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Scheinhaselpflege - Druckversion

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Scheinhaselpflege - Cornelssen - 24.07.16

Seit ca 8 Jahren habe ich im Garten eine Scheinhasel (Corylopsis), die inzwischen einen Durchmesser von knapp 2m hat. Gestern fiel mir auf, dass sie stark unter der derzeitigen Trockenheit leidet - stärker als das in früheren Jahren je der Fall gewesen ist. Ich habe sie abends stark gewässert, heute früh sah sie gut aus, nur zwei oder drei Zweigspitzen zeigten noch Trockenschäden. Der Boden war noch sehr gut durchfeuchtet.

Vorhin schaute ich nochmal nach ihr: die Blätter waren schon wieder völlig eingerollt und vertrocknet. Sie hat nun nochmal kräftig Wasser bekommen, aber ich habe den Eindruck, dass da noch was anderes sein könnte: es ist nach den letzen Jahren, in denen sie gut gewachsen ist und schön geblüht hat, doch befremdlich, dass sie solche Trockenschäden zeigt: ist ja nicht das erste Jahr, in dem es sommers trocken ist...

Hat jemand einen Tipp für mich - bitte?

Sie steht halbschattig.

Inse


RE: Scheinhaselpflege - Cornelssen - 25.07.16

Fortsetzung: heute früh zeigte eine meiner Päonien die gleichen Symptome wie die Scheinhasel seit zwei Tagen. Allerdings steht die Päonie im Hof und die Hasel ca 80m weiter im Garten - durch Remisengebäude getrennt.
Nun habe ich
1. das Welke komplett abgeschnitten und in der Restmülltonne entsorgt und
2. mal unter "Blattwelke" nachgelesen.

Irritierend: Monilinia habe ich leider im Garten, Verticilium bislang aber nicht. Den Rat, die sichtbar befallenen Pflanzenabschnitte auch bei Verticilium "bis ins gesunde Holz" zurückzuschneiden, halte ich für Blödsinn, denn dieser Pilz befällt zunächst die Wurzel und breitet sich von dort aus. Aber bei Monilinia-Spitzenwelke könnte das Sinn machen, nur dass ich die Hamamelis-Gewächse nicht unter den gefährdeten Arten gefunden habe und die Päonie ja auch ein ganz anderer Fall sein könnte. Bei Hamamelisgewächsen muss man mit dem Rückschnitt sehr vorsichtig sein: sie tolerieren das Schneiden nicht. Wenn sie nicht durch den Pilz vernichtet werden, killt man sie womöglich mit den vermeintlichen Pflegemaßnahmen. :noidea:

Hat vielleicht hier im Forum doch jemand Erfahrung bzw. eine Idee, was ich tun könnte?

Inse


RE: Scheinhaselpflege - Brigitte - 25.07.16

Ich habe selbst keine Scheinhasel. Im Internet nachgelesen habe ich, daß die generell empfindlich auf Hitze und Trockenheit reagieren. Sind Flachwurzler.

Ist der Boden darunter dick gemulcht? Das könnte helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Wurzeln zu schützen.
Allerdings wohl nur dann, wenn du kein massives Wühlmausproblem hast.

Tut mir leid, daß ich nur diese Idee, aber keine handfesten Tipps habe.
Es ist schlimm, wenn eine große Pflanze leidet. Weil man die halt nicht mal eben umpflanzen oder immer gießen kann. :undecided:


RE: Scheinhaselpflege - Cornelssen - 25.07.16

Der Boden ist zwar etwas sandig, aber bislang war er für die Scheinhasel o.k. Er hält auch das Wasser: die steht nicht zu trocken, das ist auch kein reiner Trockenstress, was sie da zeigt. Hitzestress vielleicht - hatte sie aber bislang nicht. Ich habe sie als ca 80cm hohen/großen Strauch 2007 gekauft und gepflanzt. Sie hat bislang keine Probleme gehabt.

Inzwischen habe ich mir mal den Verschnitt angesehen: an den Schnittstellen wirkt sie innen nicht befallen. Was mir aber aufgefallen ist: wenn zwei Zweige sich überlappten, war der obere meist (noch?) intakt, der drunter hatte die Welke - also welkt es von unten nach oben. Das könnte auf Verticilium hindeuten - und darauf, dass ich die Schnittstellen nicht richtig gelesen habe. :huh:

