16.09.11, 03:15
Die Vogelgschichten sind jetzt auch angekommen. Leider nur meine Beiträge. Ich hatte sie noch in der letzten Altforumsnacht mit den Foto-Links kopiert, als noch keine Genehmigungen für andere Beiträge vorlagen (so ist leider auch manches Lob verschwunden ).
7.März.2009
Die traurige zuerst. Meine Balkon-Apfel-Amsel, deren Revier der Kompost war und die Gemüsebeete, lebt nicht mehr. Der Mulch blieb auf einmal auf den
Beeten, mein Gang zum Kompost blieb friedlich, kein Amselwegfliegen und –schimpfen, und stattdessen ein Häufchen schwarze Federn am Beet. Der Apfel
vom Balkon sieht jetzt anders aus, bleibt ruhig liegen, wird nicht mehr
quer übern Balkon geschleift oder runtergeworfen, Meisen und Rotkehlchen
haben einfach nicht dieses Temperament und picken sittsam still.
Der Fuchs, dachte ich spontan, war’s, der wohl auch ab und an eine Taube
fleddert, bloß, wie hat er das geschafft mit der Amsel? Heute sah ich einen
Greifvogel, wie immer, dachte ich, Mäusebussard, oder sah er nicht doch
anders aus? Dann las ich etwas über Habichte, die jetzt öfter in die Städte
kommen, wohl, weil die Hauptnahrung dort leichter zu kriegen ist, nämlich
Elstern, Tauben und Amseln. Der Amsel vom Holunder beim Schlafzimmerfenster
hab ich dann schnell zugerufen, pass bloß auf, schau öfter mal nach oben,
aber sie verstand mich nicht und flog weg.
Und noch eine schlechte vom Schwanenvogel. Vor ein paar Wochen lagen
Schwanenfedern auf einer der Nachbarweiden, wo immer so 12 Schwäne sind.
Das ärgert den Bauern. Während „unser“ Bauer aufpasst mit dem Traktor, wenn
Schwäne da sind, hat jener sie einmal regelrecht gejagt und ist ihnen
hinterher gerast quer über die Weide. Daran musste ich denken, und dass
einer vielleicht verletzt gewesen könnte und nicht schnell genug wegkam.
Danach sah ich dort manchmal einen einzelnen einsamen Schwan, und heute saß
er wieder dort. Wenn Schwäne den Partner verlieren, bleiben sie für den
Rest des Lebens allein, ein trauriger Anblick war das.
Dann aber, dann war die Luft voll von Vogelzwitschern, dass man hätte
meinen können, es wäre der erste richtig warme Tag mit Sonne und kurzen
Ärmeln und alle Vögel zurück. Aber es waren wieder nur die Stare, bei Euch
ja Frühlingsboten, bei uns den ganzen Winter hier in großen Schwärmen, aber
schön war’s trotzdem, von drinnen zu hören und nachher den ganzen Tag mit
dieser akustischen Begleitung verbracht, manchmal konnte ich sogar noch
andere hören, auch noch die Turmfalken.
Die Rückkehrer sind noch nicht da, die Bachstelze, sonst pünktlich zu
Anfang März, fehlt noch. Da bin ich sicher, weil ich viel im Kies buddle,
und weil sie sich diese Chance nie entgehen lässt.
Die Stare fliegen selten allein, meistens sind sie von Drosseln begleitet,
von Wachholderdrosseln eigentlich, auch Wintervögel für mich, aber diesmal
sah ich sie nicht. Der Winter also doch vorbei? Nein, eine zumindest fand
ich darunter.
Die meisten Drosseln waren Rotdrosseln, diesen Winter zum ersten mal zu
Gast, da hab ich nicht schlecht gestaunt, was das für ein Rot war auf
einmal und dieser Streifen überm Auge. Sie sind also auch noch hier, ob sie
bleiben, weiß ich nicht.
Und eine Singdrossel, mindestens, die lieben auch die Starengesellschaft,
die ewige Schwätzerei muss irgendwie heimelig wirken.
Also noch kein Vogelfrühling, aber ganz schön was los,
bei Lilli
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.09.11, 02:00 von Lilli.)
Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen