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Terrassenfugen ... - Druckversion

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Terrassenfugen ... - Gudrun - 06.07.17

Aus meiner Flachdachhütte gibt es aus vier Räumen Ausgang auf Terrassen - für die Familie war das früher toll, alle konnten draußen sitzen, die Alten und die Jungen kamen sich nicht ins Gehege.

In den ersten Jahren habe ich fleißig Ritzen gekratzt, aber weil es so viele gibt, ist das eine Art Höllenritt - mehrfach im Jahr.

Bis auf Gras, Klee, Löwenzahn und andere ungeliebte lasse ich die Pflanzen jetzt wachsen, betrachte die blühende Steinwüste ausm Fenster.

[Bild: CIMG3540_Terrassenbewuchs.jpg] [Bild: CIMG3539_Terrassenbewuchs_2.jpg]

und bilde mir ein, mitten in der Natur zu leben Clown



RE: Terrassenfugen ... - Julchen - 08.07.17

Ach ist das aber schön! Völlig unabhängig vom ersparten Höllenritt - kratz bloß nie wieder Ritzen aus, das sieht echt so toll aus Yes


RE: Terrassenfugen ... - Cornelssen - 08.07.17

Mir ist die Romantik bezüglich Fugen längst abhanden gekommen. Das Problem ist für mich nicht die Optik, sondern die Stolpergefahr: die Wurzeln dessen, was sich da ansiedelt, werden schleichend langsam stark und kräftig und verschieben die Platten und dann, gerne im Winter, wenn es taut, heben sich die Platten - natürlich ungleichmäßig und die Gefahr hängen zu bleiben und zu fallen, wird immer größer. Das dauert ein paar Jahre, aber wenn es geschehen ist, ist es zu spät. Solche Wege wieder in Ordnung zu bringen, ist ein gewaltiger Aufwand.

In meinem Hof war so ein Weg, als ich ihn übernahm. Ich habe mich redlich bemüht, die Stolperfallen zu entschärfen: vergebens. Inzwischen entgehe ich familiären Schimpfkanonaden, indem ich - auch schleichend - immer wieder unauffällig mulche und nach und nach ermögliche, dass eine (glatte) Grasnabe über diese Stolperplatten wächst. Demnächst werde ich das beschleunigen und Häckselgut auf dem Weg aufbringen: in meinem Alter hinzufallen ist gefährlich. Das muss ich nicht haben - und kann nur jeden warnen, die gewaltige Kraft, die aus kleinen Würzelchen erwächst, zu unterschätzen.

Allerdings gibt es einen Weg, auf dem ich die Ritzen weitgehend frei halte: da wachsen im Frühjahr immer junge Vergissmeinnicht-Sämlinge. Wenn sie groß genug sind zum Umpflanzen - und noch klein genug, um samt Wurzel aus der Ritze gezogen zu werden, sammele ich sie ab und pflanze sie dort, wo ich gerne Vergissmeinnicht haben möchte. Blöd ist nur, dass ich die Schafgarbe da nicht mit Wurzeln rauskriege...

Inse


RE: Terrassenfugen ... - Gudrun - 08.07.17

(08.07.17, 14:00)Cornelssen schrieb:  die Wurzeln dessen, was sich da ansiedelt, werden schleichend langsam stark und kräftig und verschieben die Platten

Naja - es soweit kommen zu lassen, ist mein Ding ja noch nicht Clown

Wegwarten z.B. werden spätestens im zweiten Jahr "vorläufig" entfernt. Wie wir irgendwann mal lernten ( von Brennnessel ? ), haben die irre langes Wurzelwerk und kommen immer wieder.

An der Straßenfront in dieser Sackgasse verläuft ausgerechnet an meiner Seite die (niedrigst gelegene) Wasserrinne - alles Wasser sammelt sich da, zuweilen auch das aus meiner Hecke. Die ganze Chose ist mehrfach aufgegraben, mit allerlei Leitungen versehen und unsachgemäß wieder mit Pflastersteinen versehen oder "ritzig" geteert worden.

Die endlos bewachsenen Ritzen habe ich schon letztes Jahr mit Essigessenz "vorbehandelt" - mit mäßigem Erfolg.

Vor ein paar Tagen fand ich im Netz, frau solle eine Mischung aus Essigessenz, Salz, Spülmittel zusammenschütteln und in die Ritzen sprühen.

Das wirkte sehr schnell - ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen, wo ich doch weiß, was sonst so alles in die sogenannten "Vorfluter" vom Regenwasser eingewaschen wird.
Welchen Kleinstlebewesen das schadet - weiß ich auch nicht -








RE: Terrassenfugen ... - Cornelssen - 08.07.17

Das mit dem Essigessenz habe ich auch mal gemacht, dann aber wegen des Bodens ein schlechtes Gewissen bekommen: das läuft bei mir nicht in die Kanalisation, sondern bleibt erst mal im Boden.

