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Seidelbast (Daphne) - Druckversion

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Seidelbast (Daphne) - Cornelssen - 28.07.19

Im Frühjahr habe ich mir einen Seidelbast gekauft und ihn nach Angaben des Gärtners vermeintlich richtig gesetzt. anfangs wuchs er auch und stand gut da, jetzt allerdings zeigt sich, dass die Feuchtigkeit im Boden bei großer Hitze nicht ausreicht. Entsprechend überlege ich, ob ich ihn umpflanzen sollte - aber wohin? Wichtig angesichts meiner sauren Bodenverhältnisse: er mag es kalkig.

Meine Frage richtet sich vor allem an die, die südlicher wohnen, in deren Umgebung Seidelbast auch wild vorkommt und die Erfahrung mit dem Strauch haben: Wie steht er bei Euch und was tut Ihr ihm Gutes - falls überhaupt?

Inse


RE: Seidelbast (Daphne) - Moonfall - 28.07.19

Du verwirrst mich grad völlig.  :noidea:
Mein Seidelbast ist eine Sorte mit dunkleren Blüten, Daphne mezereum 'Rubra'. Er steht seit 2 Jahren im neuen Garten, hat auch geblüht, aber mittlerweile sehen die Blätter chlorotisch aus. Ich hatte schon vor, ihm dagegen einen Eisendünger zu geben, wie man ihn auch Hortensien gibt. Durch deine Frage lese ich jetzt nach und finde, dass er Kalk mag.  :huh:

Zur eigentlichen Frage: im Vorjahr habe ich ihn beim Gießen nicht beachtet bzw. vergessen, da fielen glatt mitten im Sommer alle Blätter ab. Zum Glück bekam er dann wieder neue, seither übersehe ich ihn nicht mehr.


RE: Seidelbast (Daphne) - lavandula - 28.07.19

Unser Seidelbast wuchs etwa 1 1/2 m entfernt von der Nordwand vom Haus. Wir hatten jedes Jahr Blüten , die man vom Gehweg aus riechen konnte.
Pflege bekam er gar keine. Jahrelang gab es dort im Waldbeet keinerlei Dünger. Nur der unten wuchernde Efeu und die Maiglöckchen mussten in Zaum gehalten werden.
Aber hier am Rand der Alb ist der Boden gut Kalkhaltig. Ich würde empfehlen, Kalk zuzuführen und  vielleicht eine Drainage zu legen darunter. Am natürlichen Standort steht er immer am Waldrand, wo es eher trockenen Boden hat.


RE: Seidelbast (Daphne) - Brigitte - 28.07.19

(28.07.19, 21:38)Moonfall schrieb:  Mein Seidelbast ...
...steht seit 2 Jahren im neuen Garten, hat auch geblüht, aber mittlerweile sehen die Blätter chlorotisch aus.
Chlorose kann verschiedene Ursachen haben, nicht nur zuviel Kalk im Boden.
Hier steht etwas mehr über die möglichen Ursachen:
(Nährstoffmangel, Wasserstress, Überdüngung, Krankheiten, Verdichtungschlorose )


RE: Seidelbast (Daphne) - Cornelssen - 28.07.19

(28.07.19, 21:54)lavandula schrieb:  Aber hier am Rand der Alb ist der Boden gut Kalkhaltig. Ich würde empfehlen, Kalk zuzuführen und  vielleicht eine Drainage zu legen darunter. Am natürlichen Standort steht er immer am Waldrand, wo es eher trockenen Boden hat.

Kalk habe ich zugeführt. Der Boden ist eher sandig = sehr durchlässig. Der Wassermangel im Hochsommer ist, wie es aussieht, sein Problem, keine fehlende Drainage. Bis zu der großen Hitze jetzt stand er gut. Er ist etwa 35cm hoch und 10 Jahre alt, aus Samen gezogen. Die Mutterpflanze stand wohl in Sachsen irgendwo im Süd-Westen.

