Vogelgschichten

[Lilli]

Ich mag die Rotkehlchen sehr. Sie kommen mir (hier) so ruhig und überlegt vor, gar nicht so aufgeregt und laut wie Finken und Meisen.

Ich hab sie oft schon ganz anders erlebt. Laut, wenn sie sich in den Ästen über mir aufregen, dass ich so langsam jäte. Und frech am Futterplatz, wo sie zwar manchmal artig herumpicken, aber dann plötzlich Meisen und Kleiber verjagen. Traut man ihnen gar nicht zu, so niedlich wie sie aussehen. Aber mögen tu ich sie trotzdem.
Manchmal sitzen sie auch eine Weile still herum und beobachten mich. Naja, das gleiche erzählen sie von mir wohl auch . Die Meisen z.B. tun das nicht, die haben nur ihr Futter im Kopf und machen mich an, wenn keins mehr da ist.

Einen Grünspecht haben wir auch ... Ich vermute mal, die fressen jetzt Engerling, Käfer und Schnecken(Eier). Was anderes finden die doch jetzt nicht, oder?

Schneckeneier wär schonmal gut. Ich denke mal, dass sie alles aus dem Boden holen, das für ihren langen Schnabel erreichbar ist, aber ich weiß nicht, wie tief sich die Ameisen im Winter im Boden aufhalten, vermutlich tiefer, die sind ja ihre Leibspeise.

Liebe Grüße, Lilli

[Lilli]

So viele Vögel direkt vor der Nase, am Balkonfutterplatz, schau ich viel zu wenig, was sich sonst noch tut. Okay, hauptsächlich hatte ich auch nur in den Regen geschaut, aber es gab mal wieder ein paar Tage ohne, die auch die Vögel für Ausflüge nutzten.

Stare in der Allee vor blauem Himmel, wann gab’s das schon.



Und plötzlich hörte ich auch hinter’m Haus im Birnbaum lautes Geschwätz. Ein paar Meisen und Buchfinken unterhielten sich lautstark – bis ich sah, worüber.
Der Eichelhäher kam sogleich vom Nachbarbaum herübergeflogen, war aber auch schon weg, als er mich sah, er mag mich nicht, jedenfalls nicht so nah. Ich mag ihn ja auch nicht, weil er immer meine Erbsen aus der Erde geholt hat und ich wegen ihm keine mehr säe. Aber schön ist er trotzdem. Er hatte in den letzten 2 Sommern im Hausgarten gebrütet (die Stimmen der Jungen waren erstmal gewöhnungsbedürftig), also wirklich Angst hat er nicht vor mir. Sie fliegen jetzt viel im Garten rum, aber sie rächen sich für die ausbleibenden Erbsen. Keine Erbsen – kein Foto.

Statt seiner flitzte mir der Baumläufer vor die Linse. Wenig scheu eigentlich, aber er flitzt halt immer so, dass mir auch von ihm noch keine guten Fotos gelungen sind. Dabei verschwindet er immer wieder hinter seinem Ast, um den er spiralförmig, eben flitzt.





Grade den Baumläufer beobachtet, gab’s Zetern im Holunder und es kamen ein Rotkehlchen und eine Singdrossel herausgeflogen. Gezetert hat das „gesittete“ Rotkehlchen und offenbar die Singdrossel aus dem Holunder gejagt. Das Rotkehlchen flog zurück, die Singdrossel blieb auf der Wiese.



Manchmal saß sie auf der Spitze von einem Maulwurfshügel. Auch nicht schlecht, dieser Ausblick.

Unterm Nussbaum arbeiteten Amseln im Laub und auf der Weide flogen Stare mit Wachholderdrosseln. Endlich einmal kein Regen.

Liebe Grüße, Lilli

[Gudrun]

Stare in der Allee vor blauem Himmel, wann gab’s das schon.

Bin immer hell begeistert, wenn du von deiner Starenpopulation berichtest - und jetzt auch noch mit so einem schönen Foto. Hab' hier schon ewig keine Stare mehr bemerkt. Wo ich ihren besonderen Schritt und ihre Geschwätzigkeit doch so liebe. Liegt wahrscheinlich an den fehlenden Brutplätzen.

[Moonfall]

Wieder sooooo schöne Fotos!

Ich finde das ganz toll, welche schönen Bilder von den Vögeln man hier immer wieder sehen kann. Wir haben zwar auch Vögel im Garten, aber entweder habe ich zuwenig Geduld oder eine zu schlechte Kamera. - Wirklich scharf und groß genug sehen die Vögel auf meinen Fotos nie aus.

Derzeit gibt es hs. Blau- und Kohlmeisen, Spatzen, Amseln und manchmal ein Buntspecht. Und dann wären da noch Ringeltauben... die vertreibt der Hund.

