22.10.17, 19:43
(22.10.17, 12:23)marcu schrieb: Und muss immer staunen, wie man sich auf dem Land kennt: so kommt man an alle möglichen Maschinen, die äußerst hilfreich unterstützen, heran.....
Was meinst Du - wenn die Bäume Früchte tragen, kommen dann allerlei (auch fremde) Leute zum ernten?
Ja, stimmt schon, man kommt an alle möglichen Maschinen ran. Aber die kosten auch entsprechend und man muss ganz schön betteln. Der Bagger fürs Froschloch und der Radlader waren von einem Baumaschinen-Verleiher vom Nachbarort geliehen, die hättest Du auch bekommen
Einen Bauer zum Abmähen finden ist wirklich nicht leicht, wir brauchen ein kleines Mähwerk und das hat fast keiner mehr. Und machen möchte es auch keiner, es könnte ja in dem ganzen Unkraut ein Stein drin sein
Jetzt haben wir zum Glück einen kleinen Nebenerwerbs-Biolandwirt gefunden, der hatte es heuer gemäht und mäht es auch in Zukunft. Und wenn sein Bio-Verband das ok gibt, stellt er nächstes Jahr auf unser offizielles Biotop seine Bioschafe. Muss auch erst genehmigt werden
Die Mahd hat dann wiederum mein Nachbar abtransportiert, und da müssen wir warten, bis er seinen Ladewagen für sein Spargelfeld braucht. Alles nicht so einfach...
Der Baumschulmann hat uns schon gewarnt, dass wir die ersten Früchte wohl nicht selbst ernten können, die Klaufüchse sind immer schneller. Aber gut, ich habe vier reicht tragende Hochstamm-Apfelbäume im Garten, die reichen locker für uns zwei. Ich weiß eh noch nicht, was wir mit dem Obst mal machen.
(22.10.17, 12:52)Unkrautaufesserin schrieb: Ich hätte einen einjährigen Walnußsämling übrig, der momentan in einen 20l-Topf "gerettet" ist. Wenn Du willst, mache ich ihn nackig und schicke ihn zu Dir...
Liebe Grüße, Mechthild
Danke, den nehm ich gerne!
(22.10.17, 18:48)Sitta schrieb: Toll was ihr da macht Bärbel
Wurzelnackte Kastanien könnte ich beisteuern so 2-3 Jahre alt.
Auch dafür danke, auch die laß ich gerne bei uns einziehen!
(22.10.17, 17:39)Gudrun schrieb: Liebe Bärbel, "schöne Geschichten" träume ich ja manchmal weiter, wenn ich in die Heia gehe ... aber ich glaube, dass ich hier gestern noch was über die verdammten Kosten gelesen und nicht geträumt habe.
Ich finde aber auch, dass es wichtig zu erfahren ist, was euch an Kosten entstanden ist und weiter entsteht .
Mag mir auch gar nicht vorstellen, wie das Geraune im Ort über so Spinnerte wie euch wabert. Welcheins so ökobescheuert ist, dem kann man doch gern mal die Wiese mit Bauschutt vollschmeißen.
Aber ich hab' nicht wirklich verstanden, wie der Zaun Wild vom Äsen auf eurer Wiese oder Verbiss der Bäumchen abhalten soll oder was für einen ( behördlich vorgeschriebenen ) Zweck der sonst hat. Kannste das 'ner Neugierigen noch mal erklären, büdde?
