15.09.17, 18:49
Hallo Ereschkigal, 
Ja, genau. Und das liegt daran, dass Brennnesseln nicht auf sticksoffüberdüngten Flächen wachsen, sondern auf warmen, garen Böden, die einen recht guten Stickstoffgehalt aufweisen. Sie sind kein Anzeiger für eine Überdüngung. Und Tomaten, Chilis, Paprika und Kohl kommen mit dem Stickstoff, den Brennnesseln ( auch Brombeeren) im Boden anzeigen NICHT aus. Da muss nachgedüngt werden und bei den ersten drei Sorten muss auch noch ordentlich Kali hinzugefügt werden.
In einem stickstoffüberdüngtem Ackerboden wächst eigentlich nichts mehr, außer Mais.
Gelegentlich wirst Du auch Melde unter den Stängeln finden, den weißen Gänsefuß und in recht großen Horden den schwarzen Nachtschatten. Der kann auch ganz gut viel Stickstoff ab, und, beinahe hätte ich es vergessen: Malva neglecta! Hübsch und rosa blühend, ein absoluter Stickstoffsammer an starkgedüngten Feldrainen.
Die findest Du aber nur, wenn nicht komplett ALLLES um solche Felder totgespritzt wurde, und nur noch Gräser, die sich am ersten wieder erholen, dort gedeihen.
******
Ja, auch die Bodenverdichtung in UNSEREN Gärten hängt nicht nicht mit der Unsitte zusammen, dass Bauern mit zu schweren Maschinen auf's Feld fahren, die dort eine massive Bodenverdichtung erzeugen.
Schwerer Lehm/Ton in UNSEREN Gärten lässt kaum Wasser durch.
Oben hat man dann bei Regen jede Menge zähe Matsche, und bei Trockenheit springt der Boden auf zu oberflächlich abgetrennten Schollen. Wie Mechthild schon schrieb: ein gutes Mittel diesen Boden aufnahmefähiger zu machen, ist tiefwurzelnder Gründung. Das kann Lein sein, dass können Sonnenblumen sein, das kann Klee sein. Sie alle wurzeln sehr tief und ihre abgestorbenen Wurzelgänge wirken im nächsten Jahr wie Kapillare, die die Feuchtigkeit in die Tiefe leiten.
*******
Und nein, Stickstoff kommt nicht, jedenfalls nicht im Übermaß, aus Regen. Es gibt einen gewissen, geringen Stickstoffeintrag aus Regen, damit kann aber niemand sein Feld düngen oder seinen Garten. Auch der "saure" Regen, in dem sich alle möglichen Abfallstoffe der Chemie (Werke, Hochöfen, (Müll-)Verbrennungsanlagen, ungereinigtes Benzin aus Autoabgasen) sammelten, gehört inzwischen in Mitteldeutschland der Vergangenheit an.
In den 70ziger/ 80ziger Jahre wurden an den meistbetroffenen Standorten höhere Schornsteine gebaut - und unter anderem die Bayern bekamen dann plötzlich den sauren Regen ab, der ihre Wälder sterben ließ. Die wussten sich aber zu wehren, das sag ich Dir! Es mussten dann Luftfilter eingebaut werden, Grenzwerte für Abgase aus Werken bestimmt werden, und so ist es heute noch. Es ist nicht perfekt - aber es ist besser.
*****
Windschutz ist auf den Feldern ein großes Thema, finde ich. Leider teilt die Politik meine Bedenken nicht. Wenn ich Angela Merkel wäre, ich würde sofort verabschieden, dass Felder viel kleinteiliger bewirtschaftet werden als heute noch allgemein üblich, und ich würde bestimmen, dass zwischen allen relativ kleinen Feldern Vogelschutzhecken zu wachsen haben. Das würde die Natur schützen und gleichzeitig die Erosion des Bodens durch Wind verhindern. Aber: meine kleine Meinung kommt dabei gegen Firmenkonsortien, die riesige Länderflächen bewirtschaften, nicht an. Am lohnenswerten ist es für die ja doch, wenn sie mit riesenschweren Maschinen über die Äcker fahren ( dadurch Bodenverdichtung bewirken) , und dabei nicht von Hecken gehindert werden.
