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Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - Druckversion

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RE: Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - Yarrow - 06.12.11

(06.12.11, 17:20)Rosenresli schrieb:  Alec's Red ist z.B. von Cocker (GB) gezüchtet worden, es sind einige ADR-Rosen von Harkness drunter, der wohl auch in Great Britain züchtet, Meilland ist ein französicher Züchter....also ist ADR-Rose m.E. nicht nur auf deutsche Züchter beschränkt.

Ah, dann hab ich wohl zu schnell drübergelesen. Mit Harkness-Züchtungen hab ich noch gar nicht angefangen, die haben ein enormes Suchtpotenzial - und scheinen auch sehr teuer zu sein, ich glaube, man kann sie nur direkt in England bei Harkness bestellen, oder?

Bevor ich da also meine begrenzten Kröten investiere, will ich erst sehen, wie es den anderen Rosen auf die Dauer bei mir gefällt.




RE: Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - rhoeas - 06.12.11

Einige Harkness Züchtungen bekommt man auch in D, z.B. bei Schmid oder Rosenbaumschule C. Fechner.


RE: Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - Raphaela - 11.12.11

Danke für eure Erfahrungsberichte!

Lilli Marleen und Schneewittchen sind m. W. keine ADR Rosen mehr ( einigen wurde das Prädikat später wieder aberkannt).

Westerland gefällt mir in diesem Farbspeektrum auch, fast hätte ich sie wegen des Dufts vor vielen Jahren auch mal in meinen Garten gepflanzt. Zum Glück hat mich eine Bekannte damals davon abgebracht: Sie hätte hier farblich einfach nicht gepasst.
Die freistehenden Westerlands sind auch hier in der Umgebung (südliches SH) in den letzten beiden Wintern so stark zurückgefroren, daß sich einige nicht mehr erholt haben :-/

Lichtkönigin Lucia mag ich auch sehr gerne, der Duft ist herrlich zitronig und an einer Mauer o.ä. kann sie (wie hier am Antik-Café) durchaus mehrere Meter hoch werden.
Im Rosenpark steht eine als LL identifizierte Fundrose(freistehend). Vorletzten Herbst war sie fast 2m hoch, nach den beiden Extrem-Wintern hat sie sich bis zum Herbst so grade wieder auf 1m hochgerappelt und leider auch entsprechend weniger geblüht in den beiden letzten Sommern.

Auch die Bonicas (82er) in der Hecke meiner Nachbarin und die im Rosenpark haben im letzten Winter heftig einen mitbekommen. Die meisten sind wieder ausgetrieben, aber nicht alle.

Vor einigen Jahren telefonierte ich u.a. mit Rosenfreunden im Bergischen Land und im Westerwald u.a. auch über das Thema ADR Rosen. Schon damals meinten diese, daß die Frosthärte bei den Prüfkriterien leider nicht genug berücksichtigt werde und die meisten daher keine Chance hätten, in kälteren Gegenden richtige Büsche zu werden (bzw. überhaupt zu überleben).
Diese Erfahrung hat auch eine Freundin gemacht, die früher viele ADR Rosen hatte, nach den harten letzten Wintern aber kaum noch welche: Ihre Klimazone war "eigentlich" 7 und früher war Winterhärte dort kein vorrangiges Auswahl-Kriterium. Inzwischen sind die Winter aber kontinentaler geworden und sie pflanzt daher nur noch historische Rosen.

M. E. wird dieses Prädikat aus verschiedenen Gründen überbewertet:
1. in Bezug auf Winterhärte - Bei der Werbung wird der Eindruck vermittelt, die so ausgezeichneten Rosen seinen das Nonplusultra der "Unkaputtbarkeit". Da nimmt man als Käufer natürlich automatisch an, diese Robustheit bezöge sich auch auf die Winterhärte. Was aber in vielen Fällen so nicht stimmt...Vielleicht sollte es zukünftig proportional mehr Prüf-Standorte in kälteren Klimazonen geben und/oder Winterhärte als Kriterium mit proportional mehr Punkten bewertet werden.
2. in Bezug auf Resistenzen - Zum einen gibt es absolute "Resistenz" bei Rosen nicht, sogar Wildrosen am Naturstandort können von Pilzkrankheiten befallen werden. Zum anderen ändern sich Resistenzen durch Mutationen der Schaderreger. D. h., daß Sorten, die jahrelang gegen die gängigen Pilzerreger immun waren, plötzlich doch (und oft umso heftiger) davon infiziert werden können.
3. in Bezug auf die "allgemeingültige Auswahl" - Als weniger informierter Rosenkäufer (und dazu gehören fast alle) geht man bei der Werbung und der Bezeichnung des Prädikats (allgemeine ....Prüfung) davon aus, daß mehr oder weniger alle (zumindest in D gezüchteten) Rosen-Neuheiten geprüft werden und das stimmt nicht.
Zwar kostet es m.W. nichts, Rosen dort hinzuschicken bzw. teilnehmen zu lassen, einfach ist es deshalb aber noch lange nicht: Pro Prüfstandort müssen (je nach Wuchsform) 3 bis 5 Pflanzen eingeschickt werden. Für private Züchter bedeutet das schon eine gewisse Investition an Pflanzen und Porto.
Die größere Hürde scheint aber zu sein, daß die Sorten schon lange vorher angemeldet werden müssen, weil die Prüfgärten nur begrenzte Platzkapazitäten haben. Und bei der großen Menge an Neuzüchtungen der "Rosen-Industrie" ist es m.W. für kleinere Rosenschulen auch "schwierig", eigene Züchtungen dort unterzubringen...

Abgesehen von diesen objektiven Bedenken habe ich auch noch subjektive:
Die allermeisten ADR Rosen der letzten Jahre gefallem mir schon deshalb nicht (hab sie mir zumindest immer angeguckt), weil sie
a) selten duften,
b) oft für meinen Geschmack zu grelle Farben haben (scheinen vorrangig unter dem Gesichtspunkt "Farbe fürs öffentliche Grün" selektiert zu sein),
c) meistens sehr glänzendes ("Wichuraiana"-) Laub besitzen, das ich bei Kletterrosen mit dieser Abstammung in Kauf nehme, bei kleineren Strauchrosen, die mit Stauden kombiniert werden, aber zu "lackiert" empfinde. Ganz abgesehen davon, daß es, wenn erstmal mit Pilzsporen infiziert, dann auch besonders schnell, umfassend und auffällig befallen wird (z. B. die hiesigen Bonica 82 mit Rost).
d) Eine gewisse "Uniformität" besitzen, die m. E. das Gegenteil von "Ausstrahlung" und "Charme" ist, nämlich ziemlich langweilig.
- Aber diese subjektiven sind selbstverständlich rein persönliche Gesichtspunkte!




RE: Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - maryrose - 11.12.11

Hatte eigentlich gedacht gestern noch einen Beitrag gepostet zu haben, hab wohl vergessen das gewisse Knöpfchen zu drücken.
Habe gesagt bzw. wollte sagen:
Würde nie mein Schneewittchen gegen eine ADR-Rose tauschen. Die Nachfolger bringen diese Farbe einfac h nicht hin: mir alle zu weiß.
Bonica würde ich nie mehr pflanzen, einfach nur fade und eintönig!
Die Farbe der meisten ADR-Rosen ist mir viel zu kitischig, ich mag Rosen mit changierenden Farben eh nicht so gern.
Die angepriesene Gesundheit stimmt meiner Erfahrung nach nicht mit der Realität überein.
Raphaela hat aber schon alles gesagt!!! Kann nur zustimmen!
Habe mich schon vor Jahren für die klassischen und vermehrt für die einmalblühenden und auch hier wieder vermehrt für die ungefüllten Rosen entschieden.
maryrose


RE: Eure Erfahrungen mit ADR-Rosen? - Raphaela - 11.12.11

E i n e ADR Rose (von der ich eben erst entdeckt habe, daß sie eine ist/war) finde ich inzwischen auch ganz toll: Königin der Rosen :-)
Da ich ja seit Tagen im Bett abhänge arbeite ich mich dabei durch allerlei Bücher und (teils uralte) Kataloge: So hab ich jetzt endlich eine Rose identifizieren können, die mir diesen Sommer extreeeeeem gut gefallen hat.... Wäre früher (als ich nur den BLAUEN Garten hatte) niiiiemals mein Geschmack gewesen (weil lachs-orange mit cremegelber Außenseite)...Aber da, wo sie steht (ganz vorne im Lachs-Orange-Bereich) passt es farblich suuuuuper! :-)
Und das Teil duftet unglaublich. sogar im Knospenstadium und im November :-O
Und wißt ihr, woher ich sie hab? Na? - Geeeenau: Als Rettungsrose von A..i (wo ich immer mal die allerletzten, vertrocknetsten Mitleids-Pflänzchen mitnehmen muß), auf die Hälfte reduziert für 50 Cent! :-O