05.08.16, 12:14
Hab das mal eben aus dem Phloxstrang rübergeholt.
Finde ich eine praktikable Idee, die Sämlinge zu testen, immerhin hast Du ja sehr viele mögliche Elternpflanzen, da werden vielleicht auch ein paar Gene bzgl. Gesundheit und Langlebigkeit dabei sein.
Erst neulich habe ich in einer Zeitschrift ein sehr treffendes Statement von Anja Maubach gelesen: "Inzwischen geht die menschliche Eigenmacht aber soweit, auch in das Erbgut der Sonnenhüte einzugreifen, um daraus eine Modenschau mit jährlich neuen Kollektionen zu entwickeln: gerüscht, gefranst oder mit Petticoat! Ehrlich gesagt, ich mag die Echinacea-Diven nicht mehr anschauen. Diese Paradestücke manipulierter Effekthascherei haben mit der natürlichen Kraft, Schönheit und Eleganz der ursprünglichen Art nichts mehr zu tun (...)."
Gartenträume Sommer 2016, S. 64-67
(04.08.16, 22:03)Martin schrieb:(03.08.16, 12:12)vanda schrieb: ach, apropos Echinacea, was macht denn Deine Sichtung?
Kannste vergessen. Im ersten Winter hat etwa die Hälfte überlebt. Ein Teil der Etiketten ging verloren. Dann hat meine Mutter noch nicht eingepflanzte Töpfe in die entstandenen Lücken gepflanzt, ohne auf die Etiketten zu achten, die dann wiederum verloren gingen oder verweht wurden. Da wo sie gerade lagen, hat meine Mutter sie dann reingesteckt. Jetzt nach dem 2. Winter fehlen viele Etiketten, die noch vorhandenen sind möglicherweise falsch reingesteckt. Es läßt sich kaum mehr nachvollziehen, welche Sorten jetzt noch dastehen.
Dafür blüht eine bunte Vielfalt und nachdem (sicher verkreuzte) Samen abgefallen sind stehen jetzt überall Jungpflanzen, die dann wohl im nächsten Jahr blühen werden.
Ich schwankte anfangs zwischen alles rausreißen und sortenecht neu pflanzen und einfach wachsen lassen, aber inzwischen bin ich soweit, daß ich der Natur ihren Lauf lasse. Ich muss alles noch mal überdenken, tendiere aber dazu, die alten Pflanzen zu liquidieren und den jungen eine Chance zu geben. Dann habe ich zwar keine Namenssorten, kann aber aus den nicht nachvollziehbaren Verkreuzungen Dutzender Sorten ein paar neue Sorten selektieren, die unter meinen Bedingungen wachsen.
Ich glaube, ich werde die Jungpflanzen topfen, wenn Platz frei ist einpflanzen und schauen, was im nächsten Jahr rauskommt. Wenn interessante Verkreuzungen darunter sind, die den Winter überleben, ziehe ich mir meine eigenen Sorten, die ich dann an meine Bedingungen anpassen kann.
(04.08.16, 22:57)Martin schrieb: Ich werde wohl gnadenlos vorgehen: Die jungen verpflanzen, die alten belassen und erst wenn das Beet mit den jungen Verkreuzten den Winter überlebt hat, fliegen die alten raus. Und diese Selektion dann jährlich wieder, von den Robusten der Robusten Saatgut gewinnen und aus den Überlebenden nach der Aussaat noch stärkere gewinnen. Wird wohl ein paar Jahre dauern, bis ich eigene Sorten habe, aber ich werde es probieren. Man kann ja auch mit Stecklingen eine F1-Sorte ziehen, wenn die Kreuzung was taugt...
Finde ich eine praktikable Idee, die Sämlinge zu testen, immerhin hast Du ja sehr viele mögliche Elternpflanzen, da werden vielleicht auch ein paar Gene bzgl. Gesundheit und Langlebigkeit dabei sein.
Erst neulich habe ich in einer Zeitschrift ein sehr treffendes Statement von Anja Maubach gelesen: "Inzwischen geht die menschliche Eigenmacht aber soweit, auch in das Erbgut der Sonnenhüte einzugreifen, um daraus eine Modenschau mit jährlich neuen Kollektionen zu entwickeln: gerüscht, gefranst oder mit Petticoat! Ehrlich gesagt, ich mag die Echinacea-Diven nicht mehr anschauen. Diese Paradestücke manipulierter Effekthascherei haben mit der natürlichen Kraft, Schönheit und Eleganz der ursprünglichen Art nichts mehr zu tun (...)."
Gartenträume Sommer 2016, S. 64-67