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PS PS PS ... kannste bitte in die Überschrift noch'n r tun? Meine blöden Korrigieraugen ...
t'schuldige, das mit der Überschrift hab ich nicht gesehen , dabei hab ich auch solche Korrigieraugen
Das mit dem Zaun um die Hecken.... der sollte die vielen Rehe bei uns davon abhalten, die Büsche zu verspeisen - ich weiß nicht, wann ich zum letzten Mal ein Reh in unserer Raps- Maiswüste gesehen hab. Vor 20, 30 Jahren? Wurde aber vorgeschrieben von der Unteren Naturschutzbehörde. Der sollte 5 Jahre lang dran sein, heuer haben wir ihn entfernt. Fast. Wir brauchen jetzt Maschinenkraft, um den eingewachsenen Draht raus zu ziehen
Und Du hattest richtig gesehen, die Kosten hatte ich gestern drin. Nach einer schlaflosen Nacht hatte ich sie wieder raus - es kam mir irgendwie wichtigtuerisch vor. Sollte es aber nicht sein. Die Pachterträge - darauf musste ich Einkommenssteuer zahlen und DAS wollte ich absolut nicht, ich musste soviel Steuer zahlen, weil ich die Äcker geerbt hatte (seltsamerweise hatte ich da auf einmal einen Betrieb, den ich aufgegeben hatte ?!?) dass ich lieber auf Pacht verzichte, wie dem Finanzamt nochmal was zu geben. Die sonstigen Kosten.... es ist klar, dass es nicht ohne Geld geht, wenn man sowas macht. Aber oft wird uns vorgeworfen, dass wir ja "soviel" Zuschuss bekommen haben... dann sage ich meist, es kann der- oder diejenige gern selbst sowas machen, wenn es soviel Geld dafür gibt
Hier sind sie nochmal, die Kosten:
Hier mal die Kosten, die wir hatten (und haben)
jährliche Pacht für 1 ha Ackerland in unserer Gegend - sehr viel (ich sollte es den Betrag raus nehmen)
Pachtausfall 2011 bis 2017 € im mittleren vierstelligen Bereich
18 Obstbäume, 200 Wildobstbüsche für die Erstanpflanzung € 670,00
Wühlmauskörbe, Pfähle, Stricke, Erdbohrer € 360,00
Latten für den vorgeschriebenen Zaun € 200,00
Drahtgeflecht für Zaun € 280,00
Drahtgeflecht grün für Verbiss-Schutz € 80,00
Vorgeschriebene Saatmischung für die Ansaat, 30 kg (!!!) hätten wir aufbringen sollen, 5 kg kosteten € 247,11 (!!!!!!!!!!!!!)
Baggermiete für 1x, 1x bekamen wir geschenkt € 650,00
Nachkauf nicht angewachsene Büsche € 60,00
1 x Mähen + Abfuhr des Schnittgutes € 80 pro Jahr = € 560,00
Insgesamt haben wir bis heute € 3.110 für die Anlage und zuzüglich entgangener Pacht insgesamt hoch vierstellig ausgegeben, wobei die Baumschule bestimmt keinen Pfennig dran verdient hat, dem gefiel unser Projekt sehr
Die Förderung belief sich auf € 900,00
Ich beschwere mich nicht, mir war das durchaus bewusst!
Zur Förderung nochmal: Das war eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, wegen der Förderung legt man sowas nicht an. ABER mit der Förderung ist das Ganze "legal", es kann uns keiner was. Weder wegen Laub auf den Wiesen, noch Distelsamen oder sonstigem "Unkrautsamen". Nur deshalb hatte ich - auf Anraten des Gärtners - die Förderung beantragt.
Außerdem MUSS ein Privatmann so eine Anlage genehmigen lassen - wir durften fast nicht, der Mann vom NABU war dreimal da und befand das Grundstück eigentlich für ungeeignet, weil der nächste Baumbestand und Wasserstelle zu weit weg ist. Aber zum Glück flogen beim dritten ein paar Feldlerchen über die Wiese, die waren dann der Grund für die Bewilligung.
Von den Leuten im Dorf werden wir eigentlich nicht blöd angemacht, zum Glück ist die Wiese sehr abgelegen, da kommen nur harte, ausdauernde Gassi-Geher und Jogger vorbei. Ein paar alte Männer haben meinen Mann schon angesprochen, dass sie gerne auf der Bank bei unserem Wasserloch sitzen und schauen, das sei wie früher .
Die versprochenen Fotos müssen noch warten - ausgerechnet heute war der Akku leer
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 23.10.17, 16:44 von Bärbel.)