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Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Druckversion

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Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Melly - 27.10.18

Ich greife jetzt einfach mal dieses Thema auf, um den "Somewhere-over-the-rainbow-Strang" zu entlasten:
Ich habe vor ein paar Tagen schon einmal dazu geschrieben, leider ist unsere Netzqualität nicht "on the top", der Beitrag ist schlicht verschwunden. 
Martin hat ja schon den abfallenden Rücken des Schäferhundes erwähnt, genau das war ein Grund dafür, dass wir uns bei unserem jetzigen Schäferhund im Vorfeld richtig Gedanken gemacht haben. Unser Nick, der erste Schäfi mit abfallendem Rücken, war aus dem Tierheim Iserlohn. Er muss dort massiv um Futter gekämpft haben; das hat er Zeit seines Lebens nicht mehr abgelegt, auch wenn er regelmäßig seine Mahlzeiten bei uns bekam. 
Diese "Macke" hat dazu geführt, dass dieser ansonsten wirklich tolle Hund uns eine Jungkatze tot gebissen hat während der Fütterung. Er hat die Katzenkinder in ihrer Kiste begleitet, das Muttertier hat das auch voll toleriert, da sie mit ihm groß geworden ist. Aber bei Futter hatte er den absoluten Black out. 
Alles, was er im Maul hatte, war seins, das Kommando "Aus" war die absolute Katastrophe. Ob Baumstamm oder Ball!
Und das war der Grund, warum wir einen Hund vom Züchter wollten, bis wir diesen seriösen Züchter allerdings gefunden hatten, das hat gedauert. Ich weiß nicht mehr, wie viele Telefonate ich geführt habe - und dann kam der Tag, da hatte ich eine Frau am Apparat, die mit mir auf einer Wellenlänge lag. Und nach dem ersten Besuch hatten wir eine kleine Schäferhündin mit geradem Rücken, die ein paar Wochen später bei uns einzog.

Ja, und nun nach vielen Jahren mit einer wundervollen Hündin kommt der Gedanke, was machen wir, wenn uns der so lieb gewordene Hund verlässt? Neuer Hund aus dem Tierheim? Wir sind ja schon etwas älter - aber ohne Hund geht gar nicht!

LG
Melly


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Cornelssen - 27.10.18

Es gibt Situationen, da fällt mir nur Bert Brecht ein, wenn "geplant" wird: Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht, und mach dann noch ´nen zweiten Plan: gehn tun sie beide nicht." So war das fast immer mit meinen Tieren: der Zufall hat Regie geführt und ich habe mitgespielt.

Der erste Hund kam ins Haus, weil der TA mich drum gebeten hat: eine völlig verwahrloste junge Shi-tzu-Hündin. Was ich immer und ganz sicher nicht hatte haben wollen, war ein Hund mit langen, täglich zu kämmenden Haaren, zu kurz gezüchteter Nase, triefenden Augen und einem Dickkopf, gegen den jeder Dackel ein unkompliziert folgsames Hündchen ist. Aber dieses 18 Monate alte, völlig verfilzte Fellbündel war nun mal da und brauchte Hilfe. :noidea: . Daher stammt meine Aggression gegen Qualzüchtungen und (-)Züchter.

Der zweite Hund kam nach telefonischem Hilfeschrei: "Muss sofort hier weg, sonst wird er erschossen. Die Polizei ist schon unterwegs." Das war ein völlig anderes Kaliber von Hund, aber ich habe nicht gefragt: "Was ist das für ein Hund?" Stattdessen: "Bing ihn her, dann sehen wir weiter." Er kam keine halbe Stunde später und beschloss, dass er bei mir bleiben wollte. Mir blieb keine Wahl, - es sei denn, ich wäre herzlos gewesen - und er wurde ein absoluter Traumhund.

Dann schneite Tigra bei uns herein: das Hundele hatte sie auf dem Feld gefunden, winzig, unterkühlt, halb verhungert. Sie ist eine tolle Katze geworden (die mir allerdings diesen Dodo sehr übel nimmt. Eifersucht ist eine schlimme Krankheit).

Viel später kam Dux: ich habe das damals ja hier im Forum beschrieben. Er war mir zu groß und zu schwer, aber als ich gehen wollte, legte er mir im Rücken seine Pfoten auf die Schultern und seine Augen flehten: "Nimm mich mit!" Es war anstrengend, aufregend, schließlich strapaziös - aber ich habe es nicht bereut.