Inse


RE: Seidelbast (Daphne) - vanda - 29.07.19

Ich kenne den Seidelbast hier auch von Naturstandorten in den Fluss-Auwäldern. Also ab und zu nass muss der wohl vertragen, ich schätze mal eher als zu trocken, und luftfeucht und halbschattig ist sicher auch nicht verkehrt.
Trotz allem sind hier bisher alle Versuche, Seidelbast zu pflanzen, ob hier oder bei Bekannten, gescheitert. Es war bisher immer Ballenware aus der örtlichen Baumschule, immer extra bestellt, weil nicht Massenware und nicht billig. Sind alle nach und nach einfach eingegangen. :noidea:
Generell ist Seidelbast, auch andere Arten, schwer zu verpflanzen, scheinbar sind die Wurzeln da empfindlich.
Vielleicht liegt es dann auch einfach daran.


RE: Seidelbast (Daphne) - paradoxa - 29.07.19

Kann dir nur zustimmen, vanda. Seidelbast ist sehr schwierig. Hier auch alle Versuche gescheitert, spätestens nach 3 Jahren war er verkümmert.

Und draußen (bei Ustersbach) wächst er wie wild an den Rändern der Entwässerungsgräben.

paradoxa


RE: Seidelbast (Daphne) - vanda - 29.07.19

Ja, seltsam, oder?
Hatte alles schon durch, Normalform, rubra, alba... :noidea: Kann mir vorstellen, dass vielleicht eine ganz kleine Pflanze mit wenigen Wurzeln und im Topf besser anwächst als ein größeres, balliertes Exemplar - hab die nur bisher immer nur mit Ballen bekommen.

Ich kenne ihn in natura im Stadtwald/Lechauen in A und in den Donauauen, wo er immer im dichten Unterholz blüht, wenn wir zur Märzenbecher-Massenblüte dahin pilgern. Muss mal kramen, ob ich evtl. ein Bild gemacht habe. Edit: hab ich:

Daphne mezereum am Naturstandort, Ende März
[Bild: 36370870ht.jpg]

[Bild: 36370873lk.jpg]


RE: Seidelbast (Daphne) - Cornelssen - 29.07.19

Also, zusammengefasst: Seidelbast mags eher feucht. Die Wurzeln sind wohl empfindlich, aber meiner ist in dem Container gewachsen, in dem ich ihn gekauft habe von jenem alten Gärtnermeister, der noch zu Lebzeiten von Karl Foerster in der Gärtnerei in Bornim seine Lehre absolviert hat - und er hat sich anstandslos etabliert. Probleme hat ihm die trockene Hitze gebracht.

Als ich den Standort ausgesucht (und erst danach den Topf gekauft) habe, hatte ich diese anormal trockenen Sommer nicht im Hinterkopf. Mir ist aber heute im Hof ein Platz eingefallen, wo der Seidelbast im Herbst eventuell hin kann. Ich muss nur noch prüfen, ob bzw. wie tief dort unter dem Erdboden noch Gepflastertes/Gemauertes sein könnte. Wenn da tief genug nichts ist, müsste das für so einen Flachwurzler gut gehen: breit und tief ausheben und sorgsam umsetzen.

Inse

Inse


RE: Seidelbast (Daphne) - Angelika - 29.07.19

Erfahrungen mit Seidelbast habe ich keine sammeln können, er fehlt noch bei uns im Garten. 

Meine Eltern hatten einen im GArten, der regelmässig geblüht hat und auch gut aussah. Der GArten lag in der Rheinebene, nur ein paar Hundert Meter weiter wird Kies abgebaut und das Grundwasser steht auch recht hoch.

Aber bei uns gibt es den Seidelbast auch in der Natur, zumindest an einer Stelle kenne ich einige Pflanzen. Ich war allerdings jetzt schon ein paar Jahre nicht mehr dort und weiß nicht, wie die Pflanzen mit den letzten doch recht trockenen Jahren klar kamen.

Ich habe jetzt gerade mal gegoogelt, es gibt einen Bericht über den Standort, der ist allerdings schon von 2008. In dem wird auch auf den Standort näher eingegangen. Ich hab ihn mal verlinkt.

https://www.bo.de/lokales/ortenau/naturschutzgebiet-auf-vulkanischem-gestein