[Brigitte]

Hier in Hamburg habe ich gestern auch schon den ersten Star gesehen. Der hat sich beim Rückflug wohl besonders beeilt, um den besten Nistkasten zu reservieren.

Viele Gänse sind garnicht erst weggezogen. Im Ohlsdorfer Friedhof legen sie schon wieder fleißig Blumendüngerhäufchen auf den Wegen aus.

[Lilli]

Hab' hier schon ewig keine Stare mehr bemerkt. Wo ich ihren besonderen Schritt und ihre Geschwätzigkeit doch so liebe. Liegt wahrscheinlich an den fehlenden Brutplätzen.

Auch im Sommer nicht? Sie sind derzeit ja Teilzieher, also mancherorts sind sie im Winter da, wie bei uns, mancherorts kommen sie erst im Frühling. Aber Brutplätze, klar, brauchen sie schon. Einer hatte aber auch schon mal unter einer Dachpfanne gebrütet.

Seltsam, Brigitte, dass du einen einzelnen Star gesehen hast. Rückflugszeit ist's jetzt noch nicht und sie fliegen immer in Schwärmen, ob auf dem großen Flug oder hier auf den Rundflügen. Vereinzeln tun sie sich erst zur Brutzeit. Und selbst da treffen sie sich zwischendurch so oft es geht zu einem Schwätzchen.

Viele Gänse sind garnicht erst weggezogen.

Viele kommen ja umgekehrt aus nördlicheren Gebieten zu uns über den Winter. Hier ist z.B. Überwinterungsgebiet für Heerscharen von Blässgänsen, die ab Februar wieder gen Norden fliegen. Grau- und Kanadagänse und noch ein paar dagegen leben das ganze jahr über hier.
Was sind das denn für welche auf euerm Friedhof?

Wir haben zwar auch Vögel im Garten, aber entweder habe ich zuwenig Geduld oder eine zu schlechte Kamera.

Es ist wohl eher die Geduld. Vögel fotografieren braucht viel Zeit, immer wieder beobachten, die Gewohnheiten kennen und - für mich wichtig - Kontakt herstellen. Das derzeitige häufige gegenseitige Betrachten mit dem Rotkehlchen ist z.B. eine Vorbereitung. So entstand vor ein paar Jahren danach eine Rotkehlchen-Fotoserie (auch hier im Strang gezeigt). Vor noch viel mehr Jahren hatte ich einmal eine Blaumeisen-Serie gemacht, mit damals noch schlechter alter Kamera, aber ich durfte sehr nah dran. Also die Kamera ist nicht alles.

Und noch eine Erfahrung von mir. Dunkle Kleidung, schwarze jedenfalls, scheinen Vögel als Bedrohung zu empfinden, sie hauen dann schneller ab. Selbst die Gänse watscheln dann bei meinem Auftauchen davon. Bei heller Kleidung weniger.

Liebe Grüße, Lilli

[Brigitte]

Ich konnte es anfangs auch nicht recht glauben, daß da oben im Baum ein Star vor sich hin plauderte.
Aber als er wegflog, war es eindeutig: ein Star.

Über Winter sind hier nur Graugänse. Zumindest hab ich noch keine anderen gesehen. Im Sommer schon.
Diese Jahr scheinen es mir besonders viele zu sein. Das kann aber auch täuschen.
Die Gewässer sind heuer ja immer noch offen, die Gänse können also in ihrem angestammten Revier bleiben.
Wenns kälter wird, sieht man zahlreiche Gänse am Alsterlauf (dort bin ich aber eher selten), der ja viel länger eisfrei bleibt, als die kleinen Seen.
Vielleicht fällt mir daher nur mehr auf, wieviele Tiere hier überwintern.

[gelala]

Hier sind es immer die Saatgänse, die überwintern hier und in diesem Jahr massenhaft Schwäne auf den Feldern Habe heute in der örtlichen Zeitung gelesen, dass sie aus Skandinavien zum Überwintern zu uns kommen. Sowohl Sind- als auch Höckerschwäne. Aber die Bauern bekommen nur bei Singschwänen (muss bewiesen werden) Entschädigung für die Fraß Schäden.
gelala

[Brigitte]

Hier sind es immer die Saatgänse,

Die sehen den Graugänsen ja ähnlich. Ich kannte die garnicht.
Aber wir haben hier tatsächlich nur die grauen. (Graugänse - Saatgänse).

[Gudrun]

Auch im Sommer nicht? Sie sind derzeit ja Teilzieher, also mancherorts sind sie im Winter da, wie bei uns

Leider auch dann nicht ...
Zu anderen Jahreszeiten als im Frühjahr und Sommer sind sie hier oben wohl eher nicht zu erwarten. In der näheren Umgebung gibt's auch keine Kirschbäume, aus denen mensch sie früher mit allerlei Geklapper und Geblinker fernhalten musste