22.08.19, 22:12
(22.08.19, 21:17)greta schrieb: Inse, das hört sich nach viel Arbeit an...ich hoffe, Du schaffst alles.
Was machst Du mit den Äpfeln, Saft, Mus oder was anderes ?
Dieses Jahr fruchtet nur mein alter Apfelbaum: ca 100 Jahre alt, Sorte unbekannt, dunkelrot bis ins Fleisch mit einem herrlichen Duft und mürbem, saftigem Fleisch. Er ist Ende August erntereif und leider nicht besonders lagerfähig.
Da ich Fruchtmonilia im Garten habe, wird zum einen möglichst alles aufgelesen und aus dem Garten entfernt, was vom Baum fällt. Befallene Früchte landen im Restmüll bzw. - wenn ich sie nicht gefunden habe, - werden von den Schnecken gefressen. Besonderes eifrig und gründlich sind da die roten Nacktschnecken: diesbezüglich bei mir Nützlinge.
Die brauchbaren Äpfel werden sortiert nach beschädigt /unbeschädigt. Die unbeschädigten werden einzeln in Zeitungspapier eingewickelt, damit sie sich nicht gegenseitig anstecken, wenn sie faulen bzw. doch schon Monilia haben, man es aber noch nicht sieht, und in Horten sortiert und gestapelt in der unbeheizten Remise aufbewahrt. Ab Mai sammele ich deshalb Zeitungen und vor allem Reklamepapiere, weil ich die meist nicht zuschneiden muss. Was übrig bleibt an Papier kommt zur Sammelstelle = 0,05€/kg. Die Äpfel kommen in die Obstschale zum roh Essen und werden, wenn die angeschlagenen verbraucht sind, auch verkocht/verbacken.
Die beschädigten Äpfel werden sortiert nach sofort verbrauchen und bedingt lagerfähig. Die angefaulten werden geputzt: Restmüll und Material für Apfelstrudel (braucht am meisten Äpfel), Apfelkuchen, Apfelkompott und Saft. Die anderen werden danach auch so verarbeitet: Zwiebelgemüse mit viel Apfel und Bratwurst ist ein ziemlich beliebtes Essen bei uns, in asiatisch angehauchte Gerichte kommen in Schwemmezeiten bei mir auch Äpfel rein. Kürbissuppe mit Äpfeln (statt Orangen) mache ich auch gerne mal, - sofern ich Kürbis angebaut und geerntet habe. Hin und wieder gibt es auch ein sehr spezielles Apfeldessert: hauchdünn geschnittene Apfelscheiben (Maschine) werden ganz leicht gezuckert, mit grob geriebenen Walnüssen und Rosinen vermischt, ein Gläschen Calvados drüber - im Kühlschrank ziehen lassen (und vielleicht noch Schlagsahne drauf?) - super, wenn keine Kinder oder Alkoholiker am Tisch sitzen. Außerdem trockne ich gern gelegentlich anfallende Apfelschalen für Tee. Die Vögel sind übrigens sehr dankbar für Abfallspenden: intakte Kerngehäuse und klein gehackte Schalen kommen gern unter den Laurocerasus und werden dort begeistert aufgenommen.
Die Roten vom alten Apfelbaum halten meist bis Weihnachten. Die vom kleinen Apfelbaum, der dieses Jahr komplett Fruchtpause gemacht hat, halten bis in den Mai des kommenden Jahres.
Da ich in den ersten Jahren mit diesem Garten viel zuviel Gelee und Marmelade gekocht habe, wird bis auf weiteres kein Brotaufstrich hergestellt: wir verbrauchen gerade die Produktion von 2008. Ein großes Regal, eigens für Marmeladen von mir gebaut, ist voll. Ein alter Küchenschrank ist halbvoll: ich kann es halt nicht lassen, von überlagerten Orangen und frischem Ingwer gelegentlich doch nochmal Marmelade zu kochen. Die Ingwermarmelade dient allerdings eher als Medizin bei Erkältungen...
Inse