Kompost über Winter mit Bokashi, Steinmehl, EM und Brennesseljauche

[Grete]

Im letzten Herbst habe ich zum ersten Mal meine Gartenabfälle nicht einfach der Reihe nach wie es anfällt in den Kompostbehälter geworfen sondern habe alles in mehreren Haufen gesammelt und dann bewußt aufeinandergeschichtet.

Dazu kommt, daß ich sehr viel Gestrüpp und sehr viel Häxselgut durch entfernte Büsche hatte.

Brennesseljauche hatte ich noch, Steinmehl habe ich extra gekauft und dann wollte ich noch ausprobieren, ob sich EM auswirkt.

Wahrscheinlich hätte ich es einzeln probieren sollen, ich habe jedoch alles zusammen gekippt.

Der Reihe nach kam also Gestrüpp, Unkraut mit Erdballen, Häxselgut, Grünabfall aus dem Garten aufeinandergeschichtet.

Jeweils nach ca. 10 cm habe ich abwechselnd mit Brennesseljauche gegossen, dann wieder aufgeschichtet und Steinmehl gestreut und EM gegossen.

Dazwischen dann Bokashi, den ich in einem Müllsack mehrere Monate gesammelt hatte.

Soweit ich es verstanden hatte, sollen die Bodenhelfer ja im Winter nicht so aktiv sein und deshalb habe ich heute den ganzen Berg umgeschaufelt, damit es etwas vorangeht mit der Produktion von Erde.

So fing es im Oktober letzten Jahres an

















So blieb der Kompost bis heute unberührt - bzw. ständig von Vögeln aufgescharrt auf der Suche nach Würmern und anderen Insekten.

Heute wollte ich ihn nun endlich umsetzen, damit er besser vererdet

Jetzt sieht es so aus







Es waren ja von Anfang an sehr viele Äste im Haufen und es sind noch immer recht viele drin, aber ich habe mir das nicht so schwarz vorgestellt und war etwas überrascht, daß das schon so vererdet ist.

[Gudrun]

Es waren ja von Anfang an sehr viele Äste im Haufen und es sind noch immer recht viele drin, aber ich habe mir das nicht so schwarz vorgestellt und war etwas überrascht, daß das schon so vererdet ist.

Hast dich doch hoffentlich gefreut

Als ich noch keine Bokashi Eimer hatte, kam jeweils mein Küchenabfall mit lagenweise EMa Sprühung direkt in einen Komposter - jeweils an einer anderen Stelle. Die waren nach 1 Jahr ohne Umschaufeln fertig, obwohl ich nicht so ordentlich aufsetze.

Seit 2013 kommt mein Bokashi in einen schwarzen Behälter. Hab' schon letztes Jahr gemerkt, dass beim Kompostsieben die Ausbeute geringer war und viel zurückgeschaufelt werden musste.

Hab' beschlossen, die gefüllten Komposter nachträglich durch "Bohrlöcher" mit Bokashi, Urgesteinsmehl, Holzkohlengries, EMa zu versorgen.
Zumal mein Gartenhelfer in drei Stunden soviel schafft, wie ich in drei Tagen - und peng - ist schon wieder ein Komposter fast voll, ehe ich zum "Versorgen" komme
will nicht meckern, bin so froh um die Hilfe. Allein würde ich die schwere Gartenarbeit nicht mehr bewältigen können.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.04.15, 19:08 von Gudrun.)

[Cornelssen]

Habe ja neulich schon im Komposterstrang beschrieben, was bei mir am GH passiert, wenn ich da nicht schnell und häufig genug kehre: auf den Gehwegplatten vor dem GH und auf dem Dach des GH sammeln sich ständig Blätter von der Kletterspindel und dem dort wachsenden Efeu plus angewehtes Laub von einer Linde und einer Kastanie auf dem Nachbargrundstück. Die Schichten, die sich da ansammeln, sind meist relativ dünn: ca 3cm - 5cm. Sonne, Tau und Regenwasser drauf - und im Handumdrehen verwandelt sich das in schöne, krümelige schwarze Erde. Da ich auf dem GH kein Grasdach möchte und den Gehweg auch nicht zugewachsen haben will, muss ich mindestens wöchentlich das Laub wegkehren, sonst holt mich der Prozess ein und die Reinigung wird ziemlich anstrengend.

