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Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Druckversion

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+---- Thema: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? (/Thread-Wolf-ins-S%C3%A4chsische-Jagdrecht)

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Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Sitta - 30.01.12

Da haben wohl einige in der Kinderzeit zuviel Rotkäppchen und der böse Wolf vorgelesen bekommen. :head:
Lt. EU ist der derzeitige Bestand an Wölfen in Sachsen noch weit von einem angestrebten guten Erhaltungszustand entfernt. Hier kann man sich auf der Seite des Nabu dagegen aussprechen, daß der Wolf ins Sächsische Jagdrecht aufgenommen wird. Auch als Nicht-Sachse darf man mit abstimmen und jede Unterschrift ist höchst willkommen.

http://www.nabu-sachsen.de/index.php?option=com_content&view=article&id=536&Itemid=52


RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Unkrautaufesserin - 30.01.12

Erledigtwink


RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Brigitte - 30.01.12

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RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Yarrow - 30.01.12

(30.01.12, 16:47)Brigitte schrieb:  Mittlerweile hat er einen Schutzzaun aufgestellt und hält Hütehunde. Die Rasse habe ich leider vergessen. Sie haben nicht nur dieselbe Farbe wie die Schafe, sie werden auch bei den Schafen geboren und wachsen mit ihnen auf. Die Schafe sind quasi die Familie der Hunde. Und auch die Schafe fürchten die Hunde nicht.
Aufgabe dieser Hunderasse ist also nicht das Treiben der Schafe, sondern der Schutz vor Raubtieren. Das funzt wunderbar.

Ich nehme stark an, dass es sich dabei um Maremma-Hunde handelt.

(30.01.12, 16:47)Brigitte schrieb:  Die beneidenswerte Frau konnte friedlich zwischen den Wölfen sitzen bis die Nacht anbrach. Soviel zum menschenfressenden bösen Wolf.

Ganz so sorglos wäre ich nicht an ihrer Stelle. In Alaska zum Beispiel sind in den letzten Jahren mehrere Menschen von Wolfsrudeln angefallen und gefressen worden. Natürlich herrschen dort auch ganz andere, für die Wölfe härtere Bedingungen als in Sachsen. Im einen Fall rannte eine kleine, zierliche Joggerin durchs Gebiet des Rudels, im anderen Fall kam ein junger Mann vom Spaziergang nicht mehr zurück. Ein anderer ist der Wurfhöhle zu nahe gekommen und kam knapp mit dem Leben davon. In Kanada wurde eine junge Folksängerin, die in einem Naturpark wanderte, letztes Jahr nachweislich von Wölfen getötet. Kann euch gerne die Links raussuchen... sad

Allzu leichtsinnig sollte man sich eben keinem potenziell gefährlichen wilden Tier nähern. Schon gar nicht, wenn es seine Jungen dabei hat! Allein schon deshalb, weil man den Tieren damit keinen Gefallen tut, denn wenn bei dieser Nähe dann vielleicht doch etwas passiert, ist das Wasser auf den Mühlen der Wolfsgegner! Wölfe sind nun mal von Natur aus Beutegreifer und keine esoterisch abgeklärten Kuscheltiere.

Hinzu kommt noch, dass solche Wolfsangriffe wie in Amerika vor allem dort vorkommen, wo freilebende Wölfe an die Nähe des Menschen gewöhnt wurden und daher ihre natürliche Scheu verloren hatten. Aus dieser Perspektive muss man das Verhalten der Dame schon fast als unverantwortlich, oder zumindest reichlich kontraproduktiv bezeichnen. :angry:






RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Brigitte - 30.01.12

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RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Cornelssen - 30.01.12

Was wildlebende Wölfe anlangt:

Wir hatten in einem Winter in Ankara Temperaturen von -40°C und tiefer. Es gab kein Heizöl. Überall wurde fürchterlich gefroren. Die Müllabfuhr streikte, was bei den Temperaturen nicht so schlimm war. Die Wölfe kamen in die Stadt, weil sie Hunger hatten, waren aber sehr scheu und haben niemanden angegriffen, sondern nur im Dunkeln im Müll nach Futter gesucht. Die wilden Hunde dagegen eroberten tagsüber die Schulhöfe und griffen Kinder an, die Pausenbrote bei sich hatten.

Inse


RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Yarrow - 30.01.12

(30.01.12, 23:12)Cornelssen schrieb:  Die Wölfe kamen in die Stadt, weil sie Hunger hatten, waren aber sehr scheu und haben niemanden angegriffen, sondern nur im Dunkeln im Müll nach Futter gesucht. Die wilden Hunde dagegen eroberten tagsüber die Schulhöfe und griffen Kinder an, die Pausenbrote bei sich hatten.

Eben darum wäre es vermutlich ein großer Fehler, den sächsischen Wölfen ihre Scheu vor Menschen abzugewöhnen...




RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Brigitte - 30.01.12

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RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Yarrow - 30.01.12

Nein, da hast du natürlich Recht, sofern es sich nicht gerade um den Wolf von Gubbio handelt. Aber ein gewisser Verlust der natürlichen Scheu, der zu Angriffen führen kann, ist ja auch durchaus nicht dasselbe wie eine Zähmung.

Ein anderes Beispiel sind z. B. vermehrte Angriffe durch Eisbären in Gegenden, wo diese an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt sind.

Wir hatten ja in unserer Gegend für eine ganze Weile auch zwei Wölfe, von denen einer sich sogar öfter in der Nähe unseres Dorfes herumtrieb. Mein Nachbar, der Jagdpächter, ist ihm im Winter mehrmals am Luderplatz für Füchse begegnet und meinte, er hätte sich ihm gegenüber recht aggressiv gezeigt. Ein Zeichen dafür, dass es sich um einen alten Gehegewolf handelte, der eben seine Scheu verloren hatte.


RE: Wolf ins Sächsische Jagdrecht ? - Sitta - 31.01.12

Sicher Yarrow das ein Wolf kein Kuscheltier ist, und das man ihn nicht an den Menschen gewöhnen sollte, da stimme ich Dir zu. Es hat aber in Europa meines Wissens in den letzten 100 Jahren keinen Übergriff eines Wolfes auf einen Menschen gegeben.
Ich habe einfach Bedenken, wenn der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird, daß es dann in wenigen Jahren erlaubt sein wird ihn abzuschießen und nach dem was ich bei Ländleif von der Mentalität der Jäger so mitbekommen habe, befürchte ich, sie werden es als sportliche Herausforderung sehen einen Wolf zu schießen.