Dodo ist weitgehend gezielt von mir gesucht worden - und auch eine Wundertüte: Das Leben ist voller Überraschungen, egal ob Du zum Züchter gehst oder anders plötzlich das andere Ende der Leine wirst.

Was Tierheime anlangt: sie sind so voll, dass ich denke, es wird zuviel gezüchtet. Haustiere werden oft zu Wegwerfprodukten. Deshalb bin ich nie zu einem Züchter gegangen. Das ist sowas wie ein Prinzip. Aber nach den letzten Erfahrungen mit dem Berliner Tierheim tendiere ich eher zu anderen Optionen, würde Tierheime aber nicht grundsätzlich ausschließen, wenn ich nach einem Hund suche, weil mir mal gerade keiner über den Weg gelaufen ist, der bei mir bleiben wollte und konnte. Ich denke: es muss ein Funke überspringen, wenn man auf der Suche ist. Und wenn ein Unglücksrabe plötzlich reinschneit, naja, dann muss man halt daran arbeiten, dass Funken sprühen und irgendwann einer überspringt: ob Rasse oder Lastrami spielt dann keine Rolle mehr. Das sind im Voraus "Wegmarken", an denen man sich möglichst orientiert - aber wenn die Straße, auf der Du normalerweise fährst, plötzlich gesperrt ist, dann nimmst Du eben eine andere Route - Hauptsache man kommt ans Ziel und beachtet seine persönlich gegebenen und nicht veränderbaren Rahmenbedingungen.

Inse


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Moonfall - 27.10.18

Unser Hund ist auch ein Lastrami. Da hatte ich vor 10 Jahren in einem bekannten Wiener Kaffeehaus einen süssen Babyhund gesehen, fragte Frauchen noch, woher sie ihn hatte. - Von einer Tierschutzorganisation, die herrenlose Hunde aus der Slowakei holt. 
Nachdem das mein erster eigener Hund ist, getraute ich mich über erwachsene Tiere nicht drüber. So sah ich mir die Website der Organisation an, und welche jungen Hunde gerade vermittelt werden sollten.
Schließlich fuhren wir zu einer Familie, die einen jungen Hund eben zur Pflege bekommen hatte. GG gefiel er, mir wirkte er noch zu dackelhaft, aber GG wollte nicht weiter suchen. So holten wir ihn nach einer Woche ab, als er 8 Wochen alt war. 
Es wurde der süsseste Hund, den man sich vorstellen kann, ein Teil der Familie, zum Streicheln aber auch für wilde Ballspiele.

Vor kurzem wurde unsere Nelly 10, da kam ich schon ins grübeln, wie lange wir sie wohl noch bei uns haben können. Ich finde es jedenfalls wunderbar, einem Hund aus dem Tierheim ein schönes Leben zu ermöglichen. Was man für Nelly tut, gibt sie mehrfach zurück. Ich würde immer wieder Tiere aus dem Tierheim nehmen, denn es gibt noch zu viele dort. Die Organisation ist auch in Facebook, und wenn ich dort lese, dass das Heim in der Slowakei überfüllt ist, und sie keine Hunde mehr aus der Tötung holen können, finde ich das schrecklich. Da kann man nur Werbung für Hunde aus solchen Heimen machen.


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Melly - 28.10.18

(27.10.18, 22:07)Cornelssen schrieb:  Es gibt Situationen, da fällt mir nur Bert Brecht ein, wenn "geplant" wird: Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein großes Licht, und mach dann noch ´nen zweiten Plan: gehn tun sie beide nicht." So war das fast immer mit meinen Tieren: der Zufall hat Regie geführt und ich habe mitgespielt.

Inse

Da stimme ich Dir (Brecht) zu, planen ist eine Sache...
Aber man macht sich ja schon so seine Gedanken, wenn man der Realität ins Auge blickt. 
Ich würde auch einen älteren Schäferhund aus einer Organisation nehmen, hätte ich keine Probleme mit, auch einen blinden Hund, denn unsere Dackelin ist ja von heute auf morgen erblindet im Alter von 5 Jahren - aber GG nicht!!! 
Fakt ist, dass ich inzwischen ältere Hunde sehr, sehr mag, zumal wir ja noch den Wusel von oben regelmäßig um die Beine haben. 