Meine Schlussfolgerung: wenn genug Sonne, Luft und Feuchtigkeit an das Material kommen, kompostiert es auch ohne viel Zutun meinerseits ziemlich schnell.

Inse

[Brigitte]

Mich überrascht es auch nicht sonderlich, daß der Kompost jetzt schon so weit vererdet ist.
Er war ja schon im Herbst recht weit verrottet. Dann noch mit frischen Materialien gemischt und mit Stickstoff (Brennnesseln) versorgt. Da kommt die Verrottung gut in Gang. Besonders, wenn der Winter auch noch so mild ist wie der letzte.

[Gudrun]

Meine Schlussfolgerung: wenn genug Sonne, Luft und Feuchtigkeit an das Material kommen, kompostiert es auch ohne viel Zutun meinerseits ziemlich schnell.

Natürlich stimmt das für "Blätteriges".
Für Gestrüpp und festen Wurzelfilz gelten ganz andere Bedingungen.

[Lisa]

Hallo Grete !

Das freut mich für Dich . Das EM beschleunigt den Vorgang sehr zusammen mit dem Gesteinsmehl. Die Mikroorganismen verhindern sofort irgendwelche Fäulnisprozesse und leiten den Umwandlungsprozess schneller ein. Außerdem bleibt der Boden wärmer und noch dazu der milde Winter, deshalb ist es schon soweit kompostiert.

lg lisa

[Cornelssen]

@ Gudrun: schade, dass Du so weit weg wohnst. Bist herzlich eingeladen, Dir mal den Zersetzungsprozess anzuschauen, der sich bei den schweren alten Eichenbalken aus meiner Remise abspielt - wenn Du bald genug kommst: Ich habe die Balken, weil sie teilweise vom Holzwurm angenagt und instabil geworden waren, 2010 auswechseln lassen. Die noch richtig guten Stücke waren ein Geschenk an die Holzbildhauerabteilung der Berliner HDK, der Rest kam als Beetbegrenzung in den Garten. Auch da waren noch intakte Abschnitte dabei, die für die Bildhauer zu kurz waren. Ich rechne damit, dass diese völlig freiliegenden, über 20cm (Seitenlänge) dicken Stücke in diesem Jahr restlos zerfallen. Gestrüpp ist sicherlich nicht so dick.

Wurzelfilz: ja, im trockenen Bereich des Thermokomposters habe ich den auch noch gefunden - aber nur da.

Inse

[Grete]

Nun ja, wie schon am Anfang geschrieben habe ich dieses Mal nicht alles so wie es anfällt, aufeinander geworfen und dann irgendwann mal geguckt, wie weit es schon ist, sondern bewußt abwechselnd geschichtet.

Auch zum ersten Mal habe ich schichtweise Brennesseljauche, viel Steinmehl und noch viel mehr EM dazugegeben.

Allerdings auch noch nie so viel dicke Zweige und soviel Häxelgut.

In den vergangenen Jahren - sowohl früher in meinem Hausgarten, später in meinem Kleingarten - es war noch nie im Winterhalbjahr so schnell verrottet. Häxelgut konnte ich noch lange im Kompost finden, mindestens ein Jahr und dann war der Sommer in dem Jahr enthalten. Jetzt ist kaum noch etwas von dem gehäxelten zu sehen.

Nun ist es auch nicht so, daß ich sagen kann: es liegt an EM. Ich wollte meine Gartenabfälle schnell als Bodenverbesserer verwenden können und habe dazu alles dazugeschichtet, was mir sinnvoll erschien.

Vom Gefühl her glaube ich aber eher, daß hier EM geholfen hat.

Ich werde daher vorerst mal mit sowohl Bokashi als auch mit EM-Gießen weitermachen.

Vor allem möchte ich auch mal gucken, ob sich irgendwas bei meinem Pfirsich, der seit Jahren die Kräuselkrankheit hat, verbessert. Darum kriegt der jetzt ganz viel EM.