Inse


RE: Scheinhaselpflege - Brigitte - 25.07.16

In dieser Antwort einer Gärtnerei gehts zwar um eine Zaubernuß, aber deine Scheinhasel ist ja auch ein Hamamelisgewächs und daher für dieselben Schädlinge anfällig. Deine Befürchtungen könnten also richtig sein:
" Wenn Sie niemanden entdecken konnten, der an der Wurzel frisst, handelt es sich vielleicht um einen Pilz wie Phytophthora. Dieser verursacht eine Wurzelfäule, die wiederum dazu führt, dass die Pflanze nicht ausreichend mit Wasser versorgt. Kräftiges gießen konnte zwar nochmal für einen Wachstumsschub sorgen, die Unterversorgung aber nicht dauerhaft lösen - zumal es jetzt ja schon sehr lange sehr trocken ist. Ein weiter Verursacher für den kümmerlichen Austrieb könnte Verticillium sein. Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen bodenbürtigen Pilz, der aber die Leitungsbahnen verstopft, was auch zu einer Unterversorgung der Pflanze mit Wasser führt. Zur Diagnose kann man mal einen befallenen Trieb anschneiden, ob sich im Holz Verfärbungen zeigen. Bekämpfen kann man leider keinen der beiden Pilze."

Wäre aber schon sehr ärgerlich! sad



RE: Scheinhaselpflege - Gudrun - 25.07.16

(25.07.16, 12:39)Cornelssen schrieb:  Der Boden ist zwar etwas sandig, aber bislang war er für die Scheinhasel o.k. Er hält auch das Wasser: die steht nicht zu trocken, das ist auch kein reiner Trockenstress, was sie da zeigt. Hitzestress vielleicht - hatte sie aber bislang nicht. Ich habe sie als ca 80cm hohen/großen Strauch 2007 gekauft und gepflanzt. Sie hat bislang keine Probleme gehabt.

Tut mir Leid für deinen schönen Strauch ... hier lebt der sicher 30 Jahre. Ist etwa 150 cm hoch und 350 cm breit, obwohl jedes Jahr lang überhängende Zweige geschnitten werden. Er steht im Verbund mit einer Kornelle und kriegt sehr wenig Wasser von oben ab. Bis vor einem Jahr musste er auch noch gegen Buchshecken auf 2 Seiten konkurrieren ...
HIER steht was über mögliche Schäden durch Kiefernkrankheiten.




RE: Scheinhaselpflege - Cornelssen - 15.05.17

Aus unerfreulichem Anlass hole ich diesen Strang mal wieder hoch: Meine Scheinhasel fängt schon wieder an wie oben beschrieben. Im frühen Frühjahr hat sie wunderschön geblüht, schöner und reicher als die Jahre zuvor, jetzt vertrocknen ihre Blätter bis auf ganz wenige. Das Vertrocknete wirft sie ab. Das fing letzte Woche mit den steigenden Temperaturen an.

Könnten das Spätfrostschäden sein? Oder sollte ich sie doch ausgraben und entsorgen?

Inse


RE: Scheinhaselpflege - Unkrautaufesserin - 16.05.17

Das ist ganz bestimmt dem Frost geschuldet.

Liebe Grüße, Mechthild


RE: Scheinhaselpflege - Angelika - 21.05.17

Inse, meine - noch sehr kleine - Scheinhasel ist seit diesen Frostnächten auch welk.
Aber wie bei dir, die Blättchen, die geschützt waren, (bei mir überwiegend die dicht am Boden) sind noch richtig schön grün und wenn man genau hinschaut, dann scheint sie sich zu erholen und schon wieder leicht auszutreiben. Aber da muss man schon ganz genau hinsehen und es wird noch eine Weile dauern, bis sie wieder richtig grün ist.

Jetzt hoffe ich natürlich, dass sie sich wieder vollständig erholt, hab ich sie doch erst 2 Jahre, nachdem sie so lange schon auf der Haben-Will-Liste stand. Gudruns Bestätigung, dass sie von Bienen angeflogen wird, hat dann den Ausschlag gegeben, dass sie einziehen durfte.


RE: Scheinhaselpflege - Gudrun - 21.05.17

(21.05.17, 08:43)Angelika schrieb:  Aber wie bei dir, die Blättchen, die geschützt waren, (bei mir überwiegend die dicht am Boden) sind noch richtig schön grün und wenn man genau hinschaut, dann scheint sie sich zu erholen und schon wieder leicht auszutreiben.

Hab' meine ja schon sehr lange. Sie war auch nicht so ganz klein ... bin im Gartencenter bestimmt 'ne halbe Stunde um sie rumgeschlichen, weil ich sie so schön fand, sie aber nicht ganz billig war.
Sie hat dann sofort Asyl unter einer baumartigen Kornelle gefunden. Vielleicht hatte sie deshalb nie Frostschaden.

[Bild: CIMG3413.jpg]

Oben die dunklen gelben Blüten, darunter später die hellgelben - dieses Arrangement ist ganz früh im Jahr ein Summ Pardies - kriege ich sogar ohne Zweitohren mit Clown