LG
Melly


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Martin - 28.10.18

Wie ich so mitbekommen habe, sind die Tierheime in den ost- und südeuropäischen Ländern chronisch überfüllt. Bei Facebook werden von ein paar meiner Freunde ständig irgendwelche Notfälle aus diesen Ländern vorgestellt. Und der letzte Hund meiner Eltern, der auch in meinen Armen starb, eingeschläfert, kam aus einem Tierheim auf der Insel Lanzarote. Überall dort gibt es auch viele Straßenhunde, was ich von hier überhaupt nicht kenne. Übrigens war dieser kanarische Mischlingsrüde sehr pflegeleicht, hatte aber Gehorsam nie gelernt. Kam wohl auch von der Straße.


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Melly - 28.10.18

Bei ZERGportal  gucke ich auch gern. Als unser Dackel uns seinerzeit verlassen hat, war die Hündin ja sehr angeschlagen, und wir haben überlegt, doch noch einen Zweithund anzuschaffen. Da unser Sohn dann aber immer davon sprach, sich einen Hund zuzulegen, blieb es  bei dem Gedanken.
Da die Althündin nun aber massiv schwächelt, kommt das Thema wieder, zumal wir ja auch sehr einsam wohnen. 
Heute Nacht war der Junghund mal wieder hier (Herrchen hat gefeiert), der hat nachts so eine Randale gemacht, dass wir kein Auge zubekommen haben. Ich bin dann sogar noch einmal mit ihm nach draußen gegangen, mit Leine, aber da war nichts sichtbar (was ja nichts heißt). Er ließ sich auch wieder im Haus nur schlecht beruhigen, so dass ich mich dann auf die Couch gesetzt habe, um zu signalisieren, alles ist o. K. 
Das sind immer Momente, wo ich froh bin, wenn ein Hund im Haus ist. Im Nachbarort ist kürzlich viel eingebrochen worden. 

LG
Melly


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Cornelssen - 28.10.18

(28.10.18, 13:37)Melly schrieb:  Das sind immer Momente, wo ich froh bin, wenn ein Hund im Haus ist. Im Nachbarort ist kürzlich viel eingebrochen worden. 
LG
Melly
Da reicht ein Hund aber nicht: die Dreckskerle (vor allem aus Osteuropa) gehen mit Pfefferspray gegen die Hunde vor. Wenn man einsam wohnt, brauchts dann wohl leider eines schrillen Alarms, der zumindest den Eindruck erweckt, dass die Nachbarn ihn hören können. Als sie bei uns die Runde gemacht haben (und nicht davor zurückgeschreckt sind, auf dem Friedhof Gräber aufzureißen, um an fest verankerte Bronzen zu kommen, habe ich nach den ersten Fremdspuren im Garten angefangen, da Zeitfresser zu installieren, die nachts geschlossen werden, Krach machen, wenn man sie knackt und die sehr nahen (bösen) Nachbarn mit Sicherheit alarmieren. Dux hat damals keinerlei Meldung gemacht, dass sich da jemand an der Remise zu schaffen macht: der war viel zu freundlich. Bei Dodo bin ich mir nicht sicher: der macht Riesentheater, wenn sich Waschbär und Co. im Garten rumtreiben, aber wenn mein netter südlicher Nachbar mal eben durch den Garten kommt, sagt der keinen Ton...

Inse


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - lavandula - 28.10.18

Unser erster Familienhund war bei einem Tierarzt abgegeben worden, auf einer Seite ohne Fell, wohl aus dem Auto geworfen. Struppi war ein total lieber Hund, Schnauzer-, Terrier und sonst noch was -Mischung. 
Es war aber sehr anstrengend mit ihm. 2 Jahre im Auto nur gespuckt, bis er das kapiert hatte. Er hat zuerst nur ins Haus gemacht, bis ich drauf kam, mich draußen neben ihn zu setzen, da hatte er keine Angst mehr, dass ich weglaufen könnte.

Und er konnte überhaupt nicht alleine bleiben. Aber bei 4 Kindern, mit denen wir zum Beispiel auch ins Schwimmbad wollten, war das nicht so ideal. Er hat sich jedesmal heißer gebrüllt, bis wieder jemand da war. Die Nachbarn haben das zum Glück toleriert.