Ganz übel finde ich das!
*****
Aber, das alles passiert auf dem Acker, nicht in meinem und Deinem Garten! Unser Garten ist immer noch UNSER Lebensraum! Darin können WIR in kleinen Schritten gegenwirken!
******
Moos unter Obstbäumen.
Ist eigentlich normal, wenn man sich die Bedingungen anschaut. Bäume werfen Schatten, dadurch kann auch ein Lehmboden darunter oberflächlich versauern, so dass sich Moos ansiedelt. Das ist aber kein Zeichen einer Erkrankung der Erde durch zu viel Säure. Es kann bedeuten, dass die Obstbäume besser ausgelichtet gehören, damit mehr Sonne auf den Wurzelbereich fällt. Damit allein, durch einen richtigen Obstbaumschnitt, lässt sich schon ganz viel machen.
Gut ausgelichtete Obstbäume haben kein großartiges Moos darunter.
Im anderen Fall ( zu dicht, nicht ausgelichtet) entsteht die oberflächliche Säure durch den Schatten. Schatten begünstigt die Entstehung von Moos und oberflächlichen Säuren.
Und jetzt höre ich auf, sonst wird es viel zu viel. Ist ja jetzt schon sehr viel.
Lieben Gruß,
Anjoli
Ps.:
Und nein, ich habe keinen Brunnen und ich bringe auch kein nitritreiches [/code]Brunnenwasser in meinem Garten aus. Ich nehme gesammeltes Regenwasser oder Wasser aus der Leitung.

Mechthild schrieb:Brennesseln sind zwar ein Stickstoffzeiger, aber Starkzehrer wie Tomaten oder Kohl kann man trotzdem nicht ohne zusätzlichen Dünger einfach so im Brennesselfeld ziehen.
Ja, genau. Und das liegt daran, dass Brennnesseln nicht auf sticksoffüberdüngten Flächen wachsen, sondern auf warmen, garen Böden, die einen recht guten Stickstoffgehalt aufweisen. Sie sind kein Anzeiger für eine Überdüngung. Und Tomaten, Chilis, Paprika und Kohl kommen mit dem Stickstoff, den Brennnesseln ( auch Brombeeren) im Boden anzeigen NICHT aus. Da muss nachgedüngt werden und bei den ersten drei Sorten muss auch noch ordentlich Kali hinzugefügt werden.
In einem stickstoffüberdüngtem Ackerboden wächst eigentlich nichts mehr, außer Mais.
Gelegentlich wirst Du auch Melde unter den Stängeln finden, den weißen Gänsefuß und in recht großen Horden den schwarzen Nachtschatten. Der kann auch ganz gut viel Stickstoff ab, und, beinahe hätte ich es vergessen: Malva neglecta! Hübsch und rosa blühend, ein absoluter Stickstoffsammer an starkgedüngten Feldrainen.
Die findest Du aber nur, wenn nicht komplett ALLLES um solche Felder totgespritzt wurde, und nur noch Gräser, die sich am ersten wieder erholen, dort gedeihen.
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Ja, auch die Bodenverdichtung in UNSEREN Gärten hängt nicht nicht mit der Unsitte zusammen, dass Bauern mit zu schweren Maschinen auf's Feld fahren, die dort eine massive Bodenverdichtung erzeugen.
Schwerer Lehm/Ton in UNSEREN Gärten lässt kaum Wasser durch.
