühe aus dem verwilderten Vorgartenbereich mit Giersch, der unter Steinhaufen hervorwuchert, Disteln, Winden, Kratzbeeren, Efeu, der außer Rand und Band geraten ist sowie den für eine Hecke viel zu großen Bäumen (Eberesche, Stechpalme und Wildapfel - keine Sorge, die dürfen bleiben! Aber so muß ich eben aus dem Bereich einen Schattengarten machen) den Balanceakt zwischen "Schönheit, Nutzen und Ökologie" vollbrigen. Und gestehe, daß ich zum ersten Mal in meinem Gärtnerleben ein bissel ratlos bin. Ich bemühe mich, einfach etwas zu "ordnen" - und das macht Reinhard Witt, der übrigens ein sehr schönes Buch geschrieben hat: "Wildpflanzen für jeden Garten" ja auch. Schönheit und Nutzen ist aber auch ein sehr subjektiver Begriff. Die Kamelien, die ich hier vorne pflanzen will, haben gewiß keinen großen ökologischen Nutzen: Die o.g. Bäumem schon. Und auch die Blumenzwiebeln, die dazwischen gepflanzt werden sollen, die Wilderdbeeren, die da schon stehen (und die ich erst mal zwischen dem ganzen Gewurzele rausholen muß auch).
Das ist für mich sinnvoller und ökologischer, als die große Wildhecke zu roden, den sauren Boden abzutragen und auszutauschen, so daß ich vor dem Haus einen kalkhaltigen Halbtrockenrasen kriege? nonsens. Im alten Forum gab es mal einen Beitrag, da wurde nach tipps gesucht, wie man aus einer sonnigen trockenen Ecke einen Bereich mit Schattengarten und Teich macht.....hmmmm. Schauen was da ist, was machbar ist, welche Pflanzen den vorhandenen Boden mögen und entsprechend anpflanzen. Ich denke, das ist der Weg - und ohne Kompromisse geht es nicht...
findet tulipan



RE: ökologisch gärtnern - Lilli - 23.10.11

(21.10.11, 10:36)tulipan schrieb:  Schauen was da ist, was machbar ist, welche Pflanzen den vorhandenen Boden mögen und entsprechend anpflanzen. Ich denke, das ist der Weg

Ja, der gesündeste für den Garten - und vor allem auch für uns biggrin . Das muss ja auch zusammengehen.
Aber ein paar Verrücktheiten, ein paar sinnlose, nach den ganz persönlichen Vorlieben, die brauchen wir halt auch :angel: .

Liebe Grüße, Lilli


RE: ökologisch gärtnern - akelei - 27.10.11

Zitat:Aber ein paar Verrücktheiten, ein paar sinnlose, nach den ganz persönlichen Vorlieben, die brauchen wir halt auch :angel: .

Liebe Grüße, Lilli


Ein paar Wünsche gehen ja an, da stimme ich Dir zu.

Wenn ich aber sehe, wie auf schönstem Mutterboden ein engl. Rasen entsteht oder gar Kies aufgefüllt wird, nur, damit ein Garten im Asia-Stil mit zwei Zwerg-Koniferen und einem Mini-Ahorn entsteht - nein, danke!
Klar, es fühlen sich auch Tiere zwischen Kieselsteinen wohl, aber dafür braucht es keinen ganzen Garten (mir fallen gerade die Nacktschnecken ein, zwecks Eiablage :devil:). Aber in diesen Gärten finden sie ja dann nichts zu fressen. :no:

LG Annett





RE: ökologisch gärtnern - Lilli - 27.10.11

(27.10.11, 15:47)akelei schrieb:  Klar, es fühlen sich auch Tiere zwischen Kieselsteinen wohl

Wohl kaum, denn meistens wird so ein Kies mit Gift gespritzt, nicht etwa gejätet.
Oh nein, solche Verrücktheiten habe ich nicht gemeint. Englischen Rasen finde ich keine liebenswerte Verrücktheit :thumbdown: .

