Schleiereule -
betulapferd - 16.12.11
Hallo!
Erinnert Ihr Euch an das seltsame Geräusch in meinem Garten des Nachts?
Vogelstimme bei Dunkelheit
So hatte ich den Strang bei K&R genannt.
4 1/2 Jahre später - unglaublich, wie die Zeit vergeht!- weiss ich endlich was das für ein Vogel ist:
und Lilli hatte recht. Es ist eine Schleiereule. Habe die Tage eine Feder in der Scheune gefunden, außerdem Gewölle en masse. Und ihre Exkremente überall.
Bin noch am überlegen, ob es Sinn macht einen speziellen Nistkasten für sie zu bauen oder ob sie alleine damit klarkommt - denn - alleine die Tatsache, dass sie in der Scheune wohnt heißt ja noch lange nicht, dass sie auch darin nistet, oder?
Allerdings ist das ein Riesenkasten: 120cmx60 cm.
Ob das reicht, wenn ich den einfach ins Gebälk montiere? Wenn überhaupt.
Weiss da jemand näheres?
Oder soll ich mal beim Nabu nachfragen?
Komischerweise hab ich sie noch nie darin gesehen..und dabei schon jeden Winkel inspiziert....gut getarnt die Gute offensichtlich! Zumindest tagsüber müsste sie doch irgendwo sitzen???
Liebe Grüße von Elke, im Eulenfieber
RE: Schleiereule - Brigitte - 16.12.11
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RE: Schleiereule -
betulapferd - 16.12.11
(16.12.11, 01:38)Brigitte schrieb: (16.12.11, 01:22)betulapferd schrieb: Ob das reicht, wenn ich den einfach ins Gebälk montiere? Wenn überhaupt.
Schau doch mal hier rein: Bund
[/quote]
Danke liebe Brigitte,
den Bauplan kenne ich. Daher habe ich auch die Maße. Ich bin mir eben nur noch nicht sicher, ob ich wirklich einen Nistplatz bauen muss?????
Wenn eine Eule 2 -3 Jahre immer wieder in besagter Scheune wohnt..schafft sie es dann selbst nen Nistplatz zur Aufzucht von Jungen zu bauen oder muss man ihr das anbieten ??
Naja, dass sie nicht fähig ist so einen gezimmerten Nistkasten zu bauen ist eh klar..aber wie würde ihr natürlicher Nistplatz denn aussehen?
Zum anderen frage ich mich natürlich: ist es ein Weibchen oder ein Männchen?
Eigentlich auch egal..denn: zum Fortpflanzen gehören zwei!
Und wie kommt es zum "Zweiten"?
Erst dann, wenn ein geeignetes Nest(Baukasten) da ist?
Also sagt Frau/Herr Schleiereule DANN es an den Partner/in weiter . ey..hallo Frau (Mann) hier gibt es einen Nistkasten: hast Du Lust?
Oder wie oder was?
So ne Schleiereule ist doch keine Blaumeise oder Amsel oder Krähe..die sich hier zu Hauf sowohl männlich als auch weiblich herumtreiben....
Ich glaub ich ruf doch mal beim Nabu an...
Liebe Grüße von Elke
RE: Schleiereule - Brigitte - 16.12.11
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RE: Schleiereule -
betulapferd - 16.12.11
(16.12.11, 03:27)Brigitte schrieb: Habe gelesen , daß sie tagsüber irgendwo rumsitzen, sich aber verstecken, sobald ein Feind naht (link). Wenn sie also in deiner Scheune schon einen Unterschlupf hat, könnte es schon sein, daß sie sich dort versteckt, wenn kommst.
Ich würde mir alles nochmal genau anschauen, ob sie irgendwo in der Scheune eine Höhle gefunden haben könnte.
Abgesehen davon würde ich noch einen Kasten aufhängen. Der hätte auf jeden Fall den Vorteil, daß er mardersicher wäre. Da die Balz schon früh anfängt (Bereits ab Ende Februar / Anfang März beginnt die Brut, nachdem das Weibchen den Nistplatz ausgewählt hat. link ) würde ich bald anfangen zu basteln. 
Und im Garten würde ich schon mal einen kleinen Strohhaufen einrichten um darin die Mäuse zu füttern. Möglichst so, daß sie eine freie Fläche überqueren müssen, um zum Futter (Vogelfutter) zu kommen. Dann kann die Eule sie leichter fangen.
LG Brigitte (eulenneidisch
)
Liebe Brigitte,
toll deine Verlinkung! Kannte ich noch nicht bislang...sehr aufschlussreich!