Oben hat man dann bei Regen jede Menge zähe Matsche, und bei Trockenheit springt der Boden auf zu oberflächlich abgetrennten Schollen. Wie Mechthild schon schrieb: ein gutes Mittel diesen Boden aufnahmefähiger zu machen, ist tiefwurzelnder Gründung. Das kann Lein sein, dass können Sonnenblumen sein, das kann Klee sein. Sie alle wurzeln sehr tief und ihre abgestorbenen Wurzelgänge wirken im nächsten Jahr wie Kapillare, die die Feuchtigkeit in die Tiefe leiten.
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Und nein, Stickstoff kommt nicht, jedenfalls nicht im Übermaß, aus Regen. Es gibt einen gewissen, geringen Stickstoffeintrag aus Regen, damit kann aber niemand sein Feld düngen oder seinen Garten. Auch der "saure" Regen, in dem sich alle möglichen Abfallstoffe der Chemie (Werke, Hochöfen, (Müll-)Verbrennungsanlagen, ungereinigtes Benzin aus Autoabgasen) sammelten, gehört inzwischen in Mitteldeutschland der Vergangenheit an.
In den 70ziger/ 80ziger Jahre wurden an den meistbetroffenen Standorten höhere Schornsteine gebaut - und unter anderem die Bayern bekamen dann plötzlich den sauren Regen ab, der ihre Wälder sterben ließ. Die wussten sich aber zu wehren, das sag ich Dir! Es mussten dann Luftfilter eingebaut werden, Grenzwerte für Abgase aus Werken bestimmt werden, und so ist es heute noch. Es ist nicht perfekt - aber es ist besser.
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Windschutz ist auf den Feldern ein großes Thema, finde ich. Leider teilt die Politik meine Bedenken nicht. Wenn ich Angela Merkel wäre, ich würde sofort verabschieden, dass Felder viel kleinteiliger bewirtschaftet werden als heute noch allgemein üblich, und ich würde bestimmen, dass zwischen allen relativ kleinen Feldern Vogelschutzhecken zu wachsen haben. Das würde die Natur schützen und gleichzeitig die Erosion des Bodens durch Wind verhindern. Aber: meine kleine Meinung kommt dabei gegen Firmenkonsortien, die riesige Länderflächen bewirtschaften, nicht an. Am lohnenswerten ist es für die ja doch, wenn sie mit riesenschweren Maschinen über die Äcker fahren ( dadurch Bodenverdichtung bewirken) , und dabei nicht von Hecken gehindert werden.
Ganz übel finde ich das!
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Aber, das alles passiert auf dem Acker, nicht in meinem und Deinem Garten! Unser Garten ist immer noch UNSER Lebensraum! Darin können WIR in kleinen Schritten gegenwirken!
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Moos unter Obstbäumen.
Ist eigentlich normal, wenn man sich die Bedingungen anschaut. Bäume werfen Schatten, dadurch kann auch ein Lehmboden darunter oberflächlich versauern, so dass sich Moos ansiedelt. Das ist aber kein Zeichen einer Erkrankung der Erde durch zu viel Säure. Es kann bedeuten, dass die Obstbäume besser ausgelichtet gehören, damit mehr Sonne auf den Wurzelbereich fällt. Damit allein, durch einen richtigen Obstbaumschnitt, lässt sich schon ganz viel machen.
Gut ausgelichtete Obstbäume haben kein großartiges Moos darunter.
Im anderen Fall ( zu dicht, nicht ausgelichtet) entsteht die oberflächliche Säure durch den Schatten. Schatten begünstigt die Entstehung von Moos und oberflächlichen Säuren.
Und jetzt höre ich auf, sonst wird es viel zu viel. Ist ja jetzt schon sehr viel.
Lieben Gruß,
Anjoli
Ps.:
Und nein, ich habe keinen Brunnen und ich bringe auch kein nitritreiches [/code]Brunnenwasser in meinem Garten aus. Ich nehme gesammeltes Regenwasser oder Wasser aus der Leitung.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.09.17, 19:09 von Anjoli.)