Nach etwa 10 Jahren hat er sich endlich sicher gefühlt. Dann kam der erste Enkel. Struppi ließ sich alles von ihm gefallen, er wusste ja, dass der zu mir gehört. Aber hat jedesmal gespuckt und Durchfall bekommen. Toll bei einem Krabbelkind, das damals sehr oft bei uns war.
Er bekam Magenkrebs davon, der Tierarzt konnte auch nichts machen. Ich war fix und fertig, der Hund immer schwächer, konnte keine Treppe mehr laufen, wir mussten uns trennen, das geht mir heute noch nach.
Danach hätte ich keinen Fundhund mehr gewollt, die Kräfte und Nerven fehlten.


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - greta - 04.05.19

Wir hatten immer Hunde, zuerst vom Züchter, Dalmatiner, danach Labrador, Jack Russel und später folgte eine junge Damatinerin, die taub war, an der AB aus dem Auto geworfen und von der Polizei aufgegriffen wurde.
 Irgendwann sahen wir im TV Tiere suchen ein Zuhause. In der Sendung wurde eine alte Hündin, Podenca, aus Spanien gezeigt, die im TH Siegen saß und ein elendes Schicksal hinter sich hatte.
Wir riefen an und fuhren hin, es war bitterkalt und es pfiff ein eisiger Wind ums TH. Nachdem man unsern Leumund überprüft hatte, konnten wir sie am nächsten Tag abholen...so nahm das mit den Tierschutz-Hunden seinen Lauf.
Es folgten Galgos, Podencos, ein Whippet aus Polen, sodaß wir in Spitzenzeiten 5 Hunde im Haus hatten - wir nehmen immer ältere Tiere, die wenig Chancen auf ein neues Zuhause haben und letztem Winter zog eine kleine Rumänien bei uns ein.
Manche Tierheime in D helfen aus und nehmen Hunde aus dem Ausland auf, wenn sie freie Plätze haben.

Es ist immer ungewiß, was man bekommt, über die Charaktereigenschaften können die Tierschützer oft wenig sagen und wenn ein Hund als ruhig beschrieben wird, kann der auch oberängstlich sein oder irgendwann die Sau raus lassen.

Nachdem unsere 18,5 jährige alte Galga uns vor kurzem verlassen hat, haben wir jetzt noch 3 Hunde und das reicht auch. 
Einen Welpen vom Züchter, oft sind es ja nur Vermehrer, die Geld verdienen wollen,  möchte ich nicht mehr, es gibt so viele Hunde in den TH, die auch einen Platz brauchen.


RE: Rassehunde, Lastrami, Stiegenglander Mischung - Melly - 05.05.19

Barbara, mich würde mal interessieren, wie Ihr das handhabt, einen neuen Hund in ein bestehendes Rudel zu integrieren. Schaut Ihr da im Vorfeld, ob das passt, Rüde/Hündin? 
Hündinnen sind ja oft etwas zickig, das haben wir an unserer blinden Dackelin gesehen, die fand das zunächst mal gar nicht prickelnd, dass da eine kleine Nebenbuhlerin auftauchte, es hat vier lange Tage und noch längere Nächte gedauert, bis sie sich beruhigt hatte. Dann war es ihre liebste Freundin, denn wo der Welpe war, gab es was in die Schnute! 

Aber - wir hatten auch Tierarztbesuche mit dem "alten" Dackel, der durch seine neue Partnerin ziemlich lädiert wurde, indem sie mit ihm spielte und die Pfote der Schäferhündin ihn doch mehr getroffen hat, als uns zunächst bewusst war. 

Wie sucht Ihr die Hunde aus, die zu Euch kommen? 
Sicherlich habt Ihr ja viele Kontakte zum Tierschutz inzwischen. Dennoch stimmt vieles nicht mit dem überein, was da in den entsprechenden Portalen über die zu vermittelnden Hunde propagiert wird. 
Meine Ex-Kollegin war auf sogenannte Kampfhunde fixiert, das war zuletzt eine Katastrophe, sie hat in ganz kurzer Zeit zwei Hunde verloren, weil die Informationen im Vorfeld nicht stimmten, die Hunde waren krank, das Alter stimmte nicht. Sie hat sowas von gelitten, mit ihren Hunden! Das wünscht man keinem!

Ich habe damals, als mein letzter Dackel starb, überlegt, ob ich noch einen Dackel in die Familie hole, zu unserer Eshita. Aber ich habe mich dann dagegen entschieden, weil ich Angst hatte, dass Eshita eifersüchtig würde. War Quatsch, weiß ich jetzt, weil der kleine Hund unseres Sohnes ja mit hier integriert werden musste!

Wie reagieren Eure Hunde, wenn da auf einmal "was Neues" kommt? 

LG
Melly