Ich hab eher z.B. meine Forsythie gemeint, die nur mir im Frühling entgegenleuchtet, aber keinem Insekt, oder kunstvolle gefüllte Rosen und so was. Nicht grad ökologisch, aber halt schön smile .

Okay, wer unbedingt auf englischen Rasen steht, der teilt zwar nicht meinen Schönheitssinn, aber wenn er sich dann ein kleines Stückchen hält, müsst man das ja genau so durchgehen lassen :lol: .

Liebe Grüße, Lilli




RE: ökologisch gärtnern - CarpeDiem - 27.10.11

Also ich gestehe, ich habe neulich gerade mal mit dem Gedanken gespielt so ein formales Teichbecken als krassen Gegensatz zum "wilden Garten" zu schaffen:blush:
Bin aber wieder ab von dem Gedanken und habe mich jetzt schon schlau gemacht, wie das mit Lehm klappen kann. Ob ich das aber umsetzen kann, steht noch in den Sternen...
http://www.froschnetz.ch/lebensraum/garten_weiher_abdichtung.htm

Trotz meiner Raritäten bietet mein Garten auch unter nicht heimischen Pflanzen ein großes Angebot für Insekten zu vielen Jahreszeiten. Ich versorge Nagetiere (grmmpf) mit leckeren Oca Knollen, Topinambur und anderen Leckereien und hoffe, das meine Katzen hier für eine natürliche Dezimierung Sorgen.

Ach und es gibt vieles mehr, aber ich glaube, jeder kann seine Art vom ökologischem Gärtnern schaffen. Und wer es leiden mag, sogar um einen sehr gepflegtem englischen Rasen eine kleine Oase schaffenbiggrin





RE: ökologisch gärtnern - Lilli - 28.10.11

(27.10.11, 19:41)CarpeDiem schrieb:  Also ich gestehe, ich habe neulich gerade mal mit dem Gedanken gespielt so ein formales Teichbecken als krassen Gegensatz zum "wilden Garten" zu schaffen:blush:

Hallo Cordula,

die Form eines Gartens, die ist eigentlich ziemlich egal, denn strukturieren tun wir sie ja eh alle. Wie, das sind dann die Vorlieben, es muss nur zum Haus passen und zu uns, und die Natur nicht zerstören.

In Holland sah ich vor kurzem 3 ganz moderne Glas- und Stahl-Bungalows. Einer davon umgeben von englischem Rasen, da wirkte auch das Haus ganz kalt und lieblos. Ein anderer mit formal angelegtem Garten, architektonisch passend zum Haus, aber in den Beeten hat’s wild gewuchert von Blumen, Kräutern und allem, vieles sehr hoch. Der hat die Architektur vom Haus auf’s schönste hervorgehoben.

Auch bei einem Teich ist das doch egal, ob geschwungene Folien oder ein formal grader Betonteich z.B. Künstlich sind sie doch eh, die Teiche.

Ich hab viele geschwungene Wege oder Flächen. Ich mag sie, weil sich hinter einer Kurve immer Überraschungen ergeben können und man nicht gleich alles sieht. Organisch wirken sie aber hauptsächlich, weil ich auf die selbst entstandenen Bäume und Büsche geachtet und die Wege und Flächen drumrumgebaut bzw. –gemäht habe.

Aber ich hab auch einige grade Wege, manche so gemäht und manche historisch übernommen. Weil ich halt nicht immer lustwandeln kann, sondern auch mal direkter von A nach B kommen muss. Einen davon benutze ich fast nie und wollte ihn schon aufgeben. Hab ihn jetzt aber übertunnelt, also Wildrosen und anderes von rechts und links obendrüber zusammenwachsen lassen, so dass es wieder ein Erlebnisweg geworden ist, weil man nicht gleich sieht, wo man hinter’m Tunnel rauskommt. Und ein Vogel-Lauschweg.

Die Tiere pfeifen übrigens auch auf die organisch geschwungenen Wege und benutzen am liebsten die graden, am allerliebsten die Fahrspuren in der Allee. Also am liebsten grade Wege und rechts und links viel Wildnis zum schnell drin Verschwinden.

Liebe Grüße, Lilli