04.01.15, 15:15
Das mit den Sonnenstundenangaben für Rosen finde ich ein recht kompliziertes Thema, und ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass man einfach rumprobieren muss, was sich individuell im eigenen Garten wohl fühlt. Unser Garten ist ziemlich gleichmäßig nach 3 Seiten ums Haus verteilt, im südlich angrenzenden Grundstück direkt bis an unseren Zaun wachsen durchgehend haushohe Bäume, im Westen und Osten befinden sich Häuser. Es ist also auch mit den Sonnenplätzen so, dass diese übers Jahr hinweg gesehen sehr sehr unterschiedlich lange und intensiv beschienen werden, je nachdem, ob die Sonne steil genug steht, um über die diversen "Hindernisse" drüber zu kommen, zudem werfen immer wieder Gebäude starke Schlagschatten. Zu Hochsommerzeiten haben wir an sehr vielen Plätzen Sonne im Überfluss. Mein Eindruck ist, dass vielen Rosen diese knallige steil stehende Sonne über viele Stunden am Tag hinweg nicht allzu gut bekommt, z.T. lassen sie dann sogar trotz ausreichender Wässerung die Köpfe hängen und der lang ersehnte 1.Blütenflor ist bei schönem warmen Wetter oft ganz schnell abgeblüht. Die Frühlingsmonate scheinen hier sehr rosengerecht zu sein, klar, ist eh nicht so heiß, außerdem haben viele von Nachbars Baumriesen noch keine Blätter und so bekommen meine Röslein über mehrere Stunden hinweg gemäßigtes Sonnenlicht, daher starten sie meistens sehr erfolgversprechend in die Saison. Problematisch wird es immer ab Spätsommer, denn die Kombination aus schräger Sonne und stark belaubten Bäumen verwandelt unser grünes Reich Großteils in einen Schattengarten, dann startet meine SRT-Pilzzucht... Ich denke die Rosen würden sich wohler fühlen mit viel Sonne in den Übergangsjahreszeiten und mehr Halbschatten im Hochsommer, aber diese Bedingungen finden sich hier praktisch nirgends. Wenn ich nun Angaben lese mit "Schattenrosen, 4-5 Stunden Sonne pro Tag" hab ich immer keinen Schimmer, ob das nun passt oder nicht, da sich wie gesagt die Bedingungen im Laufe einer Vegetationsperiode extrem ändern. Außerdem hängt die Sonnenstundenzahl ja auch vom Wetter ab - denke eine Rose in England erhält wegen häufiger Bewölkung sicherlich auch an einem prinzipiell vollsonnigen Standort deutlich weniger Licht als eine halbschattig gepflanzte Kollegin in Südfrankreich. Trotzdem scheint beides zu funktionieren, wird hier im Forum ja auch immer wieder erwähnt, dass es eigentlich erstaunlich robuste Pflanzen sind.