Mäuse haben wir genug - auch mal im Hause - wohl auch Spitzmäuse , die ja zu den Maulwürfen gehören - artenmäßig....- erst vor ein paar Tagen wieder in der Speisekammer - gefangen mittels Lebendfalle - und auf Kompost wieder ausgesetzt, - die ich eigenntlich behalten möchte - nicht in der Kammer, aber dann - im Garten....so sie doch Schnecken mögen....
ich glaub ich bau doch so nen Nist kasten- ist ja auch nicht kompliziert!!
Danke , danke Brigitte, sehr hilfreich warst Du schon mal..
Liebe Grüße in die dunkle Nacht von Elke
RE: Schleiereule - Brigitte - 16.12.11
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RE: Schleiereule -
Lilli - 18.12.11
Hallo Elke,
unsere Schleiereule sitzt am Tag gern in der alten Boxengasse auf den Balken. Die hab ich früher immer im April für die Schwalben aufgemacht, aber wegen der Eule ist sie jetzt ganzjährig offen. Kein so guter Platz, weil wir sie dort öfter mal stören müssen und das mag sie gar nicht. Nachts macht ihr eine Störung nichts, da beobachtet sie uns gern, aber am Tag will sie ihre Ruh. Ich suche deshalb immer noch nach einem besseren Tagversteckangebot. Denn wenn sie ein paar mal gestört wurde, ist sie weg.
Vor kurzem hab ich mich gefreut, sie dort zu sehen, denn in den letzten 2 Jahren war sie nicht häufig anzutreffen.
Wir haben noch einen alten Nistkasten, den sie aber schon lang nicht mehr benutzt. Auch für einen neuen überlege ich immer einen Platz, finde aber keinen, weil überall in der Tenne, der Halle dahinter und den Boxen die Marder rumturnen, die kommen überall hin.
Von Natur aus brütet sie in alten Baumhöhlen. Wahrscheinlich ist sie in eine solche ausgewandert, denn alte Bäume mit Höhlen haben wir. Weil’s die aber immer weniger gibt, ist sie auf Scheunen, oder halt Gebäude mit Öffnungen angewiesen.
Auch zwischen Heuballen kann sie brüten. Solche in einer Box zu deponieren, bin ich auch am überlegen. Da bleibt nur das Marderproblem, aber in Stroh- oder Heuballen wohnen gern Mäuse, da hätte sie gleich ihr Futter. Und oben dann einen Balken anbringen zum Peilen der Mäuse, denn Balken lieben sie einfach.
Bei Schnee streue ich auch immer Futter auf den Tennenboden, da sind gleich die Mäuse dran und sie findet was. Leider hab ich dort aber auch schon Federn von Kleinvögeln gefunden, da gibt’s ja viele Jäger.
In der letzten Zeit hatte ich nachts 2 Eulen in der Allee gesehen. Dort hab ich sie mit ausgesetzten Hausmäusen gefüttert. Jetzt gehen aber keine mehr in die Falle, aber es gibt ja draußen auch so genug.
Liebe Grüße, Lilli
RE: Schleiereule - Raphaela - 20.12.11
Hier in S-H haben noch viele alte Höfe kleine Öffnungen im Giebel. Das sind die sogenannten "Eulenlöcher", durch die früher Schleiereulen auf die Dachböden kamen. Dort haben sie im eingelagerten Stroh und Heu die Mäue und Ratten in Schach gehalten.
Laut meines TA sind Schleiereulen in unserer Gegend leider durch Rattengift schon fast ausgestorben: Sie fressen (wie auch Marder, Füchse, Katzen und andere Jäger) die schon vergifteten, aber noch symptomfreien Tiere und gehen am Gift dann elend zugrunde...
Ganz schlimm finde ich, daß viele Städte und Gemeinden den Grundstücksbesitzern die Verwendung von Rattengift (mit Strafzahlungs-Androhung im Verweigerungsfall) aufzzwingen :-(
Dabei kann sich doch jeder ausrechnen, daß durch Gift mittel- und langfristig die Ratten - (und Mäuse-) Populationen nur mehr (statt weniger) werden: Schließlich haben Ratten (und Mäuse) eine viel höhere Reproduktions-Quote als ihre natürlichen Feinde (die durch das Fressen vergifteter Tiere immer weniger werden)!
Außer ausreichend vielen, geeigneten Brutmöglichkeiten ist für das Überleben der Schleiereulen also auch wichtig, in der Nachbarschaft und im ganzen Bekanntenkreis auf einen Gift-Boykott hinzuwirken. Nur so haben diese wunderschönen, faszinierenden und nützlichen Tiere (wie auch viele andere) mittelfristig eine Chance, nicht auszusterben...