Wegen des Stücks Weg mit verschobenen Feldsteinplatten hatte ich lange hin- und herüberlegt. Irgendwer hat da mal ein bißchen Beton in die Ritzen gekippt: sieht bäh aus und hat nicht gehalten. Man müsste die Platten rauspuhlen, den Untergrund feststampfen und egalisieren, Split drauf, Unkrautfolie drüber, Platten drauf und die (ausreichend breit gelassenen) Ritzen auffüllen mit einer Mischung aus Split und Klebemörtel. Das könnte ein paar Jahre halten, sofern man die Fläche leicht abfallend belegt und dadurch drainiert, sprich: Gras zum Mähen nebendran wachsen lässt oder penibel ein Beet einpflegt. Sand empfiehlt sich bei mir nicht, weil die Ameisen den wegschleppen und das dann zum Nachsacken von Steinen etc. führt. Split ist zu schwer, den kriegen sie nicht transportiert.

Das alles ist mir zuviel, deshalb sehe ich jetzt zu, dass ich da möglichst Gras drüberwachsen lasse und das dann eben belatsche und mitmähe, wenn der Hof gemäht wird. Macht halt leider morgens die Schuhe ein bißchen nass...

Inse


RE: Terrassenfugen ... - Gudrun - 08.07.17

(08.07.17, 18:54)Cornelssen schrieb:  ... dass ich da möglichst Gras drüberwachsen lasse ...

Ist jetzt ziemlich OT - als kleines Flüchtlingsmädchen einquartiert in einer Villa, die einem älteren kinderlosen Ehepaar gehörte - war ich fasziniert von einem gerahmten Spruch in deren Wohnzimmer wurde da manchmal "empfangen", weil ich so "wohlerzogen" warsmile

Wenn über eine dumme Sache mal endlich Gras gewachsen ist,
kommt sicher ein Kamel gelaufen, das alles wieder runterfrisst


Kannste nicht ein Kamel einsetzen ???? :laugh:








RE: Terrassenfugen ... - Cornelssen - 08.07.17

:lol:
Kamele brauchen mehr Auslauf als ich bieten kann - und machen mehr Dreck als sie einem Mäharbeit ersparen Clown .
Inse


RE: Terrassenfugen ... - Brennnessel - 09.07.17

Hallo,
ich war jetzt mal wieder im Kreislehrgarten in Steinfurt, dort wird so einiges getestet, so auch Weg - Beläge. Sie finden im Moment den Dolo Sand gut geeignet, er tritt sich sehr fest, lässt sich gut begehen, am Rand auftretendes Kraut wird abgehackt - ohne Ritzen ein einfaches Unterfangen. Sieht gut aus, wird bei Regen allerdings etwas matschig. ich möchte das demnächst mal mit meinem geraden Weg ausprobieren.
Gruß Birgit


RE: Terrassenfugen ... - Cornelssen - 09.07.17

Ist dieser Sand als Korn zu schwer für Ameisen?

Je nachdem, welche Situation man vor Ort hat, kann das ein relevantes Kriterium sein: bei uns war/ist das Problem, dass die Ameisen zuviel unterhöhlt und Sand/Erde weggetragen haben und man deshalb a) oft eingebrochen ist und b) gepflasterte Wege sich ständig dreidimensional verändern. Gegen die Ameisen will ich nichts unternehmen, für mich aber schon das eine oder andere tun: wenns den Tieren dann nicht passt, können sie sich ja zurückziehen - bei uns haben sie das im Lauf der Jahre getan. Wir koexistieren inzwischen ziemlich gut, - hoffe ich ...

Inse


RE: Terrassenfugen ... - Brigitte - 10.07.17

Ich habe schon mal überlegt, einen Gasbrenner zum Fugenreinigen anzuschaffen.
Aber dieser Garten ist eh so wild, daß mich die bewachsenen Fugen (noch) nicht so sehr stören.
Dickerwerdende Wurzeln sind hier auch weniger das Problem. (Zugegeben, Baumwurzeln sind schon ein Problem, aber das hat mit Fugenkratzen nix zu tun.)
Schwierig wirds hier durch die Maulwürfe.
Die buddeln mit Vorliebe unter den Pflattenwegen und wenn dann ein üppiger Regenguß kommt, wird der Sand unter den Platten in die Gänge gespült und die Wegeplatten werden zu Stolperfallen. Aktuell warten mind. 3 Wegeplatten in einem täglich benutzen Weg darauf neu verlegt zu werden (ein kompletter Gartenweg wartet schon länger darauf restauriert zu werden :rolleyes: ).

Die Empfehlung zu verbreiten, Salz gegen Unkräuter einzusetzen finde ich (besonders in einem naturnahen Forum) daneben.
Salz wirkt wie ein Totalherbizid. Es zersetzt sich nicht im Erdreich und hat im Vorfluter nix zu suchen.
Herbizide sind auf gepflasterten Flächen nicht ohne Grund verboten.
Ich finde es falsch, so zu tun, als sei das ein harmloses Mittelchen, nur weil wir es ja auch in der Küche verwenden.